Priusfreunde.de

Hallo,
nur mal interessehalber, da ich im Prius ab und zu bei leicht abschüssigen Straßen immer mal im N-Modus fahre (rolle). Ist ja mit dem Joystick im Prius richtig gut zu machen. Wie ist das denn beim Rav4 mit diesem komischen dünnen "Schaltstäbchen" ?

Drücke Powerknopf während der Fahrt!

Sorry für die Gegenfrage: Was soll das bringen?

Was soll das bringen - das bringt ungebremstes Rollen ohne Spritverbrauch.

Mit freundlichen Grüßen
BlauerClaus

Soll das ein Best Practice sein?

Meines Wissens nach wird bei Automatikgetrieben aus technischen Gründen davon abgeraten in voller Fahrt auf N zu stellen...(bei unserem Auris Hybrid steht das auch so im Handbuch)

Wenn ich das bei einem manuellem Schaltgetriebe mache, dann spare ich außerdem rein gar keinen Sprit...Wenn ich hingegen den Gang drin lasse, dann profitiere ich von der Schubabschaltung. Das mag bei einem Hybriden evtl. anders sein, aber da könnt ihr mich sicher darüber aufklären.

Ja, beim Toyota Hybrid-System ist das tatsächlich anders. 2 Elektromotoren (MG1,2) und ein Benziner (ICE) sind über ein Planetengetriebe kraftschlüssig mit einander und mit der Antriebswelle verbunden. Fahren auf N bedeutet im Gegensatz zu anderen Getrieben nicht auskuppeln, sondern dass die beiden E-Motoren so gegenläufig drehen, dass - bedingt durch die gegenseitigen Übersetzungsverhältnisse - die ICE still steht.
Diese Möglichkeit ist begrenzt von der Drehzahl des E-Motors (MG1), sodass bei höheren Geschwindigkeiten die ICE mitdrehen muss.

Beim Rollen in N erfolgt keine Rekuperation, sodass man (fast) ohne Bremswirkung (aber auch ohne Energie-Rückgewinnung) längere Distanzen rollen kann. Das führt unter bestimmten Voraussetzungen (Batterie-Ladezustand, Antizipation von Lade-/Entladebedingungen etc.) zu einer Verminderung des durchschnittlichen Kraftstoff-Verbrauchs.

VIP schrieb:
Ja, beim Toyota Hybrid-System ist das tatsächlich anders. 2 Elektromotoren (MG1,2) und ein Benziner (ICE) sind über ein Planetengetriebe kraftschlüssig mit einander und mit der Antriebswelle verbunden. Fahren auf N bedeutet im Gegensatz zu anderen Getrieben nicht auskuppeln, sondern dass die beiden E-Motoren so gegenläufig drehen, dass - bedingt durch die gegenseitigen Übersetzungsverhältnisse - die ICE still steht.
Diese Möglichkeit ist begrenzt von der Drehzahl des E-Motors (MG1), sodass bei höheren Geschwindigkeiten die ICE mitdrehen muss.

Beim Rollen in N erfolgt keine Rekuperation, sodass man (fast) ohne Bremswirkung (aber auch ohne Energie-Rückgewinnung) längere Distanzen rollen kann. Das führt unter bestimmten Voraussetzungen (Batterie-Ladezustand, Antizipation von Lade-/Entladebedingungen etc.) zu einer Verminderung des durchschnittlichen Kraftstoff-Verbrauchs.

Besten Dank für die Erklärung!

Es ist übrigens empfehlenswert, beim Hybrid die Bremsen auf N ab und an "frei" zu bremsen...

mcmak schrieb:


Wenn ich das bei einem manuellem Schaltgetriebe mache, dann spare ich außerdem rein gar keinen Sprit...Wenn ich hingegen den Gang drin lasse, dann profitiere ich von der Schubabschaltung.

schon allein diese ausgangsthese ist falsch. ein benzinmotor verbraucht im leerlauf etwa 0,5-1,5 l/h. freies rollen mit relativ hoher geschwindigkeit ist so ziemlich der sparsamste zustand, den man normal mit dem schaltgetriebe fahren kann. mit 50km/h kommt man z.b. auf 1 l/100km. die schubabschaltung verbraucht oberflächlich betrachtet zwar tatsächlich 0, aber durch die zusätzliche bremswirkung kann man so kaum längere strecken zurücklegen. die schubabschaltung ist die beste BREMSE die ich habe, das freie rollen ist der beste fahrzustand.

wichtig ist bei schubabschaltung auch noch, die einsatzdrehzahl der einspritzung. in älteren fahrzeugen liegt die durchaus im bereich von 2000 u/min. wer damit halbwegs normal verzögert, kommt praktisch nur außerorts überhaupt in die schubabschaltung. schaltet man bewusst in diese drehzahlregionen, stellt man gewaltige bremsmomente fest, die einen sinnvollen einsatz verhindern. beim kaltstart gibts auch keine schubabschaltung usw.


über jeden zweifel erhaben ist dann EOC (engine off coasting) also ausrollen ohne leerlauf. ein einfacher schalter kann da wunder wirken. ich hab dazu ein paar videos gemacht, die ich schon mal verlinkt hab. zum beispiel dieses:

Das geht im Getriebe des Prius und RAV 4, weil keine Zahnräder versetzt werden. Ist ein Best Practice für Hypermiler.

Mit freundlichen Grüßen
BlauerClaus

Ich bin überzeugt dass ich meinen 2015-er Realverbrauch von 3,76 Liter/100km über gut 20.000 km ohne exzessives Nutzen von "N" nicht geschafft hätte.

Ob man sich das persönlich "antun" will ist eine andere Sache.

Ich bin über Jahrzehnte nur Schaltwagen gefahren (der P3 ist mein erstes cvt-Auto, ist ja keine Automatik!) und irgendwie braucht mein rechter Arm eine kleine Nebenbeschäftigung (ist viel besser als auf dem touch-screen herumzutasten).

Gruß alupo

Die Frage ging ja dahingehend, ob es im Rav so komfortabel möglich ist wie im Prius. Kann mir das nicht so richtig vorstellen, wenn man da unten "rumrühren" muss-- oder?

Ich mache das auch in den HSDs ohne Joystick. Das ist gar kein sooo großer Unterschied, weil D und N in der Schaltkulisse nebeneinander liegen. Aber klar, mit Joystick fühlt es sich besser an, weil das Hebelchen nicht rastet.

Grüße, Egon

@kurzer

Wenn ich bei meinem T6 mit 7 Gang DSG die Schubtriebabschaltung benutze, dann schalte ich manuell in einen hohen Gang, um eine möglichst geeringe Bremswirkung zu bekommen. Das ist viel sparsammer als der Freilauf. Auch ohne eingelegten Gang wird das Fahrzeug abgebremst. Allerdings getinger.

Bei einem HSD kann der Verbrenner ausgeschaltet sein, ohne dass das Getriebe das Fahrzeug mehr als der Rollwiderstand abbremst. Z.B. wenn das der MG1 strohmlos geschaltet ist. Beim konventionellem Antrieb müsste ich nicht nur auf N schalten sondern auch die Zündung ausschalten, was während der Fahrt ziehmlich gefährlich währe. Deshalb kann ich das nur mit der Schubtriebabschaltung machen. Ich würde das aber nicht fahren sondern rollen nennen.

Ysris Gerd