Priusfreunde.de

Hallo,

habe gerade zwei Prius II in der engeren Wahl. Beide etwa gleich alt (Anfang 2007), gleich ausgestattet (SOL) und gleich teuer (knappe 14T€ vom Händler). Allerdings hat einer gute 80.000 km, der andere nur gute 50.000 km. Dafür ist letzterer ein Vorführwagen.

Muss man davon ausgehen, dass ein Vorführwagen immer nur kurze Probefahrten hinter sich hat und deshalb der Stress für die Akkus deutlich höher ist, als ein Auto vom Dorf, das wohl eher Überlandfahrten gefahren ist?

Wäre hier für Prius-Profis die Wahl eindeutig oder sind die beiden Fahrzeuge in etwa gleichwertig (also beide ihren Preis wert), weil z.B. Vorführwagen evtl. besser gewartet?

Dank im voraus!
Oli

Den Akkus dürfte das nichts ausgemacht haben, da die Elektronik den Ladezustand überwiegend Konstand im Bereich zwischen 95 und 75% hält.

Mit dem Vorführwagen wird wohl unter Umständen "etwas" rauher umgegangen worden sein.

Bei meinem P2 habe ich mal versucht mit Hausmitteln die Batteriekappazität zu bestimmen. Nach meiner Methode ist hat sie ca. 65% nutzbare Kapazität.
Einfach suchen nach: "Kapazität der Hybridbatterie P2"

Das könnte ein Kriterium sein, denn durch viele EV-Fahrten wird diese gealtert.
Um da sicherzugehen würde ich die Batterie zuerst voll laden und dann eine EV-Fahrt anschließen bei der ich die gefahrene Strecke bestimmt.
Wenn die Batterie entladen ist wird der EV-Modus automatisch beendet.

Wie kann die Batterie geladen werden. Mit viel Gas beschleunigen und dann so bremsen dass der Generator alles abnimmt. Das kann ich mit dem SG sehr gut kontrollieren. Bei mir ist es der erste Druckpunkt auf dem Bremspedal.
Wenn ich das mehrfach mache ist die Batterie voll. Bitte bedenken dass die Batterieanzeige einige Zeit braucht bis sie aktualisiert wird.

Anmerkung: Meine Batteriekapazität, max. Lade- und Entladestrom ist von der Temperatur abhängig. Bei geringerer Temperatur sinken die Werte.

Naja die Batterie hat bei jeder Fahrt Stress. Insbesondere beim Bremsen.

Ob sie bei 70.000km und Überlandfahrten oder 50.000 und Probefahrten bisher mehr Ladezyklen runter hat, ist schwer zu sagen.

Bei dem Vorführer würde ich mir mehr Sorgen um die 12V Batterie machen. Wie oft stand der Wagen eingeschaltet auf dem Hof und der Verkäufer hat die ganzen Knöpfe erklärt?

oli! schrieb:immer nur kurze Probefahrten hinter sich hat und deshalb der Stress für die Akkus deutlich höher ist, als ein Auto vom Dorf, das wohl eher Überlandfahrten gefahren ist?
Ich würde mir weniger Gedanken um die Traktionsbatterie als um den Verbrennungsmotor machen. Das Lademanagement des Prius ist ziemlich ausgetüftelt und bewahrt die Batterie recht zuverlässig auch vor Schäden durch Fehlbedienung. Der Verbrennungsmotor hingegen leidet wie in jedem anderen Auto auch und ist das Teil am Auto, welches bei Vorführ- und Mietwagen häufig nicht geschont wird (Kurzstrecken, Hochdrehen mit kaltem Motoröl etc.).

Persönlich würde ich einem Fahrzeug aus gepflegtem Privatbesitz jederzeit den Vorzug vor einem Vorführ- oder Mietwagen geben, auch wenn dieser deutlich weniger Kilometer hat. 50.000 Kilometer (!) als Vorführwagen - das ist schon arg und auch nicht typisch. Die meisten Vorführer werden von den Autohäusern erheblich früher abgegeben.

Grüße, Egon

Wenn ich so an den P2-Vorführ/Werkstattwagen meines Händlers denke, ist mir dort auch immer der, im Vergleich zu meinem P2, einfach "unschön/rauh" klingende Motor aufgefallen.
War beim Umsteigen immer wieder überrascht wie verschieden sich diese identischen Motoren anhören.

Sowohl bei autoscout24.de, als auch bei mobile.de gibt es zur Zeit massenhaft Alternativen im Bereich der 14.000 Euro.
Einfach einen anderen Wagen aus erster privater Hand suchen.
Gruß
Jörg

Na, das klingt dann ja dann zusammenfassend eher danach, Vorführwagen zu meiden.

Danke für die Hinweise!
Oli

Hybridsystem und Fahrwerk halten eine Menge aus. Da spielt es weniger eine Rolle, ob Vorführwagen oder Privatbesitz.

Schlimmer sieht es bei der sorgsamen Behandlung des Innenraums aus. Auch werden Zubehör und Betriebsanleitung gerne versaubeutelt und verschludert.

Schau Dir doch einfach beide Wagen einmal genau an und untersuche sie auf Gebrauchsspuren. Wenn er innen Kratzer und Schrammen hat, gibt es Punktabzug.

Auch sollten die grauen Stoffbezüge der Armlehnen und Mittelkonsole keine reichaltigen DNA-Spuren der vorigen Fahrer deponiert haben.

Spuren eines Hundes im Auto, verdächtige Flecken auf den Sitzpolstern oder Zigarettengeruch würden mich viel mehr abschrecken als Probefahrten von Kunden.

Gruß Holger

Hallo Holger,

ich schließe mich voll und ganz deiner Meinung an.


Gruß Wallro

Ich würde auch sagen - ein Prius-Vorführwagen ist auf jeden Fall weniger gestresst als ein beliebiger Wagen mit Schaltgetriebe und Kupplung...

Egon schrieb:
oli! schrieb:immer nur kurze Probefahrten hinter sich hat und deshalb der Stress für die Akkus deutlich höher ist, als ein Auto vom Dorf, das wohl eher Überlandfahrten gefahren ist?
Ich würde mir weniger Gedanken um die Traktionsbatterie als um den Verbrennungsmotor machen. Das Lademanagement des Prius ist ziemlich ausgetüftelt und bewahrt die Batterie recht zuverlässig auch vor Schäden durch Fehlbedienung. Der Verbrennungsmotor hingegen leidet wie in jedem anderen Auto auch und ist das Teil am Auto, welches bei Vorführ- und Mietwagen häufig nicht geschont wird (Kurzstrecken, Hochdrehen mit kaltem Motoröl etc.).

Persönlich würde ich einem Fahrzeug aus gepflegtem Privatbesitz jederzeit den Vorzug vor einem Vorführ- oder Mietwagen geben, auch wenn dieser deutlich weniger Kilometer hat. 50.000 Kilometer (!) als Vorführwagen - das ist schon arg und auch nicht typisch. Die meisten Vorführer werden von den Autohäusern erheblich früher abgegeben.

Grüße, Egon

Der Verbrenner dreht mit kaltem Motoröl nicht gefährlich hoch. Das Motorsteuergerät sagt dann: NJET und machen kannst du dagegen nichts da du dem Motor ja keine direkten "Befehle" geben kannst.

Leider ist das nicht so. Wenn Du aufs Gaspedal hufst, dann wird Dir die Maximalleistung zur Verfügung gestellt. Dazu ist es notwendig, den Verbrenner definiert auf die Höchstdrehzahl hochzuregeln, und genau das passiert auch, ob kalt oder warm. Die Hersteller werden sich nämlich hüten, Motorsteuerungen mit einer Leistungsbeschränkung zur Schonung bei kalter Maschine zu versehen. Wenn dann nur einer behauptet, er hätte einen Unfall aufgrund sonst vorhandener, hier aber ausbleibender Leistung erlitten, ist der Bock fett. Das riskiert kein Fahrzeughersteller. Und deshalb kann man einen eiskalten Prius mit dem Gasfuss genauso malträtieren wie jedes andere Auto auch, obwohl es gerade hier besonders einfach wäre, das zu unterbinden.

Was die Diskussion Vorführ/Mietwagen oder nicht angeht: Ein Vorführer mit 50.000 Kilometer dürfte locker von 300 verschiedenen Personen gefahren worden sein. Den würde ich nicht kaufen, auch wenn er dank professioneller Aufbereitung wieder glänzt wie neu. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei den 300 auch ein gutes Dutzend Idioten dabei waren, die den Wagen - ist ja nicht ihrer - rücksichtslos durch die Landschaft geprügelt haben, wäre mir zu hoch. Aber das muss jeder selbst wissen.

Grüße, Egon

Ich bin mal mit meinem PII von zu Haus den Hügel im EV runter, habe vor einer Landstraße EV aus und den kalten Motor gestartet, bin nach 300m auf die Schnellstraße und habe Vollgas gegeben. Da kommt keine volle Leistung und keine volle Drehzahl, eher 4000-4500 UpM und rund 80-90% Leistung. Er regelt eindeutig eher ab, solange er kalt ist.

Umso besser, doch bei einer Maximaldrehzahl von 5.000 macht das verschleisstechnisch keinen allzu großen Unterschied, fürchte ich. Eine Drosselung auf materialkompatibles Niveau bleibt letztlich halt doch dem Fahrer überlassen. Das ist im Grunde auch gut so, bestärkt mich aber in meiner Meinung über Vorführ- und Mietwagen.

Grüße, Egon