Priusfreunde.de

Strategieschwenk zu Hybrid - Auch Honda gibt den Diesel auf:

"www.ftd.de/unternehmen/autoindustrie/:St...#bewertung"
(Bitte Link kopieren und im Explorer eingeben, die URL-Einbindung funktionierte leider nicht...)

Es gibt also doch noch Hoffnung, auch wenn die deutschen Manager-Beton-Köpfe wohl auch hier, wie beim Voll-Hybrid, noch mind. 10 Jahre brauchen, bis sie die Lage richtig eingeschätzt haben...

So lange gilt der 'moderne' Diesel immer noch als gesundheits- und umweltfreundlich, nicht-feinstaubend, nicht-stickoxid-emittierend, nicht rauchend, bla-bla-bla...<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Martin S., am: 15/07/2009 20:46

Hier:
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Martin S. schrieb:
So lange gilt der 'moderne' Diesel immer noch als gesundheits- und umweltfreundlich, nicht-feinstaubend, nicht-stickoxid-emittierend, nicht rauchend, bla-bla-bla...
Hallo Martin !

Kannst DU mir erklären, wieso laut dieser Studie, die ich hier gepostet habe, ein normaler Benziner die höhere Partikelanzahl als ein Diesel mit Partikelfilter haben soll ?

Liegt es daran, dass beim Benziner einfach mehr messbare Partikel aus dem Auspuff kommen ?

Ich habe gerade mal in die Zukunft geschaut und folgende Zeitungsmeldung vom 14.7.2020 entdeckt:



&quot;Ab 2021 wird VW die Weiterentwicklung von Dieselmotoren einstellen. BMW und Mercedes denken ebenfalls über einen derartigen Schritt nach, nach dem Hersteller wie Toyota oder Honda bereits vor 11 Jahren die Entwicklung eingestellt hatten.&quot;

PriusfannL_HY schrieb:
Ich habe gerade mal in die Zukunft geschaut und folgende Zeitungsmeldung vom 14.7.2020 entdeckt:



&quot;Ab 2021 wird VW die Weiterentwicklung von Dieselmotoren einstellen. BMW und Mercedes denken ebenfalls über einen derartigen Schritt nach, nach dem Hersteller wie Toyota oder Honda bereits vor 11 Jahren die Entwicklung eingestellt hatten.&quot;


Der war gut!!!

Heute lag der Jahresbericht des Verbandes der deutschen Automobilindustrie (VDA) im Briefkasten. Der kommt jedes Jahr, ist ein aufwändig illustrierter Riesenwälzer (etwa so dick wie ein Drittel Quelle-Katalog) und enthält im Wesentlichen jede Menge Gründe, warum die deutsche Autoindustrie allen Mitbewerbern grenzenlos überlegen ist. Naja, was soll der VDA auch sonst schreiben, das ist schließlich seine Aufgabe.

In diesem Jahr ist aber etwas anders als sonst. Zuerst dachte ich, das liege an der Wirtschaftskrise, und tatsächlich, es war viel davon zu lesen. In der Hauptsache, dass man das Schlimmste bereits hinter sich habe und die Deutsche Automobilindustrie viel besser aufgestellt sei als die Mitbewerber und deshalb viel besser die Krise bewältigen werde und Blah. Nichts unerwartetes also.

Ich habe zweimal querlesen müssen, bis ich herausgefunden habe, was zum ersten mal seit vielen Jahren anders ist: Das Diesel-Geschwätz und das Hybrid bashing sind weitgehend entfallen. Man hat sich sichtlich Mühe gegeben, dieses mal nicht auf den Vor- und Nachteilen einzelner Antriebstechnolgien (natürlich aus deutscher Sicht) herumzureiten. Ich hatte sogar den Eindruck, man hat dieses Thema gezielt vermieden. Dazu muss man wissen, dass in den Vorjahren auf zig Seiten sehr detailliert erklärt wurde, warum Diesel toll und alles andere Käse ist. Insbesondere die pauschale Kritik an den Hybriden war in den letzten Jahren vernichtend. Von beidem kein Wort mehr.

In den Jahren davor war es übrigens die Kritik an den französischen Partikelfiltern: Diese seien unnötig, die deutsche Anbieter würden das mit &quot;innermotorischen Maßnahmen&quot; schaffen. Wir wissen ja, was daraus geworden ist. Und 20 Jahre vorher war es gleichfalls der VDA, der den geregelten Katalysator als unnötig und untauglich brandmarkte und durch massive Pressearbeit verhindern oder wenigstens hinauszögern wollte. Wenn diese Institution ein Repräsentant der Schaffenskraft seiner Mitglieder ist, dann Gute Nacht.

Aber ich schweife ab: Es ist jedenfalls sehr auffallend, dass im aktuellen VDA-Jahresbericht das Hybrid bashing und das &quot;Diesel, Diesel über alles&quot;-Gesabbel weitgehend fehlen, zumindest aber eher unauffällig platziert wurden. Ob das Rückschlüsse zulässt, sei dahingestellt, aber es ist zumindest auffallend.

Grüße, Egon

Egon schrieb:

...
In den Jahren davor war es übrigens die Kritik an den französischen Partikelfiltern: Diese seien unnötig, die deutsche Anbieter würden das mit &quot;innermotorischen Maßnahmen&quot; schaffen. Wir wissen ja, was daraus geworden ist.
...


Geworden ist: Ein Schuß in den Ofen !!
mfG schwarzvogel

Wenn ich Egons Beitrag richtig interpretiere, dann scheint aber beim VDA und damit bei der deutschen Autoindustrie Umdenken angesagt zu sein. Die Funktion eines technischen Vorreiters sieht natürlich anders aus. Aber wenn so die deutsche Industrie nicht vor die Hunde geht, wie man zu Recht befürchten musste, ist´s ja auch schon was.

Den Rückblick auf geregelte Katalysatoren oder französische FAP-Dieselfilter habe ich mit Schmunzeln gelesen, ich kann mich noch gut daran erinnern. In Bezug auf das Styling nannte man das bei Daimler-Benz früher einmal &quot;in Hörweite zur aktuellen Mode bleiben&quot; oder so ähnlich, es war wohl in den 60ern. Mittlerweile kann von Hörweite nicht die Rede sein, man muss ganz schön schreien, am besten mit einem Megaphon, bis die aufwachen. Eigentlich schade...

Gruß aus der Benz-Stadt Mannheim
Manfred

Zwischenzeitlich hatte ich Gelegenheit, den VDA-Jahresbericht 2009 etwas intensiver durchzuarbeiten. Das ist durchaus nicht uninteressant, weil auf den fast 300 Seiten auch viele wissenswerte Informationen enthalten und ansprechend dargestellt sind. Leider ist aber auf mindestens 250 davon immer wieder dieses &quot;Wir waren, sind und bleiben die Besten auf der ganzen großen weiten Welt&quot; zu lesen; das ist mitunter etwas befremdlich und hat etwas von einer Gebetsmühle (und vom Pfeifen im Wald).

Jedenfalls hat sich mein erster Eindruck bestätigt: Das Hybrid bashing fehlt in diesem Jahr völlig, ich bin erstaunt! Das Diesel, Diesel über alles ist natürlich noch da, aber nicht mehr omnipräsent. Wo es allerdings auftaucht, lässt es keineswegs auf ein generelles Umdenken schließen.

Das gilt auch für andere Bereiche, beispielsweise haben wir hier in Deutschland bekanntlich eine fast schon groteske steuerliche Attraktivität von Dienstfahrzeugen, die für eine massive Marktverzerrung zugunsten von üppig motorisierten spritschluckenden Autos sorgt. Dem VDA geht das noch lange nicht weit genug, der hätte gerne eine noch massivere steuerliche Begünstigung.

Ich bin mit dem PDA unterwegs und kann damit keine zu langen Nachrichten schreiben. Ich schicke diese jetzt ab und schreibe nachher noch eine mit ein paar Zitaten aus dem Jahresbericht, die recht aussagekräftig sind und die VDA-Denkweise wiederspiegeln. Kann ein halbes Stündchen dauern.

Grüße, Egon

Zitate aus dem Jahresbericht 2009 des VDA (I): Die deutschen Premiumfahrzeuge sind die effizientesten der Welt. 80 Prozent der weltweit verkauften Premiumautos zählen zu den deutschen Konzernmarken. Der Anteil der Premiummarken an der Inlandsproduktion ist in den letzten zehn Jahren von 40 auf 50 Prozent gestiegen. Jedes zweite Auto, das in Deutschland produziert oder exportiert ist, zählt zum Premiumsegment. Der Umsatz mit Premiummarken hat sich in den letzten zehn Jahren sogar auf 90 Mrd. Euro verdoppelt. Insbesondere für die Beschäftigung am Standort Deutschland ist das Premiumsegment von strategisch wichtiger Bedeutung.

Die großen Premiummarken sind ein wesentlicher Teil unseres Erfolgs. Wir werden das Premiumssegment auch künftig verteidigen, denn es sichert nicht nur Arbeitsplätze in Deutschland, sondern bietet weiterhin große Chanchen auf den Weltmärkten. Die Frage lautet nicht: Premium oder nicht Premium, sondern: Wie wird das Premiumfahrzeug von morgen aussehen. [...] Sie werden immer &quot;grüner&quot;.

So kommt in diesem Sommer ein deutsches Oberklasse-Modell erstmals mit einem Hybrid-Antrieb auf den Markt, dessen Benzinverbrauch unter 8 Liter/100km liegt und damit neue Maßstäbe setzt. Wenn Modelle der oberen Mittelklasse mit einem Verbrauch von leicht über 5 Liter aufwarten und Premiumprodukte weniger als 120 g/km CO2 emittieren, dann zeigen diese Beispiele diese Richtung auf.

Gleich geht es weiter mit den VDA-Ausführungen zum umweltschützenden deutschen Diesel.

Grüße, Egon<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Egon, am: 16/07/2009 23:18

Zitate aus dem Jahresbericht 2009 des VDA (II):Die Zulassungen von Fahrzeugen mit Dieselmotor haben im Jahr 2008 nach einer lang anhaltenden Aufwärtsbewegung zum ersten Mal wieder gegenüber dem Vorjahr verloren. Insgesamt lag der Dieselanteil bei leicht über 44 Prozent und damit [...] 4 Prozentpunkte unter dem Rekordwert aus 2007. [...] Bei den privaten Haltern ist der Rückgang sehr kräftig ausgefallen. Im Vorjahr lag der Anteil bei 36 Prozent, im Jahr 2008 nur noch bei 28 Prozent. Ursächlich war der kapazitätsbedingte Preisanstieg von Dieselkraftstoffen. Gerade die deutschen Hersteller, die weltweit führend im Bereich der Diesel-Technologie sind, setzen weiter auf die enorme Kraftstoffeffizienz dieser Antriebsart. Es ist davon auszugehen, dass sich [...] die bisherige - auch steuerrechtlich begründete - Preisdifferenz wieder einstellt. [...]

Deutsche Automobilmarken stehen weltweit für moderne, sichere, komfortable und umweltschonende Fahrzeuge mir Premiumqualität. Angesichts des Klimawandels lautet die Herausforderung unserer Zeit: Senkung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen. Die deutsche Automoblindustrie nimmt diese strategische Aufgabe ernst und ist auch auf diesem Feld weltweit führend.<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Egon, am: 16/07/2009 23:15

´Zitate aus dem Jahresbericht 2009 des VDA (III):Die bislang erzielten Erfolge der deutschen Automobilindustrie bei der Senkung [...] der CO2-Emissionen sind zu einem großen Teil dem Diesel zu verdanken. Ein moderner Dieselmotor verbraucht im Durchschnitt ein Viertel weniger Kraftstoff als ein vergleichbarer Benziner und emittiert daher deutlich weniger CO2. Das macht ihn auch künftig unverzichtbar. Mehr Diesel am Markt heißt weniger CO2. Jedes Prozent mehr Diesel im Bestand würde in Deutschland 90 Mio. Liter Kraftstoff bzw. 210.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Soweit also der Verband der Deutschen Automobilindustrie zum Thema &quot;Premium&quot; (ich finde mittlerweile das Wort schon ätzend) und Diesel. Natürlich steht noch viel mehr auf den 300 Seiten, aber ich habe wenig Lust, noch mehr davon abzutippen. Ich denke, die Tendenz kam rüber. Ich muss aber nochmal sagen, dass im Vergleich zu den Vorjahren das Thema &quot;Diesel&quot; geradezu zurückhaltend behandelt wurde.

Noch eine wissenswerte Statistik, ebenfalls aus dem VDA-Jahresbericht 2009

Dieselanteil in Europa bei Neuzulassungen:

Belgien 79 Prozent

Frankreich 77 Prozent

Luxemburg 77 Prozent

Norwegen 72 Prozent

Spanien 69 Prozent

Österreich 55 Prozent

Italien 51 Prozent

Dänemark 46 Prozent

Deutschland 44 Prozent

Großbritannien 44 Prozent

Schweden 36 Prozent

Schweiz 32 Prozent

Westeuropa Gesamt 53 Prozent

Grüße, Egon<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Egon, am: 16/07/2009 23:14

Immerhin haben Honda und Toyota den Diesel-Irrweg bereits als solchen erkannt und weitgehend aufgegeben. Mazda allerdings nicht, im Gegenteil:

Mazda setzt künftig Harnstoff zur Entstickung von Dieselabgasen ein. Den Anfang macht ein 2.2-Liter-Turbodiesel im CX-7, der auf der IAA in Frankfurt Premiere hat.
Zum Bericht (autogazette.de) hier klicken.

Grüße, Egon

Lassen wir noch ein paar Jahre ins Land gehen, dann wird der Aufpreis auf ein Hybrid-Modell in der gleichen Größenordnung liegen wie der für einen Diesel.

Schließlich kann man den Kühler kleiner auslegen, der Anlasser samt Elektromagnet fällt weg, möglicherweise auch irgendwann einmal die Starterbatterie (eh' ein obsoletes Überbleibsel aus der Zeit der Anlasser); der Tank kann kleiner werden, die Lichtmaschine fällt weg, alle Zusatzaggregate können dank Elektrifizierung kostengünstig und platzsparend im Mottorraum verteilt werden, der Aufwand für den Guss des Motorgehäuses schwindet wegen der fehlenden Flanschverbindungen und Aufnahmen für Wellen der Umlenkrollen etc.

Damit fallen dann sämtliche Diesel-Argumente unter den Tisch. Wer es heute noch nicht erkennt, der gehört zu den 80% der Bevölkerung, die hochnäsig ihre Augen vor allem verschließen, was einen Kurswechsel anmahnt. Das gilt leider in allen Bereichen des Lebens...

Sangatsu schrieb:
Damit fallen dann sämtliche Diesel-Argumente unter den Tisch. Wer es heute noch nicht erkennt, der gehört zu den 80% der Bevölkerung, die hochnäsig ihre Augen vor allem verschließen, was einen Kurswechsel anmahnt. Das gilt leider in allen Bereichen des Lebens...
... jüngstes Beispiel ist die Sache mit den Hamsterkäufen von Glühbirnen ...