Priusfreunde.de

Hybrid thrilled schrieb:
Der Diesel und die Arbeitsplätze müssen um jeden Preis gerettet werden, koste es was es wolle. Meinst Du nicht ?Im Prinzip hast du Recht, dass man alles versuchen wird, den Diesel zu retten. Nur gibt es in D nicht nur die Union aus Politik und Lobby, sondern auch noch die Judikative.

Bei dem jetzt extrem krassen Vorgehen von Opel, wo die Abgasregelung nicht nur in Ausnahmefällen abgeschaltet wird, sondern nur in ganz wenigen Ausnahmefällen überhaupt noch funktioniert, dürfte die DUH mit einer Klage nicht gänzlich auf verlorenem Posten stehen.

Jetzt hat man meiner Meinung nach die Schwelle endgültig überschritten, was man noch mit viiiiiiel Hinbiegen als gerade noch gesetzeskonforme Trickserei bezeichnen könnte.

Außerdem, je später man reagiert, umso größer wird der Arbeitsplatzverlust sein. Ohne eine schnelle Reduktion der NOx-Emissionen bei Neuwagen werden die Messwerte in den Städten auf Grund des Dieselbooms steigen und steigen. Ich schätze einmal, jeder 2. ausrangierte Benziner wird derzeit durch einen Diesel ersetzt, nur die Praxisemissionen bei NOx haben sich in den letzten 10 Jahren lediglich marginal verringert. Da werden ohne ein Umsteuern Fahrverbote unausweichlich sein. Welche Verwerfungen es mit sich bringt, wenn ein in 2016 neu zugelassener Diesel in 3 bis 5 Jahren nicht mehr in die Stadt fahren darf, brauche ich wohl nicht zu erklären.

Wie ich es schon anderswo geschrieben habe. Manche Städte befinden sich in einer Situation ähnlich Los Angeles Ende der 70er Jahre (bitte nicht Absolutwerte vergleichen, sondern auf Basis aktuell anerkannter Grenzwerte), da kam man nicht umhin, Maßnahmen angehen zu müssen, egal was die Autolobby sagt.

eppf

gcf schrieb:
Ok uberzeugt, Feinstaub kommt nur zur hälfte vom dieselfahrzeugen (pkw+sonstige), der rest von allem möglichen..Ich hoffe, "zur Hälfte" meinst Du nicht wirklich betreffend einer Größenordnung.
Ich behaupte und dazu gibt es im Internet auch genug Hinweise, die kleinsten und damit für mich schädlichsten Feinstaubpartikel entstehen ausschließlich in KFZ Turbo- und Diesel Verbrennern.
Nicht im Saugmotor, nicht im Industrieschornstein (der hat zudem einen Filter) und nicht in der Natur, aber ich möchte das hier nur als persönliche Anmerkung verstehen und nicht als neue Diskussion.

Beim Feinstaub gibt es eine prognostizierte Todeszahl, die sich nicht unbedingt beweisen läßt. Aber NO_x ist Gift. Und Gift ist ab bestimmter Konzentration tödlich. Das ist keine Prognose sondern bewiesen. Aus NOx entsteht mit Einwirkung von Energie, wie UV-Strahlung auch wiederum Feinstaub.
Dennoch ist es besser im Dieselskandal nicht Feinstaub und Co₂, sondern primär verstärkt NOx zu betrachten.

Gruß
Hybridfan5

Ich halte den Fokus auf NO_x auch für sinnvoll und richtig.

LG
Klaus

Im folgenden Link kann man nachlesen, welches Gefahrenpotential NO2 bietet:

www.bfr.bund.de/cm/343/gesundheitliche_r...nigungsprodukten.pdf

Man beachte Abschnitt 3.1.2 und 3.2.1. und die darauf folgenden Ausführungen.

Abgasskandal: Manipulationsverdacht auch bei Opel Astra- www.spiegel.de/auto/aktuell/opel-auch-be...-sein-a-1092192.html
- www.spiegel.de/auto/aktuell/opel-experte...ungen-a-1091959.html

Dieselskandal: Dobrindt-Kommission lädt Opel vor- www.spiegel.de/auto/aktuell/opel-muss-im...sagen-a-1092303.html


Grüße, Egon

Hat er wirklich "vorgeladen" oder doch nur "eingeladen"?
Läuft es da auf Absprachen hinaus oder wird da wirklich mal gerügt?
Kann Darf Dobrindt auf den Tisch hauen oder muss er abducken?

Gruß
Helmut

Der Druck ist mittlerweile so groß geworden, dass es mit Absprachen nicht mehr getan sein wird.

- VW, ein klarer SW-Betrug: Wird irgendwie über Rückrufe schon machbar sein, wenn das KBA beide Augen zudrückt
- Nachmessungen bei anderen Herstellern offenbarten das Temperaturfenster: Wird durch Updates etwas nachgebessert, wer misst später schon nach?
- Opel mit noch kleinerem Temperaturfenster und zudem Drehzahl-, Luftdruck- und Geschwindigkeitsabschaltung: Jetzt ist es nicht mehr zu verheimlichen, dass der vorgeschobene Motorschutz nicht mehr die Ausnahme, sondern zu 90% die Regel ist! Das kann man nicht mehr unter den Teppich kehren.

Was man vielleicht noch erreichen kann, ist den Entzug der Typgenehmigung zu verhindern, aber ohne massive Nachbesserungen werden die betroffenen Fahrzeuge niemals die neue blaue Plakette erhalten. Bloß wie soll diese Nachbesserung funktionieren, bzw. wer kauft ein Auto, mit dem zu befürchten ist, dass man in ein paar Jahren nicht mehr in die Stadt fahren darf?

Wenn selbst ein Redakteur bei Auto Motor und Sport schreibt, dass es höchste Zeit ist, die Energie einzusetzen in Richtung Schadstoffsenkung und nicht in Richtung Schlupflöcher zur Umgehung zu finden, ist das auch ein unübersehbarer Warnschuss.
AMS steht garantiert nicht im Ruf, mit irgendeiner Umweltorganisation zu kungeln.

Von wann war nochmals der erste Bericht mit den durchschnittlich 7-fachen NOx-Werten bei EURO6-Dieseln? Wenn ich mich nicht täusche, vor ca. 2 Jahren. Was hat die Autoindustrie zwischenzeitlich in die Wege geleitet, gegen das eigentlich klar erkennbar aufziehende Unwetter gewappnet zu sein? Nichts, aber auch gar nichts!

Jetzt ist Opel in D so weit, wie seinerzeit VW in den USA, als man den Ingenieuren nach langem Leugnen die Beweise auf den Tisch geknallt hat. Wenngleich auch mit deutlich geringeren Konsequenzen als in den USA, aber ohne Konsequenzen kann das nicht abgehandelt werden.

Jetzt fehlt nur noch ein WhistleBlower, der auspackt, das wär's.

eppf

Ja mehr sich dieser Skandal ausweitet um so klarer sollte Jedem werden warum Toyota den Diesel auf die Abschußliste gesetzt hat.
Nur die Deutschen feiern sich für neue V6 Diesel und das pöbelnde Fußvolk fordert diese Drecksdinger in allen möglichen Modellen...so erlebt bei facebook.

Meiner Meinung nach wird JEDER Autobauer versucht haben bzw. versuchen die schadstoffgrenzen zu begrenzen ob legal oder illegal.

Es wird sich nachher der einzelne Politiker fragen müssen was ihm wichtiger war ( nicht nur auf Deutschland bezogen) seiner Autolobby dienlich zu sein oder dem gesundheitlich gefährdeten Wähler .

Abzusehen ist wer nach seiner politischen Karriere direkt zur Automobilbranche gewechselt ist z.b. Wiesmann( hieß doch der frühere autominster?)

Was ich damit sagen will ist das das Thema zu sehr verschachtelt ist und viel zu viele Interessen dort mitschwingen

@tf104, ich denke das auch am Benziner geschummelt wird/wurde zB Mitsubishi

Bei Mitsubishi wurde beim Verbrauch beschissen und nicht bei den Schadstoffen! Das ist eine ganz andere Baustelle.

Ein Mitsubishi Kleinwagen mit betrügerischen Verbrauchsangaben ist auf alle Fälle noch umweltfreundlicher als ein dicker SUV, bei dem die Verbrauchsangaben stimmen.

Aber es war ja ein "großer Verdienst" der deutschen Autoindustrie, das Fahrzeuggewicht in die Effizienzklasseneinstufung einfließen zu lassen, damit die dicken Brummer auch eine Chance haben, eine gute Bewertung zu erhalten.

eppf

Gaunt schrieb:
Meiner Meinung nach wird JEDER Autobauer versucht haben bzw. versuchen die schadstoffgrenzen zu begrenzen ob legal oder illegal.
Es wird sich nachher der einzelne Politiker fragen müssen was ihm wichtiger war ( nicht nur auf Deutschland bezogen) seiner Autolobby dienlich zu sein oder dem gesundheitlich gefährdeten Wähler .
Ich denke, da liegst Du falsch.
Ich verstehe, was Du sagen willst und es ist auch ganz sicher, dass die Autolobby alles mögliche getan hat, um möglichst hohe Grenzwerte u.ä. im Gesetz stehen zu haben.
A b e r, es haben immer Politik (Umwelt, Gesundheit etc.), Wissenschaft ( was ist technisch machbar, was ist gesundheitsschädlich) und die Automobilunternehmen an einem Tisch gesessen.
Und es ist jede EURO Norm schärfer geworden.
Das widerspricht m.M.n. Deinem Gedanken.
Das jede Verschärfung der EURO Norm quasi zu gar nichts geführt hat, haben die Messgeräte in den Großstädten gezeigt. Und in HH ist vielfach privat gegen die zu hohen Werte geklagt worden.
Ganz dummerweise, konnte sich die eher stabil bleibenden Werte, also es traf nicht die gewünschte Verminderung ein, niemand erklären. U. a. da der Automobilindustrie blind vertraut wurde.

Der Moderator der letzten Monitor Sendung, sprach gestern in den Tagesthemen den Kommentar zum Opel Skandal. Wobei die Vormoderation auch schon ausgesprochen gut war !
M.M.n. hat der Journalist einen logischen Fehler begangen.
Er warf dem KBA vor, entweder aus Unfähigkeit, die Abgasillegalitäten nicht erkannt zu haben, oder das KBA war Unwillens.
Ich meine, er hätte seine Logik erweitern müssen. Das KBA ist ggf. unfähig und unwillens den Skandal aufzuklären.

Gruß
Hybridfan5

Edit:
Link zum Kommentar in den Tagesthemen:
www.tagesschau.de/wirtschaft/opel-abgas-skandal-101.html
Zitat:Manipulationsvorwürfe gegen Opel
Dobrindt muss endlich durchgreifen
Der Skandal um Opel ist nicht irgendeine Wendung in der Abgas-Affäre, er markiert den entscheidenden Wendepunkt, meint Georg Restle im tagesthemen-Kommentar. Denn jetzt steht fest: Die Absolution, die Verkehrsminister Dobrindt der Autoindustrie erteilt hat, ist nichts wert.
Ein Kommentar von Georg Restle, WDR

Hybridfan5 schrieb:
Ganz dummerweise, konnte sich die eher stabil bleibenden Werte, also es traf nicht die gewünschte Verminderung ein, niemand erklären. U. a. da der Automobilindustrie blind vertraut wurde.Das ist genau der Punkt, warum es nur eine Frage der Zeit war, bis der ganze Beschiss nicht mehr versteckt werden konnte. Spätestens mit der Verfügbarkeit der PEMS hätten bei den Herstellern die Alarmglocken läuten müssen.

Die Messwerte auf dem Prüfstand mit allen Tricksereien waren die Theorie, die Werte an den Messstationen der Städte jedoch die Praxis. Auf diese Messstationen hat die Autolobby zum Glück keinen Einfluss, sonst würde hier auch noch solange nachjustiert (Messpause während der Rush-Hour, oder welche schiefen Ideen es sonst noch gibt), bis eines Tages Fußgänger an den Hauptverkehrsstraßen tot umfallen.

Die Hersteller würden dann immer noch behaupten, sich im legalen Bereich zu befinden, weil ja zwischen 0:00 und 5:00 Uhr die Emissionen im grünen Bereich liegen.

eppf

Der Fisch stinkt vom Kopf! Das KBA ist als oberste Bundesbehörde dem Vehrkehrsministerium unterstellt, also Herrn Dobrindt. Die Bundesregierung ist der Bettvorleger der deutschen Automobilindustrie.

Letzerer ist vermutlich immer noch nicht wirklich klar, in welche Sackgasse sie sich mit ihrer "Dieselstrategie" lobbyiert und manövriert haben.

Gruß, lim

Und das kann erst aufhören, wenn gerecht besteuert wird.
Kerosin, Benzin, Diesel, Erdgas,.....

Gruß
Helmut