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Ein düsteres Kapitel der Automobilgeschichte: Der Dieselskandal, der keineswegs nur Volkswagen betrifft sowie dessen Vorgeschichte - die Fokussierung vieler Automobilhersteller auf Diesel als PKW-Antrieb und dessen gezielte Förderung durch den Gesetzgeber.
Zum Ende gehenSeite: 1
THEMA: Dieseltechnik bis 2012
#27
Dieseltechnik bis 2012 25.08.2005 00:25 - vor 18 Jahren, 8 Monaten  
Daimler Benz und VDO lancieren mal wieder Artikel über den tollen Diesel. Allerdings wird er – Prognosen zufolge – in den Jahren 2010-2012 seinen Höhepunkt haben. Naja, vielleicht muss man doch mal zur IAA gehen und überall nach Hybridtechnik fragen.
Der Artikel steht hier
www.spiegel.de/auto/werkstatt/0,1518,371245,00.html

Hoffentlich alle Links auch bei Priusfreunde.de unter Links.

Uwe K.
Kreitschie
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#199
Re: Dieseltechnik bis 2012 23.09.2005 10:04 - vor 18 Jahren, 7 Monaten  
Mal zwei Dinge vorweg:

Erstens hat der Dieselmotor einen höheren Wirkungsgrad als ein Benzinmotor.
Zweitens hat, wie schon im erwähnten Artikel beschrieben, der Dieselmotor einen hohen Ausstoß an Stickoxiden, vor Allem, wenn er auf niedrige Partikelemission getrimmt ist.

Nun sind die Autohersteller in ihrer Denkweise, bzw. ihrer Meinung, wie ein Auto aufgebaut sein muß, etwas 'eingefahren'. Ein Fahrzeugantrieb hat einen Motor, eine Kupplung und ein Getriebe samt Rückwärtsgang. Das war schon immer so, so haben schon unsere Großväter Autos gebaut...

Kommen wir mal zum Motor. Um den Stickoxid-Ausstoß zu senken hat man sich so 'tolle' Maßnahmen wie etwa Abgasrückführung ausgedacht. Man leitet einen Teil der Auspuffabgase wieder in den Ansaugtrakt zurück. Die angesaugte Luft wird 'verpestet', die Verbrennungstemperatur und somit der Stickoxid-Ausstoß wird gesenkt. Geringeres Drehmoment und erhöhter Verbrauch sind die Folge.

Da der Motor über Kupplung und Getriebe 'direkt' mit den Antriebsrädern verbunden ist, muß der Motor recht 'dynamisch' sein, ein mehr oder weniger breites nutzbares Drehzahlband aufweisen, und sowohl für hohe Leistungen bei hoher Drehzahl, als auch für hohes Drehmoment 'aus dem Drehzahlkeller' ausgelegt sein. Die Motorenbauer sehen sich dadurch mit Anforderungen und Gegebenheiten konfrontiert, die gegensätzlich zueinander sind und sich nur über einen (faulen) Kompromiss realisieren lassen.

Das Getriebe ist groß und schwer, hat Wirkungsgradverluste und muß noch so Dinge wie Rückwärtsgang mit sich herumschleppen.

Ein Elektromotor ist 'praktisch', denn er hat, wenn er denn richtig konzipiert ist, ein breit nutzbares Drehzahlband, hohes Drehmoment schon bei niedrigen Drehzahlen (quasi 'aus dem Stand' heraus), braucht kein aufwendiges Getriebe mit fünf oder mehr Gängen und ist sogar in der Drehrichtung umkehrbar (kein Rückwärtsgang nötig). Problem: Woher Strom nehmen ?

Nun 'erschlagen' wir in einem ersten Schritt doch mal die bekannten Probleme der herkömmlichen Technik: Um den Stickoxidausstoß des Dieselmotors zu senken könnte man statt Abgasrückführung auf Wassereinspritzung umstellen. Extrem fein zerstäubtes Wasser wird in die Brennkammer eingespritzt. Der Effekt ist zunächst mal wie bei der Abgasrückführung, nämlich die Verbrennungstemperatur und der Stickoxidausstoß wird gesenkt. Wenn aber das Wasser bzw. die fein zerstäubten Wassertropfen in der Brennkammer schlagartig verdampfen, geschieht 'gewaltiges'.

Drehmoment satt. Der Motor läuft quasi zum Teil mit Diesel, zum Teil mit... Wasser. Klingt wie ein Märchen ? Nein, klingt eher wie Phantasie... eben fantastisch. Die Technik wurde erprobt, sie funktioniert und wurde zum Teil in stationären (Gas-) Motoren schon eingesetzt.

Das Problem daran ist, daß dieser Prozess langsam abläuft, das Wasser 'braucht eben Zeit' und diese Technik funktioniert nur bei langsam laufenden Motoren. Also nichts für einen Automotor, der ja andauern in einem anderen Drehzahlbereich laufen muß.

Laßt uns nun mal ein Gedankenexperiment durchführen: Der Dieselmotor läuft bei konstanter Drehzahl, in einem Drehzahlbereich, in der er den höchsten Wirkungsgrad hat, für den Steuerzeiten, Ansaugströmungen usw. optimiert worden sind. Er hat einen ('politisch' wohl notwendigen) Partikelfilter, um die Partikelemisionen zu veringern und er hat Wassereinspritzung, um die Stickoxidemissionen gering zu halten.

Der Dieselmotor treibt einen Generator an, der Strom produziert. Damit könnte man nun Batterien laden, um beispielsweise in der Stadt zum Teil rein elektrisch fahren zu können. Die elektrische Energie wird dann über einen entsprechenden Umformer dem Elektromotor zugeführt. Der letzte Satz klingt Prius-Fahrern wieder sehr vertraut.

Da der Antrieb der Räder rein über den Elektromotor erfolgt und der Verbrennungsmotor komplett 'abgekoppelt' ist, braucht man auch kein Getriebe mit mehreren Übersetzungen. Wenn überhaupt, braucht man nur eine einzige feste Übersetzung. Was man auch nicht braucht, sind Dinge wie Kupplung (der Elektromotor ist 'fest' mit den Antriebsrädern, evtl. mit einer bestimmten Getriebeübersetzung verbunden) oder Rückwärtsgang (der Elektromotor kann auch 'rückwärts' laufen).

Natürlich kann der Elektromotor auch 'im Schiebebetrieb', also beim Bremsen Energie wieder in die Batterien zurückspeisen. Das sind alles bekannte Dinge.

Was haben wir nun bei unserem 'Fantasie-Auto' gewonnen ? Wir sparen das Getriebe weitgehend ein. Das bedeutet Platz- und Gewichteinsparung. Und wir haben einen Verbrennungs- (Diesel-) Motor, der ohne die lästige Abgasrückführung auskommt. Statt dessen hat er 'Wassereinspritzung' und ist somit sehr schadstoffarm. Und er läuft immer im optimalen Drehzahlbereich, wodurch er sehr wirtschaftlich arbeitet.

Aber so werden Autos leider nicht gebaut. Der Dieselmotor muß ja in einem Drehzahlbereich von 1000 bis 5000 upm arbeiten können, daher kann er keine Wassereinspritzung haben und braucht deshalb Abgasrückführung. Außerdem braucht ein Auto sechs Gänge, besser sieben und einen (oder gar zwei) Rückwärtsgänge. Und ein Auto muß groß und protzig sein, viel Hubraum, viele PS und ein hohes Gewicht haben.

RWZ
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#206
Re: Dieseltechnik bis 2012 23.09.2005 17:57 - vor 18 Jahren, 7 Monaten  
Hallo zusammen,
nach meiner Meinung ist die deutsche Dieselliebe von der Industie gewollt.
Leider hat das die Rot-Grüne Regierung nicht ganz verstanden. Sonst würde eine Diesel PKW nicht so hoch besteuert.
Mal sehen was die Zukunft bringt.
Hoffendlich erkennen kommende Regierungen das gewaltige Potenzial der HYBRID-TECHNOLOGIE und senkt für unsere Fahrzeuge die Steuern.
Vieleicht kommen ja deutsche Hersteller auf den Markt.
Denn glaubt mir, hätte VW, Mercedes oder BMW den ersten Serienhybrieden auf den Markt gebracht wir brauchten keine KFZ-Steuer zu bezahlen.

Gruß

Kurt
Kurt
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#781
Re: Dieseltechnik bis 2012 19.12.2005 12:18 - vor 18 Jahren, 4 Monaten  
In der "Welt am Sonntag" stand ein interessanter Artikel zur Pumpe-Düse-Technik.
Diese Art der Diesel Einspritzung ist nun am Ende angelangt. Zukünftig wird VW auf diese Technik nicht mehr setzen, sondern ebenso zur Common-Rail Technik übergehen.
Grund dafür ist die anstehende Euro 5 Norm und die Pflicht des Rußpartikelfilters, die mit der Pumpe-Düse-Technik nicht mehr erzielbar ist. Nur mit der Common Rail Technik ist es möglich öfters und genauer dosiert Diesel einzuspritzen, der auch für die Verbrennung des angesammelten Russes im Filter zu sorgen hat.

Bin ich froh, daß ich vom Diesel weg bin und mir einen Benziner, nämlich einen Prius gekauft habe.
sparsame
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#782
Re: Dieseltechnik bis 2012 19.12.2005 13:10 - vor 18 Jahren, 4 Monaten  
Hierzu vielleicht auch mal eine Betrachtung der "well-to-wheel" Wirkungsgrade, also von der Lagerstätte (Öl, Gas) bis auf die Straße:

www.memagazine.org/supparch/mepower03/gauging/gauging.html

Da schneiden Hybride eindeutig besser ab und Brennstoffzellen sind je nach Prinzip auf dem letzten Platz. Es wird auch noch ein neuer FT-Diesel angesprochen.

Was IMHO jedoch nicht berücksichtig wird, ist das es bei regenerativer Energie nicht so sehr auf den Wirkungsgrad als auf die Verfügbarkeit in ausreichender Menge ankommt. Solar erzeugter Strom ist daher unter Umständen selbst bei einem schlechten Gesamtwirkungsgrad bis auf die Straße eben doch besser als der effizienteste Prozeß mit fossilen Brennstoffen.

Eine Betrachtung alternativer Brennstoffe aus Biomasse müßte hier auch ausreichend berücksichtigt werden.

Für einen Vergleich BEV mit FCV lese man hier:
www.metricmind.com/data/bevs_vs_fcvs.pdf
Zitat/Schlußfolgerung:
"We find that government studies
indicate that it would be far cheaper, in
terms of production and refueling costs,
to develop a BEV, even if we do not
consider the substantial cost of building
and maintaining the hydrogen
infrastructure on which the FCV would
depend. Specifically, the results show
that in an economy based on renewable
energy, the FCV requires production of
between 2.4 and 2.6 times more energy
than a comparable BEV. The FCV
propulsion system weighs 43% more,
consumes nearly three-times more space
onboard the vehicle for the same power
output, and costs approximately 46%
more than the BEV system. Further, the
refueling cost of a FCV is nearly threetimes
greater. Finally, when we relax the
renewable energy assumption, the BEV
is still more efficient, cleaner, and vastly
less expensive in terms of manufacturing,
refueling, and infrastructure investment."


Auch die Brennstoffzelle macht nicht wirklich Sinn.<br><br>Posting ge&auml;ndert von: gcf, am: 19/12/2005 13:36
gcf
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#3080
Re: Dieseltechnik bis 2012 11.05.2006 13:10 - vor 17 Jahren, 12 Monaten  
RWZ schrieb:
Mal zwei Dinge vorweg:



Was haben wir nun bei unserem 'Fantasie-Auto' gewonnen ? Wir sparen das Getriebe weitgehend ein. Das bedeutet Platz- und Gewichteinsparung. Und wir haben einen Verbrennungs- (Diesel-) Motor, der ohne die lästige Abgasrückführung auskommt. Statt dessen hat er 'Wassereinspritzung' und ist somit sehr schadstoffarm. Und er läuft immer im optimalen Drehzahlbereich, wodurch er sehr wirtschaftlich arbeitet.



Für solche Ideen gibts es eine Gute Anlaufstelle

http://www.heise.de/tr/artikel/68663/
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