Priusfreunde.de

Nachdem ich heute in unserem Käseblättchen Berichte gelesen habe, dass diverse Großstädte die magische Grenze von 35 Tagen mit Überschreitung der Feinstaub-Grenzwerte überschritten haben, habe ich mal im Web gestöbert.

Hier ein Artikel der taz

Fazit: Bleibt alles wie es ist. Fahrverbote gibt es nur sporadisch, denn "eigentlich sind ja andere schuld". Und die Diesel-Stinker qualmen munter weiter... da habe ich doch mal ein richtig reines Gewissen .

Hallo Haviland,

also das es jetzt keiner in den falschen Hals bekommt...ich möchte das jetzt mal nicht verharmlosen oder ähnliches...aber-Feinstaub wird von allen Verkehrsmitteln (natürlich auch Industrie usw) produziert!
Also sollte man dabei alle mit einbeziehen und nicht immer nur die "Bösen" Diesel fahrer beschuldigen!

Als ich neulich mal beim Arzt war, war ein gut geschriebener Artikel in einer Zeitung (ich bekome den nicht 100%ig hin). Da ging es darum...es haben sich zwei Menschen unterhalten, sagt der eine "Mensch ist das schlimm mit der Tsunami-Flutwelle, jetzt schon wieder Hochwasser bei denen die es vor ein paaar Jahren schon hatten, dort hungern die Menschen uswusw..." am Ende des Gesprächs fragt die zuhörende Person dann "und wie ist es mit Deiner Gesundheit?" ..."naja, das geht schon das wird wieder -es ist ja nicht schlimm!" ...
Da es jetzt wahrscheinlich etwas unverständlich sein dürfte - Es ging darum das man die "eigenen" Probleme/Sachverhalte gern verdrängt da es ja genug in der Welt gibt wo man sich Gedanken drüber machen kann um das eigenen zu vergessen.

Gruß René<br><br>Posting ge&auml;ndert von: MezzoL, am: 27/04/2006 10:19

Feinstaub als Schlagwort allgemein ist sicher auch nicht korrekt.

Man muß innerhalb des Feinstaubs unterschiedlich gefährliche Bestandteile (hauptsächlich in der Partikelgröße aber auch Bestandteile) betrachten.

So ist bekannt, das die Landwirtschaft sowie Hausheizungen (vor allem Kohle/Holz) die größten Verursacher außerhalb des Verkehrsektors sind.

Ich kann mir aber gut vorstellen,
das der Erdstaub aus der Landwirtschaft kein Problem darstellt, das es sich um natürliche Stäube handelt, die schon seit Jahrmilliarden durch alle Winde verstreut werden und die Lebewesen sich adaptiert haben.

Problematischer sind da alle Arten von neuen Stoffen die so in der Natur nicht oder nicht in diesen Konzentrationen vorkommen.

Im Falle von Dieselruß (gegenüber gewöhnlichem Ruß aus Waldbränden etc.) ist es die Partikelgröße die das Zeug so gefährlich macht, welche durch die besonderen Verbrennungsbedingungen überhaupt erst entstehen.

Hinzu kommt, das alle Stoffe die im Körper langfristig eingelagert werden und nicht abgebaut werden, wesentlich bedenklicher sind als andere.

Eine Studie zu Luftschadstoffen hat z.B. die östereichische Ärztekammer durchgeführt, die Ergebnisse sind bedenklich, gerade was Dieselruß angeht. Der Ärztekammer kann man nun wohl kaum Zwecklobbyismus vorwerfen - ich würde deren Ergebnisse als unabhängig einstufen, ebenso die Ergebnisse von Umweltämtern.

Immerhin gibt's jetzt endlich deutliche Anzeichen, dass was geschiet. Einzelne Schweizer Kantone planen eine differenziertere Besteuerung von Fahrzeugen. Neben dem Benzinverbrauch und den Schadstoffen werden auch die effektiv gefahrenen Km berücksichtigt.
Wenn jemand nur 5000km/Jahr fährt zahlt er 30% weniger Steuern. Einer mit einem dreckigen Diesel zahlt 20% mehr.
Da man auf Bundesebene noch keine Einigung erzielen konnte, nehmen es jetzt die Kantone selber in die Hand.
Es ist zu hoffen, dass daraus eine gute Lösung (mit Vorbildcharakter) entsteht.

gcf schrieb:
Der Ärztekammer kann man nun wohl kaum Zwecklobbyismus vorwerfen - ich würde deren Ergebnisse als unabhängig einstufen, ebenso die Ergebnisse von Umweltämtern.

Hallo gcf,

so habe ich das auch nicht gemeint-es ist sicher richtig das die Diesel dazu beitragen aber verallgemeinern sollte man es nicht.
Und der Partikelfilter scheint auch nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein.
siehe hier
oder hier
Ob das nun alles so stimmt weiß ich nicht. Da ich aber schon eine ganze Weile davon weg bin alles zu glauben was irgendwo steht, noch dazu wenn es schlecht gemacht werden soll, betrachte ich das ganze etwas anders.

Gruß René<br><br>Posting ge&auml;ndert von: MezzoL, am: 27/04/2006 12:41

renato schrieb:
Immerhin gibt's jetzt endlich deutliche Anzeichen, dass was geschiet. Einzelne Schweizer Kantone planen eine differenziertere Besteuerung von Fahrzeugen. Neben dem Benzinverbrauch und den Schadstoffen werden auch die effektiv gefahrenen Km berücksichtigt.
Wenn jemand nur 5000km/Jahr fährt zahlt er 30% weniger Steuern. Einer mit einem dreckigen Diesel zahlt 20% mehr.
Da man auf Bundesebene noch keine Einigung erzielen konnte, nehmen es jetzt die Kantone selber in die Hand.
Es ist zu hoffen, dass daraus eine gute Lösung (mit Vorbildcharakter) entsteht.

Ja mal schauen was der Kanton Zug auf die Beine stellt

@Rene:

Danke für die Links.

Unter diesen Umständen kann man verstehen, warum die Automobilindustrie sich dem Rußfilter verweigert:

Es wäre grob fahrlässig welche zu verkaufen!

Klingt ja lecker was da hinten rauskommt...

Mal noch ein paar Daten und Fakten aus Deutschland (Quellen u.a. Sachverständigenrat der Bundesregierung):

www.umweltbrief.de/neu/html/Umweltbrief_spezial_Feinstaub.html

Unter anderem steht da zu lesen, das der Rußfilter erstens nichts gegen &lt;PM2.5 bringt und zweitens nicht für Bioddiesel geeignet ist=kaputt geht. Ich sehe schon: &quot;Steuerverschwendung&quot; - erst kriegen die Dieselfahrer den Filter noch subventioniert und tanken billigeren Sprit auf Kosten der übrigen Steuerzahler und dann geht der Filter auch noch kaputt.

Dafür ging mir auch gestern die Hutschnur hoch, in einem 3. Programm in einer Info-Sendung behauptete man allen ernstes, Radfahrer hätten eine geringere Feinstaubbelastung im Straßenverkehr als Leute im Auto und zwar weil die Radfahrer mehr Luft durch die Lunge pusten und durch das Training die Schadstoffe besser verkraften würden.

Ich glaube eher, das die Feinstaubbelastung dann deshalb sinkt, weil die Leute erstens Radfahren und zweitens früher sozialverträglich ableben und somit weniger Energie (und Renten) verbrauchen, den Redakteur der Sendung sollte man auf einem Velo an der Hauptstraße festbinden, zu Testzwecken, mal sehen wie lange er es macht.

siehe dazu auch (mit Zahlen zum Reifen- und Bremsabrieb, das ist auch nicht wenig...

de.wikipedia.org/wiki/Feinstaub

Nach der Feinstaubverordnung (2006) kommt jetzt noch die NOx-Verordnung (2008).

Man weiß bald nicht mehr was man glauben soll:

www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1015673

Hat Pflanzenöl nur mehr Schadstoff oder nicht?

Kommt wohl wie immer darauf an, wer für die Ergebnisse bezahlt.

Hallo,
ich mache mir schon lange keine Gedanken mehr zu diesen Themen...
Reinhaltung der Luft,
Feinstaub-Verordnung,
Dieselfilter,
Krebsrisiko,
lungengängige Bremsstaub-Partikel,
lungengängige Reifenabriebe.

Wenn unsere Presse (TV, Zeitungen, Magazine, etc.),
so &quot;dranbleiben&quot; würde wie bei BSE, Rauchen, Vogelgrippe, Schweinepest, Geflügelpest und Asbest,
dann würde sich was ändern. Die Politiker gehören vors Mikrofon gezerrt um sich zu erklären.
Aber wird wohl kaum geschehen.
-
Ich werde &quot;meinem&quot; MdB eine Anfrage zum Thema Vergünstigungen (Benzin und Steuer für Hybrid-Fahrzeuge) - so wie im Ausland - senden..
Ich berichte dann beizeiten. (Ich mach das wirklich !)
easyroller

Immerhin:

&quot;So ist der Benzinverbrauch in Deutschland seit acht Jahren rückläufig - teilt der Mineralölwirtschaftsverband in Hamburg soeben mit. In den ersten fünf Monaten 2006 brach der Benzinverbrauch für Deutschlands Autos wieder um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein. Das heißt: Alle heute von den Multis prognostizierten Zahlen könnten bald Makulatur sein. Kluge Leute wie Lord Browne scheinen das zu wissen.&quot;

Quelle:
www.sonnenseite.com/index.php?pageID=17&...=article_detail.html

So langsam will man wohl doch sparen...
(Allerdings würde ich gern mal wissen, in welcher Einheit der &quot;Benzinverbrauch&quot; gemessen wurde, geht es da nur um den Benzinverbrauch und kommt Diesel noch dazu oder ist das schon die Summe? Also ein bißchen professioneller hätte man das vom Experten ja erwarten können.)

Da es bei meinem Bild auch um sowas wie Grenzwerte geht, schiebe ich es mal hier mit rein...

Umweltzonen braucht es in Halle nicht, dort gibt es Geschwindigkeitsbeschränkungen gegen Feinstaub...ich hoffe man kann es erkennen.
<br><br>Posting ge&auml;ndert von: MezzoL, am: 23/02/2008 14:25

Ne, net so richtig...hier nochmal größer...

Wenn ein Diesel im 3en Gang mit 30 dadurch fährt verbraucht er schätzungsweise 20-30% mehr Diesel als bei Tempo 50 und stößt damit demenstprechend mehr Feinstaub aus. Weiterhin verursacht das Runterbremsen zusätzlichen Bremsstaub. Und beim Wiederbeschleunigen nach der 30 Zone kommt bei den meisten Dieseln ne ordentliche Wolke raus.

Da frage ich mich ob in der Summe die Feinstaubbelastung wirklich niedriger ist. Ich befürchte eher das Gegenteil.