Priusfreunde.de

Genau. Warum das so ist und welche Politiker dafür verantwortlich sind, kann man chronologisch hier nachlesen:

- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=12&id=163103

Grüße, Egon

Wir müssen uns keine Gedanken wegen EU6 machen?

Egon hatte im Jetta-Thread diesen Link gepostet. Was mir aufgefallen und sauer aufgestoßen ist:
Prunkstück unter der Haube ist der aus dem Golf übernommene Zwei-Liter-Dieselmotor, den es mit 110 oder 150 PS gibt. Das TDI-Aggregat ist nicht nur etwas stärker als bisher, sondern es verbrennt den Treibstoff sauberer, erfüllt in den USA mit Harnstoff-Katalysator die schärfste Abgasnorm und erreicht hierzulande auch ohne Harnstoff-Kat die Euro-6-Norm.

Bei mir reicht es gerade nicht für Wut, ich fühle nur Ohnmacht.

LG
Klaus

Ja Klaus Mit einer guten und gesunden Lobby schafft jeder Diesel Euro 6.

Ich wusste bis vor kurzem gar nicht, dass die HSDs eine Abgasrückführung/Nachverbrennung haben Und das ganze freiwillig von Toyota! VW&Co. müssen vom Gesetzgeber erst einen FETTEN ARSCHTRITT bekommen, damit überhaupt was passiert...

Abgasrückführung hat doch jedes moderne Auto (jünger als 10 Jahre), meine ich.

@hverheyen: Wusste ich nicht Bei meinem Avensis T25 hatte ich Paar Mal die Gelegenheit den Wagen von unten zu sehen, habe nichts gesehen, was auf AGR deutet. Er war aber auch nur Euro 2 meine ich.

Einige mit Euro 3, Viele mit Euro 4 und Alle ab Euro 5 (Benziner)

Quelle: Wiki

in Wiki nach Abgasrückführung suchen...

direkter Link funktioniert nicht (Umlaute?)

Wenn man sich nur drei Minuten mit der Materie befasst, stellt man fest, was das für eine unglaubliche Mogelpackung ist.

Die Euro 6-Norm wurde durch erfolgreiche Lobbyarbeit verwässert und viele, viele Jahre lang hinausgezögert. Und auch jetzt, wo sie nach endlos anmutender Verzögerung in weichgespülter Form zum 01.09.2014 endlich doch da zu sein scheint, wird weiter gebremst.

Denn dieses Datum gilt nur für die Homologation von neuen Fahrzeugmodellen. Faktisch dürfen nahezu alle Autos noch bis zum 01.09.2015 weiterhin erst-zugelassen werden, ohne Euro 6 einhalten zu müssen!

Dass die Euro 6 für Diesel-Fahrzeuge zudem lascher ist als Euro 6 für Benziner, sollte man auch noch erwähnen. Ein E300 BlueTec Hybrid emittiert bereits laut Werksangabe 158 mal (!) mehr Stickoxide als ein Euro 5-Prius III. Wobei die Diesel-Werte in der Praxis noch erheblich höher liegen. Ein Euro 6-Diesel darf 6 x 10¹¹ Partikel, also 600 Milliarden Partikel je Kilometer emittieren. Das ist eine Zahl mit 11 Nullen: 600.000.000.000 Partikel. Pro Kilometer.

Für die älteren Dieselfahrzeuge, die zu zig-Millionen bei uns herum fahren, darf man gerne ein paar Nullen anhängen, für die neueren wohl "nur" eine: Das niederländische Umweltministerium hat herausgefunden, dass die aktuellen Euro-6-Dieselmodelle auf der Straße den ohnehin sehr großzügigen zulässigen Grenzwert um das Sieben- bis Zehnfache überschreiten (KLICK).

Es kommt aber noch schlimmer:

Teilen der Automobilindustrie ist es im Rahmen des Downsizing durch Einsatz besonders grandioser Einspritztechnik gelungen, die Partikelproblematik des Diesels auf den Benziner zu übertragen. Um die Hersteller vor den Folgen ihres eigenen Handelns zu schützen, hat ihre Lobby dafür gesorgt, dass eine weitere großzügige Verzögerung eingeräumt wird: Bis zum 01.09.2019 dürfen direkteinspritzende Benziner sogar 6 x 10¹² Partikel, also 6 Billionen Partikel je Kilometer emittieren. Das ist eine Zahl mit 12 Nullen: 6.000.000.000.000 Partikel. Pro Kilometer.

Um zu erkennen, welche systematische Verbraucher-Verarsche hier getrieben wird, muss man sich einfach nur die Emissionswerte eines alten Prius II anschauen, der beispielsweise Ende 2003 (also vor elf Jahren!) zugelassen wurde und bei dem "Euro 4" in den Papieren steht. Seitdem erleben wir geschickt als Fortschritt getarnten Rückschritt.

Resignierend kann ich nur feststellen: So zwingt man keinen Autohersteller, das technisch Mögliche zu realisieren.

Grüße, Egon

hverheyen schrieb:
direkter Link funktioniert nicht (Umlaute?)
Ja, das Script verträgt keine Sonderzeichen.
Hier der korrigierte Link:

- http://de.wikipedia.org/wiki/Abgasrückführung

Grüße, Egon

Danke Egon,

auch Danke für Deine Zusammenfassung und Meinung kurz vorher.

Wenn ich im Allgemeinen an unsere Politiker und deren Handeln denke, wird mir immer ganz übel. Nicht nur in diesem Zusammenhang.

Danke Egon!

Sehr traurig das ganze ist... Und vor allem die unverschämten User, die ganz genau wissen wie die Sachlage ist und trotzdem auf armen HSDs rum bashen

Die Probleme des Dieselmotors werden durch die neue Norm nicht aus der Welt geschafft:

Wikipedia:
Bei steigender Motorlast nimmt die Neigung des Dieselmotors zur Emission von Rußpartikeln zu. In solchen Betriebszuständen ist also dafür Sorge zu tragen, dass die zusätzlich rußfördernde hohe Rückführrate zurückgenommen wird, um sichtbare Rußausstöße – etwa bei einer Beschleunigung des Fahrzeugs – zu vermeiden.

D.h. die AGR wird bei hohen Drehzahlen zurückgefahren oder ausgeschaltet. Das erfasst aber die EU-Norm mit Sicherheit nicht. Normal müssten die Hersteller Drehzahlbegrenzer einbauen. Toyota drückt beim neuen BMW 1.6 Diesel schon deutlich die Drehzahl, was natürlich wieder Fahrfreude kostet, aber schädliche Abgase einspart.
Der deutsche Selbstzündler braucht aber Drehzahl, je mehr, je besser, am besten über 10.000 U/min.

Welcher deutsche Diesel dreht denn dermaßen hoch?

haarthhoehe schrieb:
Der deutsche Selbstzündler braucht aber Drehzahl, je mehr, je besser, am besten über 10.000 U/min.

Welcher Pkw-Diesel kann denn über 10.000 U/min drehen? Oder hast du dich vielleicht mit Benzinern vertan?
Bei den Dieseln, die mir bisher untergekommen sind, fing der rote Bereich auf dem Drehzahlmesser schon bei weit unter 10.000 U/min an.
Die modernen Diesel kannst du locker mit guten Leistungen im Bereich von 1.500 bis 3.000 U/min fahren.
Es sei denn, man gehört zu den Leuten, die einen Fuß aus Blei haben

Ich zitiere jetzt auch einfach mal aus Wikipedia:
Dieselmotoren besitzen eine physikalisch bedingte Drehzahlgrenze von etwa 5.500 Umdrehungen pro Minute. Dies ist großteils auf den Zündverlauf speziell bei der Verwendung von Dieselkraftstoff zurückzuführen und wird durch den Zündverzug, der zwischen 1 und 10 ms liegt, beschrieben. Aufgrund der gegenüber dem Ottomotor massiveren Bauweise wird die Höchstdrehzahl zudem von den höheren Massenkräften begrenzt. Zum Teil gibt es Dieselmotoren, die vergleichsweise hohe Drehzahlen erreichen können. Ein von der Firma Dr. Schrick GmbH entwickelter direkteinspritzender kleinvolumiger 2-Zylinder-Turbodiesel für Drohnen erreicht seine Nennleistung erst bei 6000/min, der Ventiltrieb ist bis 10.000/min drehzahlfest.[3] Anzumerken bleibt, dass bei Unbemannte Luftfahrzeugen (unmanned/uninhabited/unpiloted aerial vehicle = UAV) praktisch keine Abgasvorschriften zu beachten sind.

Noch schlimmer ist es in der Schifffahrt. Dort wird extrem umweltschädliches Schweröl verwendet, und die dürfen damit in Europa bis hin zu den großen Städten. Dabei verheizen die den Sprit tonnenweise.

Yaris Gerd