Qualität (nicht nur) neuerer Autos 23.03.2024 23:38 - vor 1 Monat
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Als separater Thread aus einem anderen Thema ausgegliedert.
Oh, eines meiner Lieblingsthemen wird angesprochen. Da kann ich nicht widerstehen, wohlwissend, dass das hier in meinem MéganE-Thread Off Topic ist und besser an anderer Stelle im Forum vertieft werden sollte. Nötigenfalls verschiebe ich es später.
Ich fürchte, die Zeiten, in denen PKW-Hersteller möglichst langlebige Komponenten verbaut haben, sind auf breiter Front schon lange vorbei. Die Zulieferer produzieren so, dass die herstellerseitigen Qualitätsanforderungen gerade so eingehalten werden. Gehen Sie darüber hinaus, können Sie wiederum die herstellerseitigen Preisvorgaben nicht einhalten und sind aus dem Spiel.
Diesen enormen Preisdruck in der Branche erkennt man als Endkunde auch daran, dass immer mehr und leicht erkennbar an Cent-Beträgen gespart wird. Nicht erst mit dem aktuell beeindruckend hohen Niveau der Neuwagenpreise sorgt das immer wieder für Verständnislosigkeit: Da blättert man 30, 40, 50.000 Euro für ein Auto hin und kann nicht glauben, dass jahrzehntelang gewohntes eingespart oder verbilligt = verschlechtert wurde.
So werden die Materialien im Innenraum von Modellgeneration zu Modellgeneration immer minderwertiger, das ging schon Mitte der Achtziger Jahre los. Frühere Selbstverständlichkeiten wie eine stabile Kofferraum-Abdeckung, mechanische Schalter wo sinnvoll, ein Ersatz- oder wenigstens ein Notrad, Bordwerkzeug, eine saubere Rundum-Lackierung auch an wenig sichtbaren Stellen, vernünftige Fußmatten, eine Handschuhfachbeleuchtung, mechanisch stabile Türgriffe, ein guter Korrosionsschutz ab Werk und vieles mehr sind eben nicht mehr selbstverständlich.
Manchmal werden sogar höhenverstellbare Gurte eingespart, gerade erst im Testbericht eines neuen Modells gelesen. Auch digitale Instrumente und vor allem Touchscreens bei gleichzeitigem Entfall mechanischer Schalter sind nichts anderes als Einsparungen für den Hersteller. Nur dass letzteres von der Käuferschaft sogar als Fortschritt begrüßt wird.
Unterm Strich: Es wird so produziert, dass es der Kunde gerade noch akzeptiert. Die vielen Kooperationen und Fusionen sowie das verbreitete Umlabeln von Modellen (man kauft einen Opel und bekommt einen Peugeot) sorgen für eine zunehmende Verwaschung von Markenkernen, so dass man sich daran auch nicht mehr orientieren kann. Ich bekomme zunehmend Verständnis für die Fahrer alter E-Klassen Typ W124, gebaut bis 1997.
Grüße, Egon
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Egon
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Letzte Änderung: 27.03.2024 10:36 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
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Aw: Qualität (nicht nur) neuerer Autos 23.03.2024 13:06 - vor 1 Monat
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Egon schrieb:
So werden die Materialien im Innenraum von Modellgeneration zu Modellgeneration immer minderwertiger, das ging schon Mitte der Achtziger Jahre los. Frühere Selbstverständlichkeiten wie eine stabile Kofferraum-Abdeckung, mechanische Schalter wo sinnvoll, ein Ersatz- oder wenigstens ein Notrad, Bordwerkzeug, eine saubere Rundum-Lackierung auch an wenig sichtbaren Stellen, vernünftige Fußmatten, eine Handschuhfachbeleuchtung, mechanisch stabile Türgriffe, ein guter Korrosionsschutz ab Werk und vieles mehr sind eben nicht mehr selbstverständlich.
Leider. Solche neuen Gepflogenheiten machen auch vor teuren Toyotas nicht halt. Beispielsweise Lackierungen und Materialien wirken, wohl auch aufgrund von hohen Umweltauflagen zusätzlich zum Spardiktat der Hersteller, weniger wertig und vor allem weniger kratzbeständig als es die hohe Geldausgabe für das Auto suggerieren könnte.
Aber wie dem auch immer sei, Präferenzen sind unterschiedlich gestrickt, bleibende schöne Ästhetik und Kosmetik hin oder her, letztlich ist's die Technik von Motor und Fahrwerk, die langhaltend einwandfrei funktioniert ohne Ausfälle und mich stets unbesorgt von A nach B brachte und bringen wird. Sie ist neben ein paar anderen Anforderungen das ausschlagebende Argument, sich für ein Auto für viel Geld gerade als Neuwagen entschieden zu haben, dem ich all das zutraue.
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Letzte Änderung: 23.03.2024 23:43 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
Prius 4 Basis, Bj.3/2016, 128.324km, 3,5l/100km durchschnittlich
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Letzte Änderung: 23.03.2024 23:43 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
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Aw: Qualität (nicht nur) neuerer Autos 23.03.2024 14:20 - vor 1 Monat
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Bedauerlicherweise lässt sich das auf alle Produktbereiche übertragen.
Die Sanitärinstallation unserer 2009 fertiggestellten, modernen und an ökologischen Zielen ausgerichteten Wohnanlage (MFH) ist so was von auf "Verschleiß" ausgelegt: Wärmetauscher der Frischwasserstation nach wenigen Jahren defekt, PM-Regler nach wenigen Jahren defekt, Mechanismus der WC-Spülung nach wenigen Jahren defekt, Rolladenantrieb, wesentliche Bauteile der Elektroversorgung ebenso ... die Zahl der Beispiele ließe sich endlos verlängern. Man wohnt 15 Jahre in einem "neuen" Haus und hat das Gefühl: Reparaturen gab's in allen früheren "alten" Wohnungen nicht halb so viele
Mit Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung hat defnitiv auch das rein gar nichts zu tun. Die Industrie hat dieses Ziel nicht ansatzweise im Blick.
Es bleibt einem nur übrig, sich damit abzufinden ...
Sehr bedauerlich.
Gruß!
JoAHa
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JoAHa
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Letzte Änderung: 23.03.2024 23:43 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
Prius III Plug-in Hybrid TEC-Edition, stromblau mica metallic, Verbrauch: 3,9 l + 1,75 kWh/100 km, als HV: 4,5 l/100 km, als EV: ~13 kWh/100 km
Vorgänger(2010-2019): Prius II Sol onyxschwarz, Verbrauch: 4,9 l/100 km
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Aw: Qualität (nicht nur) neuerer Autos 23.03.2024 18:57 - vor 1 Monat
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Timico schrieb:
mir fehlt da auch das Verständnis für die Hersteller, die bei Konstruktion und Qualität sparen, um die gesparte Summe dann während der Garantiezeit wieder auszugeben. Rechnet sich das in irgendeiner Form?!
Das habe ich mich auch schon oft gefragt, insbesondere bei Tesla. Vielleicht kalkulieren Hersteller, dass viele Kunden das Gebotene akzeptieren und nicht nachbessern lassen? Nicht jeder hört beispielsweise ein leises Klicken, das nicht da sein dürfte und wenn doch, stört es längst nicht jeden.
Naja, und nicht wenige werden sich mit dem Hinweis auf das nächste Update zufrieden geben. Das ist sowieso der Running Gag in der Branche. Aber bei handfesten Problemen greift mein Erklärungsversuch natürlich nicht.
Grüße, Egon
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Egon
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Letzte Änderung: 27.03.2024 11:45 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
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Aw: Qualität (nicht nur) neuerer Autos 23.03.2024 19:02 - vor 1 Monat
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Ich überlege gerade, wohin ich die Off Topic-Beiträge - meine eigenen eingeschlossen - schieben soll. Vielleicht nach "Geplante Obsoleszenz"?
Aber es geht ja auch um generell nachlassende Qualität sowie Einsparungen im Cent-Bereich bei der Produktion teurer Autos. Hatten wir das schon oder neuer Thread?
Grüße, Egon
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Egon
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Letzte Änderung: 23.03.2024 23:43 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
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Aw: Qualität (nicht nur) neuerer Autos 23.03.2024 19:36 - vor 1 Monat
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Das habe ich mich auch schon gefragt.
Mir ist bisher noch keiner eingefallen.
Aber möglicherweise wäre ein neuer Thread die Lösung. Wenn ich mir den gefühlten Qualitätsabfall zwischen P 2 und 3 einerseits und P 4 andererseits vor Augen führe ... da könnte evtl noch so einiges zusammengetragen werden?
Wie ist das eigentlich bei den anderen HSD-Modellen, zB Auris/Corolla ... ?
Gruß!
JoAHa
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JoAHa
Moderator
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Letzte Änderung: 23.03.2024 23:43 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
Prius III Plug-in Hybrid TEC-Edition, stromblau mica metallic, Verbrauch: 3,9 l + 1,75 kWh/100 km, als HV: 4,5 l/100 km, als EV: ~13 kWh/100 km
Vorgänger(2010-2019): Prius II Sol onyxschwarz, Verbrauch: 4,9 l/100 km
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Aw: Qualität (nicht nur) neuerer Autos 23.03.2024 23:41 - vor 1 Monat
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Aber möglicherweise wäre ein neuer Thread die Lösung.
Und hier ist er auch schon.
Es darf nach Herzenslust weiter diskutiert werden.
Grüße, Egon
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Egon
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Aw: Qualität (nicht nur) neuerer Autos 24.03.2024 09:25 - vor 1 Monat
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JoAHa schrieb:
Die Sanitärinstallation unserer 2009 fertiggestellten, modernen und an ökologischen Zielen ausgerichteten Wohnanlage (MFH) ist so was von auf "Verschleiß" ausgelegt:
...
Es bleibt einem nur übrig, sich damit abzufinden.
Den letzten Satz unterschreibe ich nicht vollumfänglich. Ich sehe es vor allem so, dass man heute viel mehr darauf achten muss, nicht auf minderwertige Qualität hereinzufallen, was zugegeben gar nicht so einfach ist.
Bei der Erstinstallation in einem neuen Haus hat man hier oft nur wenig Einflussmöglichkeit, aber bei Renovierungen kann man, eine gute Beratung oder ausführliche Eigenrecherche vorausgesetzt, Produkte mit einer unnötig begrenzten Haltbarkeit weitgehend vermeiden.
Fachbetriebe, zu denen man uneingeschränkt Vertrauen hat, helfen hier ungemein weiter. Ich bin in der glücklichen Lage, einige Handwerksmeister als echte Freunde zu haben. "Vitamin B" ist heute noch wichtiger als früher und wenn es zu Not über den Freund eines Freundes läuft, wenn man selbst keine direkten Beziehungen hat.
Mein Beitrag ging jetzt zwar nicht über Autos, aber da hilft Recherche auf nicht unerheblich weiter. Man kann durchaus einen Unterschied erkennen, welche Hersteller ihre Schwachstellen "pflegen", weil sie über mehrere Modellgeneration weitervererbt werden, anstelle sie mit minimalem Kostenaufwand beim nächsten Modell zu beseitigen.
Und es gibt z.B. auch Werkstätten, die sich bei der Inspektion darum kümmern, wie die Gängigkeit der Bremssättel aussieht und solche, welche das Minimalprogramm bei voller Zeitwertvorgabe zu einem erhöhten Stundensatz abspulen.
eppf
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Letzte Änderung: 24.03.2024 09:33 von eppf.
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Aw: Qualität (nicht nur) neuerer Autos 25.03.2024 09:11 - vor 1 Monat
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@Egon: Ich behaupte mal, da hast Du eine Autohaus Perle gefunden! Ist leider bei meinem Renault Händler etwas kritikwürdigen, vornehm ausgedrückt...
Ich möchte jetzt aber keinen Namen nennen! Leider ist der auch MG Händler... Also ein Tausch ZOE gegen MG 4, sofern es dafür noch etwas gibt, könnte mal eine Option werden, aber der Händler wird sicher nicht besser? Ich bin aber nicht der Einzige, der sich über den Laden beklagt...
Gruß Martin
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Letzte Änderung: 27.03.2024 10:34 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
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Aw: Qualität (nicht nur) neuerer Autos 25.03.2024 11:41 - vor 1 Monat
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Wenn das Auto nie was hat, brauchst Du das nicht. Kein After Sales, keinen Ansprechpartner, keine Werksgarantie, keine Werkstatt und niemanden, der beim Hersteller Kulanzanträge für Dich stellt.
Ansonsten kann das unlustig werden. Insbesondere liest man in den Foren nicht viel gutes über Marken-Autohäuser, die noch irgendwas anderes mit rein genommen haben, ohne aber einen wirklichen Bezug dazu oder einen guten Kontakt zum Importeur zu haben.
Grüße, Egon
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Egon
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Letzte Änderung: 27.03.2024 10:34 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
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Aw: Qualität (nicht nur) neuerer Autos 25.03.2024 21:01 - vor 1 Monat
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Welches Auto hat schon nie etwas? Bei "wenig" würde ich diverse Prius Baureihen vorschlagen...
Gruß Martin
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Letzte Änderung: 27.03.2024 10:34 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
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Aw: Qualität (nicht nur) neuerer Autos 27.03.2024 06:14 - vor 1 Monat
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Timico schrieb:
... Und mir fehlt da auch das Verständnis für die Hersteller, die bei Konstruktion und Qualität sparen, um die gesparte Summe dann während der Garantiezeit wieder auszugeben. Rechnet sich das in irgendeiner Form?! ...
Timo
Klaro, rechnet sich das.
Gerade in einem System, wo oft kurzfristig gedacht, Umsatz wichtiger ist als Gewinn.
Mir wurde vor bald 18 Jahren und 346'000km in den Fahrzeug-Testberichten und Bekanntenkreis immer wieder vor gerechnet wie teurer so ein Honda Jazz im Vergleich zu den Produkten der Mitbewerber ist.
Was bei vielen Interessenten schlussendlich sehr ausschlaggebend für den Kaufentscheid ist.
Bis jetzt war es aber in der Summe mein günstigstes Fahrzeug und für Honda auf den Umsatz bezogen eigentlich ungünstig.
mfG
JazzEr
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Letzte Änderung: 27.03.2024 10:34 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
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Aw: Qualität (nicht nur) neuerer Autos 27.03.2024 07:18 - vor 1 Monat
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Vielleicht kalkulieren die Hersteller, dass der Kunde nach Garantieende bei ihm Ersatzteile kaufen muss. Aber wenn ich, um das Beispiel aufzugreifen, einen Jazz für 26k mit einem C3 für 13k Neupreis (gemäß carwow.de) vergleiche, kommen mir Zweifel, ob die C3-Eigentümer bereit sind, 13k zusätzlich in die Werkstatt zu tragen. Da würde man sich doch auch den Ruf ruinieren und jeder Eigentümer würde aus eigener Erfahrung vor dieser Marke warnen.
Toyota steht ja im Ruf, eine haltbare Marke zu sein. Aber ich denke, sie nehmen mit den häufigen Wartungen auch genug Aftersales-Geld ein, um die Fahrzeuge in Schuss zu halten. Zumindest die Bremsscheiben scheinen dabei von keiner besonderen Güte zu sein.
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Letzte Änderung: 27.03.2024 10:34 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
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Aw: Qualität (nicht nur) neuerer Autos 27.03.2024 11:16 - vor 1 Monat
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bgl-tom schrieb:
... Zumindest die Bremsscheiben scheinen dabei von keiner besonderen Güte zu sein.
Ausgehend von ähnlichen Berichten hier im Forum scheint die Qualität über die Jahre schlechter geworden zu sein.
Mein ehemaliger Prius+ hat bremsentechnisch 7 und 8 Jahre durchgehalten, hinten 180000, vorn 210000.
Prius-typisch natürlich nicht, weil sie abgenutzt waren, sondern wegen Nichtbenutzung vergammelt.
Alles andere von 12V-Batterie bis Auspuff war nach 9 Jahren auch noch original.
Scheint mir seinerzeit (2014) nicht sooo eine schlechte Qualität gewesen zu sein.
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Ioniq Electric, Iron Grey
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