Priusfreunde.de

Moin zusammen!

Wer von Euch kommt auch aus dem Lager der Fahrer leistungsstarker und/oder komfortbetonter Limousinen, und hat den Umstieg auf einen Prius gewagt? Wie ist es Euch nach der Eingewöhnung ergangen?

Ich bin recht heiß auf den P4 PHEV, aus diversesten Gründen, nicht zuletzt wegen seiner Flexibilität und seiner individuellen Erscheinung, sowie meinem unerklärlichen Interesse am HSD-Wechselspiel.
Auch preislich stimmt für mich das Gesamtpaket, und somit ist er aktuell erste Wahl als Ersatz für unser Pendelauto. Ich könnte mir auch gut einen gebrauchten Solar-PHEV vorstellen, ein weiterer Faktor zur Befriedigung meines Spieltriebs.

Ich muss dazu sagen, dass ich mich langsam auch nach besserem Fahrwerkskomfort sehne, wobei die P4-Probefahrt mich da durchaus positiv überrascht hat.

Nun würde der Prius hier einen großen Reihensechszylinder ersetzen, der 80 % für Arbeitsstrecken genutzt wird. Das verbrennerische Juckeln durch die Stadt brennt mich selbst auch irgendwie immer mehr aus. Dazu fahren wir auf den Strecken sowieso kaum noch schneller als 100-120 km/h. :>

Wenn so ein Auto aber doch mal für Fernreisen eingesetzt wird, entfaltet so ein archaischer, doch souveräner Antrieb immer noch seinen eigenen Reiz. Immerhin ist er dann genauso unhörbar wie beim Elektroauto. Über Effizienz brauchen wir an der Stelle nicht reden.

Ich hadere somit noch, ob es ein kräftiger Hybrid wie bspw. von Lexus, mit dicken Sofasesseln und sänftenartiger Fortbwegung werden soll, oder ob man sich mit dem etwas spartanischen Ambiente eines P4 PHEV anfreunden kann. Wer hat den eingangs erwähnten Umstieg bereut?

Das wird am Anfang schon eine ziemliche Umstellung werden. Da kommt erst mal schnell das Gefühl auf, hoffnungslos untermotorisiert zu sein und du wirst dich je nach Fahrsituation auch schon mal lärmbelästigt fühlen. So ein Toyota Hybrid hat jedoch die faszinierende Eigenschaft, seinen Fahrer zu erziehen. Der Fahrstil stellt sich peu a peu um und vermittelt in der höchsten Stufe tatsächlich ein Gefühl der Erhabenheit. Das gipfelt dann darin, dass man einen gleitenden, gleichmäßigen Fahrstil entwickelt, der einen teilweise schneller oder zumindest in der gleichen Zeit an das gewünschte Ziel bringt. Und das ganze bei erheblich reduziertem Verbrauch. Das sind so meine Hybriderfahrungen, allerdings ohne Plug In.

Luxuriöser Lexus mindert die Umstellungsprobleme, da bin ich sicher.

sportback schrieb:
Da kommt erst mal schnell das Gefühl auf, hoffnungslos untermotorisiert zu seinDas gilt jedenfalls überhaupt nicht im Stadtverkehr. Ganz im Gegenteil, bevor die anderen mit Gebrüll in den 2. Gang schalten, bist du schon auf leisen Sohlen auf und davon (wenn du willst).

Camaro schrieb:
Wer von Euch kommt auch aus dem Lager der Fahrer leistungsstarker und/oder komfortbetonter Limousinen, und hat den Umstieg auf einen Prius gewagt? Wie ist es Euch nach der Eingewöhnung ergangen?

ich bin von 'nem A4 3.0 TDI auf 'nen P+ umgestiegen
(mit Multitronic - also genauso ruckelfreies "Gummiband" wie das HSD)

Bei so 'ner Diesel-Schleuder ist der einzige 'Spass' das Heizen.
Ansonsten gibt es keinerlei Motivation bei dem Teil.
Lag wie ein Brett auf der Strasse, hatte immer genug Power, um jederzeit (fast) jeden zu überholen ...

Aber irgendwann wird das auch ziemlich langweilig ...
Und Platz im Innenraum hat das Teil halt auch nicht.
Was bringt Dir das, dass man zwar 5 Plätze hat, aber der Passagier in der Mitte hinten immer 'die Arschkarte' hat ...

Bei der Probefahrt mit dem P+ standen ganz andere Sachen an.
Dieses simple rollen/gleiten im Stadtverkehr - interessant.
Auf der Autobahn - geht so - nicht faszinierend.
Die Technik - wie dieses Teil so sparsam/leise/rucklos dahingleitet, das hat mich aber schon fasziniert.

Jetzt hat ein P+ nur eine V-max von 165 ! - und da ist er auch laut.
Hat mich das gestört ? - nicht im geringsten. Fahr langsamer!
Von meinen Heiz-Orgien weiss ich, dass man nicht wirklich viel Zeit spart - also lass es langsamer angehen (dazu motiviert er auch)...
Hat mich keine Umgewöhnung gekostet ... peilt man sehr schnell.

Komfort:
Was genau ist/war denn so super-komfortabel an 'nem A4/A6 ???
Ausser den guten Leder-Sitzen - eigentlich nix.

Ich hatte mal 'nen BMW-320d - bei dem waren die Sitze so nervig, dass ich nach 300km immer Rückenschmerzen kriegte... DER musste weg.

Ein Prius - der ist sitztechnisch keine Meisterleistung.
Aber solange Du mit dem Sitz klarkommst und keine Schmerzen kriegst - der Rest ist egal. Man gewöhnt sich an (fast) alles.

sowie meinem unerklärlichen Interesse am HSD-Wechselspiel.

DAS ist mehr oder weniger 'genug' - um ihn 'haben' zu wollen!
Du wirst sehen - dass der Rest - eher Nebensache wird

Installier Dir dann noch Hybrid-Assistant - und selbst längere/langweilige Autobahn-Fahrten werden zu 'Testfahrten' - um den Spritverbrauch zu optimieren
Wenn Du dann mal praktisch den Zusammenhang siehst zwischen Geschwindigkeit und Verbrauch - legt sich das mit der geringen V-max.

Ich könnte mir auch gut einen gebrauchten Solar-PHEV vorstellen, ein weiterer Faktor zur Befriedigung meines Spieltriebs.

...wie gesagt - das 'Heizen' und die geringe V-Max treten schnell in den Hintergrund...

wichtiger finde ich, dass man eine Rückfahrkamera hat, und vorne/hinten Parkpiepser - gerade mit viel Stadtverkehr...

Dazu fahren wir auf den Strecken sowieso kaum noch schneller als 100-120 km/h.

gute Erkenntnis - Stimmt!
BTW - auch lustig - Im Stau fahren - empfinde ich mittlerweile im P+ als angenehm (auch im Sommer, weil die AC ja auch ohne ICE geht)
Beim P4 mit seinem Staufolge-Tempomat muss das noch cooler sein.


Wenn so ein Auto aber doch mal für Fernreisen eingesetzt wird, entfaltet so ein archaischer, doch souveräner Antrieb immer noch seinen eigenen Reiz.

Juckt mich nicht mehr. - ist abtrainiert.
Zum Mitschwimmen im Verkehr langt er problemlos.


Ich hadere somit noch, ob es ein kräftiger Hybrid wie bspw. von Lexus, mit dicken Sofasesseln und sänftenartiger Fortbwegung werden soll, oder ob man sich mit dem etwas spartanischen Ambiente eines P4 PHEV anfreunden kann. Wer hat den eingangs erwähnten Umstieg bereut?

Ich habe den Umstieg nicht bereut - nach 4+ Jahren und 80tkm.
Was anderes als ein HSD würde ich mir auch nicht mehr kaufen.
Ein Lexus ? durchaus ...
Würde mir gefallen, wenn es einen brauchbaren Kombi gäbe.

allerdings - wenn ich so meine Bekannten höre, was da alles an deren Luxus-Schleuder 'spinnt', kaputt geht - und was es dann so kostet - und wie lange die Schleuder dann in der Werkstatt rumliegt... - finde ich meinen akt. Minimalismus richtig gut. (was nicht da ist, kann nie kaputt gehen)

dazu kommt noch, dass mir Multimedia-Zeugs wie Android-Auto usw. zwar gefallen - aber ich nicht wirklich Wert drauf lege.
Ich will nur ein eingebautes Navi (hat man so immer dabei), DAB+ und USB-Stick Support. - OK bluetooth f. Handy noch.

Es ist ausserdem NAIV zu glauben, dass all diese Funktionen 'ewig' gehen werden ... ein zwei Smartphone-Generationen später - und schwupps ist alles inkompatibel oder geht nicht richtig etc.
Ich lass das Zeug in Ruhe - und freu mich, solange es geht

Bei 'nem P+ (und auch P4/PHEV) 'fehlt' ja nicht wirklich was.
Nur weil die teureren Teile noch mehr fehleranfälligen Firlefanz drin haben ? - so what ? Was brauchst Du denn wirklich ?
Bzw. WAS fehlt Dir denn ? Etwa Luftfederung ?

Der Umstieg funktioniert nach meiner Erfahrung problemlos (bei mir auch von 6 Zylindern/300PS Benziner auf PIII). Nach meiner Wahrnehmung auch deshalb, weil durch die Elektrounterstützung beim Anfahren nicht das Gefühl der Untermotorisierung vorhanden ist.

VG Matze

Danke für den Input allesamt!

Denke, dass ich gerade die Leistungsentfaltung in höheren Geschwindigkeiten nicht mehr vermissen werde. Richtig genutzt habe ich sie eigentlich kaum, ehrlich gesagt. Und "unten rum" reichte mir der Vortrieb bei der P4-Probefahrt allemal, vor allem im reinen E-Modus im Stadtverkehr.

Zudem war mir eine klassische Optik im Sinne einer Limousinenform mit Hinterradantriebsarchitektur immer sehr wichtig. Sehr gerne auch mit möglichst langem Radstand, aber ich denke - aufgrund deutlich reduziertem Autobahnanteil - kann ich davon langsam wegkommen.

Mit den "dicken Kisten" ist das wohl auch dieses Ding: Man könnte wenn man wollte, und für mich persönlich war es dank Hubraum immer der Druck auch bei niedrigen Drehzahlen. Aber Haken dran!

hirni schrieb:

Bei der Probefahrt mit dem P+ standen ganz andere Sachen an.
Dieses simple rollen/gleiten im Stadtverkehr - interessant.
Auf der Autobahn - geht so - nicht faszinierend.
Die Technik - wie dieses Teil so sparsam/leise/rucklos dahingleitet, das hat mich aber schon fasziniert.


Genau so geht's mir ja auch. Man mag einwerfen - dann kauf doch ein Elektroauto! Haben wir auch schon Erfahrung mit, hier fehlt mir noch die Flexibilität mit kleiner Batterie*, und wirklich die Faszination des HSD. Und optisch gibt's wirklich gar nix, was mich interessiert. Lustig, dass man dann beim P4 landet, ne?

*Bei entsprechend günstigen E-Autos - und sowohl fianziell als auch ökologisch möchte ich mir bei der Gesamtfahrleistung eine Batterie größer 10 kwh nicht leisten.

hirni schrieb:

Was genau ist/war denn so super-komfortabel an 'nem A4/A6 ???
Ausser den guten Leder-Sitzen - eigentlich nix.


Bequeme Ledersessel, ja, das ist so ein Punkt. Schön umschließend, am besten in beige.
Das Fahrwerk hätte ich gerne möglichst komfortabel - aber wie gesagt, da habe ich nur Kurzzeiterfahrungen mit dem P4. Fahrwerk und Sitz sind zumindest nicht negativ aufgefallen.

hirni schrieb:

wichtiger finde ich, dass man eine Rückfahrkamera hat, und vorne/hinten Parkpiepser - gerade mit viel Stadtverkehr...


Kamera ja, aber auf Piepser werde ich beim Solar verzichten müssen. Parke sowieso nie seitlich, da reicht die Kamera.

Multimedia interessiert mich übrigens auch wenig.

Camaro schrieb:
Und optisch gibt's wirklich gar nix, was mich interessiert. Lustig, dass man dann beim P4 landet, ne?


Interessant und beides sehr verständlich.

Bin vor 5 Jahren auf nen gebrauchten Prius 3 (Baujahr 2012) umgestiegen.

Vorher hatte ich 8 Jahre lang jeweils Volkswagen CCs als Firmenwagen (also alle 3 Jahre einen neuen).

Die Geräuschkulisse im Fahrzeuginneren beim Prius ist schon etwas größer, aber daran habe ich mich sehr schnell gewöhnt. Das "mehr" an Luxus vom CC habe ich echt nie vermisst.

Das Einzige was ich etwas vermisse, sind die bewunderden Blick ob der äußerlichen Optik der Karre. Zurück ich will ich auf jeden Fall nicht mehr

Ich bin vom Tesla Model 3 auf den Prius umgestiegen, da liegt leistungstechnisch ja durchaus eine ganze Größenordnung dazwischen.

Warum das? Hatte das Model 3 als Firmenwagen und beim Arbeitgeberwechsel dann wieder ein privates Auto benötigt, reines E-Auto ging dann aber nicht, weil zu Hause keine eigene Lademöglichkeit. Vom Gesamtfeeling her kam der Prius dann aus meiner Sicht als einziger Wagen ans Model 3 ran (bis auf die Leistung).

Man gewöhnt sich aber recht schnell an die “Minderleistung” und der Prius ist am Ende trotz seiner ganzen Spielereien (die im Jahr 2021 aber eigentlich standard sind) ein echtes Vernunftauto.

Dabei bleibt es nicht allein. Dieses 'echte Vernunftauto' vermag bei manchen seiner Käufer und Interessenten, neben dem Verstand auch Gefühle zu triggern. Nur die guten Emotionen, vor allem wenn es ihm gelungen ist, durch die Beschäftigung und das Fahren mit ihm einen in seinen 'Bann' zu ziehen.