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Pressemitteilung der Toyota Deutschland GmbH


3. Februar 2020


Neue Toyota Sicherheitsfunktion verhindert unerwünschtes Beschleunigen

System nutzt Daten vernetzter Fahrzeuge

• Funktion erkennt fehlerhafte Pedalbedienung
• Ergänzung für bestehendes Sonarsystem
• Einführung ab Sommer 2020 in Japan

Toyota hat eine neue Funktion entwickelt, die ein unerwünschtes Beschleunigen von Fahrzeugen verhindert. Das System nutzt Daten vernetzter Fahrzeuge, um eine fehlerhafte Bedienung des Gaspedals zu erkennen. Toyota will die Funktion sowohl in neuen Fahrzeugen einbauen als auch als Nachrüstlösung für bestimmte Modellreihen anbieten. Der Start ist für diesen Sommer in Japan geplant.

Zur Verringerung schwerer Unfälle und Fahrzeugschäden infolge einer fehlerhaften Pedalbedienung hat Toyota 2012 ein Sonarsystem (Intelligent Clearance Sonar) eingeführt, das mittlerweile in 32 Modellen bzw. 83 Prozent der Produktpalette zum Einsatz kommt. 2018 wurde zudem für bestimmte Modelle ein nachrüstbares Gaspedal-Kontrollsystem eingeführt. Diese Systeme funktionieren allerdings nur, wenn Sensoren ein Hindernis wie etwa andere Fahrzeuge oder eine Mauer entdecken. Die neu entwickelte Funktion verhindert ein unerwünschtes Beschleunigen aufgrund fehlerhafter Pedalbedienung auch dann, wenn keine Hindernisse in der Nähe sind.





In der Entwicklungsphase hat Toyota zunächst reale Unfälle untersucht, bei denen eine Fehlbedienung des Gaspedals als Ursache festgestellt wurde. Diese Fälle wurden mit Daten vernetzter Fahrzeuge verglichen, um auszuschließen, dass der Fahrer absichtlich beschleunigt hatte. Dadurch war Toyota in der Lage, nur solche Situationen zu identifizieren und als Berechnungsgrundlage zu verwenden, in denen das Gaspedal fehlerhaft betätigt wurde.





Durch die Kombination des bestehenden Sonarsystems mit der neuen Unterdrückungsfunktion soll die Zahl von Unfällen durch eine fehlerhafte Pedalbedienung insbesondere auf Parkplätzen und in anderen Bereichen weiter gesenkt werden.







Die der Funktion zugrundeliegende Betriebslogik will Toyota ausgiebig teilen – auch mit anderen Autoherstellern.

Zwar ist die Zahl der Verkehrstoten in Japan rückläufig; dennoch verlieren jedes Jahr immer noch mehr als 3.000 Menschen im Straßenverkehr ihr Leben. Das ultimative Ziel einer Mobilitätsgesellschaft muss es sein, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten auf null zu reduzieren. Toyota will dazu mit einem Drei-Säulen-Ansatz beitragen: die Verbesserung der Fahrzeugsicherheit durch diese neue Funktion und die Toyota Safety Sense Systeme, die inzwischen weltweit in 16 Millionen Fahrzeugen zum Einsatz kommen; Informationsprogramme, die das Verständnis für Sicherheitsfunktionen weiter erhöhen; und Aktivitäten, mit denen die Verkehrsumgebung verbessert werden soll.

- motorzeitung.de/news.php?newsid=621951

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Bildnachweis: Toyota Deutschland GmbH

Irgendwie habe ich gemischte Gefühle, was den Beschleunigungsschutz angeht. Ich frage mich, ob es da nicht ein zugrundeliegendes Problem gibt, das mit einer solchen "Lösung" kaschiert wird. Mir ist es in nunmehr fast 34 Jahren, die ich meinen Führerschein habe, nicht ein einziges Mal passiert, dass ich Gas und Bremse vertauscht habe und mir ist es auch schleierhaft, wie das passieren kann. Selbst der Umstieg von Schalt- auf Automatikgetriebe hat nie zu unkontrollierten Aktionen geführt. Von daher wäre es interessant, sich mal mit den Fahrern der verunglückten Fahrzeuge zu unterhalten und deren Sichtweise zu verstehen.

Auf der anderen Seite hat das System das Potential, Leben zu retten, selbst wenn ein Fahrer ein Augenblicksversagen (und darum dürfte es wohl gehen) zeigt. Das ist ja im Grundsatz nichts schlechtes, ganz im Gegenteil.

Gleichwohl würde ich als nicht betroffenener Kunde wieder einmal eine Entwicklung mitbezahlen, die ich nicht brauche, denn das System wird wahrscheinlich zwangsweise in allen Toyotas eingebaut werden.

Letztendlich stellt sich mir die Frage, wo man anfangen bzw. aufhören muss, Fehler des Fahrers mit zusätzlichen Assistenten auszubügeln. Die Lebenserfahrung zeigt, dass immer dann, wenn man glaubt, etwas sei idiotensicher, jemand kommt, der die bisherigen Testobjekte noch übertrifft.

Mir ist es 3 oder 4x passiert, dass mein YHSD beim Einparken beschleunigte. Das ist so zunächst nicht verständlich. Das war es für mich auch nicht. Ich spürte in allen Fällen meinen Fußballen deutlich auf dem Bremspedal. Aber irgendwie muss die Fußspitze gleichzeitig noch das Gaspedal ebenfalls mit identischer Leichtigkeit durchgetreten haben.
Ich erwartete also eine geringe Verlangsamung des Fahrzeuges, aber es wurde geringfügig schneller oder zumindest definitiv nicht langsamer.
In allen Fällen habe ich den Fuß komplett von der Bremse genommen und ihn erneut dort platziert. Beim zweiten Bremsmanöver erzielte ich auch das gewollte Ergebnis.
Laut obiger Beschreibung von Toyota, würde ihr System in meinen beschriebenen Fällen also nicht eingreifen.

Gruß Hybridfan5

Ist auch ein bisschen nebulös, was genau das System macht.
Ich fahre z.B. gerne in die Kurve und halte das ESP mit dem Gaspedal in Zaum. Ohne Fuß auf dem Gaspedal bremst das Fahrzeug, das obwohl man noch deutlich von der Haftgrenze der Reifen entfernt ist.
Da ich beidfußig fahre, kann ich im Grenzbereich Gas geben und trotzdem bei Bedarf sofort bremsen.

Das vorgestellte System sollte sowas z.B. noch unbedingt durchgehen lassen. Auch die Starts mit beiden Füßen müssen gehen.

Mit dem aktuellen Prius bin ich mit der Balance gut zufrieden. Wenn ich will, kann ich fast aus der Kurve fliegen. Die Systeme regeln zwar, lassen sich aber in hohem Maße überstimmen, vor allem bei noch neutraler Fahrzeuglage. Wenn das Heck dann aber doch fliegt, ist klar, dass das ESP einzelne Räder bremst, das soll auch so bleiben, solange man die Systeme nicht bewusst deaktiviert hat.

Wo es noch sehr viel Sinn macht, ist z.B. wenn Leute tatsächlich ohnmächtig werden. Hier sind Systeme nützlich, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das hier überhaupt adressiert wird.

Gibt es Meinungen zum bildlich angedeuteten Fall mit dem Fußgänger ?
Da müssen viele theoretische Annahmen getroffen werden, bevor man einen Algorithmus auf die Beine stellt. Wieviel Platz ist zum ausweichen vorhanden, wie ist es mit Gegenverkehr usw. Selbst wenn man nicht in den Gegenverkehr gerät, so mag man ihn doch verwirren und einen Unfall des anderen hervorrufen.
Ich hätte da so meine Zweifel an diesem Assistenten. Warum wird damit Werbung gemacht ? Ist das wieder nur Marketing für Aktionäre....?
Wenn ich vorsichtig an vergangene "Werbung" für autonomes Fahren denke und gleichzeitig die "beschlagene Kamera" im Kopf habe, so sind offenbar zwischen Marketing und Realität doch gewissen Unterschiede vorhanden.

Ebenso hoffe ich, Toyota ist der Unfall auf der A7 bekannt
und man wirft zumindest ein Auge darauf, um sicher zu stellen, es lag nicht an einem mangelhaftem Assistenzsystem.
Gruß Hybridfan5

Es stört mich, dass bei jeder beliebigen Weiterentwicklung sofort Umstände konstruiert werden, unter denen sie wahrscheinlich nicht funktionieren wird. Ich halte das für einen falschen Ansatz. Wer einschränkungsfreie Perfektion unter allen Umständen zur Voraussetzung macht, wird bis zu seinem Ableben mit bewährter Einfach-Technik fahren.

Jeden Tag erlebe ich die beeindruckende Leistungsfähigkeit dessen, was Tesla aus einer bereits 5 Jahre alten Sensorik herausholt. Dass es immer mal wieder Situationen gibt, in denen solche Systeme versagen, steht dazu nicht Widerspruch. Man muss die Grenzen von Assistenzsystemen kennen und sie gemäß der Herstellervorgaben einsetzen.

Bei Toyotas neuem "Fehlbeschleunigungsschutz", um den es hier in diesem Thread geht, ist das besondere die Datenbasis, also der Rückgriff auf Erfahrungsdaten vernetzter Fahrzeuge. Das korrespondiert mit anderen Toyota-Entwicklungen, über die hier bereits berichtet und diskutiert wurde:


- ITS: Vernetztes Fahren mit Toyota in Japan
- Toyota Connected Inc.
- Toyota investiert in KI und Robotik
- V2X Verkehrsvernetzung (Vehicle-to-everything)
- Toyota Guardian
- Toyota-"Autopilot" 2020?
- Toyota: Neue Generation autonomer Testfahrzeuge
- Toyota "Highway Teammate" Autobahn-Selbstfahrer
- Rückwärts-Radar könnte Staus vermeiden


Ob und wann wir dieses System in europäischen Serienfahrzeugen sehen werden, steht in den Sternen. Das wird sicher noch viele Jahre dauern.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
wird bis zu seinem Ableben mit bewährter Einfach-Technik fahren.
Ich hoffe, damit ist nicht das Ableben durch einen mit Einfach Technik ausgestatteten Autounfall's gemeint !
Ob und wann wir dieses System in europäischen Serienfahrzeugen sehen werden, steht in den Sternen. Das wird sicher noch viele Jahre dauern.
Zur Verringerung schwerer Unfälle und Fahrzeugschäden infolge einer fehlerhaften Pedalbedienung hat Toyota 2012 ein Sonarsystem (Intelligent Clearance Sonar) eingeführt, das mittlerweile in 32 Modellen bzw. 83 Prozent der Produktpalette zum Einsatz kommt. 83% der Produktpalette. Aber seit 7 Jahren noch keines der 83% hier zu Lande ?
Man muss die Grenzen von Assistenzsystemen kennen und sie gemäß der Herstellervorgaben einsetzen.
Zeigt nicht gerade die Lichtautomatik (Abblendlicht - TFL Umschaltung) was der allgemeine Autofahrer in der Lage ist zu verstehen und umzusetzen gewillt ist?
Ich kenne natürlich nicht die Gegebenheiten im Süden der Republik, aber welche Meldungen zur Fahrzeugbeleuchtung in SH bei schlechtem Wetter durch den Verkehrsfunk gegeben werden, kenne ich zur genüge. Eine tiefstehende Sonne nicht zu vergessen.

Persönlich wünsche ich mir den aufgeschlossenen Verkehrsteilnehmer und nicht den durch Assistenten zum Gegenteil verleiteten ! Das ist selbstverständlich nur meine Meinung und ja, vielleicht habe ich den falschen Ansatz.
Mit technischen Mitteln tödliche Unfälle vermeiden, unterstütze ich. Gewisse Dinge dennoch zu hinterfragen, werde ich mir weiterhin erlauben.
Gruß Hybridfan5

83% der Produktpalette. Aber seit 7 Jahren noch keines der 83% hier zu Lande ?
Bitte die Presseinformation genau lesen. ICS ist nicht das System, um welches es hier geht und auf welches sich meine Aussage bezog.

Grüße, Egon

Ich habe mir nicht durchgelesen, wie das System funktioniert. Aber grundsätzlich ist sowas eine gute Sache, ähnlich Notbremsassistent. Es kommt immer mal wieder vor, das die Pedale verwechselt werden und nicht selten wird die eigene Frau überfahren. Schön, wenn sowas wenigstens in einem Teil der Fälle verhindert werden kann.

LG
Klaus

Ja, Notbremsassi ist schon gut. Meine Einfahrt in die Garage ist leicht überhöht mit kurzer Anfahrt. Zwischen Unterboden und Fußboden sind geschätzte 15mm. Heute bin ich rasanter als üblich in die Garage gefahren. Da stand mein Prius wie eine Eins. Hab mich erschrocken, da ich sonst gemächlicher in die Garage fahre und der Assi nie angeschlagen hat. Er erkannte die Anfahrt als Hindernis.
Asche auf mein Haupt, hab mal den 2ten Flügel des Garagentors nicht aufgemacht. Hab mich wohl mit andern Sachen beschäftigt. Der Assistent hat mich vor einem Schaden bewahrt.
Also Daumen hoch für solchen Assistenten.

MfG Harzbube.

Dieser Fehlbeschleunigungschutz hätte mein Schwiegervater auch davor bewahrt, mit seinem P3 volle Kanne ins geschlossene Garagentor zu ballern. Er hat angeblich gebremst ... Garagentor war danach nur noch zu entsorgen, der P3 hatte einen "netten" Schaden vorne am Kotflügel ...

Der Prius 4 und Corolla haben die zum Glück auch beim Auffahren nach einer roten Ampel. Man steht hinter jemandem, will beschleunigen weil der vor einem anfährt und man tritt zu fest zu, dann begrenzt er die Leistung und zeigt ne Meldung im Bordcomputer. Finde ich auch sehr praktisch!

Auch ich halte das 2012 eingeführte ICS für eine prima Sache - aber darum geht es hier im Thread nicht.

ICS funktioniert nur, wenn von der Sensorik ein Hindernis erkannt wird. Das neue, noch nicht fertig entwickelte und offenbar noch nicht benamte System soll auch ohne erkannte Hindernisse funktionieren.

Siehe Eröffnungsbeitrag oben.

Grüße, Egon

Ich habe mir viele Gedanken gemacht. Ich stelle aber nur eine Frage:
Werden alle Fahrzeuge, indem das System verbaut sein wird, weder Kavalierstarts noch Strassenrennen fahren können ? Mich würde diese Einschränkung nicht stören. Eure Antworten stören mich auch nicht. Grüsse.

Wenn dieser "Schutz" so wie alles bei toyota abgestimmt ist, dann gute Nacht