Priusfreunde.de

Smoothie schrieb:
Ich wurde noch nie angeblinkt, so richtig schlecht kann es also nicht sein. Es geht nicht darum, dass es eventuell schlecht ist!
Wenn aber einmal irgendein Element wie die Kamera Erkennungsprobleme hat, dann wird es schnell kontraproduktiv, vor allem dann, wenn sich der Fahrer schon daran gewöhnt hat, dass immer alles automatisch geht.

Prinzipiell hätte ich ohnehin eine Frage dazu:
Wie zuverlässig erkennt das System einen Fußgänger, der einem am Straßenrand entgegengeht und blendet diesen aus? Also wenn ich mit Fernlicht fahre und einen Fußgänger erkenne, dann blende ich ab, weil ich selber weiß, wie lästig es ist, mit Fernlicht konfrontiert zu sein.

eppf

Naja das Matrix LED funktioniert erst ab 60kmh aufwärts und schaltet unter 40knh wieder ab, geht dann auch erst ab 60kmh wieder an.

Das heißt sowas kommt wenn überhaupt nur auf der Landstraße in Frage mit Fußgängern.

Sind sie beleuchtet, blendet er sie aus.

Knuddel1987 schrieb:
Das heißt sowas kommt wenn überhaupt nur auf der Landstraße in Frage mit Fußgängern. Passiert aber öfters, dass mir außerorts Fußgänger entgegenkommen.

eppf

eppf schrieb:
Wie zuverlässig erkennt das System einen Fußgänger, der einem am Straßenrand entgegengeht und blendet diesen aus? Also wenn ich mit Fernlicht fahre und einen Fußgänger erkenne, dann blende ich ab, weil ich selber weiß, wie lästig es ist, mit Fernlicht konfrontiert zu sein.
Dazu kann ich leider wenig sagen, weil dort wo ich nächtens fahre, keine Fußgänger unterwegs sind. Aber sollten sie nicht vom System erkannt werden, ist die Ausleuchtung doch so gut, dass man sie vom weitem erkennen müsste. Dann darf man Eigeninitiative (und den Hebel) ergreifen, was aber in meiner Gegend eine ausgesprochene Ausnahme sein dürfte.

Wie gesagt, es reagiert auf Lichtquellen. Unbeleuchtete Fußgänger werden dementsprechend nicht ausgeblendet.

Sind diese beleuchtet, Taschenlampe, helle Reflektoren oder ähnliches, werden diese ausgeblendet.

Ich laufe manchmal von der Arbeit nach Hause (15 km). Auf dieser Strecke habe ich ein etwa 3 km langes Stück, wo neben der Straße und durch den Straßengraben abgetrennt ein kombinierter Fuß-/Radweg verläuft:



Eigentlich wunderbar, daß es zwei Gemeinden nach vielen Jahren endlich geschafft haben, hier zwischen ihren Gemarkungen das Radwegenetz zu schließen. Auf dieser Strecke wird man als Läufer in der späten Dämmerung und im Dunkeln leider immer wieder und in den letzten Jahren zunehmend vom Fernlicht entgegenkommender Autos geblendet. Früher hat da fast niemand Fernlicht angemacht, weil es auf diesem kurzen Stück nicht lohnt. Der Automatik ist das egal, sie blendet fröhlich auf, erkennt Fußgänger und meist auch Radfahrer gar nicht und entgegenkommende Autos wegen leicht geschlängeltem Straßenverlauf auch erst sehr spät. Es nervt! Ich bin manchmal trotz Stirnlampe so geblendet, daß ich einige Zeit lang den Weg gar nicht mehr erkennen kann und nur am wechselnden Untergrund merke, daß ich ins Feld gerate. Einmal bin ich sogar gestürzt (glücklicherweise nur Schmerzen und Schürfwunden). Der Autofahrer in seiner Blechkiste denkt nie im Leben dran, daß er andere stört.

Schließe mich der Abneigung gegen automatisches (bzw. allgmein: unnötig genutztes) Fernlicht an.

Zum Vergleich: Ich habe eine kleine, aber leistungsstarke Taschenlampe. Im niedrigsten Modus (8 Lumen) kann man zwar hineinschauen ohne die Augen zukneifen zu müssen, aber es ist bereits unangenehm/irritierend. Im höchsten Modus (1000 Lumen) wird ausdrücklich davor gewarnt, Personen ins Gesicht zu leuchten, da es potentiell zu permanenten Schäden führen kann.
Ein Halogenscheinwerfer kommt mit Fernlicht auf 1200-1500 Lumen, LED- oder Xenon-Varianten auf bis zu 3000 Lumen (pro Scheinwerfer).

So etwas bedenkenlos einzusetzen finde ich schon ein wenig rücksichtslos (und ich habe auch schon oft genug erlebt, dass Fahrer nicht daran denken das Fernlicht auszuschalten, wenn die Automatik nicht reagiert).

Kleine Anmerkung noch: Nur weil jemand nicht sofort selbst die Lichthupe betätigt, heißt nicht, dass er nicht trotzdem (zumindest kurzzeitig) geblendet wurde.
(Gilt übrigens für alle Arten von Störungen: Nur weil sich keiner beschwert, heißt nicht, dass alles in Ordnung ist. Manchmal ist einfach nur noch nicht die Schmerzgrenze überschritten.)

Micha schrieb:
Früher hat da fast niemand Fernlicht angemacht, weil es auf diesem kurzen Stück nicht lohnt. Der Automatik ist das egal, sie blendet fröhlich auf, erkennt Fußgänger und meist auch Radfahrer gar nicht und entgegenkommende Autos wegen leicht geschlängeltem Straßenverlauf auch erst sehr spät. Tja, das ist wohl ein weiterer Grund dafür, dass eine Fernlichtautomatik nur dazu sein dürfte, es auszuschalten. Jedes Wiedereinschalten hat dann der Fahrer selbst vorzunehmen.

Dann käme es auch nicht dazu, dass bei lächerlich kurzen Strecken aufgeblendet wird.

eppf

Ich habe mal gelesen, weiß nicht mehr wo, daß manche dieser Systeme grundsätzlich im Fernlichtmodus betrieben werden (auch als TFL-Ersatz) und wenn etwas entgegenkommt (wahrscheinlich i.d.R. Autos) wird der Bereich ausgeblendet!

Leider funktioniert dieses System nicht perfekt und man wird auch am Tag immer wieder kurzfristig geblendet! Wenn dann noch kleinste Straßenunebenheiten dazu kommen, dann bekommt man die "volle Laserbreitseite" in die Augen gestrahlt! Außerst unangenehm! Von zu hoch eingestellten Scheinwerfern ganz zu schweigen!

Ich finde die Zulassungstests deshalb für nicht wirklich ausreichend!

Weiß jemand, wie es um die Lebensdauer der LED Matrix Lampen bestellt ist? Halten die länger als Xenon? Und was würde ein Leuchtmittelausrausch kosten?
Gruß
Enfield

LED ist das haltbarste Leuchtmittel was mir bekannt ist. Da würde ich mir absolut gar keine Gedanken drüber machen das da was kaputt geht.

Allerdings ist die Reparatur im Falle einer mechanischen Beschädigung (Unfall, Vandalismus) dennoch drastisch teurer, naja, ist mir die letzten 30 Jahre auch nicht passiert...

Bei
iihs.org/
findet man übrigens mehr als nur "Testberichte ala ADAC und co." sondern echte Messungen zu den verschiedenen Leuchtmitteln:

-Leuchtweite bei gleichen Lux in Metern, für Abblendlicht, Fernlicht in Kurven rechts und links, Blendwirkung und mehr.

Ein gutes Matrix-Licht konnte ich dort noch nicht finden - Mein Eindruck nach dem Studium der Zahlen dort...
es muß irgendwie psychologisch sein, das wenn das Licht plötzlich dazukommt, das es dann als besser empfunden wird, als wenn es die ganze Zeit über weiter leuchtet

gcf schrieb:

iihs.org/ [...]
Ein gutes Matrix-Licht konnte ich dort noch nicht finden

Das könnte daran liegen, dass diese in den USA anscheinend immer noch nicht zugelassen sind. Dies wurde mir im vergangenen Jahr dort so erklärt und auf den Seiten des IIHS findet sich auch immer noch die Anmerkung "Adaptive driving beams are currently prohibited in the United States because the regulations require separate high- and low-beam systems." (www.iihs.org/topics/headlights#headlight-innovations)
Wahrscheinlich hat der POTUS beschlossen, dass ein eigenständiger Leuchtkörper fürs Fernlicht Ausdruck amerikanischer Größe ist...
Übrigens war es Toyota North America, die bei der NHTSA Ende 2018, also zu einer Zeit, in der Matrix-Licht im Rest der Welt längst verfügbar war, um Änderung dieser antiquierten amerkinaischen Gesetzgebung gebeten haben (www.federalregister.gov/documents/2018/1...associated-equipment).