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Servus.

Berufsbedingt bin ich regelmäßig in verschiedenen Werkstätten unterwegs. Für den Raum München kann ich den Mitarbeitermangel als Hauptursache für eine Überlastung der Werkstätten bestätigen. Ich kenne hier Werkstätten, die agieren nur noch mit etwa 30% der eigentlich benötigten Belegschaft.
Dieser Mitarbeitermangel setzt sich aus Fachkräftemangel und Krankheit in der (geschrumpften) Belegschaft zusammen.

Ich denke, es wird anderenorts in Deutschland nicht recht viel anders sein.


Zu der Sache, die Leute müssten mehr verdienen, was wiederum auf die Kunden umgelegt werden soll nur den Verweis auf die unzähligen Threads hier und in anderen Foren in denen über die Preise beim FTH geschimpft werden.


Grüße ~Shar~

Exakt! Wenn überall mehr Lohn bezahlt wird, wird es einfach für alle überall teurer. Was ist dann gewonnen?

Mehr do-it-yourself oder mehr Schwarzarbeit geht nur in manchen Gewerken.

Gruß Thorsten

Man könnte sicher auch die Werkstattintervalle höhersetzen ohne dass die Technik gleich kaputtgeht. Die 15000km die bei meinen Auris immer anstehen sind einfach zu wenig. 20-25000km sollten doch da ohne weiteres möglich sein wenn man das Auto schonend benutzt. Nur das muss halt der Hersteller vorgeben.

Daihatsu-Fahrer schrieb:
weinfux schrieb:
Work-Life-Balance, maximal 4 Tage Woche bei allerbester Bezahlung...

Ich (mit 2-Tage-Woche) würde es jedem hart arbeitenden Arbeitnehmer gönnen.

In unserer Tageszeitung stand letztens ein Artikel über einen Schlosser, der für seine Angestellten die 4-Tage-Woche eingeführt hat:
- Angestellte sind zufriedener
- Angestellte sind produktiver
- Interessenten rennen ihm die Bude ein, auch ohne veröffentlichte Stellenanzeige

Aber nur solange bis die 4-Tage-Woche auch an Schulen eingeführt ist und die Eltern die lieben freiheitlich erzogenen Kleinen nun an drei Tagen in der Woche an der Backe haben

BTT, Ford hat 2022 beim Kuga die Intervalle halbiert. Und die Preise verdoppelt.

priusb78 schrieb:
Exakt! Wenn überall mehr Lohn bezahlt wird, wird es einfach für alle überall teurer. Was ist dann gewonnen?


Wie kommst du darauf, dass bei einer 4-Tage-Woche mehr Lohn gezahlt wird?

Der Arbeitgeber hat die Möglichkeit die Stundenanzahl gleich zu halten. Somit würde der Arbeitnehmer statt 5x8Std. nun 4x10Std. arbeiten, bei selben Gehalt.

schrubber schrieb:
Aber nur solange bis die 4-Tage-Woche auch an Schulen eingeführt ist und die Eltern die lieben freiheitlich erzogenen Kleinen nun an drei Tagen in der Woche an der Backe haben

Ich denke nicht, dass solche Einstellungen zur Weiterentwicklung der Gesellschaft beigetragen haben.

Zum Einen hatte ich bereits geschrieben, dass die Arbeitszeitgestaltung für Arbeitnehmer nicht automatisch auf den Betrieb (hier auch Schule) übertragen werden muss. Auch eine Schule besteht aus einem Personalpool, der auf 5 Tage verteilt dennoch in der 4-Tage-Woche arbeiten kann.

Zum anderen bin ich der Meinung, dass, wenn die Eltern nur 4 Tage auf Arbeit müssen, dies auch für Schüler/Studenten/Lehrlinge/Praktikanten Gültigkeit haben sollte - anders ergäbe das überhaupt keinen Sinn.

Zum Dritten gehen wir doch einfach davon aus, dass der Großteil der Eltern gerne Zeit mit ihren Kindern verbringt, sonst hätten sie sich nicht dafür entschieden

Was in der Diskussion um Geld und Leistung viel zu oft vergessen wird: der Mensch und das (kurze) Leben sollten doch etwas mehr Gewichtung haben, als die Arbeit, die ohne Frage dennoch erledigt werden muss - aber bitte im gesunden Einklang.

In 20 Jahren sind die einzigen, die sich daran erinnern, wie sehr du dich für die Arbeit aufgeopfert hast, deine Kinder.

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Der Arbeitgeber hat die Möglichkeit die Stundenanzahl gleich zu halten. Somit würde der Arbeitnehmer statt 5x8Std. nun 4x10Std. arbeiten, bei selben Gehalt.
Als Arbeitgeber würde ich das nicht machen wollen, weil die Leute schon nach 8h durchhängen und den Rest dann nur noch körperlich da sind - zumindest mit meinen Erfahrungen aus der Softwarebranche.

Ich wohne in ländlichem Raum, wo die meisten Werkstätten Familienbetriebe sind. Dort herrscht in den meisten Fällen ein angenehmes Betriebsklima. Mir persönlich wäre das weit wichtiger als viel Gehalt.

Ich denke, dass Konzepte wie die 4 Tage Woche oder mehr Gehalt unser Problem nicht lösen werden. Dadurch sind ja gesamt gesehen nicht mehr Arbeitskräfte da.

Und es wird ja schon heute in keinem anderen Land der Welt so wenig gearbeitet wie in Deutschland (ca. 1300 Stunden/Jahr im Schnitt pro Arbeitnehmer (OECD Statistik).

Das gepaart mit den wegfallenden Babyboomern in den kommenden Jahren spricht nicht dafür, dass noch weniger Arbeit die Lösung sein kann.

In Bezug auf mein Thema wären hier vielleicht leicht reparierbare Autos, längere Wartungsintervalle eine Möglichkeit.

Oder vielleicht auch Hybride-DIY Werkstätten. Ich würde mir da z.B. schon das ein oder andere zutrauen, aber es fehlt halt das passende Werkzeug und eine Hebebühne um Reparaturen selber erledigen zu können.

Wenn man hier z.B. eine Hebebühne nebst passenden Werkzeug anmieten könnte gepaart mit einem KFZ Meister der dann rumgeht und den Leuten mit Rat zur Seite steht.

Ist sicher nicht die Lösung für jeden und auch nicht für alle Arbeiten möglich und sinnvoll, aber einen Teil könnte man damit auffangen und sozusagen Kapazitäten für die wirklich schwierigen Sachen bei den Werkstätten schaffen.

Vielleicht kann das etwas helfen:
Hella Gutmann: Die Fehler findet die KI
Bis zur Fehlerdiagnose ist es manchmal ein steiniger Weg. Damit Werkstätten hier Zeit sparen können, bietet Hella Gutmann eine neue Funktion für seine Diagnosegeräte. Dabei gibt eine künstliche Intelligenz (KI) den Ton an.
www.kfz-betrieb.vogel.de/hella-gutmann-k...9d7d2e701eddd3a3ad3/

LG
Klaus

Mehr KI - dann kann ja nichts mehr schief gehen Meistens mangelt es aber an MI (menschlicher Intelligenz).

Würde die BRD sehr viel Geld nicht an EU und sonstigen mehr-oder-weniger Unsinns-Veranstaltungen verschenken, dann hätte man wie in CH das Gehalt doppelt, könnte auch mit 3 Tagen die Woche Arbeit auskommen - das meiste ist ja automatisiert.

Arbeit wie Schule sind eher als Beschäftigungstherapie zu verstehen. Stichwort: Bullshitjobs und Erbrechlernen. Wie auch das gute alte teile und herrsche. Den Dr. später dann durch auslassen der Anführungszeichen und Job über Vitamin B und Parteibuch.

Die einen haben Bullshitjobs und andere verfassen Bullshitpostings, die vollkommen am Thema vorbei gehen und am Stammtisch besser aufgehoben wären.

michael1 schrieb:
Würde die BRD sehr viel Geld nicht an EU und sonstigen mehr-oder-weniger Unsinns-Veranstaltungen verschenken, dann hätte man wie in CH das Gehalt doppelt, könnte auch mit 3 Tagen die Woche Arbeit auskommen - das meiste ist ja automatisiert.
Achso, deswegen also sind in der Schweiz Vollzeitverträge meistens auf 42 Wochenstunden ausgelegt und beträgt auch der Urlaub im Schnitt nur zwischen 25-26 Tage im Jahr...

Ja, es ist schon erstaunlich, wie man das Versagen innerhalb Deutschlands schwuppdiwupp mit den Ländern außenrum begründen kann .

2022 hat Deutschland Güter für ca. 860 Mrd. EUR in die anderen EU-Länder exportiert. Wenn man unserer Wirtschaft wirklich an den Kragen will, kann man das ja mit einem EU-Austritt auf's Spiel setzen.

Oder auch aus dem Euro austreten, dann wird es so richtig "lustig", wenn die Währungen um uns herum in Bezug auf die DM abgewertet werden.

Sorry für diesen thematischen Ausflug, aber bei einem EU-Bashing nach dem Motto, dass insbesondere die anderen Staaten profitieren, das geht mir wirklich auf den Keks. Der größte wirtschaftliche Profiteur durch die Existenz der EU heißt immer noch Deutschland!

eppf

Für GB sieht das derzeit so aus:
de.statista.com/statistik/daten/studie/5...n-exporte-in-die-eu/

Wenn man es anhand des BIP normiert, sieht es wie folgt aus:
Waren im Wert von 6.9% des BIP exportierte UK in die EU
Waren im Wert von 20.2% des BIP exportierte Deutschland in die EU

Zum weiteren Vergleich:
Für Frankreich liegt dieser Wert bei ca. 11%, für Italien bei auch recht hohen 14.5% BIP-Anteil.

Deutschland sollte also die Füße stillhalten, wenn es um EU-Kritik geht.

eppf