Priusfreunde.de

Hallo liebe Prius-Bruderschaft,

ich habe gestern meinen Yaris Hybrid gegen einen P3 Exe getauscht und
beim Inzahlungnahmecheck ging der Händler mitm Lackdickemessgerät übers
Auto.
Dabei fielen ihm die von Hand lackierten beiden linken Türen auf, er schaute
kurz ins System und siehe da:

Beide Türen wurden von meinem örtlichen Toyotahändler vor meinem Kauf
ausgetauscht.
Der gleiche Händler, der mir die Kiste als unfallfrei verkauft hat...

Natürlich war meine Freude groß, weil ich dementsprechend 600 Euro
weniger für den Yaris bekommen habe.

Ich hätte jetzt gute Lust, das Ganze beim Händler einzuklagen und ihn wegen
Betrug anzuzeigen.

Andererseits bin ich am überlegen, ob ich ihm dafür nicht die nächsten 2 Kundendienste
mit Hybridcheck aus den Rippen leier, weil es eigentlich eine gute Werkstatt
mit gutem Ruf ist.

Was würdet Ihr machen?

LG Werner

Dazu ein wirklich interessanter Text:

Das OLG Köln (Urt. v. 11.06.1975 – 2 U 31/74) hat sich zu der Frage, wann ein Fahrzeug unfallfrei ist, wie folgt geäußert:

„Der Begriff ‚Unfallfreiheit‘ oder ‚unfallfrei‘ wird im Kraftfahrzeughandel einheitlich verwendet. Er besagt, dass ein Fahrzeug keinen Schaden erlitten hat, der als erheblich anzusehen ist. Die Erheblichkeit eines Schadens bestimmt sich nach der Verkehrsauffassung, die nur geringfügige, ausgebesserte Blechschäden und ‚Schönheitsfehler‘ aus dem Begriff der Unfallfreiheit ausklammert.“


Quelle: autokaufrecht.info/faq/unfallfrei/

Somit ist das Überlackieren von Türen bzw. der Tausch nicht zwangsläufig auf einen groben Unfallschaden zurückzuführen, sondern kann auch bei kleineren Bagatellschäden (z.B. Parkrempler, Einkaufswagen gg. Tür etc.) erfolgen.

Desweiteren heißt es nicht, dass dein Auto einen Unfall hatte nur weil die Türen überlackiert wurden. Eine Verzierung mittels Schlüssel/Schraubendreher durch den bösen Nachbarn reichen für eine Komplettlackierung der Türen bereits aus.

Wurden die Türen getauscht oder lackiert?

Entgegen der vorherrschenden Meinung muss ein Nachlackieren nicht zwingend im Kaufvertrag aufgeführt sein, auch wenn es häufig so gehandhabt wird. Die fachgerechte Nachlackierung von Dellen, Kratzern oder Steinschlägen zur Verbesserung der Optik müssen dem Verkäufer nicht mitgeteilt werden, weil sie keinen Mangel darstellen. Nur wenn mit der Lackierung ein Unfallschaden oder eine Durchrostung verdeckt werden soll, verhält sich das anders (OLG Frankfurt/Main, AZ 3 U 86/00 aus 2014).

Wurden die Türen komplett getauscht, könnte man allerdings einen größeren Schaden vermuten. Das macht ja niemand, nur um ein paar kleine Kratzer zu beseitigen.

Grüße, Egon

Von "Hand" lackierte Türen fallen sicherlich auch ohne Lackdickemesser auf!

Gruß

Cattlerocky

In meinen nagelneuen Prius 3(FL) hat, nach ca. 1,800 km Laufleistung, so eine Schweinebacke mit dem Schlüssel oder ähnlichem auf der rechten Seite einen Strich vom vorderen Kotflügel bis nach Hinten gezogen. Die ganze rechte Seite mußte lackiert werden.

In den Verhandlungen für den RAV4h wurde der Prius von den Händler zwar immer als nachlackiert erkannt, aber als unfallfrei bewertet.

Die Türen wurden nach dem Toyota-Nachweis, auf den alle Händler zugreifen können
getauscht

Dann im Kaufvertrag nachsehen, ob dort auch Unfallfreiheit vermerkt ist oder gibt es sonst noch Dukumente, die die Zusicherung dieser Eigenschaft beim Kauf belegen?
Ohne Nachweis steht leider Aussage gegen Aussage.

Im Kaufvertrag steht zwar nichts, aber ich hab noch den mobile.de-Ausdruck, auf dem das steht

Auch das gilt als Nachweis.
Als ich meinen gekauft habe,hat der Toyo Händler das Fahrz auch als Unfallfrei inseriert.
Nach genauen Nachfragen und den Hinweis,dass ich das Fahrz. vom ADAC/TÜV prüfen lasse werde,gestand man auf einmal....Fahrertüre wurde ersetzt(natürlich Fachgerecht so Fachgerecht das man ganz vergessen hatte die Schrauben von Fensterheber-Motor richtig anzuschrauben.
Na jedenfalls ging der Preis von 17500 auf 15000 runter

Prius3TÖL schrieb:
Im Kaufvertrag steht zwar nichts, aber ich hab noch den mobile.de-Ausdruck, auf dem das steht

Das Inserat ist seit neuestem bindend.

Ich schlaf jetzt noch mal ne Nacht drüber, dass mein Frust ein wenig runter kommt,
sonst schraub i eam an Schädl oba...

Ich hoff das wird nicht zensiert...

Dann werd ich morgen mal da hin fahren und ihm was aus den Rippen leiern

D.h. auch bei einer fachgerecht durchgeführten Reparatur muss man einen permanenten Wert Verlust hinnehmen?

Super wenn man unfallopfer ist [file/]
Dann sollte m.e. die Versicherung im unfall grundsätzlich einen Neuwagen bereitstellen.

@gcf

Die gegnerische Versicherung zahlt für den Wertverlust einen Wertausgleich, der sich am Umfang der Reparatur orientiert...

@ gcf ...genau so ist es.Leider.Daher bekommt man ja einen Wertausgleich von der Gegnerichen Versicherung,sofern man weis,was einem zusteht.denn oft wird er unterschlagen genauso wie das Schmerzensgeld für die Mitfahrenden.

Heiko28 schrieb:
...sofern man weis,was einem zusteht.denn oft wird er unterschlagen genauso wie das Schmerzensgeld für die Mitfahrenden.

Deswegen habe ich meine Unfälle immer gleich an einen Anwalt gegeben, denn der weiß was mir zusteht und wird von der gegnerischen Versicherung bezahlt.