Priusfreunde.de

Heute, am frühen Nachmittag, versuchte
ich von einem Beschleunigungsstreifen auf eine Schnellstraße einzufädeln.
Keiner ließ das zu, bis gegen Ende des Streifens ein Auto die Spur wechselte,
um mir Platz zu gewähren. Aber denkste,
justament in dem Moment, in dem ich mit
meinem Spurwechsel begann, überlegte es sich der Fahrer anders und zog in meine angestrebte Richtung zurück. Dumm
nur, dass sich mein Beschleunigungsstreifen verjüngend dem Ende zuneigte und mein ad hoc eingeleitetes Ausweichmanöver mit einer
Bordsteinkollision des rechten Vorderrads bei geschätzten 30-40km/h
beantwortet wurde. Der mich in diese missliche Lage gebracht habende Fahrer
hob im Entschwinden entschludigend den rechten Arm, toll überflüssige Geste, bevor er entschwand. In Nullkommanix
entwich die Reifenluft, der Warnblinker
kam zum Einsatz und im Schritttempo
entfleuchte ich mit meinem wunden Prius
bis zu einer geeigneten Parkgelegenheit
1-2km entfernt vom Ort des Geschehens.
Dank Toyota Care lasse ich den Wagen
am Vormittag zum Händler bringen und
hoffentlich hat's nur den Reifen erwischt, was schon ärgerlich genug wäre. Felge und Spur defekt wären noch
nerviger. Mist! Ich werde sehen.
Und vielen Dank an dieser Stelle unbekannterweise einem entschossen unentschlossenen und wenig rücksichtsvollen Autofahrer,
dem ich dafür in den ... , ach lasse ich das, hätte ich bloß 'ne Vollbremsung statt eines reflexhaften Rüberziehens hingelegt.

Wisedrum

Wenn Du Dir das Kennzeichen merken konntest würde ich die Sache einem Rechtsanwalt übergeben. Eine Kostenbeteiligung seitens des anderen Fahrers wird da auf jeden Fall fällig.

Für einen Reifen lohnt es den Aufwand und Ärger nicht. Zudem steht Aussage gegen Aussage, ohne Zeugen keine Chance.

Im Eifer des Gefechts habe ich das
Kennzeichen nicht aufgeschnappt und
denke ebenfalls trotz Verkehrsrechtschutz, die Rechtslage würde schwierig werden in der Beweisführung. Nun sitze ich hier und
warte in einem Zeitfenster von 2 Std
auf den beauftragten Abschleppdienst
und wünsche keinem diese Form der
Problembewältigung. In Zukunft heisst
es, noch mehr Obacht geben. Als
Motorradfahrer, der ich auch gerne und
viel bin, wäre mir dieser nervige
Zwischenfall ob besserer Übersicht vielleicht nicht so schnell passiert.
Zumal ich mit offensiven Armbewegungen in uneindeutigen Situationen zeichengebend in das Geschehen wild gestikuliernd eingreife, wenn es mir nötig erscheint, woraufhin Autofahrer in der Regel mehr einlenkend reagieren als auf einen nur im Auto gesetzten Blinker. Doch weiss man das? Traue keinem, er könnte genau das Gegenteil von dem tun, was Du vermutest.

Wisedrum

Sehr ärgerlich! Mit einer Dashcam hättest du das Kennzeichen jetzt, den Erwerb einer solchen kann ich dir für die Zukunft sehr ans Herz legen.

Die Dashcam zeichnet nur vorne auf nicht an der Seite. Hätte auch nichts gebracht.

Er hätte zumindest das Kennzeichen, darum ging es mir ja, dieses wäre bei der Vorbeifahrt aufgezeichnet worden. Als Beweismittel ist die Dashcam nachwievor ja fraglich.

schrubber schrieb:Sehr ärgerlich! Mit einer Dashcam ...

Hallo @Wisedrum,

genauso sehe ich es auch: Bei mir hängt sie (Dashcam) seit mehreren Jahren drin (also bereits im Vorgänger des Prius) und filmt fröhlich vor sich her... Es ist zwar nach wie vor fraglich, ob sie als Beweismittel zugelassen wird, aber gerade in solchen Fällen ist es besser einen "objektiven Zeugen" dabei zu haben.

Und nie ist Polizei vor Ort, wenn sich jemand derart dämlich verhält - ich hoffe, du kommst einigermaßen komfortabel aus der Sache raus und es ist mit einer neuen Felge getan. An sich sind Radaufhängungen aber sehr robust, wenigstens das.

Erinnert mich an das munter mit seiner Beifahrerin quatschende Mädel, das an einer Fahrbahnverengung (zwei Spuren auf eine) plötzlich auf den vorausfahrenden Transporter aufgeschlossen hat und mir so die Lücke genommen hat, in die ich just einscheren wollte. Weder zu ihrem Auto noch zur näherkommenden Verkehrsinsel war in dem Moment noch Luft zum Atmen, eine Vollbremsung hat mich dann gerettet.

Nun erscheint die Autowelt wieder in einem anderen Licht, mein Toyotahändler
hat's für 95,-€ gerichtet und ich bin eine Sorge los. Den Goodyear GJR hat's
gestern zerschossen, die Felge, Spur und Lenkung blieben heil. Glück
im Unglück, weil der P4 ein
robustes Kerlchen zu sein scheint.

Wochenende kannst kommen, Ende gut, alles gut. Dem Nerver von gestern wünsche ich die Pest an den Hals,
was noch freundlich ausgedrückt ist.
Möge er sich und seine vermaledeite
Karre ganz demnächst bei einer vergleichbaren Situation, die ihm dann
widerfährt, aber so was von komplettemang zersäbeln, dass....
ach nein, lasse ich das und wende
mich wieder den schönen Dingen des
Lebens zu.

Wisedrum

Puh, das sind ganz schön harte Worte und Wünsche an den anderen Fahrer... - trotz einer Nacht drüber schlafen und der Feststellung, dass der Schaden mit 100 Euro behoben werden konnte.

Hoffentlich fährst du selbst immer fehlerfrei, sodass dir niemand "die Pest an den Hals" wünscht oder auf einen baldigen Totalschaden deines Fahrzeugs inklusive Personenschaden hofft (so drückst du dich ja aus mit "Möge er sich und seine vermaledeite Karre ganz demnächst [...] aber so was von komplettemang zersäbeln [...]").

Sorry, mir war danach und mir ist
bewusst, dass diese Worte nicht
der freundlichsten welche sind.

Aber und das finde ich nicht ganz
unwichtig, nun geht es mir besser,
was neben dem glimpflichen Schadensverlauf sicherlich auch zu einem
Teil dem Luftmachen zu verdanken ist.
Bellende Hunde beissen nicht.
Sie lassen beissen, hihi.

Komme Du einmal in so eine Situation
auf dem Weg zur Arbeit in der von
einer Sekunde auf die nächste nichts
mehr geht, du auch durch Absagen obendrein Geld verlierst, hektisch
anfängst umzuorgansieren und bis zum
nächsten Mittag mit der Ungewissheit
beschäftigt bist, autotechnisch was nun?

Und dann schau', wie, ob Du deinem
Herzen Luft machst und mit welcher
Wortwahl. Alles freundliche dabei.

Wie sagte es der Toyomeister, wenn Sie
gleich mit dem neuen Reifen nach Hause
fahren, haben Sie den Vorfall vergessen.

Bin dabei, eine Narbe wird bleiben.
Mit Zeit und Glück nur auf der Felge.

Wisedrum

Stehn an Schnellstraßen zum einfädeln nicht Vorfahrt achten Schilder?

freaktuner schrieb:
Stehn an Schnellstraßen zum einfädeln nicht Vorfahrt achten Schilder?
Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, ob dort (immer) vorfahrtregelnde ZeiChen aufgestellt sind, aber es ist nun mal so, dass der durchgehende Verkehr Vorfahr hat. Da bist du also richtig soweit.
Ich versuche an Auffahrten die Spur zu wechseln oder die Geschwindigkeit zu verringern wo dies ohne Gefährdung möglich ist. Aber das geht nicht immer und oftmals fahren die wartenden Autos auch nicht raus.
Auch musste ich schon sehr oft auf dem Beschleunigungsstreifen bis zum Stillstand runterbremsen und abwarten, bis sich eine geeignete Lücke zum auffahren ergab. Aber noch nie ist es hierbei en geworden da die Spur unvermittelt endete.
Diese Spuren sind eine paradedisziplin des vorausschauenden Fahrens und mir wird aus der Schilderung noch nicht ganz klar, wo genau nun das Problem gelegen ist.

Oh mein Gott ...

Jetzt kommen wieder die ganzen Fahrschuhllehrer ...


Wisedrum: Dumm gelaufen, zugegeben, Reifen, Werkstattkosten, Zeitverlust ... alles sehr, sehr ärgerlich. Würde JEDEM stinken.
UND ... JEDER würde fluchen, wenn auch manche nur im Geheimen !!

Dennoch - sei froh das es glimpflich abgelaufen ist, kein Blut vergossen und an Deinem neuen Wagen nicht mehr kaputt gegangen ist.

Ich freue mich für Dich dass bei diesem " zur falschen Zeit - am falschen Ort - Unfall " nicht mehr passiert ist.

Ich grüße Euch alle

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