Priusfreunde.de

Hallo zusammen,
es geht um Folgendes: Vor einiger Zeit habe ich in guter Absicht die Batterie ausgebaut und nach dem Studium der dazugehörigen Threads auffüllen wollen(!) u. geladen. Das Auffüllen hab' gelassen,davor wurde auf der Batterie ausdrücklich gewarnt und diese eben "nur" geladen. Hat ihr -so glaube ich- nicht gut getan!?

Seitdem zuckt u. muckt der Prius II FL Bj.2007 beim Abstellen nach der Fahrt. Drücke ich den START-Knopf um ihn abzustellen geht er in den Modus Stand by, also wie wenn man ohne Bremse 2x drückt. Letzt sogar ging komplett alles aus: dunkel mit einem Schlag mit einem Knarzen v. Radio begleitet. Erst n. Öffnen der Tür folgte das rot blinkende Auto u. die Warnung der geöffneten Tür im Display. Radiosender weg u. der dazugehörige Kram: Fensterheber+Uhr. Zum Schluß gab's die Zeremonie beim erneuten Start n. eigentlichem unspektakulären Abstellen. Sprich aus gedrückt- normal- Auto stehen lassen u. nach regulärem Öffnen festgestellt, das Uhr u. Radio sowie der Fensterheber Anzeichen v. Stromunterbrechung aufwiesen. Ich habe eine neue 12V Batterie bestellt u. hoffe damit der Sache ein Ende bereiten zu können, oder könnte es doch, wie mein erster Verdacht gewesen war, der Starterknopf sein? Gab's soetwas schon mal?

Ich würde erst einmal die neue Batterie einbauen. Vermutlich ist damit das Problem gelöst. Die leere Batterie ist Ursache für viele Probleme. Ein Startknopf eigentlich nicht.

@Wirsching

Vor Jahren hat hier einmal ein Prius II-Fahrer tatsächlich von einem Startknopf-Problem berichtet. Der Stecker, mit dem die Kabel von hinten auf den Startknopf aufgesteckt sind, war nicht richtig eingerastet. Dadurch hatte er manchmal Kontakt, manchmal nicht und manchmal teilweise. Das hat zu ziemlich merkwürdigen Effekten geführt, die sofort verschwanden, als der Stecker richtig aufgesteckt wurde.

Das nur der Vollständigkeit halber, falls es nicht die Batterie sein sollte.

Grüße, Egon

Hi Wirsching,

hast Du die Batteriespannung vor/nach dem Laden mal gemessen? Wie verhielt sich der PII denn vor dem Ausbau? Völlig unauffällig?

Meiner ist ein Jahr jünger und im Frühjahr wollte ich die gleiche Aktion starten (Wasser auffüllen).

Walter

Wirsching schrieb:
Hallo zusammen,
es geht um Folgendes: Vor einiger Zeit habe ich in guter Absicht die Batterie ausgebaut und nach dem Studium der dazugehörigen Threads auffüllen wollen(!) u. geladen. Das Auffüllen hab' gelassen,davor wurde auf der Batterie ausdrücklich gewarnt und diese eben "nur" geladen. Hat ihr -so glaube ich- nicht gut getan!?


Warnung hin Warnung her! Hättest Du es nur gemacht, die Batterie (ist) wäre so oder so hin. Wenn sie schon mal ausgebaut ist hätte ich zumindest den Stand des Elektrolyts geprüft. Meiner Batterie hat es noch nicht geschadet und ich würde es immer wieder tun. (Wasser nachfüllen natürlich)

MfG Harzbube.

Hallo Harzbube,

kleine Detailfrage:
Nach dem Auffüllen hast Du die Batterie vermutlich im ausgebauten Zustand geladen.

Mit offenen Deckeln? Irgendwas spezielles zum Refreshen? (z.B mit Winterprogramm 14,7 Volt)

Oder einfach nur wieder eingebaut und gut ist?

Ich habe ein Automatik Ladegerät, das bei voller Ladung automatisch auf Erhaltungsladung geht, also stressen/kochen kann ich die Batterie wohl nicht (Es gibt im Gerät kein Regenerationsprogramm oder so).

Wenn ich das "Geheim"-Diagnosemenü aufrufe und dort die Spannung ablese (nach 1x Poewer) zeigt er mir 11,4-11,8V an. Funktioniert aber ansonsten perfekt. Also muss ich mal langsam was tun, denke ich.

Gruß,
Walter

cirr_s schrieb:
Hallo Harzbube,
kleine Detailfrage:
Nach dem Auffüllen hast Du die Batterie vermutlich im ausgebauten Zustand geladen.

Mit offenen Deckeln? Irgendwas spezielles zum Refreshen? (z.B mit Winterprogramm 14,7 Volt)

Oder einfach nur wieder eingebaut und gut ist?


Hallo Walter,

meine Batterie zeigte noch keine Alterungserscheinungen. Hab mir gedacht, nach 3 Jahren kann man ja mal nachschauen. 400 ccm konnte ich nachfüllen.
Ist wohl immer besser wenn die Platten, wenn auch nur oben, nicht trocken stehen.
Hab sie wieder zugemacht, eingebaut und mein Ctek Erhaltungsladegerät zur Sicherheit drangehängt. Am nächsten Tag zeigte das Ladegerät "voll" an.
Nach einmal Power zeigt mein Messgerät gleiche Spannung an wie bei Dir.
Ich hoffe damit Deine Fragen beantwortet zu haben.

MfG Harzbube.

Ja, vielen Dank!

Walter (Beruhigt )

@Walter:
Wie verhielt sich der PII denn vor dem Ausbau? Völlig unauffällig?

Hallo Walter, habe so'n Batteriespannungsmesser in den Zig.anz. gehalten u. Dioden zeigten schwächelnde Batterie. Naja, den Rest kennst Du- was ich aber nicht verstehe- wenn gewarnt wird, kein Wss. in d. Batterie zu füllen, wieso es dennoch n'Haufen Leute machen

Meine Erfahrung nach diesem mißglückten Aufschub eine neue Batterie kaufen zu müssen, ist : gleich für den nächsten Winter ne' Neue besorgen. Wenn du jetzt noch über die kalte Zeit kommst, wird sie den Sommer über bestimmt nicht "schlapp" machen u. sodann es "Blätter v.d. Bäumen regnet" holst du dir eine Neue u. hast verträgl. Temperaturen um diese selbst einzubauen- yeap

Gruß Wirsching

Wirsching schrieb:
was ich aber nicht verstehe- wenn gewarnt wird, kein Wss. in d. Batterie zu füllen, wieso es dennoch n'Haufen Leute machen
Weil eine solche Empfehlung nicht in jedem Fall die beste Vorgehensweise ist. Ok, ich wollte das schon immer mal erklären, also mache ich das jetzt endlich. Es ist so:

Toyota verbaut in seine Hybride AGM-Batterien, das steht für "Absorbent Glass Mat", also in etwa "Aufnehmende Glasfasermatte". Bei der Erstbefüllung einer AGM-Batterie nehmen zwischen den Bleiplatten befindliche Glasfasermatten die Batteriesäure auf. Das ganze ist im Idealfall konstruktiv so fein austariert, dass die Säure komplett in diesem Vlies gebunden bleibt, ohne dass es aber voll gesättigt wird.

Jetzt wird es ein bisschen kompliziert: In normalen Blei-Akkus wird dem Blei Antimon beigemischt, um es zu härten. Das sorgt leider für einen gewissen Wasserverbrauch und erhöht gleichzeitig die Selbstentladung. Bei AGM-Batterien wird statt Antimon Kalzium verwendet, was zusammen mit der Kapselung dafür sorgt, dass die Batterie über ihre gesamte Lebensdauer hinweg keinen nennenswerten Feuchtigkeitsverlust erleidet und somit tatsächlich wartungsfrei ist, also niemals Wasser aufgefüllt werden muss und auch nicht sollte!

Soweit, so gut. Leider ist das aber oft nur Theorie. Die Herstellung solcher wartungsfreier AGM-Batterien erfordert einen modernen, dafür geeigneten Maschinenpark, der bei vielen Billig-Batterieproduzenten schlicht nicht vorhanden ist. Wenn ich nun als Autohersteller an den falschen Zulieferer gerate, erhalte ich statt einer wartungsfreien AGM-Batterie auf Blei-Kalzium-Basis eine mit Blei-Antimon-Legierung. Das ist äußerlich nicht zu unterscheiden - aber im Wasserverbrauch! Blei-Antimon-Batterien verlieren relativ schnell Flüssigkeit und sterben sehr schnell, wenn man dies nicht ausgleicht.

Und genau hier liegt das Problem: Ich kann als Benutzer nicht feststellen, welche Legierung im Batterie-Inneren verwendet wurde, ob der Hersteller also an einen seriösen Zulieferer geraten ist und damit eine tatsächlich wartungsfreie AGM-Batterie verbaut ist (kein Wasser nachfüllen!) oder ob eine verbaut wurde, die ich von Zeit zu Zeit nachfüllen muss.

Einziger Indikator: Wenn sie nach relativ kurzer Zeit, etwa nach zwei oder drei Jahren bereits spürbar schwächelt, liegt der Verdacht nahe, dass sie nicht so wartungsfrei ist, wie es ihr Aufkleber verspricht. In diesem Fall ist das Aufmachen und Nachfüllen eine gute Idee und man kann dabei auch nichts kaputt machen, denn sie ist ja bereits am Sterben.

Fülle ich hingegen in eine tatsächlich wartungsfreie und gesunde Batterie Wasser ein, kann das von Nachteil sein.

Grüße, Egon

Danke, Egon, das mußte mal gesagt werden!!!

Gruß!
JoAHa

Hallo Egon,

danke für die (mir neue!) sehr ausführliche Erklärung.

Wie sieht es bei der "guten" Kalzium Ausgabe aus, wenn man die Stopfen öffnet? Sieht man gar keine Flüssigkeit?

Das wäre doof, denn dann heißt es: Rate mal mit Rosenthal!

Gruß,
Walter

Im Idealfall sieht man tatsächlich nicht viel, weil das Wasser-Säure-Gemisch größtenteils in dem Vlies zwischen den Platten gebunden ist. Ob die Batterie also trocken gefallen ist und nachgefüllt werden muss, kann man nicht ohne Weiteres erkennen.

Wie gesagt, Indikator ist, wenn sie schwächelt. Dann kann man behutsam destilliertes Wasser auffüllen in der Hoffnung, dass es gefehlt hat und sie durch das Auffüllen noch einige Zeit weiter verwendet werden kann. Ist sie hingegen völlig intakt, würde ich nicht auf Verdacht auffüllen.

Grüße, Egon

Lieber Egon,

jetzt hab ich es zusammen .

Da ich nach knapp über 4 Jahren, keine komischen Warnlämpchen beim Power-ON sehe, der Wagen auch nach einer Standzeit von 1er Woche im WInter ohne Mucken in READY geht, dann 5km fährt, wieder ne Woche rumsteht, wieder problemlos angeht -> ist die Batterie wohl eine "gute".

D.h. ich werde sie besser nicht ausbauen und nicht öffnen! Nur gelegentlich mal im Ruhezustand vermessen (mit dem Multimeter, >11V?) und hin und wieder mit dem Ladegerät nachladen.

Dann sollte ich hoffentlich bis ins 7te Jahr kommen.

Man dankt,
Walter

wenn gewarnt wird, kein Wasser in d. Batterie zu füllen

Warum schreibt der Hersteller so eine Warnung auf die Batterie?

1) Er möchte nicht, dass der Laie an der Batterie hantiert und dadurch zu Schaden kommen könnte.
2) Es ist für ihn vorteilhaft, wenn die Batterie nach Ablauf der Garantie ausfällt.
3) Es ist heute üblich alles mit Warnschildern zu versehen um die Produkthaftung zu minimieren.

Wenn man von der Technik und ihren Gefahren gar keine Ahnung hat, dann sollte man natürlich auch ohne Schilder nicht an unvertrauten Sachen hantieren.
Im Prius wird die 12V-Batterie auch im Winter nicht mehr als im Sommer belastet. Der Ausspruch, Batterie noch vor dem nächsten Winter wechseln, hat beim Prius keine Bedeutung. Die Batterie wird nicht zum Starten des Motors verwendet. Das macht ja die HV-Batterie.

VG Erirad