Priusfreunde.de

Der japanische Autohersteller Toyota schreibt die Marktchancen für reine Elektromobile ab - auch für sein eigenes neues Modell eQ. Die Zukunft gehöre dem bereits erprobten Hybrid aus Benzin- und Stromantrieb.

Und das gerade vor der Einführung des eQ, mutig aber wohl wahr. Siehe www.manager-magazin.de/unternehmen/autoi...,2828,857623,00.html

Von vielen einzelnen aktuellen Lichtblicken mal abgesehen:
Für eine E-Mobilität im Großserien-Stil fehlt es immer noch an:
- geeigneten Akkus
- genügender Reichweite
- flächendeckender Infrastruktur zum Laden.
Hybriden - wie unser Prius z.B. - kommen noch lange problemlos mit dem bestehenden Tankstellennetz aus.
Auch angesichts steigender Spritpreise sehe ich sie keineswegs eben mal als bloße "Brückentechnologie" wie die steigende Nachfrage ja auch zeigt ...
Brennstoffzellen u.ä. sind auch noch Zukunftsmusik.
mfG schwarzvogel

Zitat:
Toyota bremst Erwartungen in Elektroautos // Ausgerechnet der Erfinder des Prius steigt bei der E-Mobility auf die Bremse: Die aktuellen Modelle erfüllten weder bei Reichweite, Kosten noch Ladezeit der Batterie die Erwartungen. Die Japaner setzen weiterhin auf die Hybrid-Technologie
www.industriemagazin.net/home/artikel/Al...s/aid/13697?af=index

Grüße, Egon

gerbre schrieb:
Der japanische Autohersteller Toyota schreibt die Marktchancen für reine Elektromobile ab - auch für sein eigenes neues Modell eQ. Die Zukunft gehöre dem bereits erprobten Hybrid aus Benzin- und Stromantrieb.

Und das gerade vor der Einführung des eQ, mutig aber wohl wahr. Siehe www.manager-magazin.de/unternehmen/autoi...,2828,857623,00.html

Die FTD schreibt auch darüber.. aber wirft mal wieder alles durcheinander:
Toyota ist zwar nicht der erste Konzern, der die Aussichten des E-Autos schlechter einschätzt als früher. Dennoch bedeuten die Aussagen einen Einschnitt, denn der japanische Konzern gilt als Vorreiter bei alternativen Antrieben. An der Batterietechnologie hat das Unternehmen schon früher als europäische Konkurrenten geforscht.

Toyota setzte in den vergangenen Jahren verstärkt auf Hybridfahrzeuge, die mit einem kombinierten Elektro- und Verbrennungsmotor ausgestattet sind. Die Verkaufsziele für Modelle wie den Prius wurden ebenfalls nicht erreicht. Der Plug-in-Hybrid nutzt nicht nur Bremsenergie für den elektrischen Antrieb, sondern lässt sich an der Steckdose aufladen.

Da wird der Prius mit dem Plug-In einfach über einen Tisch gezogen Lese ich falsch, oder finde ich das zurecht nicht okay?

www.ftd.de/unternehmen/industrie/:e-auto...e-auto/70095015.html

Auch Toyota ist skeptisch
Heise

Zitat:
Toyota sieht derzeit keinen Markt für reine Elektro-Autos // Der weltgrößte Autobauer und ehemalige Pionier der Elektromobilität Toyota hält Autos, die ausschließlich mit Strom fahren, nur noch für Zukunftsmusik. "Dahinter steht noch kein marktfähiges Geschäftsmodell", sagte ein Sprecher von Toyota Deutschland am Dienstag.
www.stern.de/wirtschaft/news/unternehmen...o-autos-1900223.html

Grüße, Egon

Zitat:
Toyota dämpft Erwartungen zur Elektromobilität - Die Aussichten sind schwieriger als erwartet, die Realisierung ist komplizierter
goo.gl/MpiUm

Grüße, Egon

Zitat:
Eine Million Elektroautos soll es hierzulande bald geben. Die meisten Experten halten das für Utopie, ein Toyota-Manager geht sogar noch weiter: Als "wenig zielführend" beschreibt er die Situation in Deutschland. Auch andere bekommen ihr Fett weg.
www.welt.de/motor/news/article117135899/...ektromobilitaet.html

Grüße, Egon

Bin mal gespannt, wer Recht hat. Ich halte die Hybrid-Technik mittlerweile für eine Brückentechnologie, eine mittlerweile sehr erfolgreiche und sie wird sich vorübergehend durchsetzen. Aber es ist doch eigentlich nur ein Zwitter, der die Nachteile des Verbrenners mit denen des E-Motors verbindet - und deren Vorteile. Das macht ja den Reiz des Hybriden aus.

Aber: Angesichts irgendwann zur Neige gehender Erdölvorkommen (Peal-Oil) wird - verschärft noch wegen der politischen Instabilität in einigen Förderländern (Arabien) - man m. E. umdenken müssen.

Es ist ein langwieriger Prozess. Attraktive Elektroautos in der Konsumenten-Preislage, billigere Batterien, die aber eine längere Reichweite (ausgenommen Tesla, da gibt es das schon) gewähren (ca. 300 km fände ich gut), standardisierte Schnellladestellen entlang der Autobahnen und auch sonst, alle mit Öko-Strom betrieben und es werden weit mehr Autofahrer als jetzt den Umstieg zum E-Auto erwägen. Und wenn einer das E-Auto (wie ich mit dem Nissan Leaf, Holger mit dem Tesla S, andere mit dem smart ed, dem ZOE oder Fluence) mal gefahren ist, dann will er meistens keinen Verbrenner mehr fahren und den Ölscheichen sein Geld in den Rachen werfen. Nicht zu vergessen: Keine Emissionen während der Fahrt, damit werden unsere Städte langfristig sauber, die Erkrankungen der Atemwege gehen zurück, eine himmlische Ruhe selbst in stark befahrenen Innenstädten, insgesamt weit mehr Lebensqualität, mögliche dezentrale Energieversorgung über Photovoltaik- und Kleinwindkraftanlagen und, und und. Für mich spricht alles - zumindest langfristig - für das E-Auto. Wir stehen erst am Anfang einer umfassenden, globalen, revolutionären Entwicklung in der individuellen Mobilität. Und ich freu´mich auf meinen Leaf, der nicht ideal ist, aber leider verkannt wird und schon jetzt Eigenschaften vorweist, die kein Benziner oder Diesel bieten kann.

Takeshi Uchiyamada, Vorstandsmitglied bei Toyota, Physiker und einer der Väter des Prius, ist skeptisch hinsichtlich eines schnellen Wechsels von konventioneller Motorisierung hin zur Elektrifizierung des Individualverkehrs auf breiter Front.

Dazu sieht Uchiyamada zwei unabdingbare Voraussetzungen: Einen Durchbruch (im Sinne signifikanter Steigerung) bei der E-Reichweite ohne Nachladen sowie kürzere Ladezeiten. Autos, die das bereits können (Tesla), hält er aufgrund deren Preisklasse für Nischenprodukte und er sieht auch nicht, dass sich daran in Bälde etwas ändern wird.

Auch die Erfolgsaussichten von Brennstoffzellen-Fahrzeugen, an denen "sein" Konzern bekanntlich sehr intensiv forscht, bewertet er ziemlich zurückhaltend. Ebenso geht er davon aus, dass es bis zum Umsetzen vernetzter Straßen und autonom fahrender Autos noch längere Zeit dauern wird.

Insgesamt lese ich heraus, dass Herr Uchiyamada zeitlich allzu optimistische Erwartungen dämpfen und darauf hinweisen möchte, dass grundlegende Änderungen - also solche auf breiter Front - tendenziell eher mehr Zeit benötigen, als man gemeinhin glaubt.

- [Englisch] www.washingtonpost.com/business/economy/...811dbb57f_story.html
- [Englisch] blogs.automotive.com/toyotas-next-prius-...-by-2016-151425.html

Grüße, Egon

Hier nun die Meldung in Deutsch:

Toyota glaubt nicht an das Elektroauto

- www.wsj.de/article/SB1000142405270230391...mod=googlenews_wsjde

Grüße, Egon

Zitat:
Toyota gibt dem batterieelektrischen Elektroauto keine großen Marktchancen, solange Probleme wie die eingeschränkte Reichweiten und langwierige Ladeprozeduren nicht gelöst sind. Stattdessen arbeitet das Unternehmen an der Weiterentwicklung der Hybridtechnologie sowie an der Serienreife des Brennstoffzellenantriebs.

"Viele Menschen halten den Hybridantrieb lediglich für eine Brückentechnologie. Nun, wir glauben, dass es sich dabei um eine sehr lange und feste Brücke handelt, die noch viele Vorteile bringen wird", erklärte jetzt Toyota-Chairman Takeshi Uchiyamada in Washington vor dem Economic Club.
- www.focus.de/auto/news/toyota-und-die-el...gen_aid_1122223.html
- www.auto.de/magazin/showArticle/article/...-Den-Stecker-gezogen

Grüße, Egon

Zitat:
Der Hybrid-Pionier ist skeptisch: Toyota räumt dem Elektroauto unter derzeitigen Bedingungen wenig Marktchancen ein. Die Japaner widmen sich lieber der nächsten Generation des Prius und forschen an der Brennstoffzelle.
- www.handelsblatt.com/auto/nachrichten/de...-hybrid/8895260.html

Grüße, Egon

Bei aller Skepsis hinsichtlich einer schnellen Marktdurchdringung der E-Mobilität scheinen gewisse Zweifel an dieser Strategie doch angebracht. Aber das muss Toyota selbst und hoffentlich besser wissen.

Zum Thema Wasserstoff/Brennstoffzellen-Auto:

- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...5&limitstart=150

Zum Thema Ende der Kooperation mit Tesla:

Diese Meldung ging ein wenig unter, dabei ist sie nicht unwichtig. Die New York Times hat sie mit einem - wie ich finde - ausgewogenen und kompetenten Bericht gewürdigt, dessen Abruf allerdings kostenpflichtig ist. In der Ausgabe für mobile Endgeräte kann man ihn derzeit noch kostenfrei lesen (Englisch):

- mobile.nytimes.com/2014/05/13/business/e...p;_r=1&referrer=

Der Autor beleuchtet darin die Hintergründe.
In eigenen Worten und in Kurzform:

Als im Jahr 2010 die 3-prozentige Beteiligung von Toyota an Tesla für 50 Millionen US-Dollar unter großem Bohei bekannt gegeben wurde, sagte Toyota-Lenker Akio Toyoda, der Markt habe noch nicht entschieden, welche Technologie für emissionsarme Fahrzeuge akzeptiert werde. Er - Toyoda - wolle das Unternehmen Toyota so aufstellen, dass es für alle Eventualitäten gerüstet sei. Dazu zählt natürlich auch die Elektromobilität.

Schon damals warf man dem Konzern vor, reine E-Fahrzeuge zu vernachlässigen - umso mehr, als Nissan gerade den Leaf präsentierte. Die Skepsis hinsichtlich eines Massenmarktes für reine E-Fahrzeuge schimmerte bei Toyota immer deutlich wahrnehmbar durch; die Kooperation mit Tesla erschien als Schritt in die richtige Richtung.

Die Kooperation, um die es hier nun geht, ist aber nicht etwa die 50 Millionen-Beteiligung von Toyota an Tesla, sondern ein Kooperationsvertrag aus dem Jahr 2011 mit einem Volumen von weiteren 100 Millionen US-Dollar. Dieser Vertrag wird nicht gekündigt, aber auch nicht verlängert. Er beinhaltet unter anderem die Zulieferung von E-Komponenten für den Toyota RAV4 EV; das ist dieser hier: KLICK.

Das Auto ist mit einem Grundpreis von 50.000 Dollar für US-Verhältnisse schon fast unverschämt teuer. Es verkaufte sich entsprechend schlecht, die geplanten 2500 Stück waren kaum loszuschlagen. Ab 2013 offerierte Toyota deshalb günstige Leasing- und Finanzierungs-Konditionen, aber der Verkauf lief weiterhin schleppend. Man betrachtet das Projekt RAV4 EV nun offenbar als wirtschaftlich gescheitert.

Die anderen EV-Projekte von Toyota sind erwähnenswert, aber allesamt eher ungeeignet, die EV-Skepsis der Konzernlenker zu mindern oder gar der Elektromobiltät nennenswerten Aufschwung zu verleihen:

- Der Toyota eQ (KLICK), von vornherein nur auf Flottenkunden beschränkt.
- Der Toyota Ranz EV (KLICK), in Kooperation mit FAW nur für den chinesischen Markt.
- Der Toyota FV-2 (KLICK), ein reines Konzeptfahrzeug.

Toyota scheint offenbar mehr denn je davon überzeugt, dass ein Massenmarkt für reine Elektro-Fahrzeuge nicht in Sicht ist. Die Erfahrungen mit dem RAV4 EV haben dazu sicher beigetragen. Man will sich weiter auf die bewährten Elektro-Benzin-Hybriden konzentrieren sowie auf Forschung und Aufbau in Richtung Wasserstoff-Infrastruktur und Brennstoffzellen-Fahrzeuge.

Das ist disparat zur Philosophie des Unternehmens Tesla, das konsequent auf reine Elektromobile und den Ausbau der notwendigen Lade-Infrastruktur setzt.

Das Nichtweiterführen der Kooperation mit Tesla mag aus Toyota-Sicht also logisch sein. Weder für Tesla noch für die Freunde der Elektro-Mobilität ist es eine gute Nachricht. Man sollte es zwar nicht überbewerten, aber klar ist, dass man sich von der Kooperation positive Impulse für die Elektromobilität versprochen hat, die nun zumindest aus dieser Richtung vorerst ausbleiben.

Ich habe gewisse Zweifel, dass damit schon das letzte Wort gesprochen ist. Zum einen weiß man nicht, wie sich der Markt tatsächlich entwickeln wird. An einer in absehbarer Zeit existenten flächendeckenden Wasserstoff-Infrastruktur darf man mindestens genauso zweifeln wie am EV-Massenmarkt. Und es gibt sicher gute Gründe, warum Toyota weiterhin die Beteiligung an Tesla halten wird - die ist davon nämlich nicht betroffen.

Grüße, Egon