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Nach langer Abstinenz gibt's heute mal wieder ein Lebenszeichen.

Nach über zweieinhalb Jahren Elektroauto, einem weiteren EV für meine Freundin und einem akkubetriebenen Rasenmäher ist nun auch mein Motorrad der Elektrifizierungswelle zum Opfer gefallen. Nach knapp 35 Jahren konnte ich mich einfach nicht mehr damit anfreunden, dass meine Hände nach dem Auftanken nach Benzin stinken, der Motor lärmt und vibriert, ich zwischen sechs Gängen hin-und herschalten muss usw. Außerdem stinkt es mir, dass es zu Beginn der Motorradsaison schwierig ist, einen Termin für einen Ölwechsel zu bekommen.

Das Thema ist nun durch. Das alte Motorrad habe ich in Zahlung gegeben und mir stattdessen eine Zero SR/S Premium zugelegt. Mit dem optionalen Power-Tank kann ich auf der Landstraße ca. 180 km fahren, bevor ich nachladen muss. Das geht leider nur mit bis zu 6 kW, da die Zero keinen DC Ladeport hat. Damit bekomme ich pro Stunde Ladezeit ca. 70 km Reichweite. Das ist definitiv nicht langstreckentauglich, ist aber für mein Nutzungsprofil nicht wirklich ein Problem.

Alternativ hätte es auch eine Option gegeben, die maximale Ladeleistung auf 12 kW zu erhöhen. So weit, so gut. Allerdings gibt es hier (Ontario) kaum öffentliche Ladestationen, die mehr als ca. 6 kW bereitstellen. Daher habe ich mich für die größere Batterie entschieden.

Die Leistungsdaten können sich durchaus sehen lassen (siehe obigen link). Gefühlt ist das Motorrad etwa ähnlich flink wie mein Model 3 mit acceleration boost. Der Motor ist leider nicht geräuschlos, aber dennoch deutlich leiser als ein Benzinmotor.

Zero erlaubt es dem Fahrer, unter zahlreichen Fahrprogrammen eines auszuwählen. Ob man nun ein extra Fahrprogramm braucht, wenn es regnet, sei dahingestellt. Schön ist es aber, dass man auch eigene Fahrprogramme erstellen kann. So habe ich alle Regler auf ihre Maximalwerte eingestellt (Höchstgeschwindigkeit, Beschleunigung, Rekuperation, Drehmoment). In meinem Model 3 würde das im wesentlichen dem Sport-Programm mit voller Rekuperation entsprechen. Der einzige Unterschied ist der, dass das Motorrad nicht bis zum Stillstand herunterrekuperiert, so dass ich am Ende doch noch etwas bremsen muss.

Ich hoffe, dass ich mich bald daran gewöhnt haben werde, keinen Kupplungshebel mehr ziehen zu müssen. Es ist auch durchaus gespenstisch, wenn man den Zündschlüssel dreht und nach ein paar Sekunden das Motorrad fahrbereit ist. Kein Motorstart, kein Gang einlegen und vor allem kein Lärm. Netterweise haben die Regulierer noch nicht daran gedacht, Elektromotorräder mit einem Geräuschgeneratur auszustatten. Hoffentlich fällt mir das nicht noch auf die Füße, sollte ich eines Tages unbedacht am Gasgriff drehen.

Das Fahrgefühl ist toll. Es ist jederzeit leise und doch steht immer die volle Beschleunigung zur Verfügung, wenn man sie braucht. Wie bei EVs allgemein üblich sind die Wartungskosten sehr gering. Der mit Abstand größte Posten dürfte wohl der Hinterreifen sein, der nicht nur das enorme Drehmoment übertragen muss, sondern sich dank Rekuperieration auch beim Bremsen abnutzt.

Aber genug der Worte. Hier sind noch ein paar Bilder:

Glückwunsch, Klaus!

Vor ein paar Jahren habe ich eine kurze Runde mit dem Vorgänger gedreht, aber bis auf den Hersteller scheinen die nicht viel gemeinsam zu haben.

Wo ist denn der Bordlader verbaut? Sofern das EU-Modell ebenfalls 6 kW Ladeleistung bietet, wäre das wohl ein 1-Phasen-Lader mit nominell 26 A. Der muss einiges ab Abwärme produzieren.

Grüße, Egon

Hey Klaus, schön wieder von dir zu lesen! Cooles Design, gefällt mir sehr, auch wenn mein Herz sonst nicht für Motorräder schlägt.

Timo

@Klaus: Wie wird denn die Kraft übertragen,mit Kette oder Riemen?
Ich habe mal vor längerer Zeit etwas über die Zero Motorräder gelesen, aber da kann ich mich nicht mehr an Details erinnern...
Optisch schaut dein neues Spielzeug toll aus!

Gruß
Martin

am link welchen klaus einfügte: www.zeromotorcycles.com/de-de/model/zero-srs - besteht die möglichkeit der 360° betrachtung - schaut nach riemen aus 
auf jedenfall ein schönes und tolles spielzeug - glückwunsch auch von mir dazu

Ist Riemen:




Hier mit 12 kW- Lader:

Glückwünsch! Cooles Teil.

Hier gibt es auch einen alten Thread zu Zero Motorcycles.

Wenn die Dinger mal mehr Reichweite haben, schneller laden und preisgünstiger werden, dann könnte ich schwach werden.

Immer dran denken: Lackierte Seite nach oben, gummierte Seite nach unten. Drive safe!

LG, yarison

@yarison

Dann Energica, die können an CCS mit 20 kW laden. Die extrem überteuerte Harley lasse ich mal weg, hat auch CCS.

Aber Vorsicht, Lärm! #652601

www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=255#652601

Tolles Gerät! Die gefällt mir deitlich besser vom Design als die anderen Modelle von Zero! Meine NC 750X fährt noch mit Benzin. Aber ich gönne dir das von ganzen Herzen. Viel Freuse mit deinem neuen Motorrad


Gerd

In grösser:



Oder so:

www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=135#546258

Danke für die Glückwünsche .

Wie einige von Euch bereits geschrieben haben, erfolgt der Antrieb über einen Riemen. Der Motor ist direkt in der Schwinge untergebracht, so dass sich die Riemenspannung bein Einfedern nicht ändert. Dieses Detail kann man schön in tom9404's Bild in #667466 erkennen.

Egon schrieb:Wo ist denn der Bordlader verbaut?Die Premium-Version hat zwei 3 kW Bordlader, die oberhalb der Batterie (knapp unter dem "Tank") angeordnet sind. Die Bordlader haben jeweils einen Lüfter, um die Temperaturen im Zaum zu halten. Den hinteren Lader kann man in diesem Bild gut erkennen:



In dem zweiten Bild, das tom9404 geposted hat, kann man einen Ladestrom von 106 A erkennen. Das ist zwar nicht falsch, aber ein wenig irreführend. Diese 106 A sind nicht der Strom, den das Motorrad aus dem Netz zieht. Vielmehr handelt es sich um den Strom, den die Batterie von den Ladegeräten bekommt. Netzseitig fließt weit weniger Strom. Der Hintergrund ist der, dass die Batterie eine Nennspannung von nur etwas über 100 V hat. Das lässt sich mit einem Handy-Akku vergleichen, der während des Ladevorgangs mit ca. 3 A geladen wird, obwohl das Ladegerät netzseitig nur ein paar Milliampere zieht.

Die Energica sieht auch interessant aus und wäre definitiv in die engere Wahl gekommen, wenn Energica einen Händler in Kanada und in akzeptabler Entfernung hätte. Leider ist der nächste Händler in Gardner, Massachusetts. Derzeit kann ich nicht in die USA einreisen und die Hürden, ein im Ausland gekauftes Motorrad in Ontario zuzulassen sind vermutlich alles andere als trivial. Schade eigentlich, denn die CCS Lademöglichkeit wäre ein starker Kaufanreiz gewesen. Was muss man denn in Deutschland für eine Energica Ego hinlegen?

Die Harley-Davidson LifeWire ist preislich noch oberhalb der ohnehin schon teuren Zero SR/S angesiedelt und deshalb frühzeitig aus der engeren Wahl gefallen. Ich bin außerdem kein großer Freund von Naked Bikes.

Dennoch: DCFC ist gerade bei Motorrädern mit prinzipbedingt kleiner Batterie ein wichtiges Merkmal, wenn man denn nicht nur in der näheren Umgebung unterwegs sein will. Ich hoffe, dass Zero hier eines Tages liefern kann. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass DCFC auch in puncto Gewicht Vorteile hat, da das Ladegerät hier bereits in der Ladesäule untergebracht ist und man somit nicht noch mehr Gewicht mit sich herumschleppen muss. Für zu Hause tut es dann auch ein relativ kleiner und leichter AC Bordlader.

Hier zur schönen, aber auch recht sportlich gehaltenen Energica:
configurator.energicamotor.com/en

Tolle Verarbeitung, ordentlich Technik, preislich auf Niveau der Zero.

Zur Harley-Davidson LifeWire schrub ich hier kurz: www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=225#628478