Priusfreunde.de

Beinfreiheit und Kofferraumvolumen sind ganz sicher für viele Autokäufer wichtige Kriterien. Aber "viele" können - relativ gesehen - auch eine ausgesprochene Minderheit sein.

Ich sehe das so:

Mit einem Anteil von mittlerweile 40,9 Prozent sind Single-Haushalte derzeit der häufigste Haushaltstyp, gefolgt von Mehrpersonenhaushalten ohne Kinder (30,5 Prozent) und Mehrpersonenhaushalten mit Kindern (28,6 Prozent).(2022) www.haufe.de/immobilien/entwicklung-verm...lt_84324_510842.html

Die Autos von mehr als 70% der Haushalte sind in der zweiten Reihe also vermutlich selten bis gar nicht besetzt. Natürlich ist das eine Milchmädchenrechnung, aber es ist das Beste, was ich dazu liefern kann. Meiner Meinung nach aber noch zu niedrig angesetzt, denn wo die Vordersitze nicht reichen, hat man oft ein zweites, gerne auch ein drittes Auto im gemeinsamen Haushalt.

So stieg der Anteil der Haushalte mit einem Zweitwagen von 23,4 Prozent auf 27 Prozent. Noch stärker stieg der Anteil der Haushalte, die mindestens drei Autos fahren: 2020 lag der Anteil noch bei 3,7 Prozent, 2021 bei 6,1 Prozent.www.kfz-betrieb.vogel.de/so-viele-autos-...58212dbb5db10569802/

Laut Mosshammer sitzen derzeit im Schnitt 1,14 Personen in einem Pkw.(Österreich, 04/2023) futurezone.at/science/energie-wende-verk...asserstoff/402410111

Deshalb glaube ich, (Innen-)Raumökonomie spielt nur für eine kleine Minderheit von Autokäufern eine Rolle, für die ist es natürlich ein wichtiges Thema.

Meine persönliche Erfahrung ist, wenn die Kinder aus dem Haus sind, ist bei einem Auto alles andere von größerem Interesse als der Platz für die Knie hinter dem Fahrer. Mein Auto hat nur 4 Sitze, 2 davon sind noch unbenutzt. Der Beifahrersitz ist weit nach hinten gerückt, sodass er die Einkaufstasche, die ich immer im hinteren Fußraum "transportiere" vor dem Unfallen bewahrt.
Und damit ist auch schon beschrieben, wie ich das Transportabteil, also den sogenannten Kofferraum verwende: gar nicht.

Meinen 82"-Fernseher habe ich mir liefern lassen. Das würde auch für die viel zitierte Waschmaschine oder einen Kühlschrank und anderes sperriges oder überdimensionales Zeug funktionieren. Kommt selten vor, kostet meist wenig bis nichts und eröffnet ganz neue Perspektiven bei der Suche nach einem passenden Auto, auch diesseits oder jenseits der Golf-Klasse.

Ich nutze die 5 Sitze meiner Autos nicht übermässig oft, aber regelmässig. Mal mit den erwachsenen Kindern und oder den Eltern und anderen Familienmitgliedern etwas unternehmen. Zum Hansapark, zum Ostseestrand, zu fünft im Wagen in den Biergarten (=weniger Fahrer die nichts trinken dürfen).

Es ist für mich sinnvoll, die Plätze gut zu besetzen um mit möglichst wenigen Autos unterwegs zu sein.
Da ich über 1,90m bin, passt der Prius ganz gut, da auch hinter mir noch jemand sitzen kann.

Auf dem Weg zur Arbeit bin ich halt alleine im Auto; aber ein kleineres Zweitauto nur für den Arbeitsweg lohnt sich auch nicht. Vor allem da wir in unserem Dorf eh schon große Parkplatzschwierigkeiten haben (pro Wohnung gibt es nur einen Stellplatz).

Das nächste Auto (soll ein E-Auto werden) muss für mich immer auch menschenwürdige Platzverhältnisse auf der Rückbank haben.
Die Ladekapazität (Kofferraum) ist hingegen nicht mehr so wichtig; deshalb brauche ich keine Kombis mehr.

Smoothie schrieb:
Beinfreiheit und Kofferraumvolumen sind ganz sicher für viele Autokäufer wichtige Kriterien. Wenn aber bei der gegebenen Fahrzeuggröße beides gleichzeitig außergewöhnlich klein ausfällt, dann ist etwas schief gelaufen.

Wenn ich auf Grund meiner persönlichen Situation bezüglich dieser beiden Parameter kleinere Anforderungen hätte, dann würde ich gleich das ganze Auto um eine Nummer kleiner kaufen.

Oder anders ausgedrückt, ich würde dann eher nach einer E-Auto-Alternative in der Polo- und nicht in der Golfklasse suchen.

eppf

Würde ich auch, wenn (nicht benötigter) Raum das einzige Auswahlkriterium wäre.

Auf der gleichen Plattform *) wie Volvo EX30 / Smart #1 steht auch das kleine SUV Zeekr X, dessen Produktion vor 2 Tagen angelaufen ist und heuer noch nach Europa kommen will.
Geely has launched the Zeekr X electric SUV in China. Its price started at 189,800 yuan (26,600 USD), has a 66-kWh battery, and can generate up to 428 hp. In addition to the Chinese market, the Zeekr X will be introduced in Europe later this year. Let’s delve into the details of this vehicle.carnewschina.com/2023/06/08/the-first-ma...arting-at-26600-usd/

*) SEA

Jetzt wird es wirklich interessant. Der Zeekr X ist um 18cm länger als der Smart #1 und wenn das die 313l Kofferraumvolumen des Smart entsprechend aufmöbeln kann, dann wäre das eine BEV-Konstruktion, welche sowohl meine Platzanforderung bedienen könnte, als auch von den max. möglichen Außenmaßen her passen würde.

eppf

Hier kannst du schon mal einen Blick in den Kofferraum werfen
n.sinaimg.cn/auto/transform/300/w660h440...baf8179815df11f1.jpg

Wäre auch interessant zu wissen, ob es wie beim Smart auch eine verschiebbare Rückbank geben wird.

Es tut sich jedenfalls etwas am Markt und die Asiaten werden sicherlich einiges abdecken, was die europäischen Hersteller nicht bauen (wollen). Dabei meine ich nicht nur China.

eppf

Smoothie schrieb:
Hier kannst du schon mal einen Blick in den Kofferraum werfen
n.sinaimg.cn/auto/transform/300/w660h440...baf8179815df11f1.jpg
Das sieht vergleichbar mit unserem e-Golf aus, wenn der Boden in der oberen Position ist.

Zeekr X Demo auf chinesisch mit Maßband:
Kleiner Mann misst Kofferraum aus (max BxH ca 100x65cm, T ca 78 bzw. 160cm) und nimmt hinten Platz.

www.douyin.com/search/%E6%9E%81%E6%B0%AA...8E%E5%A4%87%E7%AE%B1

Danke für den Link.
Wenn man das Volumen bis zur Rücksitzhöhe heranzieht, dabei bei der mittleren Tiefe 8cm von den 78cm abzieht, kommen 10 x 5 x 7 = 350l heraus, dazu kommt noch der Raum unter dem Ladeboden.

Eine verschiebbare Rückbank scheint er nicht zu haben, das hätte man in diesem längeren Video aus China wohl gesehen:

youtu.be/WKjG5KpowRs

eppf

Sowohl die beiden Ur-Ioniq von Hyundai (28 und 38 kWh) als auch der sehr gute VW E-Golf sind - im Gegensatz zu vor ein, zwei Jahren - in den Gebrauchtwagenbörsen reichlich vertreten. In allen Farben und Ausstattungslinien.

Das sind praxisgerechte und effiziente E-Autos mit hohem Nutzwert und von daher allemal eine Überlegung wert. Beide Modelle brauchen sehr viel weniger Strom, als alle ihre jeweiligen Nachfolger. Der gar nicht so kleine Ioniq gilt zurecht als Effizienz-Meister - ziemlich verblüffend, wie weit er selbst mit dem kleineren Akku kommt.

Sogar als Gebrauchte, die zudem von den technischen Eckdaten mit aktuellen Modellen auf dem Papier nicht mithalten können, werden die beiden preislich hoch gehandelt. Aber das kann man ja mittlerweile von fast allen Autos sagen.

Ich wollte nur darauf aufmerksam machen: Wer nicht diesem unsäglichen Autoquartett-Wettbewerb erliegt (Wer grillt seinen Akku am schnellsten?) und ein nicht nur auf dem Papier sparsames E-Auto sucht, sollte sich ruhig mal nach Elektro-Gölfen oder -Ioniqs umschauen.

Grüße, Egon

Ich hab im Münchener Großraum schon e-Golf 300 mit normaler km-Leistung ab knapp 16k gesehen. Das finde ich einen sehr fairen Preis, kann mir aber trotzdem vorstellen, dass es für viele Gebrauchtkäufer immer noch sehr hoch ist. Wir sind mit unserem sehr zufrieden. Im Nov. wird er 4. Mit 70% SoC werden noch immer 190-199km Reichweite aktuell angezeigt, je nachdem wer vorher fuhr.

Hier bei mir in FÜS steht ein BMW i3 von 2019 mit nur 9000 Km Laufleistung für 22.800 € beim BMW Händler.
Schaut sehr, sehr gut aus, aber ich habe mir jetzt die Ausstattungsvariante nicht genau angesehen...

Gruß Martin

Wir haben uns auch umgeschaut nach einem BEV. Dieser sollte
- auch im Winter eine vermümpftische Reichweite bringen (mind 180km, besser 200km)
- und hinten Platz für die inzwischen großen Kleinen bieten. Ich bin 184, mein Sohn auch bald...
- etwas Fleisch drumherum bieten für passive Sicherheit.
- Europäischer Anbieter bevorzugt.
Gerne gebraucht, aber mit wenig km.

Da sind Golf wegen Reichweite und die ganzen Mini-Flitzer eUP, ZOE & Co ausgeschieden.

Die Portale abgegrast bis 20000€. Nix zu kriegen.

Erweitert bis 30000€. Kamen dann ins Spiel. Hyundai Kona, Ioniq und ID.3

Kona ist hinten oben zu eng. Das Dach schnürt seitlich sehr stark ein.

Ioniq wirkt irgendwie Prius-typisch. Geschwungene Dachform. Kofferraum nicht üppig, aber OK. Ähnliche Länge.
Hab ich mich hinten reingesetzt:
Beinfreiheit OK. Kopffreiheit nicht existent. Das Dach ist hinten so niedrig, dass ich die Kopfstütze der Rückbank nicht erreichen kann. Da stößt mein Kopf an den Dachhimmel, der bereits dort im Kopfbereich abgesenkt ist für die Heckklappen-Mechanik und Verstärkungen.

Mit diesen Beobachtungen/Kriterien und Verfügbarkeiten ist der ID.3 mit einem einigermaßen vertretbaren Kostenrahmen scheinbar alternativlos...