Priusfreunde.de

Stressfrei ein Auto zu fahren, ohne für Verschleiß tief in die Tasche greifen zu müssen oder sich häufiger der Frage ausgesetzt zu sehen, was hat der Wagen denn nun schon wieder, hat was. Fahre meinen Neuwagen nun auch über 6 Jahre und erlebte nichts durch ihn verursacht unvorhergesehenes. Interessant dabei sicherlich auch die Anzahl der gefahrenen km. Zeit ist nur die halbe Wahrheit für's Zuordnen von Verschleiß. Der belief sich bei mir auf 2 selbstzuzahlende Wischblätter und 1 Satz Reifen auf 100.000km. Gering.

Es hat bei einem Neuwagen aber im Gegenzug auch den immensen Kaufpreis mit anschließendem täglichen Wertverlust, die hohen Inspektionskosten zwecks Garantieerhalt und die Buchung einer VK zwecks Schadensabsicherung, um nur ein paar Beispiele des hohen finanziellen Aufwandes für einen Neuwagen zu nennen.

Das Abwägen von Sicherheit und modern flashiness für viel Geld gegenüber tief in die Tasche greifen und immens Kohle raushauen, muss jeder selbst anstellen, falls er dessen bedarf und nicht einfach so aus Lust und Laune mit großem finanziellem Background loshandeln kann, wie er lustig ist und dementsprechend lange Fahrzeuge hält oder häufiger mal wechselt.

eppf schrieb:
Man kann es ganz einfach auf den Punkt bringen.
Wenn Tesla mit dem Model 3 und Hyundai mit dem Ioniq im Jahr 2016 ein Auto mit einem cw-Wert von 0.23 bzw. 0.24 vorstellen und VW 3 Jahre später beim ID3 mit 0.27 daherkommt, dann ist schlichtweg beim Aufstellen des Pflichtenheftes etwas gewaltig schief gelaufen. Es ist jetzt müßig, darüber zu diskutieren, welchen Verbrauchsanteil man dadurch zusätzlich generierte, das ist für das Jahr 2019 ein konstruktives Armutszeugnis.
Das sehe ich anders.

Das Pflichtenheft orientiert sich wohl in erster Linie an der Zielgruppe und deren Erwartungen. Da liegt die Nutzbarkeit und damit die Form ganz gewiss vor dem cw-Wert, dessen Bedeutung wahrscheinlich die wenigsten Kunden richtig einordnen können.

Der gute cw-Wert des M3 geht zu Lasten fast aller praktischen Eigenschaften, die sich vermutlich die vorwiegende VW-Klientel wünscht und kann daher kein Vorbild sein.
Der cw-Wert des IONIQ basiert noch auf dessen Limousinenform, die von der Branche zugunsten der Unterboden-Batterie inzwischen aufgegeben wurde; auch der IONIQ wird vermutlich aus diesem Grund nicht mehr weiter entwickelt.

Und deshalb haben auch fast alle neu entwickelten, kompakten EVs eine mehr oder weniger ausgeprägte SUV-/Crossover-Form, die uns so schnell nicht wieder verlassen wird.
Da der cw-Wert von dieser Form, insbesondere vom Verhältnis Höhe/Länge negativ beeinflusst wird, werden Traumwerte um die 0,2 auch nur von den ganz großen Limousinen wie z.B. Mercedes EQS erreicht.

Offenbar hast du in dieser Beziehung eine zu hohe Erwartungshaltung:
Ich habe lange gesucht und in dieser Klasse keine besseren cw-Werte gefunden als die des VW ID.3. Nicht einmal der Mercedes EQA kann sich mit ihm messen, und den Leuten kann man wahrlich nicht vorwerfen, dass sie keine Ahnung von Aerodynamik hätten.

Hier zum Vergleich (Autos der Länge nach sortiert, Quelle: automobil-guru.de):

Kia Soul 0,33
Hyundai Kona 0,33
VW ID.3 0,26
Volvo XC40 0,34
Mercedes EQA 0,28

Vielleicht hast du, abgesehen von den oben erwähnten, auch noch das eine oder andere Beispiel von einem, der seine Hausaufgaben richtig gemacht hat.

Smoothie schrieb:
Das Pflichtenheft orientiert sich wohl in erster Linie an der Zielgruppe und deren Erwartungen. Da liegt die Nutzbarkeit und damit die Form ganz gewiss vor dem cw-Wert...
So isses, das wurde sogar einmal in einem Interview bestätigt.

Timo

Für die, die es interessiert, habe ich noch ein paar cw-Werte (auf rc.opelgt.org) gefunden und in die Liste eingefügt.

Mini Cooper SE 0,30
BMW i3 0,29
Opel Mokka e 0,32
Kia Soul 0,33
Hyundai Kona 0,33
VW ID.3 0,26
Volvo XC40 0,34
Mercedes EQA 0,28

Für sich genommen sind die Werte für den Autohalter nur von akademischem Interesse. Was letztlich zählt ist der Verbrauch. Für ein Stadtauto oder Bäcker-/Kindergarten-/Schulfahrten-SUV haben sie keine große Bedeutung.
Aber wehe, wenn sie losgelassen! Dann zählt jedes Hundertstel.

Smoothie schrieb:
Das Pflichtenheft orientiert sich wohl in erster Linie an der Zielgruppe und deren Erwartungen. Wenn die Hersteller nicht bereit sind, ihr Pflichtenheft in Richtung Effizienz auszurichten, dann gehört es ihnen gesetzlich vorgegeben, wie bei sehr vielen anderen Produkten des Lebens auch.

Da liegt die Nutzbarkeit und damit die Form ganz gewiss vor dem cw-Wert, dessen Bedeutung wahrscheinlich die wenigsten Kunden richtig einordnen können.Ich wüsste nicht, dass sich cw-Wert und Nutzbarkeit in irgendeiner Form gegenseitig ausschließen, ausgenommen bei Kleinwagen, da zähle ich aber so etwas wie den ID3 nicht mehr dazu. Der cw-Wert sagt zunächst nur etwas darüber aus, wie windschnittig die Konstruktion allgemein ist, beim effektiv wirksamen Luftwiderstand kommt ja auch noch die Stirnfläche mit dazu.

Nimm mal ein krasses Beispiel anhand des Vergleichs Audi E-Tron und Model X. Das bereits 2012 konstruierte Model X hat einen cw-Wert von 0.24 (manchmal wird auch 0.25 genannt), der deutliche neuere E-Tron mit Normalspiegeln 0.28. Trotz größerer Stirnfläche schlägt das deutlich ältere Model X den E-Tron beim entscheidenden cwA-Wert um 10%. Soll das beim Audi Vorsprung durch Technik sein?

Der gute cw-Wert des M3 geht zu Lasten fast aller praktischen Eigenschaften, die sich vermutlich die vorwiegende VW-Klientel wünscht und kann daher kein Vorbild sein.Wo die Konstruktion des Model 3 den praktischen Eigenschaften widerspricht, ist nicht maßgeblich der cw-Wert im Spiel, sondern sein Schicki-Micki-Design.

Wenn man auf das durchgezogene Glasdach verzichtet hätte und dafür wie beim Model S eine normale Heckklappe verbaut wäre, hätte das gewiss keine allzu gravierenden Einflüsse auf den cw-Wert, aber die praktischen Eigenschaften wären deutlich aufgemöbelt.

Gerade bei größeren BEVs, die vornehmlich bei Überlandfahrten und auf Autobahnen betrieben werden, sind cw-Werte jenseits der 0.25 die pure Ignoranz der Hersteller. Dass man bei kompakten Stadtautos nicht so leicht auf so niederige cw-Werte kommen kann, ohne die Praxiseigenschaften einzuschränken, ist auch mir klar.

eppf

Ich habe das mit dem CW Wert mal bei einem Mittagsschläfchen überdacht.
Ab welcher Geschwindigkeit spielt das eine Rolle?

Ich bin einer von wenigen Hypermiling Priusfreunden hier.
Wenn man meinen Toyota Yaris Hybrid nimmt kann ich euch sagen „ab 50 km/h aufwärts“ steigt der Verbrauch an.

Nimmt man mal den Nextmove Test waren es 38 km/h
nextmove.de/hypermiling-weltrekorde/

Ich habe von Mathematik keine Ahnung
Aber, ich kann mir gut vorstellen das man dadurch, dass es schon Zahlen gibt wie diese 38 km/h das man dadurch verschiedenste, kompakte Autos ins Verhältnis setzen könnte. Immerhin ist ja auch der 2. Wert der cW Wert bekannt.

So das sich jemand hin setzen könnte und Rollwiederstand/Luftwiderstand der Reifen/Karosserie ausrechnen könnte. Bleibt die Effizienz des Elektomotors. Zumindest abschätzen könnte man es. Vermutlich.


Wenn ich mir Hypermiling Freund diese Zahl von 38 km/h angucke:
Ich fahre mit meinem Yaris Hybrid eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 30-35 km/h.
Und das immer, wenn mich der Verkehr lässt.

So kann man vielleicht die Diskussion zum CW Wert wieder ein bisschen relativieren.
Oder sagen „ist das wirklich wichtig? Wenn ja, ab welcher Geschwindigkeit?“.
Und dann kann man noch mal die verschiedenen Autos in Verhältnis setzen.

Für den Verbrauch reicht mir ein WLTP Test als Einschätzung vollkommen aus.
Und da ich den NEFZ bei mir (3,3 l/100 km) schon mit 0,2 l/100 km unterboten habe - ist mir egal. Fahre eh mit weniger. Aber vielleicht mögt ihr ja mal rechnen?


Ansonsten muss ich sagen:
Ich unterschreibe das „die Politik fordert für jeden Staubsauger was er verbrauchen darf.
Aber für ein Auto bekommen Sie es nicht hin? Darüber habe ich nie nachgedacht.
Drum prüfe wo man sein Kreuzchen macht. Ich habe Solar, Windkraft, ÖPNV und Elektroautos gewählt

Reisender schrieb:
Ich habe das mit dem CW Wert mal bei einem Mittagsschläfchen überdacht.
Ab welcher Geschwindigkeit spielt das eine Rolle?Ich habe im Kopf, dass ab etwa 70kmh der Luftwiderstand bereits zur dominanten Größe beim Energiebedarf wird. Auf ebener Strecke natürlich .

eppf

"Der Luftwiderstand spielt bei einem Tempo von weniger als 60 km/h eine untergeordnete Rolle."

"Schon ab rund 80 km/h übertrifft der Luftwiderstand den Rollwiderstand."

www.mobile.de/magazin/artikel/spritverbr...hwindigkeiten--30176

Eine Quelle. Eine andere:

"Bei etwa 12 km/h sind Roll- und Luftwiderstand gleich groß. Bei höherer Geschwindigkeit überwiegt sehr stark der Luftwiderstand."

klara-agil.de/die-fahrwiderstaende-in-formeln.html

Daraus kann sich jeder nun seinen eigenen Reim backen.

Man kann auf alle Fälle davon ableiten, dass es nicht nur auf der Landstraße bei 100kmh oder auf der Autobahn eine Rolle spielt, da sind viele Leute gewiss auf dem falschen Dampfer.

Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole, aber es gehört endlich einmal der Verbrauchswert bei konstant 130kmh verpflichtend ausgewiesen, bloß so eine Pflichtangabe werden die Hersteller zu verhindern wissen. Wenn man die potenziellen Kunden derart mit der Nase darauf stößt, könnte das ja den fahrenden Schrankwänden den einen oder anderen Verkauf kosten.

Ich kenne auch genügend Leute, die der Meinung sind, dass ein erhöhter Luftwiderstand erst oberhalb der Richtgeschwindigkeit 130kmh von nennenswerter Bedeutung ist.

eppf

Verliert bitte das eigentliche Thema nicht aus den Augen!

Timo

Das war meine Schuld. Ich hätte den Bericht besser nicht in diesem Thread verlinken sollen. Um das zu korrigieren, habe ich ihn und alle folgenden Beiträge dorthin geschoben:

- Kleinwagen verschwinden?

Grüße, Egon

Produktion des Hyundai Ioniq endet im Juli
Hyundai wird in Kürze die Produktion des Ioniq einstellen. Wie der koreanische Autobauer mitteilt, wird die Fertigung des als BEV, PHEV und HEV angebotenen Modells im Werk Ulsan im Juli enden.
Die weltweite Einstellung von Ioniq stellt eine seit langem geplante Entscheidung von Hyundai dar, um den sich ändernden Verbraucheranforderungen im Automobilsektor gerecht zu werden
Neben seinen elektrifizierten Antrieben zeichnete sich der Ur-Ioniq durch seine Effizienz aus.
www.electrive.net/2022/06/07/produktion-...ioniq-endet-im-juli/

LG
Klaus

Vergleichstest: Drei Chinesen jagen den VW ID.3
In China laufen heimische Hersteller Volkswagen in Sachen E-Mobilität den Rang ab, und auch auf dem deutschen Markt versuchen sich immer mehr chinesische Hersteller zu behaupten. Wie schlagen sich MG4, BYD Atto 3 und Ora Funky Cat gegen den aktuellen und frisch überarbeiteten VW-Einstiegsstromer ID.3, wollte die Auto Zeitung für ihre aktuelle Ausgabe 13/2023 wissen.
www.elektroauto-news.net/news/vergleichs...ra-funky-cat-vw-id-3

LG
Klaus

Ich vermute, der Volvo EX30, zu dem wir auch schon einen Thread haben und der inzwischen bestellbar ist, würde auch in diesen Vergleich passen und dort eine gute Figur abgeben.

Ich sag's mal so, wenn es um die Beinfreiheit hinten geht, ist der EX30 alles andere als eine Alternative zum Golf.

Die beiden Youtube-Videos über den EX30, die ich mir eben angesehen habe, waren in diesem Punkt schon mehr als ernüchternd und dem Kofferraumvolumen kommt diese begrenzte Beinfreiheit irgendwie auch nicht zugute.

Eine gute Raumökonomie geht irgendwie anders.

eppf