priusfreunde.de befasst sich nicht nur mit den Hybriden des Toyota-Konzerns, sondern blickt gerne über den Tellerrand. In dieser Rubrik geht es um die Elektromobilität.
Die Kandidaten, die mit den plakativen Argumenten aus den fettgeschriebenen Überschriften auftrumpfen, wird man aber nicht dazu bringen, sich eine Gegendarstellung von über 20 Minuten anzusehen.
Das war schon bei der Gegendarstellung zum ARD-Bericht so.
Mehr als einen Vierzeiler werden die sich nicht antun.
Ich habe immer ein Problem damit, wenn (wie auch im obigen Link) beim E-Autoladen der CO2 Ausstoß des Energmix angewendet wird.
Hierzu ein einfaches Beispiel:
Die Grundlast wird hier Beispielhaft aus:
KKW's, Biomasse, Windkraft und Photovoltaik geliefert
und weil das nicht ausreicht wird noch Kohlestrom dazugepackt.
Damit werden nun private Haushalte, Industrie und eine Raffenerie beliefert.
Kommen nun Ladeanforderungen (Laden von E-Autos) dazu, können diese doch nur noch über den zusätzlichen CO2-Ausstoß von Kohlestrom bzw. Gas-Dampfkraftwerke geliefert werden. Also müßte man auch diese CO2- Belastung pro verfahrener kWh dem E-Auto anrechnen.
Bei der Raffenerie kann ich ja noch nachvollziehen, dass da ein gewisser Strommix vorliegt, aber nicht bei der benötigten zusätzlichen Energie für das Laden der E-Autos.
Zusammengefasst.
Nach dem Energieeinspeisegesetzt müssen zuerst die KKW´s und dann die erneuerbaren Quellen zur Grundlastnutzung herhalten. Erst danach kommen die regelbaren Kraftwerke wie Kohle.. Gas.. Krafwerke.
Das Laden von E-Autos ist nicht grundlastfähig, da die Lastanforderung immer nur temporär dazu kommt und von fossilen Kraftwerken nachgeregelt werden muß.
Da hast Du (leider) recht Helmut - aber vielleicht klappt es ja mit so einem kurzen (3:51 min) Video um überhaupt mal anzufangen, darüber nachzudenken wo beispielsweise der Kraftstoff herkommt
Wobei man die Stammtischjünger auch dazu erstmal bringen müsste. Es lebt sich doch so herrlich bequem, ohne einen Blick „hinter die Kulissen“ zu werfen.
Viele Grüße
Benny
PS: Das verlinkte Video ist wirklich sehr allgemein und einfach gehalten - veranschaulicht die Grundprobleme aber sehr gut! Die 175 kg / kWh einfach ignorieren
Bei der Raffenerie kann ich ja noch nachvollziehen, dass da ein gewisser Strommix vorliegt, aber nicht bei der benötigten zusätzlichen Energie für das Laden der E-Autos.
[...]
Das Laden von E-Autos ist nicht grundlastfähig, da die Lastanforderung immer nur temporär dazu kommt.
Diese zusätzliche Energie haben wir ja prinzipiell schon. Jedes Jahr exportieren wir ca. 50 TWh in unsere Nachbarländer, was schon heute für etwa 20 Millionen Elektroautos (mit durchschnittlicher Fahrleistung) reichen dürfte. Bleibt die Frage, wie genau die Zusammensetzung des deutschen Exportguts ist.
Es ist schwer die tatsächliche CO2-Belastung jeder kWh von E-Autos zu ermitteln, weshalb man als Basis von Berechnungen eben zum deutschen Energiemix greift...
... weshalb man als Basis von Berechnungen eben zum deutschen Energiemix greift... Ja, und damit begibt man sich in Richtung des Idealverbrauches eines PlugIn Hybriden..., also ideale Annahmen, die die Praxis nicht widerspiegeln, und dadurch verkehrspolitisch, volkswirtschaftlich sowie umweldpolitisch durchaus falsche Signale gesetzt werden.
Für Elektroautos den CO2-Anteil höher als im Strommix anzusetzen ist eine neue Sichtweise. Häufig wird gegenteilig argumentiert, dass der Strom zum Beispiel mit der eigenen Photovoltaikanlage produziert wird. Wahrscheinlich stimmt die Mitte und man kann durchschnittlich den deutschen Energiemix ansetzen. Zukünftig spielen evtl. auch Elektroautos als Netzspeicher eine zunehmende Rolle.
Nach der Logik (jeder zusätzliche Verbraucher+=Kohlestrom), müßte man ja jeden der Ökostrom einkauft (also z.b. auch die Firma Bosch die ab nächstes Jahr komplett CO2-neutral sein möchte und Thyssen-Krupp die ihre Stahlproduktion mit Ökostrom neutral gestalten wollen uvam. die jetzt CO2-neutral sein wollen), als Umweltterroristen standrechtlich erschießen.
Und wer seinen Elektroherd (oder was auch immer) gerade dann einschaltet wenn sich eine Wolke vor die Sonne schiebt, den natürlich auch.
Da gäbe es eine Menge anderer Verbraucher die man abschalten könnte (auch schon bevor es BEV überhaupt gab), bevor man ausgerechnet Elektroautos dafür verantwortlich macht.
Es geht doch nicht darum BEV etc. dafür verantwortlich zu machen, sondern ich wollte einfach mal aufzeigen wie ein MEHRBEDARF gegenüber regenerativ erzeugter Grundlast generiert wird. Und der ist eben nicht mit dem Energiemix in der CO2 Bilanz vergleichbar.
Das OKOSTROM in einem gemischten Netz eingespeist nur ein Papiertiger ist, sollte bekannt sein. Denn den kann man nie zu 100% irgentwo anders wieder abnehmen! Aber der ist natürlich bestandteil des allgemeinen Strommix im Netz.
Zuviel vorhandener AKW- oder Kohlestrom kann genauso wenig per Definition an Ort und Stelle verbraten werden!
Auch wenn es zum Teil unsinnig ist, im Gegensatz zu AKWs und KKWs kann man Windräder von einer Minute zur anderen anhalten.
Genau andersrum wird ein Schuh draus! Diese extrem trägen riesigen Grundlastkraftwerke sind nicht die Lösung, sondern das Problem!
Wenn man im Zuge des EE-Ausbaus endlich dazu übergehen würde, auch dem Privatmann via Smartmeter günstige Strombörsenpreise zukommen zu lassen, wäre das schon die halbe Miete bei der Problemlösung. Aber so etwas darf ja per Definition nicht sein.
eppf schrieb:
Wenn man im Zuge des EE-Ausbaus endlich dazu übergehen würde, auch dem Privatmann via Smartmeter günstige Strombörsenpreise zukommen zu lassen, wäre das schon die halbe Miete bei der Problemlösung.
Welches Problem würde denn damit gelöst?
EE-Strom ist doch an der Börse nicht der günstigste. Und der günstigste ist auch nicht der Strom mit geringer Co2 Bilanz.
Stromquellen in GW von unten bis oben:
Atomstrom 1)
Biostrom 2)
Kohlestrom 3)
Windkraft 4) 1)...4) Grundlast
Photovoltaik (Oranger Buckel um die Mittagszeit)
Wasserkraft
Gaskraftwerk
Darüber Ölkraftwerk und Stromimporte aus SE, DK, Österreich/Tschechien
haribo schrieb: EE-Strom ist doch an der Börse nicht der günstigsteSeit EE-Strom am Spotmarkt zwangsverramscht werden muss, dient die EEG-Umlage nicht mehr nur dazu, die höhere Einspeisevergütung umzulegen, sondern auch noch dazu, den Billigstom für die Unternehmen querzusubventionieren.
Dieses System ist nur noch krank!
Suche im Netz ganz einfach einmal nach EEG-Paradoxon bzw. schaue dir die zugehörige Anstalt an.
ellert_de schrieb: Die Kandidaten, die mit den plakativen Argumenten aus den fettgeschriebenen Überschriften auftrumpfen, wird man aber nicht dazu bringen, sich eine Gegendarstellung von über 20 Minuten anzusehen.
Das entspricht leider meiner Erfahrung. "da hab ich keine Zeit für", "Du glaubst doch nicht" und "warum schreiben 'die' denn 'alle'..."
haribo schrieb: .... Erst danach kommen die regelbaren Kraftwerke wie Kohle.. Gas.. Krafwerke. ...
Ich bin überrascht. Bisher dachte ich Kohlekraftwerke seien recht träge und nur schwer regelbar und daher Grundlastkraftwerke.
Bei meinen Urlauben in den letzten 10 Jahren an der deutschen Nord- oder Ostseeküste hatte ich so ziemlich jede Nacht das gleiche Bild: es wehte Wind und von den Windrädern, die oft in Gruppen 6-12 Stück standen, haben sich nur 1-2 gedreht. Das was von ca. 21-23Uhr bis 5:30-6:30Uhr der Fall, je nach Lokation. Damit hätte man sicher alle Autos der kompletten Küste über Nacht laden können, wenn nicht mehr.
Aus meiner Sicht brauchen wir für eine Energiewende inkl. BEV 2 Dinge: den Willen und Leitungen ("Südlink", "Ultranet").