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www.pressetext.com/news/20150930016

"Software-Update soll E-Flitzer in selbstfahrendes Auto verwandeln"

Zitat:
E-Auto-Reichweite
Wer braucht ein 1000-km-E-Auto? Eigentlich niemand!

Mercedes entwickelt mit dem EQXX ein Elektroauto mit 1000 Kilometer Reichweite. Doch ist ein elektrisches Langstreckenauto überhaupt nötig? Ich denke nicht. Ein Kommentar
- www.autobild.de/artikel/e-auto-reichweit...mentar-20495105.html

Grüße, Egon

Kaum zu glauben, dass so ein Kommentar im Zentralorgan der deutschen Autoindustrie erscheint. Sollte es wirklich neue Direktiven geben, oder war das ein Betriebsunfall?

Anderseits braucht unsere hiesige Autoindustrie doch immer noch irgendein beknacktes Alleinstellungsmerkmal um bestehen zu können.

Nachdem wahnsinnige Übermotorisierung, mit absurder Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeiten etwas aus der Mode gekommen sind, wird es demnächst vielleicht eine abstruse Reichweite?

Wer weiß schon wo die Reise noch hingeht?

O.

Ich bin platt. Ein vernünftiger Beitrag vom "Nachrichtenchef bei AUTO BILD".

LG
Klaus

Man könnte es auch anders rum sehen:
Da die Reichweite kein besonderes EV-Problem mehr ist, konzentriert man sich auf den nächsten Hemmschuh, die Ladezeit.
Je größer die Kapazität der Batterie, umso kürzer kann sie (die Ladezeit) sein. Der Rest, wie größere Reichweite und größere (Batterie-)Leistung, ist dann ein angenehmer Nebeneffekt.

Man wird aber doch zeigen dürfen, was möglich ist/wäre, schließlich steckt hinter der großen Reichweite erheblich mehr als nur ein großer Akku. Und die Erkenntnisse und Entwicklungen kommen früher oder später auch im Massenmarkt an.
Würden sich die Hersteller dagegen stets mit einem "reicht schon" zufriedengeben, ob bei Leistungs- oder Ausstattungsmerkmalen, dann stünde die Entwicklung still.

Timo

Zustimmung Timo, nicht nur großer Akku. Siehe Model X vs. e-Tron. Übrigens, was ich so von den neuen Mercedes EQx gelesen habe, sollen die vorbildlich effizient sein. Wenn sich bestätigt was ich bisher gelesen habe, sind die richtig gut in der Hinsicht.
Trotzdem, ich stelle für mich und mein Alltagsfahrzeug durchaus die Frage nach dem Wozu. Effizienz ja bitte, aber mehr als 500km Reichweite ist für mich am Ziel vorbei. Wobei auch klar ist, das man hinsichtlich Ladegeschwindigkeit nicht zu klein bauen kann. 1000km Reichweite nehme ich gern irgendwann mit, wenn man die mit einem 50kWh-Akku erreichen kann.

LG
Klaus

Timico schrieb:
... schließlich steckt hinter der großen Reichweite erheblich mehr als nur ein großer Akku.
...
Timo

Echt? Was denn noch? Jetzt erzähl mir nichts von Effizienz, die gedeiht am Besten auf dem Acker des Mangels.

Auch klar das eine Marke wie Mercedes natürlich schon den anderen zeigen muss wer das dickste Mastschwein im Stall hat...

O.

Mercedes war bereits bei anderen Modellen sehr auf Aerodynamik zu achten und damit den Verbrauch zu reduzieren.

Da sind sie in bester Gesellschaft mit Tesla, Hyundai und Toyota. Die alle können, wenn sie wollen.

Die Elektroautos wie Hyundai Ioniq, Teslas, und als Beispiel der EQS sind sehr effizient wegen der Aerodynamik und dem in Verhältnis geringem Gewicht.

Ein Model 3 ist nicht wirklich schwerer als eine Verbrenner Limousine in der Größe.

Unter Elektroautos ist die Effizienz des Antriebs erheblich weniger ausschlaggebend als bei Verbrennern, da die Elektroantriebe durchgehend einen sehr hohen Wirkungsgrad haben. Das hat auch nichts mit den unterschiedlichen Fahrzeugherstellern zu tun.

Es sind dann eher andere Verbraucher die unter bestimmten Bedingungen noch etwas die Effizienz steigern können oder auch nicht.

Aber auch das spielt auf längerer Strecke eine eher untergeordnete Rolle.

Auch ich stand ja vor der Entscheidung welches BEV ich kaufen soll und mir ist Effizienz sehr wichtig!

Leider gab es keinen Kombi und keine entsprechende Limousine die mich gänzlich überzeugen konnte (Tesla Kofferraum/Polestar 2 Software)

Also musste ich im Segment CUV/SUV schauen und habe mir da das effizienteste Fahrzeug mit bestem Preis Leistungsverhältnis rausgesucht. (Akkugröße/Reichweite/Ausstattung)

Ich hätte auch zum Tesla MY greifen können was aber erheblich teurer geworden wäre und kaum effizienter.

Daimler baut das effizienteste E-Auto der Welt. Maximale Reichweite durch ultimative Effizienz. Der EQXX soll mit einer kWh 10 Kilometer weit fahren.
www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft...kilometer-effizienz/

10 Kilometer mit einer Kilowattstunde, das wäre phantastisch. Ein VW ID.3 kommt mit mittlerem Akku rund 350 Kilometer weit - mit vergleichbarer Effizienz wären fast 600 Kilometer möglich.

Und ich denke, das ist auch das Ziel, das Mercedes verfolgt: die 1000 ist für den normalen Autofahrer irrelevant - aber mit einem vergleichsweise leichten und preiswerten 50kWh-Akku fast 500 Kilometer fahren zu können, da sind doch dann wieder alle mit im Boot!

Ich jedenfalls bin gespannt, wohin die Reise geht.

Tesla-Chef Musk: Mehr Reichweite möglich, aber nicht nötig
Tesla hatte eigentlich mit der jüngsten Überarbeitung seines Flaggschiffs Model S gemäß der realitätsnahen US-Norm EPA 520 Meilen (837 km) Reichweite versprochen. Das wurde jedoch kurzfristig abgeblasen, die Premium-Limousine fährt damit aktuell maximal 375 Meilen (604 km) pro Ladung. Wettbewerber wie Mercedes-Benz und Lucid bieten schon deutlich mehr, laut Tesla-Chef Elon Musk ist das aber gar nicht nötig.
ecomento.de/2022/03/03/tesla-chef-mehr-e...h-aber-nicht-noetig/

LG
Klaus

Ich denke auch , dass die Reichweite nicht so groß sein muss .
Wir habe unsere erste Fernreise mit dem Corsa absolviert.
Hannover-Badenweiler. Mit 3 Ladestops,nach 200 , 170 und 140 Km.
Ich hatte alle mit "Bistro" geplant.
Es waren 50 Min (nur 75 Kw) , 30 Min. und 25 Min. Ladezeiten.
Fahrzeit von Tür zu Tür knapp 9 Stunden.
Und das bei ungünstigen Bedingungen! Start bei 0 Grad und starken Gegenwind!
Aber , wir sind entspannter als früher angekommen!!
Und mal ehrlich, pinkeln, Banane essen, Kaffee trinken, Gebäck essen, und schon sind mind. 20 Min. vorbei. Der Rest wird mit Gesprächen an der Ladesäule überbrückt.
Fazit, mir reicht der Corsa (Tank)!! Die Reichweite wird überbewertet!

Gruß Heinz !

Elektroautos mit 1000 km Reichweite kommen – VW-Partner Gotion nimmt Schwelle mit LFP
Tesla scheint sich aus dem Rennen um immer höhere Reichweiten bei Elektroautos vorerst zurückgezogen zu haben, aber beendet ist es nicht. Insbesondere in China scheinen statt der 400 Meilen, die Tesla-CEO Elon Musk im März 2022 für mehr als ausreichend erklärte, allmählich 1000 Kilometer zur neuen Referenz zu werden. Eines von mindestens zwei Elektroautos mit dieser Reichweite für dieses Jahr wird dort inzwischen ausgeliefert. Und das ebenfalls chinesische Unternehmen Gotion Hightech, ein globaler Volkswagen-Partner, will diese Schwelle bald mit Batterien auf Basis der robusten und weniger teuren LFP-Chemie überwinden.
teslamag.de/news/elektroautoit-1000-km-r...ner-gotion-lfp-58597
Die Frage "wozu" wird nicht beantwortet, aber es wird bald in der Praxis verfügbar sein. Zunächst nach chinesischer Norm, aber vermutlich in 3-4 Jahren auch nach WLTP.

LG
Klaus

Mit eigener Wallbox am Stellplatz sind e-Autos ab einer WLTP-Reichweite von rund 450 km (bis auf wenige Ausnahmen bei Fahrten in mit Ladesäulen unterversorgtes Gebiet) sowohl auf Kurz- als auch auf Langstrecke völlig praxistauglich.

Aber ohne eigene Wallbox sieht das nach meiner Erfahrung ganz anders aus. Wer auf öffentliche AC-Ladesäulen angewiesen ist und weder Zuhause noch auf Arbeit eine garantierte Lademöglichkeit hat, für den kann der Akku gar nicht groß genug sein, da können selbst 1.000 km WLTP-Reichweite ab und zu knapp werden!

Es kommt halt immer wieder vor, dass alle AC-Ladesäulen belegt sind, wenn man laden muss. Ok, macht man es halt am nächsten Tag. Aber auch da garantiert einem niemand einen freien Ladeplatz. Also hofft man, spätestens am 3. Tag eine freie AC-Ladesäule zu finden. Bei welcher Restkapazität fängt man denn mit der Suche nach einer Ladesäule an, um noch mind. 2-3 Tage Reserve im Akku zu haben? Und diese 2-3 Tage für die erfolgreiche Suche nach einem freien AC-Ladeplatz werden sich in den nächsten Jahren massiv erhöhen:

In den letzten 2 Jahren ist bei mir in der Nähe der Arbeit nicht eine einzige Ladesäule neu gebaut worden. Eher sind aufgrund von Baustellen oder erheblichen Preisschwankungen der verwendeten Ladekarten zeitweise einige Ladesäulen rausgefallen. Eine Ladesäule ist wegen einer Baustelle seit über 2 Jahren unzugänglich, eine andere nach 1,5 Jahren endlich wieder nutzbar. E.ON war vor zwei Jahren sehr günstig, dann fast 1,5 Jahre aufgrund von Wucher-Preisen raus. Allego-Säulen waren von Beginn an günstig bis sehr günstig, nach dem Wechsel des Betreibers zu den Berliner Stadtwerken aber plötzlich preislich unattraktiv oder bei anderen Ladekarten komplett aus dem Roaming-Verbund rausgefallen, erst mit der nächsten Ladekarte waren die Preise dort wieder günstig.

Und bei mir auf dem Dorf sieht es nicht anders aus, die einzige Ladesäule zentral am Rathaus ist seit über zwei Jahren nicht nutzbar, ein Ersatz trotz mehrmaliger Rückfragen nicht geplant.

Und das alles, wo ich auf Arbeit nach wie vor der einzige bin, der in der Nähe der Arbeit lädt. Wie sieht das erst aus, wenn 50% der Kollegen, die mit Autos kommen, aufs e-Auto umgestiegen sind? Dann finde ich wahrscheinlich nicht wie jetzt erst nach 1-3 Tagen eine freie Ladesäule, sondern erst alle 2-3 Wochen! Eine Akkuladung reicht bei mir aber nur eine Woche...

Die einzige Lösung: Regelmäßig an den DC-Schnelllader, davon gibt es bei mir in der Nähe aktuell zum Glück genug, sogar neu gebaute. Aber wie gut das dem Akku langfristig gesehen tut, kann mir keiner sagen. Und preislich hatte ich einfach mit dem schnell ladenden EV6 bis jetzt großes Glück, wie sich die Preise in den nächsten Jahren entwickeln weiß niemand.

Fazit: Ohne eigene Wallbox in einem Gebiet mit hoher Bevölkerungsdichte kann ich das e-Auto aktuell nicht empfehlen. Aktuell mag es wie bei mir gut funktionieren und sogar erheblich günstiger als ein vergleichbarer Verbrenner sein, aber die nächsten 5-10 Jahre sind da eher ein Glücksspiel.

"Eines von mindestens zwei..."
Extravagante sprachliche Formulierung für "maximal 50%".


"Wozu?"

Ich glaube, dass viele potentielle EV-Käufer nicht (mehr) Angst vor zu geringer Reichweite, sondern vor den unterwegs damit verbundenen Lade-Umständen haben.

Ist eine Ladestelle vorhanden, wenn ich eine brauche, ist sie frei, ist sie in Betrieb, habe ich eine geeignete Ladekarte, lässt mich das Handy auch nicht im Stich, wenn ich es brauchen sollte, Liefert die Ladesäule die versprochene Leistung, wird es der Batterie auch nicht zu kalt sein für die erwartete Ladedauer... und was einem, der noch nie ein EV gefahren ist sonst noch durch den Kopf gehen mag.

Eine Reichweite von mehr als 1000 km suggeriert eine geringe Anzahl von Ladevorgängen bzw., dass man jede Fahrt ohne Ladeunterbrechung absolvieren kann, was die oben genannten Bedenken als Kauf-Hindernis vermeiden lässt.

Daher könnte man als Hersteller solche Reichweiten durchaus als verkaufsfördernd ansehen und nicht nur als einen Bonus fürs Autoquartett.