Ryo schrieb:
Um es mal mit Neusprech zu formulieren: Vaporware... das 1 L Auto, und das auch hier.
Mag sein dass der gTron kommt, aber es bleibt klar ein V1.0 Auto. Das mit dem CO² neutralem Gas ist ein Lachblatt, wenn ich es mal so sagen darf. Ein Vorhaben dass schlicht an der Verteilung scheitert.
Für mich zählt was verfügbar ist oder in naher Zukunft verfügbar sein wird. Ich glaube kaum dass eine Umstellung von Benzin auf LPG die grundsätzlichen Probleme lösen kann. Sprich Ressourcenschonung und CO² Ausstoß.
Und mehr als hübsche Studien oder unbezahlbare Boliden in Miniserie haben die deutschen Hersteller bis heute in Sachen alternative Antriebe nicht zustande gebracht. Das finde ich sehr traurig.
Wieso scheitert es an der Verteilung? Das Erdgasnetz in Deutschland ist extrem gut ausgebaut. Es geht ja nicht darum, genau dieses regenerativ erzeugte Gas ins Auto zu tanken, sondern genauso viel regenerativ erzeugtes Gas ins Netz einzuspeisen, wie durch die Autos entnommen wird.
Im Übrigen halte ich das weder für lachhaft, noch für einen Marketinggag. Erdgas, Biogas, oder eine Mischform davon wird im Auto in den kommenden 20 Jahren eine immer stärkere Verbreitung finden, während die Bedeutung des Diesels schwinden wird - dies ist jedenfalls der Konsens der meisten Motorenentwickler. Neben Bioerdgas andere Quellen erschließen zu wollen, erscheint mir da nur folgerichtig.
Zudem ist die Erzeugung von Wasserstoff zur Speicherung von Windstrom zwar keine besonders effiziente Speichertechnologie, im Angesicht viel zu geringer Speicherkapazitäten und immer weiter ausgebauter Windenergie aber zumindest eine bessere Möglichkeit, als regelmäßig Windräder abzustellen.
Bei der Transformation von Windstrom zu Methan gehen ungefähr 35-40% der Energie verloren. Damit landen aber immer noch rund 60% des Windstroms im Tank des Erdgasfahrzeugs.
Wir sollten uns auf eine Zukunft vorbereiten, in der es günstigen Strom im Überfluss geben wird. Diese wird kommen, das ist aufgrund der Preisentwicklung für die Erzeugung regenerativen Stroms praktisch unabwendbar.
Der Engpass sind Speichertechnologien, nicht die Erzeugung, auch das ist kein Geheimnis. Daher ist es doch nur folgerichtig, die elektrische Energie teilweise in chemische Energie zu wandeln, wenn der Bedarf an elektrischer Energie gerade gedeckt ist.
Dem Kunden zu erklären, dass das e-gas mit Windstrom erzeugt wird, der sonst gar nicht existieren würde, weil man die Windräder mangels Kapazität im Stromnetz hätte abstellen müssen, ist vermutlich marketingtechnisch zu schwierig - daher hat man kurzerhand ein paar Windräder gekauft, ist doch nicht so schlimm
Der Weg ist goldrichtig und ich würde mit Freude ein Erdgasauto fahren, welches dank regenerativ erzeugtem Gas (aus welcher Quelle auch immer) nur noch einen CO2-Ausstoß im niedrigen, zweistelligen Bereich hat.