Hallo liebe Priusfreunde,
und insbesondere @ Jottt und @frufus:
nachdem das Malheur mit dem nicht mehr ausgehenden Verbrenner (Drosselklappe!) nun gelöst ist, möchte ich euch mit meinem zweiten (Dauer-) Problem "belästigen" - den Geräuschen des Bremsaktuators oder ABS-Aktuators. Es ergaben sich in dem, thread über den Verbrennungsmotor zum Ende hin nahtlose Übergänge zu diesem Thema, aber es ist nun besser, einen neuen thread zu beginnen, einfach wegen der Übersichtlichkeit.
Ich zitiere einfach nochmal die Problemstellung, die ich in dem anderen thread schon beschrieben hatte:
Nun kann ich mich als Nächstem einer Prius-Krankheit widmen (in meinem Falle der Einzigen):
dem ABS-Aktuator (ABS-Einheit oder Steuerungselement der Bremsanlage), welcher netto etwa 1.500 € kostet. Ich habe bereits den Zweiten (zusammen mit dem Original), welcher nun auch schon wieder Luft im System hat und diese durch nervige "metallisch-furzende" Geräusche ablässt. Ein Kollege hat bereits den Dritten und hört bereits drei Tage nach dem Wechsel wieder die ersten Geräusche (zu häufiges Surren und Rasseln der Hochdruckpumpe im Aktuator, sprich zu häufiges Aufbauen von Bremsdruck). Irgendwie muss in die Dinger immer Luft rein kommen oder umgekehrt Drcuk entweichen, so dass dieser zu oft aufgebaut werden muss - wahrscheinlich beides zusammen. Auch im Forum konnte man darüber schon lesen. Es sind offensichtlich viele betroffen. Auch bei diesen Priusfreunden hielt der Austausch-Aktuator manchmal nur wenige Tage.
Hier der thread, den frufus im thread über den nicht ausgehenden Verbrenner gepostet hat. Dieser sollte von allen gelesen werden, damit man nicht doppelt und dreifach diskutiert:
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...amp;id=184074#184185
auch dieser thread hängt unmittelbar mit dem Thema zusammen und sollte gelesen werden:
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...atid=27&id=66610
Ich schildere nun nochmal das Verhalten der 5 Aktuatoren, die ich "kenne" (zwei von mir, 3 von einem Hamburger Kollegen - insgesamt nur 2 Autos!!!):
mein Erster:
hielt ca.220.000 km problemlos. Lediglich das Surren, das man hört, wenn Bremsdruck aufgebaut wird (auch beim Einschalten und Ausschalten des Wagens und auch noch ca.90 Sekunden nach dem Ausschalten) wurde häufiger und lauter. Von der Lautstärke her würde ich sagen, das leichte Surren wurde zu einem Rasseln, das auch scheppernde Töne enthält. Da es aber immer nur wenige Sekunden sind, könnte man sich an sowas gewöhnen.
Dann kam aber ein Hupen dazu, das entstand, wenn ich einfach im Stand auf "D" an der Ampel auf der Bremse war. Zuerst sehr leise, dann richtig laut. Es waren schnell hintereinander erfolgende Huptöne und diese hörten auch nicht wieder auf. Man hörte sie, solange ich auf der Bremse war. Die Fahrgäste fragten, warum ich hupe an der Ampel. Im Juli 2012 wurde der Aktuator getauscht.
meine Zweiter:
war ca. ein 4-5 Monate völlig ruhig. Das Surren wurde aber schon nach etwa 2-3 Monaten wieder zu einem Rasseln. Aber erst nach besagten 4-5 Monaten kamen neue Geräusche hinzu. Dieses Mal war es kein Hupen, sondern ein Klopfen. es hört sich an, als würde in einer Nachbarwohnung ständig ein Nagel in die Wand gehauen mit schnellen Hammerschlägen. Aber eben gedämpft, deshalb sage ich Nachbarwohnung. Es ist nicht so laut wie das Hupen des ersten Aktuators, nervt aber auch. Beim ganz zaghaften, leichten Bremsen, wenn man fast ausrollt an der Ampel kommt noch ein Poltern dazu. Ich weis nicht, ob dieses mechanisch ist oder identisch mit dem Klopfen des Aktuators ist.
Seit etwa einer Woche, insgesamt also nach einem dreiviertel Jahr, kommt noch ein "metallisches Furzen" hinzu, wie ich es nenne:
NHach dem Summen / Rasseln wird dann offensichtlich noch richtig kräftig Überdruck abgelassen und es furzt quasi (vergleichbar mit Knallfröschen).
Erster Aktuator des Kollegen:
Hielt auch über 100.000 km (genaue Zahl kenne ich nicht). Dann wurde das Summen zu dem bekannten Rasseln und war viel zu häufig, quasi alle 15 Sekunden. Ein Hupen oder Klopfen gab es zwar nicht, aber auf Grund des Häufigen Rasselns wurde der Aktuator ersetzt (auf Kosten des Kollegen).
Zweiter Aktuator des Kollegen:
Hier ging der Ärger schon nach einem Vierteljahr los. Das Summen wurde wieder zum Rasseln und es gab das von meinem zweiten Aktuator bekannte "metallsiche Furzen / Knallen").
Es wurde versucht zu entlüften, dabei blieb die Software hängen. Warnleuchten gingen an und die Bremse bremste teilweise selbsttätig. Zudem ging bei der Aktion noch der Sensor für das Stabilitätsprogramm kaputt. Natürlich musste der Aktuator dann schnell raus (auf Teile-Garantie / ein Jahr).
Dritter Aktuator des Kollegen:
Dieser ist jetzt etwa eine Woche im Wagen. 3 Tage war völlige Ruhe, danach wurde das Summen wieder gelegentlich zu einem Rasseln.
Sonstige Geräusche gibt es noch keine.
Dass es ausschließlich um die von MadMarc angeführte Bequemlichkeit der Werkstätten beim Bremsflüsdsigkeitstausch geht, glaube ich nicht. Immerhin hielt mein erster Aktuator 200.000 km, der Erste des Kollegen auch ne Weile. Nur die Ersatz-Aktuatoren machen sofort wieder schlapp. Meine Werkstatt sagt, Flüssigkeits-Tausch mit Toyota-Tester sei eine Selbstverständlichkeit. Anders ginge es gar nicht. Trotzdem will ich nicht ausschließen, dass auch durch manuelle Arbeiten Luft ins System gelangt sein könnte.
Ich habe von der Werkstatt die Zusage, dass mein zweiter Aktuator im Juni (da mache ich Urlaub und die Werkstatt kann das Auto haben) auf Garantie getauscht wird. Dann habe ich wie der Kollege auch den Dritten. Ich glaube abwer halt nicht daran, dass die Probleme dann aufhören.
Entweder die Aktuatoren sind alle Schrott und dürften eigentlich gar nicht verkauft werden, oder es gibt indirekte Auswirkungen, die die Aktuatoren zerstören.
Gerade heute hatte ich 300.000er-Inspektion mit Wechsel der Bremsflüssigkeit. Ich habe darum gebeten, die Entüftung total akribisch vorzunehmen und notfalls drei mal zu wiederholen. Das Klopfen, das sich wie Hammerschläge aus der Nachbarwohnung anhört, ist aber immer noch da, nur leiser. Man muss jetzt schon genua hinhören, um es zu hören. Bestimmt wird es aber auch wieder lauter. Im Juni wird deshalb definitiv der Aktuator auf Garantie getauscht.
Jedenfalls scheint Flüssigkleitstausch und Entlüftung auch nicht wirklich das Problem zu lösen. Wahrscheinlich kriegt man die Luft aus der Pumpe nicht wieder vollständig raus, wenn sie erst mal drin ist.
Soweit erstmal. Bin etwas krank und verabschiede mich ins Bett.
Bin gespannt auf Eure Erfahrungen und Euer Wissen.
Liebe Grüße
Jürgen