Priusfreunde.de

Liebe Priusfreunde,

ich möchte gerne ein Ereignis schildern, das mich gestern Abend sehr erschreckt hat.

Während der Fahrt fiel plötzlich die Bremsanlage aus. Die drei gelben Warnlampen der Bremsanlagen gingen an, und die Bremswirkung war nahezu Null . Wahrscheinlich war dieses Ereignis vergleichbar mit dem Problem, geschildert hier:

www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=13&id=159210

Nach einer gewissen Zeit gingen die Lampen wieder aus und die Bremsanlage funktionierte wieder einwandfrei.

Heute brachte ich den Wagen zur Werkstatt. Diagnose: Die 12 V-Batterie war nur zu 18% geladen, und dadurch die Betriebsspannung leicht unterhalb von 12 V. Die Kapazität war aber noch zu 100% vorhanden. Das scheint noch ein Folgeproblem meines zuletzt geschilderten Ärgers zu sein, als mir die 12 V-Batterie völlig leer lief. Anscheinend hat sie sich seitdem noch nicht völlig erholt. Zudem kommen nun noch die kalten Tage, da ich natürlich die Heizung eingeschaltet hatte.

Nun wird die Batterie in der Werkstatt bis heute Abend aufgeladen.

Ich muss schon sagen, dass ich das für einen gefährlichen Designfehler von Toyota halte. Es gibt oder gab keine Warnung über einen geringen Ladungsstand. So etwas halte ich für unverzichtbar, da beim Prius die Kontrollelektronik so erheblich von der 12 V-Batterie abhängt und plötzlich solch ein sicherheitsrelevantes Teil wie die Bremsen nahzu nutzlos werden.

Gruß,
Markus.

mir fällt kein szenario ein, was beim fahren die bordspannung so weit sinken lassen könnte, dass die bremssysteme ausfallen. selbst ganz ohne batterie sollte das nicht passieren, weil der strom aus dem system kommt. wenn alles aufföllt muss man dann allerdings erheblich mehr kraft aufwenden. bremswirkung nahezu null, klingt für mich nach erhöhtem kraftaufwand, nicht nach ausgefallener bremse. die überschrift muss also eher Ausfall der Bremskraftunterstützung lauten.

wie sind die einsatzbedingungen deines autos? wenn die nicht extrem ungewöhnlich sind, rate ich dir umgehend zur neuanschaffung einer batterie. was der händler dazu sagt, ist unerheblich. die diagnose ist nachweisbar für die füsse.

Der Fehler kann nicht ausschließlich in einer defekten 12V-Batterie begündet sein, denn das 12-V-Bordnetz wird ja sobald das Hybridsystem Ready ist über den Buck Converter aus der HV-Batterie versorgt.

Wenn die elektrohydraulische Bremse ausfällt geht das System übrigens in den Notbetrieb, die Pedalkraft wird direkt über den Hauptbremszylinder unverstärkt auf die Vorderradbremsen geleitet. Bremsen kann man trotzdem noch und auch die Bremsleistung ist (fast) voll da, lediglich die Pedalkraft ist stark erhöht. Mit einem beherzten Tritt aufs Bremspedal bekommt man schon eine anständige Bremsleistung zustande.

Bei einem V1.0-Auto mit Handschaltung kann man das relativ gefahrlos ausprobieren: Man benötigt eine lange gerade Gefällestecke, trockenes Wetter und wenig bis keinen Verkehr. Wenn man am Oberen Ende der Gefällestecke den Leerlauf einlegt und den Motor ausschaltet (NICHT! den Schlüssel ziehen, sonst springt die Lenkradsperre rein!), sind die Servounterstützung der Lenung und das ABS sofort weg. Der Bremskraftverstärker funktioniert noch solange er Unterdruck hat. Wenn man das Bremspedal einige Male betätigt und damit den Unterdruck "verbraucht", hat man das Bremsgefühl ohne Bremskraftverstärker. Bremsen geht trotzdem noch, allerdings mit VIEL mehr Kraftaufwand. Bei korrekt eingestelltem Fahrersitz bekommt man aber die Räder aber auch ohne Bremskraftver an die Blockiergrenze.

Beim Prius wüsste ich nicht, wei man das Bremsen ohne Verwendung der elektrohydaulischen Bremse ausprobieren könnte.

Leider kommt noch dazu, dass der Füllstand der Bremsflüssigkeit am Minimum war (warum auch immer), und die rote Bremsleuchte manchmal an war. Offenbar zeigt die nicht nur an, wenn die Feststellbremse betätigt wird, sondern dient auch als Warnlampe für den Füllstand der Bremsflüssigkeit. Wäre möglich, dass das zu der geringen Bremswirkung beigetragen hat. Ich hatte jedenfalls stets das Bremspedal voll durchgetreten. Der Typ von der Werkstatt (selbstverständlich Toyota-Vertragswerkstatt; wenn die's nicht wissen ...) konnte allerdings kein Leck an den Bremsleitungen feststellen.

Ein zu niedriger Bremsflüssigkeitsstand würde den Fehler erklären. Wenn die Bremspumpe keinen ausreichenden Druck mehr aufbauen kann, schaltet das System in den Notbetrieb. Mit leuchtenden roten Kontrolleuchten (egal ob Bremse, Öldruck, Kühlertemperator, ...) sollte man definitiv nicht fahren.

Das ist wohl war. Mir war leider nicht bewusst, dass die Lampe auch den Füllstand der Bremsflüssigkeit anzeigt. Sonst hätte ich schon längst was dagegen unternommen. Ich war davon ausgegangen, dass die Lampe wegen eines losen Kontakts leuchtet. So kann man sich irren.

Also die Bremsen werden beim Prius zur Energierückgewinnung genutzt. Das ist richtig. Nur muss die Bremse unabhängig funktionieren.

Wenn der Flüssigkeitsstand niedrig ist, dann führt das zusammen mit dem Wegfall eventueller Unterstützungen zu einem Gefühl das es nicht bremst.

Wenn kein Leck zu finden ist kann nur Luft im System gewesen sein.

MarkusN schrieb:
Leider kommt noch dazu, dass der Füllstand der Bremsflüssigkeit am Minimum war (warum auch immer), und die rote Bremsleuchte manchmal an war.
Bei Bremsproblemen sollte man wissen, dass damit nicht zu spaßen ist. Ob es nun wirklich die Warnleuchte für die Fußfeststellbremse war (BA S. 152) oder die eigentliche Bremswarnleuchte (BA S. 161): In beiden Fällen ist die Betriebsanleitung ziemlich eindeutig, Zitat:
Halten Sie das Fahrzeug sofort an und setzen Sie sich mit einem Toyota-Vertragshändler ... oder einer anderen qualifizierten und entsprechend ausgerüsteten Fachwerkstatt in Verbindung.
Manchmal frage ich mich ernsthaft, wozu das Fahrzeug eigentlich eine Betriebsanleitung hat, wenn sie doch von den Benutzern fahrlässig ignoriert wird.

Naja im Auto gibt es ein paar Grundregeln.

Wenn etwas rotes aufleuchtet, wäre sofortiges Analten angebracht vor allem wenn man nicht weiß was es ist.

Bei jedem Auto ist die Handbremsleuchte auch für den Flüssigkeitsfüllstand der Bremsflüssigkeit zuständig.

Zum Bremsproblem selbst.

Eine 12V Batterie die zusammenbricht oder keine Leistung mehr abgibt kann sehrwohl das Problem auslösen.

Denn ohne 12V Batterie würde das Auto zwar theoretisch funktionieren. Jedoch praktisch nicht, da die 12V Batterie ein Puffer ist.

Das System egal ob HSD oder eine Lichtmaschine können nicht schlagartig sehr viel Leistung zur Verfügung stellen.
Womit dies kurzzeitig aus der Batterie entnommen wird. Kann die Batterie dies nicht geht auch bei einem normalen Auto die ABS Lampe an, weil dieses System am meisten Strom benötigt.
Der Prius ist da noch sehr viel empfindlicher, wenn die Bremspumpe Strom aufnimmt und die Batteriespannung absinkt, wirft er einen Fehlercode und geht in den Notmodus.

Fertig.


Das Auto kann nichts dafür wenn es technisch nicht 100% in Ordnung ist (in dem Fall eine angeschlagene 12V Batterie).

Das Auto kann auch nichts dafür wenn du rote Lämpchen ignorierst.

Was ich nicht verstehe, so viele Leute verbringen so viel Zeit in Autos und niemand setzt sich mit dem Thema was wäre wenn auseinander.

Stell dir mal vor du hättest wirklich Bremsen müssen und du weißt nicht was du tun mußt wenn das Bremssystem mal einen Fehler auswirft.
Mal davon abgesehen das durch die Sitzposition der meisten anständiges Bremsen ohne Bremskraftverstärker nicht möglich ist, weil sie viel zu weit hinten sitzen.

Lern daraus und setz dich zumindest ein wenig mit der Materie Auto auseinander

TF104 schrieb:
Also die Bremsen werden beim Prius zur Energierückgewinnung genutzt. Das ist richtig. Nur muss die Bremse unabhängig funktionieren.

Ich möchte diese Aussage noch etwas geraderücken.
Die Bremsen werden nicht zur Energierückgewinnung genutzt.
Vielmehr hat der Prius 2 verschiedene Systeme die für die Fahrverzögerung eingesetzt werden.

1. Die Elektrohydraulische Bremse, welche den Notwendigen Bremsdruck über eine Pumpe / Speicher erhält. Diese wird mit dem 12V Spannungsnetz betrieben. Fällt die Pumpe aus, oder bekommt nicht genug Saft, dann fehlt der Druck. Das System geht in einen Notmodus, wo der Fahrer die Kraft mit seinem Fuß den Druck erzeugen muss.

2. Der Motorgenerator wird für die Energierückgewinnung genutzt. Diese Bremssystem ist aber lange nicht so wirksam und wird nur bei einer gemächlichen Verzögerung eingesetzt (daher auch die Spritspartips möglichst ruhig und gleichmäßig zu bremsen)

Ich empfehle eine neue 12V Batterie (siehe Wiki die Varta Variante) + Prüfung / Nachfüllen der Bremsflüssigkeit.

Viele Grüße

zum füllstand noch was. solange die flüssigkeit im vorratsbehälter zu sehen ist, sind alle systeme ausreichend versorgt. erst wenn oben luft in einigen leitungen ist, könnte was sein.
das absinken des füllstandes ist auch völlig normal. ich wundere mich, dass die werkstatt dir das nicht erklärt hat. wenn die beläge abgefahren werden, rücken die bremskolben weiter aus den sätteln und das frei werdende volumen wird natürlich mit flüssigkeit aus den behälter ergänzt. wenn man nun auffüllt, läuft die suppe natürlich dann über, wenn neue beläge eingesetzt und die kolben zurück gedrückt werden. ist der behälter also von allein so leer, dass die warnlampe kommt, dann dürfte mindestens ein belagsatz deutlich abgefahren sein.

das sollte man imho wissen, wenn man in der fahrschule aufgepasst hat, dass es ein werkstattmitarbeiter nicht zu wissen scheint ist umso bedenklicher.

Also wenn ein rotes Lämpchen im Spiel war dann wurde ein Grenzwert unterschritten. Selbst wenns nur kuzzeitig war hat es die Warnung ausgelöst.

Die elektrische Funktionsweise der Bremse hin oder her. Entscheidend ist das die Bremse immer funktionieren muss. Also selbst nach dem Ausfall eines Hilfssystems.

Das hier anscheinend zwei völlig unabhängige Probleme aufgetreten sind ist Zufall.

Leider verlernt man heute unbewusst die Bedienung weil alles leichter wird. Ab und an wäre es nicht schlecht wenn man sowas mal erfahren könnte.
Und so kommt natürlich kaum einer noch dazu mal so richtig zu bremsen. Entweder man machts im Notfall mehr unbewusst oder es reicht halt nicht.

Gut, daß die Presse hier nicht mitliest, sonst hätten wir bei der Themenformulierung bereits den nächsten TOYOTA-Skandal

Dabei liegt offensichtlich ein Wartungs- und/oder Reparaturdefizit zugrunde, das in solch einem sicherheitsrelevanten Bereich geradezu sträflich ist

Ich hätte dem Themenstarter in bestimmen Situationen nicht begegnen oder vor ihm her fahren wollen

Gruß!
JoAHa

Ich stelle mir gerade die Frage, warum man bei einer, auch noch ROT leuchtenden, Warnlampe, trotzdem weiterfährt?

MezzoL schrieb:
Ich stelle mir gerade die Frage, warum man bei einer, auch noch ROT leuchtenden, Warnlampe, trotzdem weiterfährt?
... und dann auch noch einen Thread eröffnet, der erst dem Auto die Schuld an dem Vorfall gibt und in der Folge das eigene Fehlverhalten dokumentiert.