Priusfreunde.de

Hallo

Bei aller Begeisterung für meinen neuen Plug in beschäftigt mich eine Frage, die hier zwar auch schon gestreift wurde, bei der aber vieles noch im Bereich des Spekulativen liegt.
Es geht um die Frage, ob die (offenbar unvermeidliche) Kapazitätsverringerung der Li-Ionen-Batterie mit zunehmenden Alter des Fahrzeugs (Stichwort: Kalendarische Lebensdauer) zu einem echten Problem bzw. einer deutlichen Wertminderung führt, oder ob sich der Effekt in Grenzen hält oder sogar aktiv verzögern lässt?
Ausserdem die - vielleicht illusorische - Überlegung, ob bei einer deutlichen Kapazitätsverringerung (z.B. mehr als 20, 30% Leistungsverlust) ein Austausch der Traktionsbatterie, evtl. auch durch eine optimierte Version, eine denk- und bezahlbare Option ist.

Im Handbuch zum Plug in ist auf S. 110 das Folgende zu lesen (Zitat):

"Kapazitätsverringerung der Hybridbatterie (Traktionsbatterie)
Die Ladung der Hybridbatterie (Traktionsbatterie) verringert sich im Laufe der Nutzung nach und nach. Wie schnell dies geschieht, hängt von den Umgebungsbedingungen und der Art der Fahrzeugnutzung ab. Wenn Sie die folgenden Vorsichtsmaßnahmen beachten, lässt sich das Ausmaß der Batterieentladung verringern.
•Parken Sie nach Möglichkeit nicht in sehr heißer Umgebung oder in direktem Sonnenlicht, wenn die Hybridbatterie (Traktionsbatterie) vollständig geladen ist.
Vermeiden Sie beim Fahren im EV-Modus häufiges und plötzliches Beschleunigen und Abbremsen.
•Fahren Sie im EV-Modus möglichst wenig mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit. (—> S. 57)
•Wenn Sie das Fahrzeug längere Zeit nicht nutzen, sorgen Sie dafür, dass die Hybridbatterie (Traktionsbatterie) zumindest noch ein wenig geladen ist.
Wenn Sie sichergestellt haben, dass vom EV- in den HV-Modus umgeschaltet wurde, schalten Sie den "POWER"-Schalter aus.
EI) Nutzen Sie so oft wie möglich die Ladezeitfunktion, damit die Hybridbatterie (Traktionsbatterie) unmittelbar vor Fahrtantritt vollständig geladen ist.
Wenn die Kapazität der Hybridbatterie (Traktionsbatterie) sinkt, verringert sich auch die Reichweite im EV-Modus. Die Fahrzeugleistung wird jedoch nicht wesentlich beeinträchtigt."


Die lapidare Bemerkung "Die Fahrzeugleistung wird jedoch nicht wesentlich beeinträchtigt" hängt natürlich davon ab, wie gross der Kapazitätsverlust nach X Jahren tatsächlich ist. Mit einer Kapazitätsverringerung von ca. 10% könnte ich nach ca. 5 -7 Jahren vielleicht noch leben. Sollte der Verlust aber grösser sein bzw. früher eintreten, dann wäre das meiner Meinung nach nicht nur ein ärgerliches Problem, sondern auch ein Bruch eines zentralen Produktversprechens innerhalb der Garantiezeit und somit ein Problem, bei dem Toyota Kulanz leisten müsste.

Weiss jemand von euch mehr über die zu erwartende Kapazitätsverringerung oder die Beschaffenheit der Li-Ionen-Batterie im Plug in?

Vielen Dank!
pb

P.S.
Ich werde diese Frage übrigens genau so an Toyota (Schweiz) richten, mit der Bitte um eine konkrete Stellungnahme, die über die knappe Bemerkung im Handbuch hinausgeht.

Ich bin auch als nicht plug-in-Besitzer gespannt was Toyota dazu schreibt.

Aber da Toyota mit ihren Angaben häufig eher auf der konservativen Seite liegt (dazu zähle ich auch die Normverbrauchsangabe des P3s, da ich den Normverbrauch einhalte und dabei dennoch 50% schneller als im Normverbrauch unterwegs bin, d.h. vermutlich fast die doppelte Energie abrufe) denke ich dass dass sich die Kapazität höchstens um ca. 10% reduziert, falls überhaupt.

Immerhin beträgt das Ladefenster des LiIon-Akkus auch nur ~70%.

Es ist alles absolut richtig was Toyota schreibt. Lithium Akkus sind etwas kritisch im Betrieb. Sie mögen es gar nicht wenn sie voll geladen sind. Es ist ein kritischer Zustand. Die Zellchemie altert dann rapide, womit der Innenwiderstand der Zellen ansteigt. Die Temperaturen beim Laden/Entladen werden dadurch höher, was wiederum die Zellchemie auch schneller altern lässt. Durch hohe Lade/Entladeströme wird auf der Molekularebene die Gitterstruktur der Zellen dauerhaft beschädigt, die Gitterstruktur ist praktisch "die Kapazität", auf ihr sind die Ionen "gespeichert".

Um es kurz zu halten: Nicht zu lange vollgeladen stehen lassen, hohe Lade/Entlade Ströme vermeiden, hohe Temperaturen vermeiden. Umgekehrt ist es noch schlimmer: Bei kalten Temperaturen ist der Schaden durch hohe Ströme noch größer. Also schön sachte umgehen, dann hat man mehr von der Batterie.

Ich betrachte Lithium Akkus im Auto Betrieb etwas skeptisch, vor allem mangels Langzeiterfahrung. Es nahezu die selbe Akku Technik wie in Notebooks. Und hat jemand ein Notebook, dessen Akku nach 10 Jahren noch brauchbar funktioniert?

Eine Vollladung im plug-in bedeutet ja keinen SOC von 100%. Da das Ladefenster nur 70% beträgt denke ich schon dass Toyota sowohl unten als auch oben etwas abgeschnitten hat. Dennoch ist es für die Haltbarkeit sicher besser, die Minima und Maxima nicht oft anzuwenden.

Ich denke dass Laptopzellen sich auch weiterentwickelt haben im Vergleich zu vor 5-10 Jahren. Und ich bin sicher, dass Toyota vernünftige Kompromisse geschlossen hat.

Mein altes HD2 Smartphone hat nach 5 Jahren aufgegeben (USB-Anschluß, ein bekannter Schwachpunkt) und ich habe mir das gleiche wieder gekauft. Ich war selbst überrascht dass die Akkulaufzeit mit beiden Akkus (dem 5 Jahre alten und dem neuen) praktisch gleich ist. Und das Gerät wird mindestens einmal täglich einmal auf 100% SOC gebracht, d.h. es ist meist über Nacht auf 100%, 5 Jahre a 356,25 Tage. Auch einige Tiefentladungen (SOC nach Anzeige unter 10%) hat der Akku hinter sich weil die automatische Abschaltung versagte.

Ich glaube daher, die LiIon-Akkus sind inzwischen viel besser als ihr Ruf. Warum beschwert sich eigentlich nie jemand über die besch...en 12V Blei/Schwefelsäureakkus?

@alupo: Die Zeit wird zeigen was Sache ist schätze ich. Ich habe selbst einige Lithium Polymer Akkus im Einsatz, die schon Paar Jahre alt sind und über 100 Lade-Zyklen haben. Und die LiPos sind empfindlicher als LiIons. Ist bei mir ein Langzeitversuch.

Bei LiIons aus Notebooks habe ich die Erfahrung gemacht, dass es wirklich katastrophal ist wenn der Akku tiefentladen wird. Der ist ruck zuck fertig. Bei normalem Gebrauch sind 5 Jahre kein Thema. Hab aber noch nie einen 10 Jahre alten LiIon gesehen, der funktioniert hätte. Bei Autos sind aber in meinen Augen 10 Jahre kein Alter, wo das Auto schon verschrottet werden darf. Naja, abwarten, es gibt nur wenige Berichte über Elektro-Autos mit LiIonen am Board, bei denen der Akku gestorben ist. Andererseits sind die Karren gerade mal 5 Jahre oder weniger auf der Straße.

Was 12V Blei-Säure Akkus in Hybriden verloren haben ist für mich auch ein Rätsel LiFe Akkus schaffen einige Tausend komplette Zyklen und die juckt es nicht in welchem Zustand sie sich dauerhaft befinden. Die kann man schmerzfrei auch komplett leeren ohne, dass es Brandgefahr gibt oder die Kapazität darunter leidet.

Am Wochenende aus Langeweile die Fahrbatterie angeschaut.
Wohin sonst mit den Fotos...?

Woody schrieb:
Am Wochenende aus Langeweile die Fahrbatterie angeschaut.
Wohin sonst mit den Fotos...?





Und wie sehen die Brückenkontakte aus bitteschön??

Zellenbrücken?
Das Gehäuse aus Aluminium ist komplett verschweißt.

Auf der Suche nach dem Preis für einen Radar Abstandssensor -zum nachrüsten- auf Toyota hat es mich über den für dieses Teil geforderten Preis fast vom Sessel ge...

Als ich aber dann auf derselben Liste über den Preis des Lio Akku als Ersatzteil gestolpert bin, da ist bei mir wieder die Sonne aufgegangen. Toyota weiß offensichtlich genau auf was man sich mit der LiIonen Technologie einlässt.

Vor dem Kauf meines Prius PiP war auch ein Wagen mit VW DSG in meiner engeren Auswahl, beim Doppelkupplungsgetriebe ist es offensichtlich -glaubt man unzähligen Webforenberichten- nicht unüblich ein DSG Getriebe als Verschleißteil zu sehen. Hier gibt es also kein Jammern auf hohem Niveau. Zudem sind die nun kleinvolumigen hoch drehenden Euro 6 Dieselmotoren bezüglich Standfestigkeit bereits arg im Verruf.

Mal sehen wie es sich mit der Lithium Ionen Technologie verhält. Mein inzwischen vier Jahre altes Apple iPad und das meiner Eltern Baujahr 2009 zeigt jedenfalls bezüglich Akkuleistung noch keinerlei Auffälligkeiten. Das lässt hoffen.

Bei meinem PiP Baujahr 2012 verhält es sich bisher ebenso.

Eines aber ist klar, das Teil wird keine 16 Jahre halten. Dieses Bauteil ist schließlich gemessen an einem Autoleben wie wir alle wissen ein kalkuliertes Verschleißteil. Etwas handwerkliches Geschick ist zwar nötig, meines Wissen´s nach aber kein Spezialwerkzeug, und der Ein und Ausbau ist in wenigen Minuten erledigt. Ein leichtes, niemand erwartet dass ブレーキパッド ewig halten. Manchmal empfiehlt sich auch das mit erneuern sofern angerostet der Bremsscheiben.

JHaag schrieb:
Auf der Suche nach dem Preis für einen Radar Abstandssensor -zum nachrüsten- auf Toyota hat es mich über den für dieses Teil geforderten Preis fast vom Sessel ge...

Willst du uns den Preis verraten oder ist die ganze... "" Liste "" geheime Kommandosache...?

Als ich aber dann auf derselben Liste über den Preis des Lio Akku als Ersatzteil gestolpert bin, da ist bei mir wieder die Sonne aufgegangen. Toyota weiß offensichtlich genau auf was man sich mit der LiIonen Technologie einlässt.

Fast noch mehr interessieren würde mich aber, wie du zu der Information bzgl. des Ersatzes der Traktionsbatterie kommst. Mir wäre bisher nichts bekannt, dass solche Informationen öffentlich zugänglich kommuniziert worden wären.
Also, etwas Transparenz tut Not!

grüsse pb