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Gerade deshalb schaffen es besonders die Menschen gute Verbräuche zu fahren, die den Hybrid einfach machen lassen und ihre Fahrweise nur leicht dem Hybrid anpassen, ihn aber nicht aktiv beeinflussen wollen. Denn meistens macht man es dann intuitiv falsch. Es gibt nur wenige, die wirklich ein so gutes Gespür für den Hybrid haben, dass sie intuitiv das Richtige tun.

Das kann ich nur unterstreichen, je mehr man versucht zu optimieren, desto schlechter wird es. Wichtig ist das wechselnde Beschleunigen und Bremsen zu vermeiden, also bei einer Ampel oder Geschwindigkeitsbegrenzung rechtzeitig das Gas wegnehmen. Rekuperation ist gut, aber besser ist es die Energie erst gar nicht aufzuwenden, also rollen lassen wo immer es geht.

Gruß
Klaus

raffix schrieb:

In dieses Verhalten sollte man (möglichst) nicht künstlich eingreifen, schon gar nicht, indem man beim Bergauffahren oder Beschleunigen bewusst elektrisch fährt. Das ist die Paradedisziplin eines Verbrenners. Hier sollte man IMMER (!!!) dem Verbrenner den Vortritt lassen.

Gerade deshalb schaffen es besonders die Menschen gute Verbräuche zu fahren, die den Hybrid einfach machen lassen und ihre Fahrweise nur leicht dem Hybrid anpassen, ihn aber nicht aktiv beeinflussen wollen. Denn meistens macht man es dann intuitiv falsch. Es gibt nur wenige, die wirklich ein so gutes Gespür für den Hybrid haben, dass sie intuitiv das Richtige tun.

Heißt das de facto, man sollte den EV-City-Modus gar nicht verwenden?

Ernie schrieb:
Heißt das de facto, man sollte den EV-City-Modus gar nicht verwenden?

Eine eindeutige Antwort ist schwierig, es hängt von der Situation ab. Im Zweifel heißt die Antwort ja, also nicht verwenden. Es sei denn man weiß ganz genau, dass man innerhalb von 20km wieder an eine Ladesäule kommt und sich dadurch die Verbrennernutzung komplett sparen kann. Sinnvoll ist es auch dann, wenn der Akku vor einem Gefälle so weit geleert wurde, dass man beim Bergabfahren auch ausreichend rekuperieren kann.

Der EV-City-Modus war von Toyota ursprünglich gar nicht geplant. Der Prius Plugin sollte am Anfang immer so lange (erzwungen) elektrisch fahren bis die Batterie leer ist und danach im Hybridmodus weiterfahren. Das ist natürlich nicht wirklich sinnvoll und wurde von vielen Testern (ich war einer von ihnen) in einer Umfrage, die Toyota durchgeführt hat, bemängelt. Im Serienfahrzeug wurde daraufhin die Möglichkeit eingebaut sich mit EV-City die Akkuladung "aufzusparen". Ich nenne ein Beispiel für den sinnvollen Einsatz dieser Funktion: Meine Wohnung liegt nahe an einer Autobahn. Würde ich rein elektrisch bis zur Auffahrt fahren und dann auf über 100km/h beschleunigen, wäre der Verbrenner noch kalt und würde unnötig gequält. Besser ist es, den ersten Kilometer bis zur Auffahrt zum Aufheizen zu verwenden und dann den Verbrenner auf der Autobahn einzusetzen. Die Akkuladung spare ich mir dann auf für den Teil der Strecke, wenn ich die Autobahn verlasse, dann muss ich noch 10km Überland und in der Stadt fahren bis ich am Ziel bin. Die elektrische Ladung hebe ich mir für diesen Teil auf. Auf der Rückfahrt fahre ich die 10km wieder nur mit dem Akku, kurz vor der Auffahrt wird der Verbrenner im normalen Hybridmodus wieder aufgewärmt, um dann die Autobahn zu bewältigen. Zu Hause angekommen ist der Akku vollständig leer, wurde also optimal genutzt und gleichzeitig der Verbrenner nicht kalt auf die Autobahn gequält.

Fahre ich hingegen nur innerorts, dann würde ich die Akkuladung immer sofort verwenden und sobald ich kann wieder nachladen.

Man kann also in der Tat den Plugin klug einsetzen, muss dafür aber viel denken. Im Alltag wird man also eher den EV-City-Modus seltener einsetzen, wenn man sich nicht so viele Gedanken machen will und ihn höchstens innerorts einsetzen, um den Verbrenner zu umgehen.
Sinnvoll ist der EV-City-Modus aber auch in Städten, die nur eine elektrische Einfahrt erlauben, wie bspw. London.

raffix schrieb:
Leider kann ich mir ein paar Kommentare zu Snyders Aussagen nicht verkneifen. Nehmen wir uns zunächst den ersten Punkt vor.

DocSnyder schrieb:
1:
Die Warmlaufphase des PiP benötigt natürlich deutlich mehr Sprit(wie bei jedem anderen Wagen aus). Du könntest also versuchen eine Strecke komplett elektrisch zu fahren. Dann hast du schon mal einen Warmlauf gespart.
Genau das kann der Themenstarter ja gerade NICHT machen, weil eine einfache Strecke zu seiner Arbeit bereits 28km weit ist, das heißt, er hat in jedem Fall eine Warmlaufphase.


DocSnyder schrieb:
3:
Ich bin der Meinung, daß es für den Geasmtenergieverbrauch am effizientesten ist, den E-Betrieb auf steilen Bergaufpassagen zu verwenden, da hier der Spritverbrauch unverhältnismäßig höher ansteigt als der Stromverbrauch. Das geht zwar zu Lasten der E-Reichweite, aber wir suchen ja nach einem effizienten Fahrstil und nicht nach tollen E-Reichweiten
Nein, nein und noch einmal ein deutliches Nein. Auf gar keinen Fall!! Damit würde er exakt das Falsche machen. Bergauf ist ja gerade DIE STÄRKE des Verbrenners. Bergauf also möglichst NIEMALS elektrisch fahren, das ist höchst ineffizient. ....
In dieses Verhalten sollte man (möglichst) nicht künstlich eingreifen, schon gar nicht, indem man beim Bergauffahren oder Beschleunigen bewusst elektrisch fährt. Das ist die Paradedisziplin eines Verbrenners. Hier sollte man IMMER (!!!) dem Verbrenner den Vortritt lassen.


Hi raffix,

danke für deine Kritik.

Zu Punkt 1. hast du natürlich Recht, die 28km Strecke hatte ich wohl nicht mehr auf dem Schirm. Das wird wohl nicht klappen, elektrisch durchzufahren....

Zu Punkt 3. hast du ja eine klare Meinung... Das hat mich neugierig gemacht, denn ich hatte es andersherum vermutet. Was liegt da näher, als einen kleinen Test zu machen !?

Folgende Idee: Ich fahre 2x die gleiche Strecke. Einmal nach deinem Prinzip (raffix) und einmal nach meinem (Snyder). Natürlich nicht unter Laborbedinugnen, aber am gleichen Tag (Wetter, Temp. etc.) ähnlichem Verkehr, ahnlicher Durchschnittsgeschwindigkeit aber vor allem ehrlich. Ich habe also versucht beide Strecken im gleichen Fahrstil zu fahren.

Voraussetzung: beides mal voller Akku, bereits warm gefahrener PiP und die Teststrecke endet, wenn im "raffix Mode" kein EV Betrieb mehr möglich ist. Somit ist sichergestellt, daß in beiden Varianten der Akku verbraucht wird.
Im "raffix Mode" war das bei meiner ausgesuchten Strecke nach 43,5km der Fall. Ich habe versucht einige steile Passagen zu integrieren und hinterher auslaufen zu lassen.

Die Fahtstile:
"raffix Mode":
EV Modus bergab, ebene Strecke und leichte bergauf Passagen
HV Modus bergauf

"Snyder Mode":
Quasi umgekehrt

Um es vorweg zu nehmen: Der Durchschnittsverbrauch beider Fahrten war GLEICH.
(Das hätte ich auch nicht erwartet )

Wir haben also BEIDE Recht

Hier bestätigt sich vielleicht einmal mehr: Man kann den Prius fahren wie mal will, ...der macht das schon.

Im Anhang findet du noch eine kleine Auswerung meines Tests. Unter dem Höhenprofil habe ich für den "raffix Mode" mal in etwa versucht darzustelen, wann der HV Betrieb (rot) und der EV Betrieb (grün) eingeschaltet war. Im "Snyder Mode" war es bis etwa KM25 genau umgekehrt, dann war der Akku leer.
Darunter wiederum sieht man, wie sich der durchschnitts Spritverbrauch beider Fahrten entwickelt. Ich habe hierzu an beliebigen Schlüsselpunkten (Berg/Tal) den BC abgelesen.



Gruß, Doc

DocSnyder schrieb:

Um es vorweg zu nehmen: Der Durchschnittsverbrauch beider Fahrten war GLEICH.
(Das hätte ich auch nicht erwartet )
Hier bestätigt sich vielleicht einmal mehr: Man kann den Prius fahren wie mal will, ...der macht das schon.

Hi Doc,

Danke für den kleinen Vergleichstest! Deine Schlussfolgerung teile ich.

Den von raffix empfohlenen Modus bevorzuge ich auch. Er hat zwei Vorteile: Man wird auf steilen Bergaufpassagen im EV-Mode nicht zum Verkehrshindernis
und, wichtiger, die emissionsfrei & flüsterleise zurückgelegte Strecke ist deutlich länger! Ich hebe mir die EV-Reichweite gerne für Ortsdurchfahrten und Wohngebiete auf - sofern diese frei von starken Steigungen sind.

Gruß
aureto