Priusfreunde.de

Hallo zusammen,

ich hatte letztens einmal die Gelegenheit den PiP auf einer Langstrecke zu erleben. Einmal Hamburg -> Karlsruhe und zurück. Natürlich gehen die 20-25km elektrische Reichweite bei so einer langen Strecke eher unter, aber es gibt eine Sache die mich überrascht hat:

Der große Akku kann auf bergiger Strecke doch einiges mehr rekupieren als ein normaler Prius. Die Energie wird aber normalerweise an der nächsten Steigung wieder verbraten. Deswegen habe ich mich auf dem Rückweg testweise des EV-Stackings bedient. Bergab bremsen und sobald 1km EV-Reichweite erreicht ist auf EV umstellen und bis max. 93 Km/h lt. Tacho ohne Motor rollen und bergauf in HV schalten um die Reichweite zu halten. Auf diese Weise kamen über die Kassler Berge gut 7km Reichweite zusammen.

Interessant wäre natürlich wie sich die zusätzliche Kapazität ohne Stacking auf den Verbrauch im Vergleich zum normalen P3 auswirkt. Dafür bräuchte man aber beide Autos und müsste unter vergleichbaren Bedingungen testen...

Versuche beim bremsen im "CHARGE"-Bereich zu bleiben bzw. auf die Scheibenbremsen zu verzichten gelingt bei 120 kmh und höher nur bei vorausschauendem fahren. Es lässt sich also nicht immer alles in den Akku "pressen".

Bei unserer letzten Langstrecke, noch bei eher winterlichen Außentemperaturen und mit Winterrädern, lag der Verbrauch laut Bordcomputer (BC) bei 4,4 l/100km. Der PIP war mit 5 Personen nebst Gepäck besetzt, die Heizung auf 20°C eingestellt und über die 605 km mit ca. 95% Autobahnanteil wurde vom BC eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 90 km/h berechnet. Es wurde kein Strom nachgeladen. Bei der üblichen BC-Abweichung dürfte der tatsächliche Benzinverbrauch bei 4,6 bis 4,7 l/100km gelegen haben - und wir waren schon ziemlich zufrieden.

Bei unserer aktuellen Langstreckentour über 772 km bei Außentemperaturen über 25°C konnten wir uns über noch niedrigere Verbrauchswerte freuen. Diesmal waren wir mit 3 Personen unterwegs, die Klimaanlage auf 23°C justiert und wir konnten einmal Strom tanken. Allerdings wurde durch zwei längere Staus und zähfließenden Verkehr auf der Hinfahrt die Durchschnittsgeschwindigkeit auf insgesamt 69 km/h gedrückt. Autobahnanteil diesmal ca. 90%. Der Verbrauch lag nun laut BC bei 3,7 l/100km, real ca. 3,9 l/100km sowie 0,7 kWh/100km.

Bei beiden Touren sind wir entspannt mit dem Verkehr geschwommen, sofern es der Verkehr zuließ bei Reisehöchstgeschwindigkeiten zwischen 120 und 130 km/h. Wir sind normal gefahren, also ohne „EV-Stacking“. Allerdings habe ich bei Steigungen versucht, Beschleunigungen zu vermeiden und die Geschwindigkeit durfte bis auf 100 km/h fallen.
Mit welchem anderen Plug-In-Hybriden sind (werden) solche niedrigen Langstreckenverbräuche in der Praxis möglich (sein)?

aureto schrieb:
...
Mit welchem anderen Plug-In-Hybriden sind (werden) solche niedrigen Langstreckenverbräuche in der Praxis möglich (sein)?
Bis jetzt mit keinem anderen!
Der Ampera wird auf solcher Strecke bestimmt mehr schlucken mit seinem kleinen Motörchen.
Bei unserer letzten Urlaubsreise im Juni (fast ausschließlich Autobahn, 2 Personen mit Gepäck, Klima auf 22°C, Tempo meistens 120-130 Km/h, Durchschnitt 92 Km/h) nach Bruneck im Süd-Tirol, dann nach Graz und über Passau zurück (knappe 2.000 Km) ohne Batterie nachzuladen hat der PiP rund 4,2 L/100Km verbraucht (nach Berechnung).
Also, PiP ist voll und ganz Autobahn tauglich!

@ Woody: 4,2 l/100km sind aber für die Reise nach Süd-Tirol auch ein super Wert!

Ein Nachtrag zum Thema Stau: Grundsätzlich ist Stau natürlich sch… , tote Zeit. Da lassen sich meist selbst Wartezeiten an Bahnhöfen bei verpassten Anschlüssen oder Verspätungen besser nutzen.
ABER wenn mit dem Auto im Stau, dann doch bitte mit einem (Plug-In-)Hybriden oder vielleicht auch mit einem Elektrofahrzeug!
Wie verwöhnt ich inzwischen in diesem Punkt bin, wurde mir im Rahmen unseres Urlaubs in England bewusst, als wir dort zwei Wochen lang mit einem handgeschalteten VW-Diesel mit Anfahrschwäche unterwegs waren. Da war ein längerer Stau auf der M5 wirklich kein Spaß, zumal das VW-Rührwerk und ich nicht wirklich zusammengefunden haben.

Im PIP überzeugt in solchen Fällen nicht nur die Automatik, sondern auch der Verbrauch. So konnten wir die beiden Staus auf dem Weg nach Wolfsburg rein elektrisch bewältigen, ohne dass die EV-Reichweite drastisch dahin schmolz. Und auch durch die Klimaanlagennutzung sprang der Benziner im Stau nicht an.
PIP: Komfortabel, sparsam, leise.

aureto schrieb:
...
ABER wenn mit dem Auto im Stau, dann doch bitte mit einem (Plug-In-)Hybriden oder vielleicht auch mit einem Elektrofahrzeug! ...

Elektrofahrzeug lieber nicht. Klima saugt den Akku leer und die Reichweite wird noch geringer.

@Woody: da habt ihr ja eine feine Alpenrundreise gemacht! Feiner Schnitt, feines Auto! Denk an mich, wenn Du ihn irgendwann verkaufst.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:


@Woody: da habt ihr ja eine feine Alpenrundreise gemacht! Feiner Schnitt, feines Auto! Denk an mich, wenn Du ihn irgendwann verkaufst.

LG
Klaus

Das war echt herrlich!
Die Alpen sind einmalig, die Strecke recht voll und trotzdem (dank Tempolimit!) sehr angenehm zu fahren.
Meine Holde wollte mich schon mal am Steuer ersetzen, aber ich: Nöö, 's passt! Und die ganze Strecke selbst gefahren.
Im Hotel habe ich mich nicht getraut nach einer Steckdose zu fragen, wozu auch? Nach 20-22 Km wäre sowieso Schluß gewesen!
Route anbei.

Woody schrieb:
...
Meine Holde wollte mich schon mal am Steuer ersetzen, aber ich: Nöö, 's passt! Und die ganze Strecke selbst gefahren.
Das kommt mir bekannt vor. Ich lasse Meine manchmal die erste oder zweite Etappe fahren, damit erstmal Kilometer geschrubbt werden. Danach bringe ich dann Urlaubsruhe zu uns ins Auto und den Verbrauch in Ordnung.

Im Hotel habe ich mich nicht getraut nach einer Steckdose zu fragen, wozu auch? Nach 20-22 Km wäre sowieso Schluß gewesen!

Och, fragen kostet nix extra. Zumindest nicht als Gast an der Rezeption. Wozu? Wenn Ihr vor Ort keine Kurzstrecken mit dem Auto gefahren seid, dann hätte nachladen m.E. wirklich eher wenig Sinn. Wie lange waren denn Eure Etappen? Wie in o.g. Bildchen?

Route anbei.

Lecker!

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Wie lange waren denn Eure Etappen? Wie in o.g. Bildchen?

LG
Klaus

Ja, genau!
A-B = 110 Km,
B-C = 550 Km,
C-D = 360 Km,
D-E = 770 Km,
E-F = 110 Km
Mit kleinen Ausflügen kommt zusammen ca. 1.940 Km.

die frage nach einer steckdose hätte sich schon aus gründen des umdenkens gelohnt. je praxisnäher die menschen mit e-mobilität in berührung kommen, desto eher sind sie gewillt, für sich selbst neue wege in betracht zu ziehen.

Hatte ich auch zuerst so gedacht, leider hat keiner dort was von einem Hybriden gehört (glaube ich!), geschweige von einem Plug-In. Der nächste Toyota-Händler ist in Merano, auf den Strassen sieht man deswegen auch keine Toyotas. Habe mich mit einem jüngen Mann vom Personal unterhalten, der kannte weder Hybrid, noch Plug-In und ist extra in die TG gegangen, um einen anzuschauen... Seine Interesse hatte ich dann mit einem Yaris Hybrid geweckt, den wollte er unbedingt auf der Homepage konfigurieren. Vielleicht schreibe ich ihm eine Mail und frage danach!

Woody schrieb:
Hatte ich auch zuerst so gedacht, leider hat keiner dort was von einem Hybriden gehört (glaube ich!), geschweige von einem Plug-In. Der nächste Toyota-Händler ist in Merano, auf den Strassen sieht man deswegen auch keine Toyotas.

Die sollen ja auch keine Inspektion durchführen, sondern dem Gast eine Steckdose zur Verfügung stellen.

Habe mich mit einem jüngen Mann vom Personal unterhalten, der kannte weder Hybrid, noch Plug-In und ist extra in die TG gegangen, um einen anzuschauen... Seine Interesse hatte ich dann mit einem Yaris Hybrid geweckt, den wollte er unbedingt auf der Homepage konfigurieren. Vielleicht schreibe ich ihm eine Mail und frage danach!

Vorbildliche Arbeit in der Diaspora!

LG
Klaus

Unsere letzte Langstreckentour ermöglicht einen direkten Vergleich von Sommer zu (Spät-)Herbst, von Fahrt mit Sommerreifen & Klima gegen Winterreifen & Heizung über jeweils gut 1.300 km:

Identische Strecke, mit 3 Personen nebst Gepäck vom Bergischen Land / NRW nach Oberbayern und zurück. Jetzt im Sommer nur einmal Strom am Zielort geladen, im Herbst zweimal für ein paar Fahrten vor Ort. EV-Anteil 3% vs. 4%. Überwiegend Autobahn, Verkehr im Sommer etwas öfter stop'n go oder zähfließend. Reisegeschwindigkeit auf freien Strecken meist zwischen 120 und 130 km/h, zwischendurch zum Auflockern auch mal ein paar Kilometer 150 bis 160 km/h

Ergebnis laut Bordcomputer 4,1 l/100km im Sommer gegenüber 4,9 l/100km im Herbst. Beim Tanken auf der Rückfahrt in Bayern (letzte Woche / Sommer) betrug die berechnete Abweichung zum Bordcomputer knapp 0,3 l/100km (3,7 vs. 4,0).
Für diese Strecke mit einigen Höhenunterschieden unter nicht optimalen Bedingungen sind beides tolle Verbräuche - die bestimmt einige PIP-Piloten hier noch unterbieten können!

Und sonst, jenseits des Verbrauchs? - Angenehmes, entspanntes Gleiten! Cool!!

Juli 2014:


November 2013: