Priusfreunde.de

Moin,

unser P1 (micagrünmetallic, Erstbesitz, 245.000km) hat gestern seinen TÜV nur mit Mühe bekommen, da der Schweller hinten links innen verrostet war. Das Loch wurde bei der Analyse immer größer und nun sind zwei Bleche eingeschweißt worden. Auch die hintere Radkasteninnenkante links verschwand infolge Rostbefalls. Normal sollte es wegen der Rinnsteinnähe eher rechts beginnen, sieht also nach einem Fertigungsmangel aus.

Die Werkstatt meinte, dass kein Toyota aus Japan nach 22 Jahren so aussehen sollte und man das auch bei älteren Toyos nicht finden würde. Es sähe sehr danach aus, dass die Karosse in England (Burnaston) hergestellt worden wäre; von dort wäre man so eine schwache Qualität gewohnt, wie beim Avensis Gen. 1.

Das war mir neu. Bin bisher immer davon ausgegangen, dass die 856(?) P1 im Frühjahr 2001 in Japan gefertig und dann mit einem Rutsch in Bremerhaven angelandet sind. 2 Jahre lang wurden diese ohne Marketing abverkauft (unserer war >1 Jahr Ladenhüter beim Händler und mit 17.500€ inkl. Winterreifensatz dadurch sehr günstig).

Beim ersten Prius-Treff bei Toyota Köln (~2010) meinte der mit der Homologation des P1 befasste Mitarbeiter, man hätte in kürzester Zeit ein schnell verfügbare Ausstattung des ersten Hybrids für Europa zusammenstellen müssen (z.B. die bequemen Sitze vom Corolla - jap. Modelle litten damals oft unter dem asiatischen Langarm-Kurzbeiner-Design). Ob man da wirklich Bleche aus GB genommen bzw. dort gefertigt und zur Produktion nach Japan verschifft hat? Das wäre mir neu und kann ich mir kaum vorstellen. Weiß jemand mehr?

Jedenfalls ist der Rost schon ziemlich fortgeschritten und passt nicht zu der ansonsten robusten Qualität des zuverlässigen Prius Gen 1. Der Wagen macht immer noch viel Freude...

Wenn jemand etwas dazu weiß (Herstellung, Blechqualität, TÜV-Probleme mit Rost), nur zu!

Grüße
Whybird

Lustig.

Ich hatte einen 2001er grünen P1 (VIN: ...868) der ebenfalls links hinten am Radlauf immer wieder Blasen geworfen hat, dem war nicht beizukommen.

Soweit mir bekannt ist am P1 so gut wie alles Made in Japan, die UK Story halte ich für ein "Gschichtl" von einem Händler der keine Ahnung vom P1 hat.


Zufall?

M.

Soweit ich es kenne, wird doch der Prius auch heute noch ausschließlich in Japan gebaut.
Aus GB kamen tatsächlich der erste Avensis (der sogar aus GB für Japan).

Der P1 ist halt auch nur ein Blechauto, und insbesondere bei häufigem Wintereinsatz fängt es irgendwann an zu rosten. Bei meinen beiden Prii ist es es noch überschaubar, was wohl auch der intensiven Pflege zu verdanken ist.
Aber immerhin mußte ich schon einen Tank wechseln...
Dennoch: Schaut Euch mal andere Produkte an, wie sie nach 22 Jahren aussehen, wenn sie überhaupt so ein Alter erreichen. Ich hatte auch mal ein deutsches "Premium"produkt - kein Vergleich zum Prius!
Noch ein Hinweis: in den vorderen Radkästen ab und zu mal hinten die Plast-Auskleidung abnehmen, dahinter sammelt sich Dreck, der wie ein Schwamm das Blech feucht hält. Und vorher ein paar der Clipse (90467-07166) besorgen, die brechen leicht.

Moin, ja die Durchrostung Schweller links hinten beim P1 scheint ein Fertigungsfehler einer einzelnen Fertigungscharge zu sein, es betrifft wohl, bisher bekannt, die micragrüne Serie.

Habe diesen Mangel auch gehabt und ihn bei einer kleinen Firma perfekt beseitigen lassen. Der P1 strahlt wieder.

Gruß Dietrich

Naja, schaut Euch die Ecke mal genauer an. Erstens ist da eine Blechdoppelung und zweitens sammelt sich dort (genau wie hinten) der Dreck.
Nach jeder größeren Fahrt im Mistwetter (besonders wenn viel Salz auf der Straße war) kärchere ich diese Stellen ab, kostet 50ct. Zwar rostet es bei mir auch, aber nur an den Kanten, und das ist mit Fertan und Unterbodenspray beherrschbar. Initiis resistere!
Und andere Doppelungen wie im gesamten hinteren Kotflügel oder die Unterkante der Schweller wird mit Kantenschutz abgedeckt, der vorher nicht zu sparsam mit Mike Sanders gefüllt ist. Korrosion kann man nur verlangsamen!
Wenn es wirklich blüht, hilft nur die Flex, und die muß sich möglichst bald bis ins gesunde Blech vorarbeiten. Je eher, desto besser (bei dem Zustand auf den Bildern ist jedenfalls viel zu lange gewartet worden). Rost mit Farbe zu überdecken oder daran zu schweißen ist hoffnungslos!

Vielleicht noch zur Präzisierung:

Mein P1 rostete hier schon 2006, bei der Übernahme vom Händler.
Insgesamt wurde hier 4x in der 9-jährigen Haltedauer nachgebessert.

Vermutet wurde dass die Rostneigung vom Batterieentlüftungsschacht auf diese Seite resultieren würde, dieser "gast" aus und lässt das Blech schneller rosten. War für mich unplausibel.
Aus meiner Sicht gibt es auf der linken Seite entweder einen Konstruktionsfehler oder es gibt ein Problem mit dem grünen Lack. Es gibt ja aus dieser Zeit auch die malachitgrünen Mercedes, diese sind auch in Rekordzeit an unmöglichen Stellen gerostet, viel schneller als die andersfarbigen desselben Typs.

M.

ich kenne einen schwarzen W210, der noch schneller rostete...
Das"Abgas" einer Batterie enthält Sulfat-Ionen, die besonders aggressiv sind. Daher ist natürlich immer das Metall in der Nähe der Pb-Batterie besonders gefährdet, nicht nur beim Prius.

Hallo,
Danke für alle Beiträge dazu. Die Akku-Entlüftung über diesen Schlauch unterhalb der C-Säule ist ein guter und entscheidender Hinweis. Zusammen mit der oft feucht gehaltenen Drecksammlung ist das vermutlich der Grund, warum sich der Rost genau dort so ausbreitet - und eben nicht auf der rechten Seite, wo es ja meist feuchter ist.

Bis auf ein paar Stellen in der Bodengruppe, wo es auch nicht so gut aussieht, wurde beim P1 solides Blech verbaut. Dass die Lackfarbe Grün-Metallic dazu beitragen könnte, glaube ich nicht. Autobleche um die Jahrtausendwende halten in der Regel länger, auch bei dt. Herstellern.

Anders war es Ende der 70er, wo man mit neuen Blechen experimentierte (Kohlenstoff-Anteil). Das ging gründlich schief, von MB üebr Audi und VW bis zu den Japanern. Fahrzeuge aus dieser Periode sind deswegen fast völlig verschwunden.

Ein Tipp bei Rostansatz der Bodengruppe insgesamt:
Einpinseln oder Einsprühen (für Hohlräume) mit Seilfett (z.B.Liqui Moly).
Dieses Fett ist wie Bienenhonig - dauerhaft elastisch und kriecht überall hin.
Habe beim TÜV damit keine Probleme.

Gruß Dietrich

Beim Test der Rostschutzmittel war Mike Sanders der Sieger...

Hallo,

es ist zwar unsinnig, aber da es mich stört und wenn der Mechaniker bei der Überprüfung ein gepflegtes KFZ vor sich hat wird nicht so umher gestochert habe ich meinen P2 vorsorglich saniert und sämtliche Achsteile etc. grob entrostet, und mit

OWATROL Öl und OWATROL Chassislack saniert.

Das ist nach 2 bei und recht Salzreichen Wintern einwandfrei!
Der Vorteil ist auch, das Öl kein Wasser zieht bzw. durch lässt.
Das Owatrol Öl zieht tief in den Rost ein und härtet aus, bleibt aber leicht "flexibel"!

Ich habe zuvor auch Seilfett, Mike Sanders und Co versucht auch mit Rostumwandlern, jedoch wurden diese Mittel sehr unterwandert und dahinter aber auch sichtbar hat es nach nur einem Winter brav gerostet!

Von Owatrol gibt es online auch tolle Folder mit Empfehlungen zur Rostbehandlung!

Aber, alles nur meine persönliche Meinung!
Mache bei Gelegenheit mal Fotos.

Gruß

Priusbastler schrieb:

OWATROL Öl und OWATROL Chassislack
..
Aber, alles nur meine persönliche Meinung!
Mache bei Gelegenheit mal Fotos.
Gruß

Danke für den Tipp und scheint ein teures Zeug zu sein, werde ich wohl machen.
Klingt vom Material ähnlich wie dieses dauerelastische Holzlacköl LeTonkinois, was ich auch seit Jahren im Außenbereich einsetze - ist sogar noch teurer.
Dass ich da etwas vorbeugend unternehmen muss, ist klar. Der Meister meinte, dass es beim nächsten Mal (Feb 2025) ans Eingemachte gehen könnte, weil die Achsaufhängung nicht weit weg ist.

Grüße
Whybird

Hallo,

ja, das Owatrol Öl ist ja sogar für Holz vorgesehen / verwendbar! Hab ich am Balkon sogar verwendet!

Tip, Öl anwärmen in einer Metalldose auf Induktionsherd auf 40-50°, dann ist es ja dünner und zieht noch tiefer ein.

Was es auch noch gibt, hab ich beim Toyota Starlet meiner Freundin eingesetzt, vom Mechaniker und youtuber "Cargraf" der u.A. von Toyota Hybrid recht überzeugt ist, gibt es Produkte.

Hab da einen "Rostumwandler" auf Epoxy-Basis gekauft, der funktioniert auch gut und schneller, ist aber eben mehr "Chemie". Das Produkt ist es: Shop Link

Gruß

Whybird schrieb:
Moin,
Die Werkstatt meinte, dass kein Toyota aus Japan nach 22 Jahren so aussehen sollte und man das auch bei älteren Toyos nicht finden würde.

Da irrt sich die Werkstatt leider, mehrere Carina II, Corolla E10 und E11, alle litten an der braunen Pest an den hinteren Schwellern.
Alles echte Japaner. Der genannte Avensis T22 ist erst gar nicht so alt geworden, verabschiedete sich rel. früh mit Getriebeschaden und heftigem Ölverbrauch. Da war die Karosserie noch in Ordnung, der Rest aber hin.

Seilfett oder Mike Sanders ist für die Anwendung in Hohlräumen gedacht, auf dem Unterboden im Freien binden die Fette nur Staub kriechen dadurch nicht mehr und fallen irgendwann ab.
Ovatrol Farbkriechöl in mindestens 7 Schichten aufgetragen hilft dauerhaft. Das Zeug kann man auch spritzen und schadet Gummiteilen nicht. Ich habs bei meinem T3 (Wolfsburger Schnellroster mit Mimosenmechanik) jährlich einfach satt draufgespritzt (Auspuff auslassen). In Verbindung mit der Hohlraumkonservierumg mit Mike Sanders, konnte ich so zumindest grobe Korrosionsschäden stoppen.