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Bulgarien und seine Zusatzeinnahmequelle (Tempo 40)
Wie kann man da handeln? Über wieviele Kilometer erstreckt sich das? Ist das echte Schikane, z.B. über 10 km auf gerader Strecke oder kann man einen Grund hineininterpretieren? Wird man zum schnelleren Fahren "gezwungen", z.B. durch gleichzeitiges Überholverbot?

Teilweise sind es Klappschilder ähnlich wie die Schilder "Vorsicht rutschig" wenn gerade frisch gewischt wurde. Diese werden flexibel verwendet meist steht kurz danach schon die Polizeikontrolle.

Das Bild auf dem Foto ist eine Strecke von rund 20 km (kurz nach der Grenze von Griechenland kommend geht es los. Meist mit Überholverbot.

Ich habe die Drängler hinter mir ignoriert und bin stur das verlangte Tempo gefahren.

Einen Sinn (außer der Einnahmequelle) konnte ich nicht erkennen. Auch die Reihenfolge teilweise wie sie montiert sind auf einer kerzengeraden Straße war äußerst merkwürdig:

Tempo 60 ---dann 100 m Tempo 90 dann 2 km Tempo 40 dann 90 dann 60 immer in äußerst kurzen Abständen wechselnd...

Hier ein Teilabschnitt mit ebensolcher Beschilderung:

Hi Gulfoss,

vielen Dank für die schönen Bilder - ja sehr anschaulich das mit den Straßen.

Tja, Bulgarien...

Gulfoss schrieb:
In Ortschaften darf häufig auch mit PKW´s 70 gefahren werden, was wenn man in der Kolonne mitschwimmt, eher 80-100 km/h entspricht.In DE wird in Ortschaften auch deutlich schneller gefahren.
Baustellenbeschilderung (60 km/h) werden komplett ignoriert.Hier auch.
Tempo 50 in Ortschaften mit gut ausgebauter Straße bedeutet man fährt 70-80.Hier auch.
Stoppschild heißt in der Praxis nicht stoppen sondern nur besser aufpassen.Hier auch.
Kreisverkehr regelt sich die Vorfahrt individuell ebenso innerorts bei fehlender Beschilderung. Rot wird in den ersten Sekunden noch als grün angesehen.Hier auch.
In größeren Städten wird äußerst aggressiv gefahren. Jemanden vorlassen oder aus einer Parklücke einfädeln lassen ? Gibt es nahezu nicht oder ist unbekannt.Hier auch. Hamburger sind da auch ziemlich rücksichtslos.
Interessant ist auch der Pannenstreifen.
Er ist hier ein Multifunktionsstreifen. Darauf fahren Traktoren (auch in Gegenrichtung) Radfahrer (meist Touris) Ziegen oder Kuhherden, Imbissstände etc...Das ist die einzige Abweichung zu DE.

Bulgarien ist immer wieder ganz oben dabei, wenn es um die Statistik der Verkehrstoten in der EU geht.

Woran das wohl liegen mag?

Die Punkte 2, 4, 6 und 7 gelten wortwörtlich auch in Brasilien. Bei Punkt 6 kommen Landstraßen und Autobahnen noch dazu, bei Punkt 7 auch Autobahnen und Pferde... im übrigen auch quer, wenn in der Mitte kein Zaun ist auch Fußgänger, manchmal sogar mit Zaun, der wiederum nicht lange "hält". Verkaufsstände stehen manchmal nicht nur auf dem Pannenstreifen, sondern im Sonntagabend-Stau auch auf einer von 2 Fahrspuren der Autobahn bzw. Schnellstraße, um Getränke und Snacks verkaufen zu können. Oftmals sind die Verkaufsstände sogar die Stauursache.

Brasilien & Bulgarien sind mit DE nicht vergleichbar.

Mexico (City) ist noch einmal einen Zacken schaerfer.

Naja wer meint der Verkehr in der Türkei mitten in der Stadt (Denizli) lässt sich mit Hamburg Stadtmitte vergleichen, der ist noch nie in der Türkei selbst gefahren.

Beispiel: Leider bin ich falsch abgebogen und landete zur Rush Hour in der Stadtmitte. Der Querverkehr wollte bei Rot einfach nicht stehen bleiben. Sie fuhren einfach weiter.
Ebenso die Fußgänger ingorierten eigentlich alles was man nur so ignorieren kann.

Die Kolonne (ich war zum Glück gerade in einer winzigen Parkbucht) fing von hinten her an zu hupen (Ihr glaubt gar nicht wie laut das ist, wenn plötzlich 20 Autos auf die Hupe gehen).

Bis schließlich entnervt die vordersten in der Reihe ebenfalls einfach bei rot in die Kreuzung gefahren sind... sowas wäre in DE (zum Glück) unvorstellbar...

Die Fahrkultur innerorts verglichen mit der Fahrkultur außerorts und der unvorstellbaren Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit in der Türkei stehen könnten widersprüchlicher nicht sein...

Übrigens, auch wenn wir noch so abseits unterwegs waren, es war fast kein Dorf oder Straße zu finden, wo nicht irgendwo doch ein Deutscher, Österreicher oder Italiener unterwegs war...

Gulfoss schrieb:


Bis schließlich entnervt die vordersten in der Reihe ebenfalls einfach bei rot in die Kreuzung gefahren sind... sowas wäre in DE (zum Glück) unvorstellbar...


Das habe ich auch erlebt. heute nicht mehr.

Ein nettes "Mitbringsel" aus den Ländern hatte ich noch:

Zum Saisonsstart ist mein Sharan mit dem Sprit aus dem Osten nicht mehr angesprungen...

Alles abgesaugt neuen Sprit rein und lief sofort wieder wie ne eins.

Vielleicht wars griechischer Wein oder so im Tank

Werde ihn jetzt peu á peu beimischen...

In zwei Wochen geht es wieder los. Diesmal als "Arbeitseinsatz" bei einem ehemaligen Arbeitskollegen an der Grenze zu Syrien (Erdbebengebiet).

Er baut gerade sein Haus wieder auf, da ist elektrisch (PV) und sonst so einiges bei ihm und in der Nachbarschaft dort zu machen.


Der Sharan ist fit, alle Papiere und Versicherungen erledigt.


Geplante Strecke wieder Österreich-->Ungarn-->Serbien-->Bulgarien-->Griechenland-->Türkei


Jemand aktuelle Reiseerfahrungen/Tipps auf der Strecke?

Nach knapp 8000 km wieder zurück. Viel erlebt auf der Reise und mein alter Sharan (23 Jahre alt) hat gut durchgehalten. Auch den Verbrauch von 8,2 Liter + 0,6 Liter Öl sehe ich als akzeptabel an.

Die Autobahnen sind durchwegs gut, Serbien hat nun auch seine komplette Umgebung um Belgrad herum fertig. Dadurch spart man 1-2h.

Gebaut von PowerChina... in sehr guter Qualität.


Bulgarien, auch dort gibt es einen deutlichen Baufortschritt im Vergleich zu vor 5 Jahren, allerdings immer noch merkwürdige Tempolimits (Tempo 20 Baustelle Autobahn) mit direkter Radarkontrolle...


Gesamtwartezeiten an den Grenzen auf der Hinreise Österreich-Ungarn-Serbien-Bulgarien-Griechenland-Türkei 4 Std.
Gesamtwartezeiten an den Grenzen auf der Rückreise 14(!) Stunden, davon 4 Stunden Einreise Griechenland und 7(!) Stunden Einreise nach Ungarn.


Schon auf der AB auf der Rückreise waren in Serbien immer wieder Personen und ganze Familien auf dem Pannenstreifen.

Kurz vor der Grenze (nachts) standen viele serbische PKWs auf dem Pannenstreifen und ließen Leute aussteigen, arme Flüchtlinge die dann bis zur Grenze liefen und dort abgewiesen wurden... vermutlich noch ordentlich abgezockt für die Fahrt bis zu Grenze...


Dafür mussten bei der ungarischen Grenzkontrolle sogar bei nicht EU-Fahrzeugen (Norwegen/England) die Motorhauben zusätzlich zum Kofferraum geöffnet werden.

Fazit: Mit einem E-Auto würde ich mich noch nicht auf diese Strecke wagen, insbesondere wenn man Kinder dabei hat.

Ja es gibt deutlich mehr Ladesäulen in allen Ländern, doch häufig waren diese mit Verbrennern zugeparkt.

Bei Interesse gibt es noch ein paar Bilder.

Bei Interesse gibt es noch ein paar Bilder.

Gerne doch...

Hier die grobe Strecke.

Erster Stopp in Griechenland, dann ging es weiter in die Türkei.



Die Autobahnen in der Türkei sind von hervorragender Qualität, die neue Cannakale Brücke beindruckend:
de.wikipedia.org/wiki/Çanakkale-1915-Brücke


An Raststätten kann man quasi rund um die Uhr frisch und regional Essen.


Es gibt 3 Arten von Straßen in der Türkei:


Autobahn (immer mindestens 6 Spuren, teilweise mautpflichtigen, man kann per Kreditkarte, oder per RFID Vignette samt Guthaben zahlen, preislich kein Vor-Nachteil).


Schnellstraßen, immer 4 Spuren außerorts Tempo 120.
Führen auch durch Ortschaften PKW dürfen dann 80 LKW 70 km/h fahren.

Um gefährliche Überholmanöver von LKWs zu vermeiden fährt man meist mindestens 90 km/h innerorts.

Im Vergleich zu meinem letzten Besuch wird allerdings deutlich mehr geblitzt, keine Ahnung was hier die Toleranz ist.

Die Straßenbeläge auf Schnellstraßen sind äußerst grob, so das es sehr sehr laut im Fahrzeug ist.

Motorräder werden im landesinneren auch von Kindern gefahren, gerne auch mal eine ganze Familie auf dem Motorrad, oft ohne Beleuchtung, oder auch mal als Geisterfahrer auf dem Pannenstreifen nachts unterwegs. Nicht jeder hat Geld für ein Auto.

Auf Schnellstraßen ist alles unterwegs was fahrbar ist.


Nebenstraßen: Grob geteert oder mit Schlaglöchern oder auch mal Schotterpisten.


Aphrotisias, beindruckende Ausgrabungsstätten, ca. 2000 Jahre alt:

Pferderennbahn:


Theater:





Generell sind die Menschen in der Türkei oder auch in Griechenland sehr sehr gastfreundlich und hilfsbereit. Allerdings war ich nicht in den Hochburgen des Tourismus unterwegs.

Bilder divers:


Federweg wie ein Geländewagen:


Hitzefrei:

Selbst dem Konservierungswachs ist es zu warm:

Um gefährliche Überholmanöver von LKWs zu vermeiden fährt man meist mindestens 90 km/h innerorts.

Unfassbar, da besteht noch viel Nachholbedarf. Oder sind die Straßen, auf denen innerorts so schnell gefahren wird, so gebaut, dass Fußgänger und Radfahrer nicht gefährdet werden?