Priusfreunde.de

Was sehr auffällig ist, egal bei welchem akuten Thema: es sind immer wieder dieselben Personen, die als Zweifler oder gar Leugner in Erscheinung treten, sei es 9/11, Flüchtlinge, der Klimawandel oder Corona. Grundtenor: die Medien lügen, verdrehen Wahrheiten oder wollen nur Angst schüren. Der Bürger, der diese Informationen und Warnungen ernst nimmt, wurde durch die Medien verblödet und wird eines Tages ein böses Erwachen erleben.
Nur dieser besondere Personenkreis hat sich "unabhängig" informiert, alles durchschaut, kennt die wahren Fakten und weiß, daß wir Bürger von Staat und Medien gelenkt und hintergangen werden.

Und ich unterschreibe jetzt schon blind, daß dieser Personenkreis auch beim nächsten großen Thema wieder auf den Plan treten wird, um seine grundsätzlichen Zweifel an allem anzumelden, was auf offiziellen Wegen zu Gehör gebracht wird.

Timo

Hi Timico,

ehrlich gesagt machen mir die wirklich Durchgeknallten eher weniger Sorgen. Mich beunruhigen eher die "Normalos", die sich von denen so ein wenig anstecken lassen und dann sich dann stückweise abwenden von den wirklichen Möglichkeiten, die Gesellschaft zu prägen und zu verändern.
Das Schräge ist ja, dass der Effekt paradox ist:
- Je mehr das Generalmisstrauen gegen breite Informationsquellen gesät wird und "aufgeht", desto mehr macht man sich abhängig von imer kleineren und dubioseren Quellen.
- Je mehr betont wird, dass alles Bekannte undemokratisch sei, desto stärker wenden diejenigen, die das glauben, sich immer kleineren "Zirkeln" (bis hin zu Autokraten) zu.
- Je stärker Bildung abgelehnt wird (weil man dahinter "Lügen" oder Einseitiges wittert), desto geringer und einseitiger sind die Leute dann auch gebildet - hält sich aber (Dunning-Kruger-Effekt) für besonders schlau und allgemeine Bildung für unwichtiger.
-....

Wie gesagt: Wenn das ein kleiner Zirkel unter sich macht, ist mir das relativ egal- zumal die sich dann gerne mit Themen beschäftigen, die außerhalb kaum Anklang finden (Flat earth, Echsen, ...).
Aber die Missionare unter ihnen propagieren ihre Weltsicht auf aktuelle Themen und färben dann auch auf die Außenwelt ab.

... und dann lesen wir von "Politikverdrossenheit" und wundern uns, woher das kommt (und schauen oft in die falsche Richtung).

Gruß

PMueller

Ich bin erfreut, wenn sich Presse oder ein Fernsehteam ( der ÖR, die privaten konsumiere ich nicht ) einer Sache annimmt und zumindest heftig hinterfragt.
Vielleicht hat jemand eine TV Sendung in Erinnnerung, wo Virologe Prof. Schmidt-Chanasit sagte: Im Flugzeug ist man so sicher wie im OP Saal. In beiden ist ein Hepa Filter vorhanden, der schützt sogar vor Ebola.
Nachlesbar:„Die Luftfilter filtern auch das Virus raus, so sicher wie in unseren Labors, wo wir an Ebola forschen.“ Deshalb könne man in den Ferien beruhigt und angstfrei verreisen, empfahl er, „um Corona zu vergessen.“ - www.waz.de/kultur/fernsehen/markus-lanz-...ert-id229391698.html
Da war ich kurz davor ihm zu glauben. Inzwischen unterstelle ich ihm jedoch Leichtgläubigkeit !

Die Sendung "nano" widerlegt die Argumente der Lufthansa.
Wir wollen nicht ihren Urlaub verderben, aber nach unseren Recherchen müssen wir das tun- video die ersten 8 Minuten www.3sat.de/wissen/nano/200703-sendung-102.html

Gruß Hybridfan5

@Timico
Ich kann Dir da nur vollständig zustimmen. Genau so ist es. Leider. Früher gab es solche Leute auch schon, nur eben mit dem Unterschied, dass sie da unter sich blieben. Ende der 80er Jahre kamen dann die ersten "offenen Kanäle" in den Kabelfernsehnetzen, und dann hatten diese Leute erstmals auch die Möglichkeit, ihre eigenartigen Botschaften unter das Volk zu bringen. Anfang der 90er Jahre waren das zum Beispiel beim Offenen Kanal Berlin einige Leute, die man heute als "Reichsbürger" bezeichnen würde, und davon unabhängig auch mehrere Leute, die der festen Überzeugung waren, dass es das HIV-Virus und die Krankheit AIDS nicht gibt, und darüber eine Vielzahl von Sendungen gemacht haben.

Tja - und dann kam das Internet. Da hatten einige dubiose Leute dann irgendwann eine eigene Homepage, aber die musste man aktiv suchen, so dass das immer noch eine kleine Minderheitenveranstaltung war. Aber dann kam "Social Media". Seit Facebook & Co. erreichen diese Leute eine große Öffentlichkeit und schaffen es, damit umfangreiche und nachhaltige Zwietracht zu säen. Und wenn Facebook nun so langsam damit beginnt, die eine oder andere Äußerung als "Fake News" zu kennzeichnen, fühlen sich diese Leute schon wieder in ihrer Meinungsfreiheit eingeschränkt...

Manch einer ist ja der Meinung, dass man in Deutschland seine Meinung nicht mehr sagen darf, wenn sie nicht dem "Mainstream" entspricht. Dabei äußern die ja ständig irgendwo (überwiegend ungefragt) ihre Meinung, ohne dass sie jetzt im Gefängnis sitzen (was in anderen Ländern zweifellos der Fall wäre, wenn man sich dort den Chef der Regierung am Galgen oder sonstwo wünscht).

Manch einer vergisst nur, dass es eben auch dazu gehört, mit den Konsequenzen der eigenen Meinungsäußerung zu leben. Wer beispielsweise auf der Arbeit, statt zu arbeiten, politische Volksreden hält, wo er zu erkennen gibt, dass er von Flüchtlingen, Moslems, Umweltschützern oder Politikern nichts hält, der muss sich eben nicht wundern, wenn irgendwann keiner mehr mit ihm in der Kantine essen gehen möchte. Aber auch das werten diese Leute dann wieder als Angriff auf ihre Meinungsfreiheit.

Es gibt ja sogar Kassiererinnen im Supermarkt oder Busfahrer am Lenkrad, die es fertigbringen, in ihrer beruflichen Umgebung, wo die Kommunikation eigentlich sehr eingeschränkt und klar zielgerichtet ist, dieses bisschen Kommunikation so zu gestalten, dass sie ihre Grundhaltung dabei klar zum Ausdruck bringen. Und wenn ich sowas mitbekomme, dann werde ich in der Regel ziemlich deutlich. Ein Busfahrer soll den Bus fahren, eine Kassiererin soll mir den Preis nennen, den ich zu zahlen habe - aber nicht ihre gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit raushängen lassen.

Matthias

Also ich glaube auch, das die in 10.000m Höhe angesaugte und gefilterte Luft die aus den Düsen kommt keine Viren enthält.
Nur vermischt die sich recht schnell mit dem Mief...

Sicher haben auch die Klimaanlagen auf den Kreuzfahrtschiffen (wo sich auch alle infiziert haben) diese super Hepa-Filter schon um den Dieselruß rauszufiltern, der sonst auf den Betten liegen würde
Es geht doch nichts über frische Meeresluft schnuppern.

gcf schrieb:
Luft die aus den Düsen kommt Es ist interessant, dass dieses kein Thema mehr ist. Gruß Hybridfan5

gcf schrieb:
Also ich glaube auch, das die in 10.000m Höhe angesaugte und gefilterte Luft die aus den Düsen kommt keine Viren enthält.
Nur vermischt die sich recht schnell mit dem Mief....
Das ist es doch genau. Nicht die Luft aus der Klimaanlage ist das Problem, sondern der Passagier neben mir. Und das hätte der Schmidt-Chanasit wissen müssen, daher muss ich ihm an dieser Stelle leider Vorsatz unterstellen. Und dafür muss ich auch kein Virologe sein, um zu wissen, dass er da nicht bis zum Ende gedacht hat. Ein Verschwörungstheoretiker würde jetzt vermutlich sagen, dass er wohl von der Reisebranche bestochen wurde, aber damit würde sich der Verschwörungstheoretiker ja endgültig lächerlich machen, weil er ja vorher noch meinte, dass das Virus gar nicht so schlimm ist, falls es überhaupt existiert. Also da lauern viele schöne Widersprüche.

Glücklicherweise wissen die allermeisten Menchen, dass wir uns in einer für uns neuartigen Situation befinden, wo man jeden Tag etwas dazu lernt, und wo auch die Wissenschaft noch keine allgemeingültigen Ergebnisse vorweisen kann. Dazu gehört auch, dass der eine oder andere Wissenschaftler oder auch ein politischer Beamter sich mal zu der einen oder anderen Äußerung hinreißen lässt, weil er zu früh gesprochen und den Denkprozess zu schnell abgeschlossen hat.

Ziemlich gegen Anfang meinte Prof. Wiehler mal, dass Masken nichts bringen würden, weil man das Virus da trotzdem durch einatmet. Diese Aussage nehmen bestmmte Leute (die sonst immer erwähnen, dass er ja "nur" Tierarzt ist) als Bestätigung dafür, dass Masken nichts bringen. Zum Glück hat sich kurze Zeit später die Erkenntnis auch in Europa verbreitet, dass diese einfachen OP-Masken dafür da sind, um alle anderen zu schützen, so wie es die Asiaten schon lange praktizieren. Wenn also jeder im Supermarkt eine trägt, sind alle ziemlich gut geschützt, weil sich die "Abgase" einfach nicht so weit verbreiten wie beim Chorsänger ohne Mund-Nasen-Schutz.

Das ist eben alles nicht so einfach. Populisten bieten aber einfache Lösungen für komplexe Probleme an. Und damit punkten sie dann eben bei bestimmten Leuten, und zwar quer durch alle Bildungsschichten. Ich kenne eine niedergelassene Ärztin, die verschickt in ihr privates Umfeld Links zu allen möglichen Youtube-Filmen, wo dann zum Beispiel jemand auf einem Campingstuhl auf seinem Balkon sitzt, und mit todernster Mine das Weltgeschehen in seinem Sinne kommentiert. Ich weiß nicht mal, wer das ist, und welchen Hintergrund er hat. Warum sollte ich dem mehr glauben als zum Beispiel einer professionellen Nachrichtenredaktion in Hamburg-Lokstedt? Quellenkritik ist doch das Erste, was ich machen muss, wenn ich eine Information bekomme, deren Herkunft ich nicht sofort einordnen kann.

Matthias

Pianist schrieb:
Nicht die Luft aus der Klimaanlage ist das Problem, sondern der Passagier neben mir.In einem Operationssaal wird die Luft nach ganz speziellen Kriterien durch den Raum geführt.
Auch die Luftfahrtbranche hat eine Art Zuluft und Abluftführung. Die hat ganz sicher nichts mit einem OP zu tun, aber damit wurde argumentiert.

Ein - Verzeihung @Shar - leichtgläubiger Priusfreund beschreibt es:

Shar schrieb:
Im Flugzeug hast du derart oft einen Komplettaustausch der Raumlauf (ca. alle 1,5min), wie du sie in keinem normalen Gebäude hast. Es wird fortwährend reine Frischluft zugeführt. Ein Mischen mit oder ein Aufbreiten der alter Kabinenluft gibt es nicht. Hinzu kommt, daß durch die in der Kabine vorherrschende dauerhaften Luftbewegung von oben (Frischlufteinblasung, i.d.R. aufbereitete und gefilterte Zapfluft vom Triebwerk) nach unten (Altluftansaugung, die über ein Ventilsystem direkt ausgestoßen wird) Aerosole sich nicht ausreichend lange in der Luft halten. Daher wird das Infektionsrisiko im Flugzeug über die Atemluft als sehr gering eingestuft. - www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=165#598850
Die Sendung nano widerlegt das teilweise.

Zum MNS habe ich eine andere Meinung. Grundsätzlich atmet ein Infizierter mit und ohne MNS die gleiche Menge Atemluft aus. Solange Viren bereits beim Ausatmen austreten und nicht direkt am MNS hängen bleiben, verteilen sie sich mit der Atemluft im geschlossenen Raum.
Die Uni Berlin hat nachgewiesen, dass beim Sprechen die Viren durch den Alltags-MNS Schutz dringen.

Aktuell ist ja eine Debatte über das Tragen des MNS im Einzelhandel im Gange.
Gruß Hybridfan5

@Pianist: 2x Daumen hoch für die letzten Beiträge!

Timo

Hybridfan5 schrieb:
Zum MNS habe ich eine andere Meinung. Grundsätzlich atmet ein Infizierter mit und ohne MNS die gleiche Menge Atemluft aus. Solange Viren bereits beim Ausatmen austreten und nicht direkt am MNS hängen bleiben, verteilen sie sich mit der Atemluft im geschlossenen Raum.
Die Uni Berlin hat nachgewiesen, dass beim Sprechen die Viren durch den Alltags-MNS Schutz dringen.
Die Frage ist aber: wie weit kann man für den Augenblick die Viruslast in der Luft senken, wenn mir zum Beispiel jemand gegenübersteht und mit mir redet. Der Abstand ist wichtig, aber auch die Maske kann dann eben noch als kleine weitere Bremse wirken, und beides zusammen senkt die Viruskonzentration dann womöglich so weit, dass keine Infektion stattfindet.

Der Krankenhaushygieniker Prof. Zastrow ist sich total sicher, dass das so ist, und dass daher das Tragen der Masken in solchen Situationen sinnvoll ist. Gleichzeitig meint er, dass dadurch keine neuen zusätzlichen Risiken für den Träger entstehen, weil sich in den Masken nur jeweils meine körpereigenen Partikel sammeln, die mich nicht umhauen, weil ich die ja schon kenne.

Ich habe bei den Interviews mit Prof. Zastrow immer nur das Problem, dass er eben nicht wie ein Professor klingt, sondern mich immer an einen bestimmten Autoverkäufer erinnert, bei dem ich mal einen Diesel-Touareg gekauft habe. Aber das ist vermutlich mein persönliches Problem.

Matthias

Die Nano Sendung ist ja interessant, da ist das (von mir ganz am Anfang etwas verschmähte ) ÖR seinem Bildungsauftrag ja prima nachgekommen. Das wurde hoffentlich live nicht grad um 23:20 ausgestrahlt?

Eins fehlt - wieso ist die Redaktion nicht nach Brüssel gefahren und dort bei der Politik nachgefragt, schließlich hat die EU es den Airlines erlaubt. Und die tun natürlich alles, um das Geschäft endlich mal wieder in schwarzen Zahlen enden zu lassen. Wenn Ryan Air maximal dicht packt (weil EU das erlaubt), dann kann Lufthansa nicht einen zu 1/3 gefüllten Flieger (1,5m Abstand Pax zu Pax) gegen anfliegen lassen. Und die PR, ..., ist halt PR - denen glaubt man besser so wenig wie den Gebrauchtwagenhändlern - das sollte derweil zur Lebenserfahrung gehören.

Hier ist die Politik gefragt, finde ich! Gleiche Rahmenbedingungen für alle Airlines schaffen. Meinentwegen sollen die Ticket Preise verdoppelt werden, wenn alle, wirklich alle, Airlines nur maximal 50% befüllen dürfen (bin ganz bewusst von 30% auf 50% gegangen).

Ein klein wenig zu dünn gebohrt, aber gut - schon mal die richtige Richtung (zu dem Thema).

Die Aussage "Die Luft ist so rein, wie in einem OP-Saal" kann ich weder bestätigen noch dementieren. Die HEPA-Filter sollen zwar Bakterien einfangen, bei kleineren Viren ist das aber nicht aktuell ausreichend untersucht.
Da im Flugzeug ja auch gegessen und getrunken wird, muss die Maske natürlich abgenommen werden und je nach Einstellung der Zuluftdüse über den Plätzen kann auch hier die Person daneben/davor/dahinter nicht mehr den Schutz genießen, den ein Maskenträger bietet.
Da ich häufig an öffentlichen Orten unterwegs bin, fällt mir hingegen immer wieder auf, dass grob die Hälfte der MNS-Träger die Nase doch eher aussparen. Der Atem selbst hat wahrscheinlich nicht die Reichweite wie bei der Sprache, der Schutz ist dennoch ganz klar zurückgefahren.

Pianist schrieb:
....Früher gab es solche Leute auch schon, nur eben mit dem Unterschied, dass sie da unter sich blieben....
Ein Arbeitskollege von mir meinte mal:
"Es gab früher in jedem Dorf einen Trottel. Den kannte jeder und alle wussten, dass der ab&an Dünnsinn redet und fanden sich damit ab. Sogar er selbst wusste, dass er der Dorftrottel war.
Aber in Internetzeiten schließen sich die Trottel von 1000 Dörfen zusammen, bestätigen sich gegenseitig, kapseln sich von den Normalos ab und meinen am Ende dann, die Mehrheit zu sein."

Ja, sehr zutreffend!

Matthias

@cirr_s: nano wird zu allen möglichen Tageszeiten wiederholt. Und wie viele Sachen der ARD kann man sie auch in der Mediathek ansehen. Sendungsseite: www.3sat.de/wissen/nano

LG
Klaus