Zum Thema Zylinderabschaltung:
VW schließt die Einlass- und Auslassventile der beiden mittleren Zylinder beim 4-Zyliner TSI-Motor (z.B.im Golf). 4 elektrische Aktuatoren fahren Stifte in die Bahnen auf seitenverschieblichen Nocken und lassen so entweder den Nocken wirken (Ventilöffnung) oder einen Null-Nocken (Ventil bleibt zu), siehe Foto unten. Die beiden äußeren Zylinder laufen weiter, halten den Motorblock auf Temperatur und werden in einen höheren Lastbereich verschoben, und das spart (laut VW) bis zu 14 % Sprit.
Honda Civic Hybrid: weil der Verbrenner durch eine fehlende Kupplung zwischen E-Motor und Verbrenner immer mitgeschleppt werden muss, gibt es beim Civic 2006 eine dreistufige Ventilhubverstellung, gesteuert durch drei Ölkanäle in der hohlen Nockenwelle. Dieser Öldruck wirkt auf kleine Bolzen zwischen mehreren Kipphebeln, die auf unterschiedlichen Nockenprofilen laufen. So kann entweder ein normaler Ventilhub, ein "verschärfter" Ventilhub (für hohe Drehzahlen) oder eben eine Abschaltung des Hubes realisiert werden.
Der Honda Insight 2 (sowie der Jazz hybrid) kann nur zwischen Normal-Ventilhub und keinem Ventilhub (Ventilabschaltung) umgeschaltet werden.
Durch das Schließen der Ventile muss zwar komprimiert werden, danach finden aber auch wieder Expansionen statt, und das ist wirkungsvoller, als die Luft in den Zylindern immer durch die Engstelle Ventile zu befördern, es entstünden dabei sogenannte Drosselverluste.
Toyota verstellt den Ventilhub, indem die Nockenwelle relativ zur Kurbelwelle verdreht wird. Dazu wird durch Öldruck das Zahnrad der Steuerkette relativ zur restlichen Nockenwelle verstellt, indem es auf einer Kurvenbahn abläuft. Ventilschließungen sind bei Toyota (zumindest bei den Hybridfahrzeugen in Deutschland, die ich kenne) nicht notwendig und möglich.
Gruß Benno
