Priusfreunde.de

Hallo werte Priusfreunde!

Ich kenne es schon aus jungen Jahren durch die Fernsehsendung "Der 7.Sinn" und man liest es auch hier gelegentlich: Vorsicht wenn man zum ersten mal Automatik fährt! Im 7. Sinn natürlich völlig dramatisch: "Der Wagen nähert sich einer Kurve [Landstraße]. Hier ist der Fahrer es gewöhnt, die Kupplung zu betätigen und herunter zu schalten." Der Wagen rutsche geradeaus mit 4 blockierenden Rädern in die Wiese.

Wie war das denn bei Euch so?
Ich beherzigte während der ersten 2-3 Fahrten den Tip, den linken Fuß unter den Sitz zu klemmen. Da bei mir aber der linke Fuß nie auch nur gezuckt hat, um zu kuppeln, habe ich das schnell wieder gelassen. Mir kam das Fahren ohne Kupplung sofort so "natürlich" vor, da gab es keine nötige Umstellung. Ging nur mir das so, weil ich vorher die Schaltwagen mitunter auch ohne Kupplung, außer beim Anfahren, gefahren bin?

Bin ich komisch, weil sich bei mir auf langen Strecken die beiden Füße die Arbeit teilen, also links oder rechts abwechselnd für beide Pedale im Prius zuständig sind?

Was waren das noch für Zeiten, als ich mit 16 den Traktorführerschein machte und lernte, wie man mit Zwischengas fährt. Und wie schön ist es erst, das man so einen Kram heute nicht mehr machen muß, schon garnicht in einem Pkw! Mir ist es seit nun sieben Jahren unverständlich, warum jemand darauf besteht, die Übersetzung mit Kupplungsbetätigung ändern zu wollen. Schon die Wandlerautomartik konnte das gut, ein herkömmliches CVT ohnehin noch angenehmer und die "eCVT" der HSD machen das seit vielen Jahren souverän.

Wie war bei Euch der Verlauf, die ersten Erfahrungen mit Automatik? Oder ist hier gar jemand, der nur für Automatik einen Führerschein hat? Ich könnte letzteres inzwischen nachvollziehen. "Früher" hatten das nur alte Leute...

LG
Klaus

Hallo,

eigentlich habe ich keine Umstellung gebraucht. Nur ein-, zweimal zuckte am Anfang die rechte Hand - ins Leere. Jetzt, nach zwei Jahren, wenn ich irgendwie im Tran mich beeilen muss, zuckt die Hand noch gedanklich, bewegen tut sich nichts - komisches Gefühl (der Fuß macht nix, nichtmal gedanklich - der hat sich besser umgestellt . Aber diese seit fast dreißig Jahren eingeprägten Abläufe kriegt man nur schwer weg.

Im normalen Fahrbetrieb habe ich keinerlei Probleme. Der linke Fuss ist arbeitslos und hängt so rum, die rechte Hand hält nur noch das Lenkrad fest und spielt manchmal mit dem kleinen Hebelchen.

Ansonsten finde ich das Fahren mit Automatik, entgegen meinen früheren Vorstellungen, entspannender und angenehmer. Kein Ruckeln, kein Rumgewurschtel mit den Gängen. Noch zu Zeiten meiner Rüttelplatte dachte ich, ohne Schaltung wäre langweilig. Jetzt kommt mir das Schalten altmodisch und rückständig vor. Auto 1.0 halt

Grüße
Mihashi

KSR1 schrieb:

Was waren das noch für Zeiten, als ich mit 16 den Traktorführerschein machte und lernte, wie man mit Zwischengas fährt.

Oh jaaa, Zwischengas, das kenne ich auch noch. War zwar in den 80ern bei den PKW eigentlich nicht mehr nötig, aber manche Gänge gingen so einfach besser rein.

Zur Automatik bin ich eher zufällig gekommen als ich mir vor über 10 Jahren einen Daihatsu Applause mit 4 Stufen-Wandler zugelegt habe.

Vorher immer mit Handschaltung hatte ich aber eigentlich keine Umstellungsprobleme, weder Fuss- noch Armzucken .

Da ich die Automatik mittlerweile sehr schätze (gerade im Stadtverkehr ein Seegen), sollte der Nachfolger auch wieder Automatik haben, aber bitte möglichst ohne Verbrauchszuschlag, was dann eigentlich zwangsläufig irgendwie zum Prius führte.

Beim Prius wollte ich dann schon mal zum Wählhebel in der Mitte greifen... ach nee ist ja jetzt der kleine Stick...

Die Wandlerautomatik war ja schon super, aber das eCVT setzt da noch mal einen drauf, ruckfreier und sanfter geht's wirklich nicht mehr.

Und wenn im Urlaub die Mietkutsche "beschaltet" werden will, dann klappt das zwar noch, aber irgendwie löst das in mir keine Sehnsüchte nach den "guten alten Zeiten" aus

Die Bedienung des eines Autos mit Automatik ist von der Motorik her viel leichter zu bewältigen. Die Umstellung war eigentlich sehr einfach.

Nur durch jahrzehntelange täglich ausgeführte Bewegungsabläufe dressiert, zuckte der Kupplungsfuß manchmal bei Notbremsungen. War aber kein Problem, ich habe bewußt den linken Fuß ganz links abgestellt, da hat er nur kurz gegen die Bodenplatte getreten.

Viel schlimmer ist der Umstieg von HSD zurück auf ein Schaltgetriebe.........

Ich habe 1975 in der Fahrschule schon beides fahren dürfen, Schaltwagen und Automatik. Also musste ich mich nicht gross umstellen. Heute, mit dem Prius3 ist das allerdings am schönsten, stufenlos, ohne rucken. Morgens im Berufsverkehr um Zürich herum bist du dankbar für Automatik und elektrischen Anteil,

Und ich habe immer noch die Wahl, je nachdem welches Auto ich grade benutze. Beim Studebaker von 1927 muss ich sogar noch die "Doppelkupplung" machen, also Kupplung treten, Gang raus, Kupplung loslassen, Kupplung wieder treten, Gang rein.

Wenn ich dann umsteige in den Jaguar E, dann sollte ich beim runterschalten auch Zwischengas geben, das Getriebe ist sehr dankbar dafür.

Und die beiden dicken V8, BMW 840 und Mercedes SL500 (129) sind mit ihrer Automatik auch zum geniessen und cruisen. Drehmoment genug vorhanden, da will man nicht mehr schalten.

Mit den Füssen klappt das alles sehr gut, auch wenn ich alle nacheinander an einem Tag fahre. Nur passiert immer mal wieder, das ich ohne aufzuschliessen einsteigen will, und drücke dann auch noch den Startknopf. Bis ich merke, halt da gehört der Schlüssel rein.

Und im Prius hab ich nicht mal mehr den Schaltknüppel, der wurde umgehend durch die Druckknöpfe ersetzt.

Also, alles dabei was die Entwicklung im Fahrzeug so gebracht hat und bei Bedarf täglich zu erleben. Der Fortschritt ist nicht schlecht. Nur fahren will ich schon noch selber

Gruss
Chris

Ich bin nach der Fahrschule fast nur noch Automatik gefahren. Meine Eltern fuhren damals schon Automatik und mein erstes Auto teilte ich mir mit meiner Mutter und hatte daher auch Automatik.
Seitdem kam mir nichts anderes mehr auf die Einfahrt. Ich empfand das Kuppeln immer als unnatürlich.
Seltsamerweise war ich derjenige unserer Familie, der als einziger mit der Schaltung eines geerbten Ford Granadas klar kam.

Mein Vater hatte in den 90ern mal nen Kollegen, der berichtete, dass er mit seinem neuen Automatik-BMW bei 180 auf der Autobahn schalten wollte und fast nen Unfall gebaut hätte. Ich habe den Bericht schon immer für Quatsch gehalten. Warum sollte ich bei 180 schalten wollen?

Als ich letztens meinen automatischen Astra Caravan verkaufte, sagte die 23-jährige Interessentin vor der Probefahrt, sie sei noch nie Automatik gefahren. An der ersten Ampel wollte sie noch schalten, ab der zweiten nicht mehr. Als sie ausstieg, sagte sie, sie würde nur noch Automatik fahren wollen! Am Tag darauf kaufte sie den Wagen.

Am Anfang ganz gemütlich und entspannt, man hat halt drauf geachtet.

Nach dem Besuch an der Tanke fühlte ich mich schon sicherer und habe an andere Dinge gedacht.

Ausfahrt Tanke, linker Fuß will kuppeln, WUPP! - Kaffee des Beifahrers liegt im Fußraum.

reka schrieb:
...
Mein Vater hatte in den 90ern mal nen Kollegen, der berichtete, dass er mit seinem neuen Automatik-BMW bei 180 auf der Autobahn schalten wollte und fast nen Unfall gebaut hätte. Ich habe den Bericht schon immer für Quatsch gehalten. Warum sollte ich bei 180 schalten wollen?
...

Du meinst, warum Du schalten sollst, wenns auch eine Automatik machen kann? Dann bist Du hier richtig.
@180: um den Dreh ging beim Vorwagen die 4-Stufen-Automatik im Kickdown in die letzte Stufe...

Das erste Mal war ein Leihwagen in San Francisco. Habe den Wagen abgeholt und vorm Hotel beim Auschecken eine Vollbremsung gemacht. Ist gut gegangen, genauso wie die zweite ein paar Kilometer weiter auf der Bay Bridge in Richtung Süden. Danach ging's besser. Mit dem Prius Jahre später hatte ich keine Probleme mehr.

Ich fahre jetzt seit 40 Jahren durchgehend Automatik und habe es fahrtechnisch noch nie bereut, allerdings bei Wagenwechsel, vor allem bei Neuwagen, finanziell. Ich höre noch meinen Fahrlehrer von 1972: in spätestens fünf Jahren ist Schalten Geschichte, wir bekommen Verhältnisse wie in den USA. Falsch! Die meisten rühren immer noch im Getriebe wie im Steinzeitkochtopf und Piepsifahrer sind halt elitäre Genießer mit einem Hang zum etwas Mehr zahlen. Mein erstes eigenes Auto war übrigens ein DAF 44, eigentlich ein nettes und praktisches Vehikel (auch wenn es blöd klingt: Nein, der Gummi ist nie gerissen - DAF-Kenner wissen, was ich meine!), aber mit einem Image , das absolut nicht zu einem schneidigen jungen Jurastudenten mit Ambitionen zum anderen Geschlecht passte. Dann also ein flotter quietschgelber Opel Ascona aut. und prompt saß die Frau fürs Leben auf dem Beifahrersitz. Sie sitzt jetzt übrigens mehr auf dem Fahrersitz von Piepsi als ich!

Sollte für meinem Chef damals was abholen aus einen Nachbarort und Er gab mir seinen 735er dafür. Habe mich gefreut wie ein Keks, 211PS und Automatik. Nach dem ersten starken " nicken " habe ich d. linken Fuß unter den Sitz " geklemmt " dann gab es kein nicken mehr und es hat ein wahnsinnigen Spass gemacht.

War eine tolle Zeit für einen Autobekloppten wie mich damals, Chef hat verschiedene Spielzeuge gehabt.

Mit 25 habe ich mir meinen ersten Automatikwagen gekauft. Einen Nissan Micra mit CVT.

War toll und sehr angenehm, in der Stadt ein Segen.
Allerdings konnte der Wagen nicht kriechen, der Wagen fuhr erst los, wenn man das Gaspedal antippte. Das störte mich.
Nach anderthalb Jahren hat mich die Automatik dann so gelangweilt, dass ich mir wieder einen Schaltwagen kaufte und wieder rund 13 Jahre lang im Getriebe rührte.

Jetzt habe ich wieder Automatik und wieder CVT. Und nun finde ich es toll.
Und wenn mir mal wieder langweilig wird, hat die Automatik reichlich Schaltprogramme und zusätzlich noch sieben virtuelle Gänge. Damit kann ich leben...auf Dauer.

Umgewöhnungsprobleme gibt es bei mir keine, egal wann ich auf Automatik oder Schaltung wechsele. Beides ist mir in Fleisch und Blut übergegangen.

Mihashi schrieb:
eigentlich habe ich keine Umstellung gebraucht. Nur ein-, zweimal zuckte am Anfang die rechte Hand - ins Leere. Jetzt, nach zwei Jahren, wenn ich irgendwie im Tran mich beeilen muss, zuckt die Hand noch gedanklich, bewegen tut sich nichts - komisches Gefühl (der Fuß macht nix, nichtmal gedanklich - der hat sich besser umgestellt . Aber diese seit fast dreißig Jahren eingeprägten Abläufe kriegt man nur schwer weg.

Ist bei mir sehr ähnlich.
Ich fahre den Prius Plus jetzt seit 3,5 Monaten; zuvor war ich nur einmal vor 15 Jahren im USA-Urlaub Automatik gefahren. Leichte Zuckungen in der rechten Hand habe ich in Ausnahmefällen immer noch, das war in den ersten Tagen noch viel deutlicher. Der linke Fuß hat sich relativ bereitwillig abstellen lassen - am Anfang hab ich ihn sehr bewusst auf den dafür vorgesehenen Standort ganz links gestellt, inzwischen bin ich nicht mehr so streng.
Meine vorherige Einstellung, dass Automatik irgendwie doof ist, habe ich mit der Probefahrt im P+ ganz plötzlich abgelegt. Nochmal ein großes Stück lieber gewonnen habe ich die Automatik im letzten Urlaub, wo wir ziemlich viel Berge/Serpentinen hoch und runter gefahren sind. Da ist der Komfortunterschied wirklich riesig.

Verwalter305 schrieb:
Ich fahre jetzt seit 40 Jahren durchgehend Automatik und habe es fahrtechnisch noch nie bereut, allerdings bei Wagenwechsel, vor allem bei Neuwagen, finanziell. Ich höre noch meinen Fahrlehrer von 1972: in spätestens fünf Jahren ist Schalten Geschichte, wir bekommen Verhältnisse wie in den USA. Falsch! Die meisten rühren immer noch im Getriebe wie im Steinzeitkochtopf und Piepsifahrer sind halt elitäre Genießer mit einem Hang zum etwas Mehr zahlen. Mein erstes eigenes Auto war übrigens ein DAF 44, eigentlich ein nettes und praktisches Vehikel (auch wenn es blöd klingt: Nein, der Gummi ist nie gerissen - DAF-Kenner wissen, was ich meine!), aber mit einem Image , das absolut nicht zu einem schneidigen jungen Jurastudenten mit Ambitionen zum anderen Geschlecht passte. Dann also ein flotter quietschgelber Opel Ascona aut. und prompt saß die Frau fürs Leben auf dem Beifahrersitz. Sie sitzt jetzt übrigens mehr auf dem Fahrersitz von Piepsi als ich!

Wow! Sehr schöne Geschichte und schön, daß sie schon so lange anhält! Ich bin vor recht genau 7 Jahren auf Automatik umgestiegen. Das war ähnlich, wie später der Wechsel auf den Prius: ich frage mich, warum ich das nicht früher gemacht habe.
Wenn ich Geld für einen Oldtimer übrig hätte, wäre ein DAF mit in der Wahl. Sehr traurig, daß man sich in den letzten Jahrzehnten einen Jux daraus gemacht hat, diese Autos mit Fullspeed rückwärts zu crashen!

hungryeinstein schrieb:
...
Nach anderthalb Jahren hat mich die Automatik dann so gelangweilt, dass ich mir wieder einen Schaltwagen kaufte und wieder rund 13 Jahre lang im Getriebe rührte.
...

War das wirklich die Automatik? Bei mir war es die Leistung, die mir nach einem Jahr langweilig wurde. Die CVT des Punto hätte ja 6 virtuelle Stufen gehabt. Jedenfalls hatte ich nach einem Jahr auf den Astra gewechselt, weil viel besseres Leistung-Gewicht-Verhältnis und meine Holde ein neues Auto brauchte. Den Punto haben wir noch immer.

Egal ob Alltagsauto oder Oldtimer, ich würde beim Kauf immer auf Automatik achten. Selbst wenn die nur drei Stufen hat.

LG
Klaus

Ich habe selbst noch nie(!) ein Auto mit Handschaltung gekauft - mittlerweile habe ich mein 7. Fahrzeug.

Als ich fahren lernte, hatten meine Eltern einen Toyota Carina II Automatik und einen kleinen handgeschalteten Mitsubishi Colt. Schon damals war ich viel lieber mit dem Carina unterwegs, da ich Ruhe und Komfort einfach besser mochte. Mein Fahrlehrer schaute mich regelmässig böse an, wenn ich das Auto - mal wieder - nur mit dem Fuss auf der Bremse starten wollte

So kam es, dass mein erstes Auto ein Toyota Camry 2.0 Automatik war - und das mit 18... Die Kommentare meiner Freunde könnt ihr euch ja vorstellen . Kurz darauf tauschte ich ihn gegen einen Camry 2.5 V6 Automatik - offiziell natürlich nur wegen der Klimaanlage... Dass der V6 zufälligerweise 160 PS hatte, war natürlich willkommen

Anders als vielen von euch mit dem zuckenden Kupplungsfuss geht es mir z.B. so, dass ich bei einer Vollbremsung mit einem Handschalter niemals die Kupplung trete, da ich mir diesen Reflex einfach nie angewöhnt habe.

Trotzdem komme ich natürlich sehr gut mit Handschaltern zurecht - nicht zuletzt auch wegen meines früheren Hobbys. Ich veranstaltete Konzerte und Open-Airs und da fährt man alles, was Räder hat. Also sind auch 3.5-Tonner Ivecos und Sprinter kein Problem für mich.

Wenn ich mal als Service-Ersatzfahrzeug einen Handschalter bekomme, macht das - je nach Fahrzeug - sogar mal kurz Spass. Ich bin dann allerdings sehr froh, wieder zur Automatik zurückkzukehren.

Gruss Christian