Priusfreunde.de

Dix schrieb:

Ich bin wahrlich erschüttert, wie selbst jetzt immer noch geheizt wird. Und mit welchen Schrankwänden.

Der Anteil an Dienstwagen darunter ist sicher recht hoch. Wer eine Firmen-Tankkarte hat dem ist das doch egal wie teuer das Benzin ist. Und die Firmen trauen sich garantiert nicht den gerade höheren Angestellten dazu zu animieren sparsamer zu fahren. Zahlen darf es die gesamte Firma und damit jeder Angestellte, da es zusätzliche Kosten für die Firma sind die ja irgendwie abgefangen werden müssen.

Hier müsste man mal anfangen, dass für geschäftlich genutzte Fahrzeuge zwingend 130 km/h auf Autobahnen aus versicherungstechnischen Gründen das Limit ist. Aber das traut sich halt auch kein Politiker. Noch weniger die FDP die hier von der Lobby sicher klare Vorgaben hat was sie machen darf bzw. muss.

Ich musste grad schmunzeln. wegen Firma traut sich nicht...

Bei uns wurde vor wenigen Jahren das Mineralwasser gestrichen bei internen Meetings, nur noch bei welchen mit auswärtigen Besuchern.



Erübrigt sich zu sagen, daß viele Führungskräfte in den Genuß eines Dienstwagens, Sorte: Schrank, kommen...

Hach, ich mag einfach die "Westlichen Werte".

Ja, das ist echt krass - wenn ich einen unerlaubten Umweg auf dem Weg zur Arbeit mache ist der Versicherungsschutz sofort weg.

Im Prinzip ist eine Tankkarte ja nichts andere als eine Brutto-Gehaltsumwandlung, wieso gibts eigenlich keine ÖPNV-Karte?

Eine solche Bruttoumwandlung bedeutet:
-weniger Einzahlungen in die Sozial und Krankenkassen
-weniger eigene Rentenansprüche
-wird sowieso kompensiert durch Steuererhöhungen (oder ausbleibende Steuersenkungen)
-andere zahlen dafür höhere Steuern/Beiträge

In der Gehaltsliga bis du eh über allen Beitragsbemessungsgrenzen.

Andi_mit_i schrieb:

einges, dem ich zustimme.


Hier müsste man mal anfangen, dass für geschäftlich genutzte Fahrzeuge zwingend 130 km/h auf Autobahnen aus versicherungstechnischen Gründen das Limit ist.

Dazu habe ich einen besseren Vorschlag:
Einfach das "Dienstwagenprivileg" abschaffen.
Danach normalisiert sich vieles.

gcf schrieb:
... wieso gibts eigenlich keine ÖPNV-Karte?
Gibt es so halbwegs, nennt sich (bei uns) Jobticket.

LG
Klaus

cirr_s schrieb:
Ich musste grad schmunzeln. wegen Firma traut sich nicht...
...
Ja, an solchen Dingen merkt man, dass bei der "Mitarbeiterexperience" im Wesentlichen eine ideologische Gründe Motivation ist.
Bei uns sind z.B. Monitore für Homeoffice so ein Politikum: Gibt's nicht.
Obwohl alles andere (Dockingstation, Tastatur, Maus, ....)
a) auch nicht weniger kostet UND
b) wir sogar zuhause bleiben MÜSSEN (erst wegen Corona und jetzt wegen des kompletten Umbause der Büroräume).
Ich bin seit 2 Jahren nicht mehr im Büro gewesen ... und jetzt wird alles auf auf Desksharing umgebaut - inkl. neuen 35''-Monitoren und dem Hinweis, dass jemand, der seinen alten mit nachhause nimmt (statt ihn verschrotten zu lassen), Diebstahl begeht.
Dasselbe höre ich auch aus anderen Firmen (auch bzgl Monitoren für Homeoffice) - das scheint so eine Prestigefrage unter den zuständigen Abteilungen firmenübergreifend zu sein. Da wird mehr nach "links und rechts" geschaut als nach "unten".

Sehr unwahrscheinlich, dass jetzt - aufgrund einer lokalen Krise - steigende Benzinkosten in so einem Umfeld für Veränderung sorgen.

Resi schrieb:
Dix schrieb

Der Sprit ist selbst jetzt immer noch nicht teuer genug

Sehr Richtig @ Dix, ganz genau so sehe ich das auch.
Ich glaube, die Rechnung "teurerer Sprit = weniger Autofahren" geht nicht auf. Ist im Prinzip wie beim Rauchen:
- einerseits wird der "gönn-dir-Faktor" dadurch noch größer
- und andererseits ist der Benzinpreis ja eh rein "virtuell" und kann in sehr weiten Grenzen zur Gewinnoptimierung gesteuert werden (sprich: Sobald WIRKLICH weniger gekauft werden sollte, wird der Preis wieder sinken).

... und zur Not wird halt irgendein Honk gewählt, der niedrige Spritkosten verspricht.

Gruß

PMueller

PMueller schrieb:
Ist im Prinzip wie beim Rauchen:Naja, wenn ich z.B. nach Australien sehe, da hat man über den Preis und allgemeine Restriktionen schon eine deutliche Verkleinerung des Raucheranteils hinbekommen.

Bei umgerechnet ca. 24 EUR pro Schachtel und einer nennenswert kleineren Kaufkraft im Vergleich zu D, ist für viele die Schmerzgrenze schon lange überschritten.

eppf

Und da kommt keiner auf die Idee sich den Tabak selber anzupflanzen?

eppf schrieb:
PMueller schrieb:
Ist im Prinzip wie beim Rauchen:Naja, wenn ich z.B. nach Australien sehe, ..
Naja .... ich habe es eher mit "Rauchen in Deutschland" verglichen.
Gerade die Einstellung zum Auto ist in DE wohl besonders kulturell-emotional.
Interessant ist aber auch die Zeitskala: Kann schon sein, dass über die Jahrzehnte das Rauchen weniger geworden ist (auch in DE). Aber einerseits ist der Preis dabei nur ein eher geringer Faktor (ist in DE eigentlich nicht gestiegen) und andererseits ist das ein Trend von Jahrzehnten und nicht Jahren oder Monaten.

So eine Entwicklung sehe ich jedenfalls beim Auto nicht.

Ab einem gewissen Preis verblasst auch das Emotionale. Natürlich die Leute ausgenommen, wo Geld überhaupt keine Rolle spielt.

Das Emotionale in Richtung Auto würde auch in D mit der Zeit verblassen, wenn man Alternativen bereitstellte, die auch funktionieren. Bloß nicht mit den derzeit lobbygesteuerten Politikern, inkl. der Grünen. Man redet zwar darüber, von der Bevorzugung der Straße wegzukommen, handelt aber nicht danach.

Aber man sieht ja auch schon erste Erfolge, wenn man mitbekommt, wie viele Leute heute bereits auf ein eigenes Auto verzichten. Auch der Anteil der jungen Leute, die gar nicht mehr bei der Fahrschule antreten, steigt von Jahr zu Jahr.

eppf

eppf schrieb:
Ab einem gewissen Preis verblasst auch das Emotionale. ...
Nochmal: Ich glaube nicht, dass der Preis in diese Region steigen und sich dort lange genug halten wird. Dazu haben zu viele Leute Interesse und Möglichkeiten, dass Autos gefahren werden...

Beim Rauchen waren es in DE auch andere Maßnahmen, die zu einem Rückgang (aber beileibe noch nicht so weit, wie gewünscht) geführt haben - würde man Autos aus dem öffentlichen Leben derart verbannen wie Zigarretten, würde man da vermutlich auch nach 30 Jahren Effekte sehen.

Ich weiß: Die Spritsparer und Vernunftfahrer unter uns wünschen sich, dass der Kanzler sich hinstellt und ab morgen 25 Euro/Liter (und dafür halbierten Strompreis ) festsetzt.
Aber realistisch betrachtet wäre der dann übermorgen "tot".

Und ein langsamer Weg wird dann eben von Bild, Opposition, Auto- & Öl-Lobby bekämpft und spätestens durch sinkenden Ölpreis unergraben.

Damit will ich nicht ausschließen, dass sich auf Dauer der Autoverkehr in DE reduziert .... aber das simple "Preis hoch = Zahlen runter" ist es einfach nicht.


(die von dir genannten Alternativen sind da garantiert ausschlaggebender - aber da gehören noch viiiiiele andere Bausteine zu)

Gruß

PMueller

Man rast weiter als gäbe es kein Morgen:

Hohe Spritpreise bremsen Autofahrer kaum

Viele klagen über hohe Preise für Benzin und Diesel. Doch während die Politik über Zuschüsse und Rabatte diskutiert, geben die Autofahrer weiter Gas, wie eine aktuelle Auswertung von Verkehrsdaten zeigt.

www.spiegel.de/auto/verkehrsdaten-hohe-s...ed-a8cc-93be80668616


Dabei könnte man die Preiserhöhungen so einfach durch Geschwindigkeitsreduzierungen abfangen:
Gerade auf Autobahnen aber ist der Verbrauch pro Kilometer stark von der gefahrenen Geschwindigkeit abhängig. Laut Umweltbundesamt verbrennt beispielsweise ein typisches Fahrzeug mit 90 Stundenkilometern auf der gleichen Strecke 23 Prozent weniger Sprit als mit einer Geschwindigkeit von 110 Kilometer pro Stunde.

Zitat:
Teils sogar mehr Verkehr
Spritpreise bremsen Autofahrer nicht

Tanken ist derzeit teuer wie nie. Viele Autofahrer scheinen die Mehrbelastung lieber zähneknirschend hinzunehmen, als etwas an ihren Fahrgewohnheiten zu ändern. Das legen die jüngsten Erhebungen von Mobilitätsdaten nahe.
- www.n-tv.de/panorama/Spritpreise-bremsen...article23195931.html

Grüße, Egon