Priusfreunde.de

Was hat denn Lindner darauf geantwortet?

Was die zitierte Frage gezielt mit Berufspendlern zu tun hat, erschließt sich mir ganz und gar nicht.

Alleine die Nennung des Fahrzeugpreises beweist sehr deutlich, dass hier garantiert nicht die Pendler mit geringerem Einkommen gemeint sind, die auf ihr Auto angewiesen sind und denen der Spritpreis derzeit wirklich weh tut.

Dies zu missbrauchen, um unterschwellig gleich wieder die Rundfunkgebühren zu wettern, ist schon bezeichnend.

eppf

marratj schrieb:
Hanlon's Razor:

Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.


Ohja - mit dem Prinzip würde man auch mindestens 90% aller Verschwörungstheorien direkt beerdigen können.
WENN es im Allgemeine Bewusstsein so verankert wäre wie z.B. "Zeit ist Geld".
(Wobei ich über ein konsequentes "Man bekommt nichts geschenkt" auch schon sehr glücklich wäre)

Tagesthemen schrieb:
...Dass jemand, der von Rundfunkgebühren bezahlt werde,

Also das war ja wohl auf der "... und du bist häßlich!"-Kindergartenebene.

Und der Verweis auf Berufspendler nur knapp darüber.


eppf schrieb:
...
Dies zu missbrauchen, um unterschwellig gleich wieder die Rundfunkgebühren zu wettern, ist schon bezeichnend....
Schon krass, dass es zu einem Erpressungsszenario geworden ist: "Sag nichts, was mir nicht gefällt, sonst trete ich nochmal einen GEZ-Shitstorm los."

Andi_mit_i schrieb:
Was hat denn Lindner darauf geantwortet?
Lindner parierte: „Ich verstehe, welchen Eindruck Sie erwecken wollen, aber ich sehe, dass Millionen Menschen als Pendlerinnen und Pendler auf das Auto angewiesen sind.

@harzbube: Danke!

Da hat er eine für einen Profipolitiker typische Antwort geliefert. Von der FDP kann man ja auch nix anderes erwarten. Lobbypartei für Wohlhabende.

Ich hätte darauf zurück geantwortet: "Aber ich sehe, dass zig-Millionen Menschen hier in D auf Heizenergie angewiesen sind und da sollte man deshalb deutlich engagierter bei der Entlastung vorgehen, als bei den Pendlern."

Aber der gewöhnliche Mieter hat im Gegensatz zum Autofahrer keine Lobby.

Wurde nicht erst gestern eine Erhöhung der sozial total ungerechten Pendlerpauschale beschlossen?

Ok, es wurde auch eine Erhöhung des Heizkostenzuschusses eingetütet, aber die Wahrheit ist hier auch, dass deutlich mehr Leute unter den massiv gestiegenen Heizkosten ächzen, als es Anspruch auf Wohngeld gibt.

Man setzt wieder einmal auf die vollkommen unangebrachte Bevorzugung des Autoverkehrs und lässt die Leute bei allen anderen Kostenexplosionen, bis auf ein paar Schönheitskorrekturen, im Regen stehen.

Mit auch nur ein bisschen Anstand würde man den nun geplanten Benzinkostenzuschuss nur in Verbindung mit einem Tempolimit gewähren. Also so lange man den Sprit günstiger erhält, wird es verboten, diesen Vorteil bei hohen Geschwindigkeiten mit deutlich erhöhtem Verbrauch zu nutzen.

Dann wäre es zumindest eine halbwegs runde Sache.

Aber vom Staat bezuschussten Sprit bei 200kmh auf der Bahn verheizen zu dürfen, und dabei den unnötigen Energieausstoß während einer Energiekrise zu erhöhen, das geht schlichtweg gar nicht!

Ich fände die 100kmh deshalb gut, weil man damit glaubhaft machen kann, dass dies als vorübergehende Notmaßnahme angesehen werden muss und mit der Allgemeinforderung nach 130kmh nichts zu tun hat. Das sind tatsächlich zwei Paar Stiefel.

Und wer zu dieser Maßnahme nicht bereit ist, dem sollte man nahelegen, einen 2-wöchigen Kiew-"Urlaub" anzutreten. Ob dann der Groschen fällt, da bin ich mir allerdings auch nicht sicher.

eppf

eppf schrieb:

Mit auch nur ein bisschen Anstand würde man den nun geplanten Benzinkostenzuschuss nur in Verbindung mit einem Tempolimit gewähren. Also so lange man den Sprit günstiger erhält, wird es verboten, diesen Vorteil bei hohen Geschwindigkeiten mit deutlich erhöhtem Verbrauch zu nutzen.

Das hätten die Grünen anbieten können. Wäre fair, weil dann jede Seite eine Kröte hätte schlucken müssen.
Aber die Politik ist so einfallslos.

Mir kommt es so vor, als würde Habeck um die Vokabel "Tempolimit" einen größeren Bogen als je zuvor machen. Hauptsache diese nicht mehr für die Grünen rufschädigend irgendwo erwähnen.

Egal ob jetzt dauerhaft oder nur temporär geplant.

eppf

marratj schrieb:
Hanlon's Razor:

Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.
Die letzten 31½ Jahre in diesem Staat haben mich gelehrt, daß dies nur auf die Hälfte aller Fehlentscheidungen zutrifft.

Kein Tempolimit in der jetzigen Situation und gleichzeitig die Forderung nach Spritpreiszuschüssen bei ebenfalls gleichzeitigen Milliardengewinnen für die Mineralölkonzerne kann ich in unserer Lobbykratie beim besten Willen nicht mehr nur der Dummheit der Handelnden zuschreiben.

eppf schrieb:
Ich hätte darauf zurück geantwortet:...
Mir fallen 3 Antwortmöglichkeiten ein:
a) "Wirklich? Die PENDLER sind diejenigen, die deutlich über 100 kmh fahren?"

b) "Und genau diese Pendler profitieren am meisten von sinkendem Spritverbrauch und gleichmäßigerem Verkehrsfluß - und sind am wenigsten von Geschwindigkeitsreduzierungen beeinträchtigt/betroffen.
GERADE für die Pendler sollte man das Tempolimit einführen."

c) "Sparen sie sich Ablenkungsmanöver und bringen sie ein Argument"

Zitat:
Abschied von russischer Energie
"Ohne Tempolimit meint es Politik nicht ernst"

[...] Es sei ganz einfach, beim Heizen Energie zu sparen, ohne, dass jemand frieren müsse, sagt der Energiespezialist vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) im "Klima-Labor". Vor der Raumtemperatur würde er sich aber das deutsche Tankverhalten vorknöpfen: "Man muss sehen, dass zu viele Leute zu dicke Autos mit zu großem Spritverbrauch fahren."
- www.n-tv.de/wirtschaft/Energieabhaengigk...article23200902.html

Grüße, Egon

Und jetzt sogar noch die Internationale Energie Agentur (IEA)

Aus dem Spiegel Ticker herausgefischt:
Autofreie Sonntag, schärfere Tempolimits, Homeoffice und günstiger Nahverkehr – all dies empfiehlt die Internationale Energieagentur (IAE) den Industrieländern, um die Abhängigkeit von russischem Öl zu reduzieren. »In Folge des schrecklichen russischen Angriffs auf die Ukraine könnte die Welt die schlimmste Ölkrise seit Jahrzehnten erleben«, sagte IEA-Direktor Fatih Birol. Die Agentur stellte zehn Vorschläge vor, die nicht nur bei den Folgen des Ukrainekriegs, sondern auch beim Kampf gegen den Klimawandel und gegen Luftverschmutzung helfen sollten.

Allein das Reduzieren der Geschwindigkeit auf Autobahnen um zehn Kilometer pro Stunde würde den Ölbedarf um 430.000 Barrel pro Tag verringern. ...

Wie viele Steilvorlagen brauchen unsere Grünen denn noch, Himmel nochmal! Dafür mausert sich Baerbock von der Taube zum Falken.

Quelle:
www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-...ba-abeb-21c5c2524d61

Wirklich oberpeinlich wäre es jetzt, wenn die EU-Staaten um uns herum ihre bisher gültigen Tempolimits wegen des Ukrainekriegs vorübergehend um 10 bis 20kmh senken würden und bei uns trotzdem an der "freien Fahrt" festgehalten wird.

Dann steht D wieder einmal derart innerhalb der EU am Pranger und sowas zu zurecht!

Wenn man danach nicht mehr daran vorbei kann, doch mitzuziehen, hat man wieder den Ruf des absoluten Schlusslichts, welches notwendige Maßnahmen immer solange verweigert, bis es nicht mehr anders geht. Wie oft will man sich diesen Schuh, ein Bremser zu sein, bei der aktuellen Krise denn noch anziehen?

eppf

eppf schrieb:

Dann steht D wieder einmal derart innerhalb der EU am Pranger und sowas zu zurecht!

Bei uns wird das dann von der FDP und der Autolobby als die Verteidigung der Freiheit und eine Betonung auf die Eigenverantwortung jedes Einzelnen gesehen, denn niemand will einen Verbotsstaat...

Ja, ich glaube, Putin braucht uns, so gegen anno 2030 nur "Kein Tempolimit auf Autobahnen" zu versprechen und schon werden wir erleichtert die neuen F35 zur Landung beordern und Salz und Brot rausholen zur glorreichen Ankunft der "Denazifizierung" und der "Demilitarisierung". Beides - an und für sich genommen: ehrenwerte Ziele. Und "die Freiheit" haben wir ja garantiert bekommen. Schröder wird wieder Kanzler ... äh Gouvernator meine ich