Priusfreunde.de

www.zwischengas.com/de/blog/2019/09/06/O...nteil-.html?viewid=3

Weil es Menschen gibt, die gerne Young- oder Oldtimer fahren wollen als gelegentliches Freizeitmobil oder Alltagsfahrzeug, habe ich versucht, Ansichten zur Umweltverträglichkeit heute von diesen Fahrzeugen zu ergoogeln neben der Ansicht, die ich ohne weitere Informationen und Meinungen zu ihnen habe und aller Emotion dem gegenüber, wie schön und damals herausragend solche Fahrzeuge sein können und waren, eine Seite ihrer Medaille.

Der verlinkte Artikel beleuchtet die in diesem Zusammenhang gestellte Fragestellung auf seine Art. In den Kommentaren geschieht es auf ihre. Ganz bezeichnend dort fand ich die Formulierung "Green washing von Freizeitmobilität". Ein durchaus polarisierendes Thema, in dem sich Emotion und Ratio gegenüberstehen und mit Pech auf keinen gemeinsamen grünen Zweig kommen, sollte es überhaupt bei Young-Oldtimerfans zu einem Schlagabtausch beider kommen und nicht von Vornherein der Emotion das Feld überlassen werden, das keiner Argumentation und rationalen Abwägung bedarf, sondern einfach nur ist und darin gut.

Ich sehe es so, daß diese Liebhaberstücke, wie schon im Artikel genannt, umsichtig bewegt werden und zudem nur auf eine geringe Jahresfahrleistung kommen. Die Fahrzeuge sind oftmals wetterfühlig und rost/verschleißanfällig und werden entsprechend nur bei passendem Wetter und schonend bewegt, da sind 2.-3.000 Kilometer/Jahr schon eine hohe Fahrleistung. Wer jetzt meint, trotzdem mit der Umwelt-Keule kommen zu müssen, der hat m.E. das ganze Thema nicht verstanden.

Timo

Die Betonung liegt in deiner Schlussfolgerung auf "m.E." meines Erachtens nach.

Kenne Liebhaber solcher Fahrzeuge, die mit teils viel Aufwand ihre Schätze als Alltagsfahrzeuge weitaus weiter als nur 2.000 - 3.000km im Jahr bewegen und ihre eigene Einstellung zu den mit ihren Fahrzeugen verbunden Gegebenheiten, etwa 10l+/100km, haben. Vielleicht sind das nur Ausnahmen und jedem sei seine Meinung unbenommen. Es sind nur Meinungen und Erachtungen, deren 'Richtigkeit' letztlich nur dem eigenen Dafürhalten entspricht. Jedoch, Gefühle brauchen keine Begründung, sie sind und finden sie einen Weg, werden sie gelebt, so sie gelassen werden.

"Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht..."

Ich frage jeden, der mich wegen des Spritverbrauchs meiner DS fragt, ob das noch zeitgemäß wäre, wie oft er in den Urlaub fliegt. Meist löst sich die Diskussion mit einem Grinsen in Wohlgefallen auf. Am Ende müsste jeder auf seine Hobbies und viele Gewohnheiten verzichten.

Meine "private Kompensation" ist der eingespeiste PV-Strom. Besser als Nichts. Und bewusstes Fahren, z.B. eine Wanderung auf dem Land mit einer Oldtimerfahrt kombinieren.

Gruß Thorsten

PS: Wie lange darf ich meinen P2 noch fahren, bevor auch der "Youngtimer" nicht mehr akzeptiert wird?

Solange Du ihn akzeptierst, passt es. Worum geht's denn sonst?

@Wisedrum
Du fährst doch auch dein Motorrad. Da müsstest du es doch eigentlich nachvollziehen können, dass Leute ein zweites Fahrzeug haben...

Und wie sauber sind Motorradmotoren? Wie siehts mit Emissionen und Partikeln aus? Haben die Zweiräder einen Kat?

Was ich im Gesamten nicht verstehe, ist die Überzeugung, dass dein Weg der beste sei. Aber möglicherweise ist er nicht der einzig gute...

Finde es halt schon auffällig, dass das HSD/deine Nutzung immer angeblich besser als alles ist: Besser als dreckige Oldtimermotoren und besser als Elektroautos. Wie kommst du zu dem Gedanken, dass dein Weg der beste sein soll? Man kann ja von seiner Wahl überzeugt sein. Trotzdem sollte man eine gewisse Toleranz wahren und andere nicht verurteilen. Erst recht, wenn man auch zwei Fahrzeuge fährt. Damit verbrauchst du ja sogar mehr als ich mit meinem Prius, wenn man mal nicht von den mit den Fahrzeugen gefahrenen km und der Nutzungsdauer im Jahr ausgeht...

Da du immer wieder den finanziellen Aspekt anführt-es muss/darf schon jeder selbst entscheiden, was er mit seinem Geld macht. Du musst es ja nicht so machen!

www.zwischengas.com/de/blog/2019/09/06/O...nteil-.html?viewid=3

Der verlinkte Bericht erinnert mich an ein Heizungs-Forum, in dem ich vor Jahren - weil vom Thema betroffen - mitgelesen habe. Es ging darum, wie sinnvoll es ist, eine über 30 Jahre alte Ölheizung in einem Mehrfamilienhaus nicht wieder durch eine neue Ölheizung, sondern durch andere Energieträger oder andere Heiztechnik zu ersetzen.

Es gab reichlich Diskussionsbeiträge, die genau obige Argumentationslinie gefahren haben: Wenn man wirklich etwas Gutes für die Umwelt tun will, solle man am besten gar nichts ändern und weiterhin jeden Monat kubikmeterweise Mineralöl verbrennen. Schließlich müsse eine neue Heizung zunächst produziert werden, was CO2 ausstoße. Wärmepumpen machten Lärm, Solarmodule hätten eine fragwürdige Energiebilanz, Erdgas sei auch fossil, andere Länder viel schlimmer etc. Bis hin zu Umweltbewegte seien irregeleitete Fanatiker und schon allein deshalb müsse man weiter mit Öl heizen und außerdem sind das ja gar nicht so viele und Kreuzfahrtschiffe viel schlimmer und im Übrigen haben wir das schon immer so gemacht.

Natürlich kann man so argumentieren, wenn das Hauptinteresse darauf liegt, dass sich möglichst nichts ändern soll. Wohin das führt, ist aber klar.

Grüße, Egon

Hierzu kann ich auch was beitragen.
Als zweites Fahrzeuge habe ich noch ausser meinem Prius noch
einen Land Rover Defender. Den habe ich neu im September 1998 gekauft.
Der fährt mit einem 2,5 l TDI ursprünglich mit Euro 2, 2008 mit anderem Kat auf Euro 3 umgerüstet. Verbrauch Langstrecke ca 9 liter Kurzstrecke um die 10 liter. Umweltzonen... ich wohne auf dem Land ich komme hier zu rande. Noch 6 Jahre dann werde ich versuchen den Landy als Oldtimer durchzubekommen. Wer weiß aber was die sich da oben noch alles so einfallen lassen. Und wenn das alles nichts mehr wird oder es einfach zu teuer wird den Landy zu unterhalten wird er bis irgenwann mal abgestellt den werde ich nie abgeben. Da hängen viel zu viele Erinnerungen an diesem Landy.
Gruß
Thomas

Egon schrieb:
Es gab reichlich Diskussionsbeiträge, die genau obige Argumentationslinie gefahren haben: Wenn man wirklich etwas Gutes für die Umwelt tun will, solle man am besten gar nichts ändern und weiterhin jeden Monat kubikmeterweise Mineralöl verbrennen.
Kannst du nochmal genauer sagen, wo genau "oben" du diese Argumentationslinie gelesen hast (also auf welches Posting/oder den Artikel) bzw. du dich beziehst?

In den Kommentaren unter dem verlinkten Artikel.

Timo

Ah, ok...Ist das die Schiene einiger, die auch ich kenne, die meinen, ein ewig gefahrener, dunkle Wolken ausstoßender alter T4 TDI sei umweltbezogen besser als z.B. ein HSD-Fahrzeug oder ein BEV?

Was Partikel angeht, mögen diese evt. zumindest im Vergleich mit den problematischeren (da deutlich kleiner von der Partikelgröße) aktuelleren Dieseln mit der viel zu hohen Partikellast im Regelbetrieb vs. der reduzierten im Prüfstand vielleicht nicht ganz so schlimm sein. Aber ansonsten halte ich diese Argumente auch für an den Haaren herbeigezogen. Oft steht bei solchen Leuten auch der Spardrang im Vordergrund. "Wieso denn ein neues Auto kaufen - der alte VW-Bus läuft doch noch gut!" Es geht nur darum, "nicht unnötig" Geld auszugeben...

Passend dazu: Heute habe ich draußen die Hecke geschnitten. Da drang ein fürchterlicher Rauchgestank in meine Nase und auch Bronchien/Lunge. Aus einem gegenüber stehenden Haus mit nur zwei Etagen kam aus dem nicht wirklich hoch positionierten Schornstein (aber der dürfte schon genehmigt sein) ein "normaler Kamingeruch". Ich musste fürchterlich husten und hatte ein wirklich unangenehmes Gefühl, obwohl diese Partikel wohl zu den größeren gehören dürften. Wir haben hier auch zwei Holzöfen, nutzten diese in den letzten drei Jahren aber kaum noch, weil wir wegen der Partikelausstoßes kein gutes Gefühl mehr hatten...Wir versuchen außerdem, seitdem wir hier in dem Altbau wohnen, sehr sparsam (im Umweltsinn) mit der Zentralheizung (Gas) umzugehen und haben sie in der Regel auf 18°C - wenn es sehr kalt ist, hatten wir früher zusätzlich abends manchmal noch den Holzofen angemacht. Heute stellen wir meistens stattdessen den Thermostat auf 19°C. Nochmal zu dem Rauch: Etwas, was so offensichtlich zu Husten und unangenehmen Gefühlen im Körper (Kopfweh, Reizung der Atemwege, Übelkeit) führt, kann doch auch nicht gesund sein

Glaube, der Nachbar heizt primär aus Kostengründen (Preisanstieg beim Gas) noch mehr als er es sonst schon macht mit Holz. Aber er fährt einen Nissan Leaf und wirkt von seinem Auftreten her sehr überzeugt, sehr umweltfreundlich und wegweisend zu sein. Hm

ElektrischesGefühl schrieb:
Ah, ok...Ist das die Schiene einiger, die auch ich kenne, die meinen, ein ewig gefahrener, dunkle Wolken ausstoßender alter T4 TDI sei umweltbezogen besser als z.B. ein HSD-Fahrzeug oder ein BEV?
....
Oft steht bei solchen Leuten auch der Spardrang im Vordergrund. "Wieso denn ein neues Auto kaufen - der alte VW-Bus läuft doch noch gut!" Es geht nur darum, "nicht unnötig" Geld auszugeben...

Ein befreundeter Bassist fährt eine andere Schiene mit seinem T4. Es ist nicht die des vergleichenden Umweltbewusstseins oder die der Vermeidung einer unnötigen Geldausgabe, sondern ihn trieben gute Erfahrungen mit seinem ehemaligen VW Familiendieselbus T4 an, sich vor einem halben Jahr einen ebensolchen erneut für viel Geld und etliche Kilometer gelaufen, irgendwas um 250.000km mit 150PS, zu kaufen nach ausgiebiger Suche. Er hält diesen Bus für den besten von VW und für unkaputtbar. Fährt er verhalten, verbraucht der Motor 7 bis 8l/100km.

Wenn's ihn glücklich macht, passt es. Ich hätte mir für so viel Geld einen so viel gelaufenen und alten Bus nicht an die Backe gebunden. Bin ja auch nicht er, der ihn für gut und als guten Kauf befindet.

...und ich möchte nicht der sein, der hinter ihm fährt. Der Gestank dieser T4-Diesel ist grauenhaft!

Gruß Thorsten

Gab's auch mit VR6-Benziner.

Es ist schon eine sehr zwiespältige Sache mit den Old- und Youngtimern, besonders wenn sie als Alltagsfahrzeug mit nennenswerter Kilometerleistung benutzt werden.

Neben dem nicht ganz unbegründeten Argument des zusätzlichen Aufwands der Herstellung, also dem Umwelt-Rucksack, den jedes neue Auto, egal welche Antriebsart, trägt, müssen wir ja auch immer betrachten, ob ein altes Auto endgültig aus dem Verkehr gezogen, d.h. verschrottet wird, oder was damit passiert.

In den meisten Fällen werden die alten "Stinker" entweder hierzulande von Menschen weitergefahren, die wenig Geld in die Anschaffung eines Autos stecken wollen. Oder, wenn sich TÜV-gerechte Reparaturen nicht mehr lohnen, kommt der Aufkäufer, der solche Fahrzeuge exportiert. Dann fahren sie halt weit weg, aber sie fahren.

Wenn das alte Auto jedoch weiter Dreck in die Luft pustet, nur eben anderswo, kann ich es auch gleich behalten. Nur wenn es den Weg zum Verwerter geht, hab ich was für die Gesamt-Umweltbilanz getan.

Deshalb ist es auch ein wenig anders als mit alten Heizungen, die ja normalerweise kein zweites Leben haben, und deshalb sehe ich es nicht als besonders verwerflich an, ein historisches Fahrzeug zu fahren, sogar im Alltag. Idealerweise wird es hierzulande technisch wenigstens auf einem Stand gehalten, der außerhalb der EU nicht erwartet werden kann.