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www.spiegel.de/auto/co2-flottengrenzwert...09-905f-30a1d169a756

Der Thinktank Transport & Environment hatte im November eine Untersuchung zu den »Schlupflöchern« veröffentlicht, die die Autobauer Daimler und BMW nutzten, um die Klimaziele einzuhalten. So gelten für Hersteller, die besonders schwere Fahrzeuge bauen, schwächere CO₂-Flottengrenzwerte. Ohne diese Besonderheit könnten Daimler und BMW ihre EU-Ziele für 2021 nicht erreichen, hieß es damals.

Großzügig werden zudem Plug-in-Hybride angerechnet. Doch wenn diese nicht aufgeladen werden, stoßen sie oft mehr CO₂ aus als Fahrzeuge mit fossilen Verbrennungsmotoren.

Diese Hintertürchen schmälerten die Wirkung der EU-Richtlinien zur Förderung sauberer Fahrzeuge.
Was wird nicht alles für den Erhalt der Umwelt und des gesunden Klimas hinfrisiert, damit es zumindest den Anschein erweckt, erhaltend zu wirken?

Ich sehe nur, daß immer wieder einzelne Motorisierungen, Varianten oder auch ganze Modellreihen aufgrund dieser angeblichen "Schlupflöcher" vom Markt verschwinden - und immer wieder ist die Begründung, daß sich eine Anpassung an aktuelle (und immer strengere) Grenzwerte und Normen aufgrund geringer Stückzahlen nicht lohnt. Besonders bedrückt es mich dann, wenn diese Modelle und Varianten anderswo auf der Welt weiterhin angeboten werden und wir in Europa nur ein langes Gesicht machen können.

Timo

Um die vorgegebenen Emissionswerte einzuhalten, haben sich die Autobauer einiger – legaler – Tricks bedient. Als ein Schlüsselelement, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten, benennt der Bericht des ICCT die Bildung sogenannter Pools mit anderen Herstellern. Ein Beispiel sei Tesla: Das Unternehmen habe sich mit Honda und Jaguar Land Rover (JLR) zu einem Pool zusammengetan hat, um die Einhaltung der Ziele für die beiden Firmen Honda und JLG zu gewährleisten.www.spiegel.de/auto/co2-flottengrenzwert...09-905f-30a1d169a756

Was es nicht alles gibt im "Land der legalen Taschenspielertricks", um die Weste weiß zu halten, bzw. green zu washen. Haust Du weniger Schadstoffe raus, produzier ich mehr, das passt dann schon. Die Umwelt dankt's. Der Kunde kauft's. Oder andersrum.

Für Schlupflöcher aller Art sind in erster Linie die Politiker veranwortlich die diesen Mist absichtlich oder unabsichtlich ermöglicht haben - oft sogar mit gutem Gewissen, denn immerhin schützen sie ja damit Arbeitsplätze.

Neuestes Beispiel: Taxonomie für Erdgas.

Auch die THG-Quoten sind nichts anderes als Betrug am Klima, gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht.

Naja, am Ende ist es vielleicht dann doch der Endverbraucher/Bürger den die wirkliche Schuld trifft:

Er wurde nicht gezwungen bei Firma XYZ zu arbeiten deren Produkte (z.B. Verbrennerfahrzeuge) zu erwerben oder Erdgas (usw.) zu verwenden, denn dann würde das mit dem Tricksen schnell ein Ende haben.

Wie weit darf cleveres Auslegen von Vorgaben gehen, wo fängt Kundenverarsche an...?

Ich sehe es allein schon in solchen Dingen nah an der Verarsche, wenn es Thermofenster für den Arbeitsbereich von zB. Abgasnachbehandlung gibt. Oder man dem Abgas einfach Sauerstoff beimischt um die Abgase zu verdünnen.
Das ist sicher so nicht im Ursprung gedacht und es gibt zig Beispiele wie an sich gute Ansätze völlig absurd werden.

Urteil EuGH zu Thermofenster: Thermofenster ist eine nach Unionsrecht grundsätzlich unzulässige Abschalteinrichtung
legal-chambers.at/eugh-thermofenster-ter...undung-im-juli-2022/

Wird das irgendwelche Konsequenzen für die ganzen Autobauer haben?

Eine mögliche Konsequenz wird ja im verlinkten Bericht angedeutet:
Da ein Thermofenster grundsätzlich in Dieselfahrzeugen der Abgasnorm Euro 5 und Euro 6 verbaut ist, steht jetzt eine Klagewelle bevor. Dieselfahrer mit einem Fahrzeug der Norm Euro 5 oder Euro 6 können mit dem vorliegenden Urteil des EuGH nunmehr argumentieren, dass in ihren Fahrzeugen mit dem Thermofenster eine unzulässige Abschalteinrichtung verbaut ist. Damit sind Klagen aufgrund von Mangelhaftigkeit gegen den Händler und/oder Schadenersatz gegen den Hersteller möglich.

Und dann wird das Auto stillgelegt oder wie?

Bin ich froh, den Diesel gut verkauft zu haben.

Es sollte hier noch eine ganz andere Frage erlaubt sein.
Wie kann es nahezu 7 Jahre dauern, bis endlich ein Sachverhalt per Urteil festgestellt wurde, den jeder Erstsemester-Jurastudent nach einem einstündigen Studium der Abgasverordnung aus dem Jahr 2007 genau so erkannt hätte?

eppf

Es braucht halt erst jemanden, der klagt. Und das können wir Österreicher gut. Schließlich sind wir das "zweitunfreundlichste Land der Welt"

Ich brauche weder einen Juristen noch eine Jura-Studium noch x-Jahre um zu erkennen, dass der Temperaturbereich dieser Thermofenster für Deutschland ein einziger Beschiss sind.

Ein Temperaturfenster sollte nur bei extremen Temperaturen erlaubt sein die nur relativ selten im eingesetzten Gebiet auftreten.

Aber es reicht ja nicht wenn man die Fantasie-Verbräuche mit speziell modifizierten Autos auf Prüfständen schickt. Da muss man auch noch bescheißen wenn man auf dem Prüfstand ist. Und selbst wenn der Beschiss aufkommt wird halt mit den legalen Ausnahmen juristisch weiter beschissen. Aber ist halt die Autorepublik Deutschland mit ihren Lobbyisten und den Automobilministern der CxU und FDP.

Gabriel, Müntefering und weitere waren von der anderen Fraktion.

Gerdgas seine Verbindungen zu VW zeigen natürlich auch die grundlegende Problematik der Verkehrspolitik.

Es ist vermutlich schon ein großer Fortschritt dass die FDP das Amt bekleidet. Habe gerade mit Erschrecken festgestellt, dass es mit Ausnahme von irgendeiner Rechtsaußenpartei nach dem Krieg immer SPD, CDU oder CSU war die unsere Verkehrspolitik verbockt haben.
Am schlimmsten sind aber dennoch die schwarzen Amtszeiten. Ein Ex-Autominister Wissmann der zur Autolobby gegangen ist zeigt doch was da schiefläuft. Und über die korrupten CSUler mit der Krönung Scheuer muss man eigentlich nicht diskutieren.

Kein Wunder dass wir in der Verkehrspolitik da sind wo wir sind.

de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_deutschen_Verkehrsminister