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Liegt vermutlich auch daran, dass Motorräder heutzutage kaum noch als Fortbewegungsmittel, sondern meist als "Freizeitgeräte" genutzt werden. Die werden meist dann am Wochenende oder am Feiertag aus der Garage geholt, wenn die Sonne scheint und der Besitzer ausgeschlafen hat.

Damit fallen die meisten lauten Motorräder nur am Wochenende auf und es gibt nur wenig Widerstand. Meist nur bei den Anwohnern der entsprechenden "Freizeitstrassen".

Würden Motorräder massiv auch während der Woche genutzt und für Fahrten zur Arbeit, hätten sich schon viele über die Motorräder beschwert, die schon ab 06:00 Uhr Krach machen, wenn der Besitzer damit zur Arbeit fährt. So schlafen die Besitzer am Wochenende aus und fahren mit Ihren Krachmachern erst spät los.

Ich kenne kaum einen Motorradbesitzer, der für die normalen Fahrten zur Arbeit kein Auto nutzt.

Wo wenig Widerstand ist, passiert auch nicht viel. Daher finde ich es gut, dass die Anwohner jetzt endlich Rabatz machen.

Warum es toll ist mit etwas Krach zu machen, habe ich noch nie verstanden. War froh, dass die Zeit der lärmenden stinkenden Zweitakter auf den Straßen weitgehend vorbei ist. Die hört man dann meist, wenn die Laubpuster wieder unterwegs sind, um Laub von einer Ecke zur anderen Ecke zu pusten....

Das mit der Arbeit und Freizeit könnte gut passen. Bei uns in der Firma mit ca. 100 Leuten am Standort mitten auf dem Land ohne ÖPNV kommen auch höchstens ein oder zwei gelegentlich mit dem Motorrad (wenn in den Sommermonaten), der "Rest" mit dem Auto.
Wenn die Pendler jeden Tag frühmorgens Krach machen würde sich sicher deutlich mehr Unmut erregen.

Mich nervt schon irgendein Anwohner in der Straße der gelegentlich mit seinem Motorrad einen Höllenlärm macht wenn er sogar nur langsam durch die Straße fährt. Bei geschlossenen Fenster schon übel laut, bei offenen Fenster eine Frechheit. Würde der das jeden Morgen machen hätte der sicher schon längst Anzeigen bekommen.

happyyaris schrieb:

Ich kenne kaum einen Motorradbesitzer, der für die normalen Fahrten zur Arbeit kein Auto nutzt.


Ich fahre zweimal die Woche mit dem Motorrad zur Arbeit.

Hier auf dem Dorf stört es keinen. Auch dann nicht, wenn der Nachbar Sonntags um 16.00 die Bandsäge anschmeißt. Oder die anderen Nachbarn den ganzen Tag mit der Motorsäge Holz machen. Genauso wenig meckert keiner, wenn die Kinder im Garten ordentlich Radau machen. Und wir sind in Tallage, das schallt durchs halbe Dorf. Jeder darf sein bisschen Lärm machen, wen das stört, der muss halt in die Stadt ziehen. Da wohnt ja mittlerweile fast keiner mehr, dank der hohen Immobilienpreise und dank Corona dürften auch kaum Autos unterwegs sein

Anders sähe es natürlich aus, wenn eine der Rennstrecken durch unser Dorf führen würde. Ich kann die Anwohner da gut verstehen. Innerorts wird da sanft beschleunigt und im hohen Gang gerollt, das ist Ehrensache. Und auch sonst gibt's keine Orgien.

happyyaris schrieb:
Im ersten Schritt würde ich verbieten, dass ein anderer Auspuff als der originale bzw. nachgewiesen 100%-Nachbau (mit entsprechender ABE) erlaubt ist. Das ist mit der seit 1. Januar 2021 für Motorräder verpflichtenden Euro 5 Regelung quasi schon so. Hier sind kaum legale Nachrüstanlagen am Markt. Allerdings beträgt das Durchschnittsalter der in Deutschland zugelassenen Motorräder 18,7 Jahre. Entsprechend lange dauert es, bis sich neue Normen auswirken.

Andi_mit_i schrieb:
Der Gesetzgeber hat nicht geschlafen. Der hat aktiv auf die Vorgaben der Lobby reagiert Ja, wie bei so vielem… Dieselaffäre, PHEV-Regelung, Corona… die Unfähigkeit fällt der Politik immer erst auf die Füße, wenn es zu spät ist.

Zudem sollte man an besonders gefährdeten Strafen "Lärmkontingente" einführen, so dass nach einer bestimmten Dezibelsumme an einem Tag die Strecke für besonders laute Fahrzeuge gesperrt wird. Dann auch an Autobahnen. Wenn genügend LKWs durch sind geht die Schranke runter. Am besten, wenn gerade ein BEV kommt . Den Aufschrei möchte ich sehen.

happyyaris schrieb:
Liegt vermutlich auch daran, dass Motorräder heutzutage kaum noch als Fortbewegungsmittel, sondern meist als "Freizeitgeräte" genutzt werden. Die werden meist dann am Wochenende oder am Feiertag aus der Garage geholt, wenn die Sonne scheint und der Besitzer ausgeschlafen hat. Ja, das ist so. Jahresfahrleistung Durchschnittlich 5500km. Deswegen kommen die diskutierten oder bereits erlassenen Wochenendfahrverbote quasi einem totalen Fahrverbot sehr nahe.

Wo wenig Widerstand ist, passiert auch nicht viel. Daher finde ich es gut, dass die Anwohner jetzt endlich Rabatz machen. Seit letztem Jahr wird aber massiv über Fahrverboten an Wochenenden diskutiert, deswegen auch die vielen Motorraddemos im letzten Jahr um das zu verhindern.

Warum es toll ist mit etwas Krach zu machen, habe ich noch nie verstanden. Ich auch nicht. Und leider ist der Anteil der Krachmacher recht hoch. Deswegen aber die anderen in Sippenhaft nehmen, finde ich nicht die richtige Lösung. Pauschalisierungen sind aber aktuell in allen Bereichen gerade sehr in Mode.

Viele Grüße, yarison

Zitat:
Strategiepapier Motorradlärm – was steht drin?

Als Massnahmen werden vermehrte Kontrollen vorgeschlagen, bei denen der Fokus auf illegal technisch veränderten Motorrädern liegt. Dazu braucht es keine neuen Vorschriften, schon heute können Fahrer von illegal abgeänderten Fahrzeugen hart bestraft werden.

Weiter schläft die BAGMO Aktionen vor, bei denen Motorradfahrer für die Probleme durch Geräuschbelästigungen und unangemessene Fahrweise sensibilisiert werden. Zum Beispiel erwiesen sich Displays, welche Fahrer auf ihre unangepasst laute Fahrweise aufmerksam machen, als nachhaltig wirksam.

Längerfristig wirksam ist eine realitätsnahere Lärm-Messmethode bei der Typengenehmigung. - www.speedweek.com/katalog/news/175209/St...-was-steht-drin.html

Diese "Displays" kenne ich auch als Lärmampel für den Unterricht. Die Kinder finden es super, diese gemeinsam auf rot zu kriegen

Sowas dachte ich auch. Die "Jetzt-erst-recht"-Fraktion wird dort Wettbewerbe machen, solange es keine monetären Konsequenzen hat.

VG, yarison

Der Gesetzgeber hat wohl viel zu lange geschlafen.
Ich halte es für gefährlich zu glauben, die von uns gewählte Elite würde trotz teurer, externer Beraterleistungen ständig irgend etwas "falsch" entscheiden. Egal ob Abgase = Luftverschutzung oder Lärm = akustische Umweltverschmutzung, die Probleme sind lange bekannt. NOX von Diesel-Pkw war in den 90ern längst ein bekanntes Thema. Abseits von Studium wohl nicht, aber Dieselgate war 09.2015, also gut 5 einhalb Jahre her. Es wird munter weiter gemacht.
Gesundheitsprobleme usw. durch Lärm, ich höre seit 20-30 Jahren von Gefahren durch Lärm von Flugzeugen und Bahnen. Ich werde weiterhin oft nachts zwischen 2 Uhr und 4 Uhr wach, weil ein Güterzug durchs Moseltal fährt. Auf der anderen Flußseite! Zwischen mir und Ufer sind btw. 3-6 Häuser.

Heute am Feiertag waren auf der Autobahn hauptsächlich scheinbar überarbeitete Lkw-Fahrer und irre Pkw-Fahrer. Ein Motorradclub saß mir kurz im Nacken, ich war froh als ich die Spur frei machen konnte. Was glauben diese Clowns, was passiert und vor Allem wem was passiert, wenn ich ad hoc bremsen muß weil vorne jemand einen Fehler macht?
Auf der Landstraße dominierten unter den Irren wie schon an Muttertag die Motorradfahrer. Ein Streckenabschnitt an der Mosel war wie im Kalten Krieg hinter einer Militärkolonne herfahren, nur lauter, stinkender und gefährlicher. Erst werde ich in Koblenz nicht wirklich gesetzestreu überholt. Dann hatte ich diese ... die nächsten Kilometer vor mir. Erst verlangsamten sie in einem Ort auf fast gerader Strecke auf 35km/h. Ich verstand dann, daß sie so sehr mit grüßen = winken der Biker im Gegenverkehr beschäftigt waren, für Aufmerksamkeit nach vorne hatten sie keine Ressouren mehr. Dann lärmten sie und stanken und nach ein paar Sekunden war ich auch auf 90km/h und wieder an der Schlange dran. Schlangenlinien fahrend, weil sie es nicht geschafft haben, einen älteren Fahrer der nicht schneller als 80-90km/h lt. Tacho fahren wollte, zu überholen. Im Gegenteil, außerorts gegen Ende einer 70km/h Beschränkung werden die in einem Bereich, in dem ich langsam wieder die 100 anstrebe, plötzlich langsamer, auf 55km/h. Es muß sehr toll gewesen sein, dann wieder auf 80-100km/h in die Kurve zu beschleunigen. Hätten sie mich mal vorher gefragt, die Kurve kann man auch ohne Krach und immense Abgase mit >100 fahren.

Liebe Grüße an all diese Blödmannsgehilfen
Klaus

Lass mich die Marke raten.

LG, yarison

Ist die Marke bei Motorrädern bzgl. des Verhaltens wesentlich? Klar, mag sein, dass Fahrer mit BMWs oder Harley zivilisierter fahren.

Oh, ja.

Diese Clowns waren in der Tat eine Marke! Die Motorrad-Marken bzw. zumindest Modelle wie Nummernschilder waren sehr unterschiedlich, innerhalb dieser Clubs. Sie sollten mal genau so an der Stelle in einem Model S mitfahren, dann wüssten sie, was Quer- und Längsbeschleunigung sind und würden nicht mehr die Mitmenschen mit so spätpubertären Dingen belästigen und gefährden sowie dabei eine Menge Krach und Gestank machen.

LG
Klaus

Du kannst das Fahrerlebnis in einem Luxusauto nicht mit den auf einem Motorrad vergleichen. Da liegen Welten dazwischen. Nicht die Längsbeschleunigung alleine macht den Reiz aus. Und die Querbeschleunigung wird selbstverständlich durch angemessene Schräglage neutralisiert Ich wette, du würdest nicht einen Motorradfahrer finden, der seine Maschine gegen ein Model S eintauschen würde.

Doch um dann das Model S zu veräußern und sich ne teurere Maschine zu kaufen

Wer Beschleunigungen erleben will sollte sich mal in ein Kunstflugzeug reinhocken und dort mal mitfliegen. Danach kannst alle Bewegungen im zweidimensionalen sowas von vergessen.