Zitat:
Mobilitätsmonitor 2024
Deutsche bewerten Infrastruktur und E-Mobilität kritisch
Die Deutschen halten Anstrengungen im Klimaschutz weiterhin für wichtig. Die Einschätzung, dass Maßnahmen im Energie- und Mobilitätssektor einen Beitrag zur Verringerung der Klimabelastung leisten können, teilen heute aber weniger Menschen als noch in den Vorjahren. Das zeigt der „Mobilitätsmonitor 2024“, eine repräsentative Allensbach-Umfrage im Auftrag der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Die Elektromobilität kämpft laut Studie nach wie vor mit Vorbehalten: Nur 17 Prozent der Befragten ziehen in Erwägung, sich ein E-Auto anzuschaffen – ein neuer Tiefstwert.-
ecomento.de/2024/04/30/mobilitaetsmonito...mobilitaet-kritisch/
-
www.n-tv.de/politik/Auf-eine-Ladesaeule-...article24908167.html
Zur Erinnerung:
Zukunftsforscher Thomsen hat in seinem vielbeachteten Vortrag im September 2013 auf der "Motor und Umwelt"-Konferenz in Graz folgendes prognostiziert:
- Mitte 2014 Batteriepreis < 120 US$/kWh und 2400 Lade-/Entladezyklen
- 2015 Mehr als 5% BEV-Anteil der Neuzulassungen in Nordamerika, China, Japan, USA, Europa
- 2016 Massiver Rückgang der Nachfrage nach Verbrenner-Fahrzeugen
- 2017 Gebrauchte Verbrenner-Fahrzeuge sind nahezu unverkäuflich
- 2017 Letzte Hybridfahrzuge im Angebot
- 2017 Ende der Formel 1, letzte Rennsaison
- 2018 Hybride nur noch als Range Extender
- 2018 Keine Verbrenner mehr in Stadtbussen
Ja also - das war wohl nix.
Andererseits ist exponentielles Wachstum ganz typisch für
disruptive Technologien. Die Kurve verläuft nur sehr viel länger viel flacher, als die Optimisten glaubten - bei diesem Ausmaß an professioneller wie auch emotionaler Gegenwehr ist das aber nicht anders zu erwarten. Hinter dem Link
disruptive Technologien verbirgt sich ein Wikipedia-Eintrag, dessen Beispiel (SSD-Speicher) überraschend gut zum Thema E-Mobilität passt. Das letzte Wort ist noch lange nicht gesprochen.
Die Elektromobilität wird auf so vielen Ebenen und von allen Seiten derart massiv bekämpft, dass es ein Wunder ist, wie weit wir damit schon gekommen sind. Zu den Gegenmaßnahmen zählen unter anderem das regelmäßige Füttern der Medien mit Themen wie synthetischen Kraftstoffen, stets in Kürze bevorstehenden Durchbrüchen aller Art, den Kobalt-Kindern, zukünftigen Wunder-Akkus und vielem anderen. Zweck von all dem ist es, Verunsicherung zu schaffen und damit die Kundschaft zum weiteren Abwarten zu bewegen, so lange es nur geht. Das funktioniert bislang sehr gut - das hat es ja auch beim HSD mehr als 15 Jahre lang.
Hinzu kommen eine ganze Kette von Fehlentscheidungen minderbegabter Politiker, die gerne so tun als ob, tatsächlich aber Schiss vor zielführenden Entscheidungen haben. Nicht zu vergessen das ausgeprägte
Beharrungsvermögen von uns Menschen: Die meisten bevorzugen im Grunde ihres Herzens, dass alles so bleibt, wie es ist.
Ich bleibe weiterhin bei meiner Einschätzung: Weltweit betrachtet wird der Verbrennungsmotor noch lange, lange die Hauptrolle spielen. Sehr viel länger als alle optimistischen Prognosen.
Letztlich wird sich der vollelektrische Antrieb aufgrund seiner vielen handfesten Vorteile durchsetzen, mit Ausnahme spezieller Anwendungsgebiete und Regionen. Dazu beitragen wird die beeindruckende Palette der Nachteile von Verbrennungsmotoren und der Verwendung von Mineralöl-basierten Treibstoffen - mit allem, was damit zusammenhängt.
Darauf wetten, dass das schon sehr bald passieren wird, würde ich nicht. Also nicht bei diesem Ausmaß an Widerstand. Das hat der Zukunftsforscher Thomsen schon 2013 völlig unterschätzt.
Grüße, Egon