Aw: Umbruch in der Autobranche 19.07.2023 11:35 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
Wisedrum schrieb:
dass nicht mehr Menschen...auf den Elektriktrick hereingefallen sind,
Als auf den Elektriktrick Hereingefallener wüsste ich zu gern, an welcher Stelle ich ausgetrickst/überlistet/getäuscht oder anderweitig in eine Falle gelockt wurde.
Aw: Umbruch in der Autobranche 19.07.2023 11:49 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
Den "Havanna Effekt" kann ich auch in der Werkstatt meines alten Spezls beobachten, wobei das auch schon länger so abläuft. Er hat genug Arbeit und ist mehr als ausgelastet, hauptsächlich mit Reparaturen um den TÜV zu bestehen und die Autos sind und werden immer älter...
Und es wird nur das Notwendigste gemacht, bzw. in Auftrag gegeben.
Wozu auch ein Auto tauschen, dass bestens funktioniert (oder durch günstige Reparaturen weitergenutzt werden kann) und mit dem man bestens zurecht kommt...
Der andere Grund wird sicher auch der immer schneller schmelzende Inhalt des Portemonnaies/Kontos sein.
Aw: Umbruch in der Autobranche 19.07.2023 12:17 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
cirr_s schrieb: Naja bei den Monster EV was Mercedes, Audi (Bild im Artikel ist "symbolisch" ) und BMW so anbietet - so viele reich Betuchte gibt es nicht. Genau das ist der Punkt! Mit diesen dicken Kisten kann man sicherlich gut Geld verdienen, nur sollte man sich halt auch anschauen, wie hoch der Anteil am Fahrzeugbestand ist, den es z.B. im Bereich von 20000 bis 30000 EUR Neupreis zu ersetzen gibt.
Wenn sich die etablierten Verbrennerhersteller bei den BEVs fast ausschließlich auf das Premium- oder besser gesagt Hochpreissegment stützen wollen, kann das einfach nicht gutgehen. Dann gibt es viel zu viele teure Modelle für viel zu wenig potenzielle Kunden.
Wenn man demnächst das untere Segment neuen Playern kampflos überlassen hat, dann geht es für viele Bestandshersteller endgültig in Richtung Abgrund.
Aw: Umbruch in der Autobranche 19.07.2023 13:54 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
Daihatsu-Fahrer schrieb:
Wozu auch ein Auto tauschen, dass bestens funktioniert (oder durch günstige Reparaturen weitergenutzt werden kann) und mit dem man bestens zurecht kommt...
Die Antwort wird nur ein Autowechsler wissen, der so einen Wagen fährt.
Aw: Umbruch in der Autobranche 19.07.2023 13:58 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
Man darf auch nicht vergessen, dass von Januar bis Juni 2023 konstant hohe 67,9 % aller Neuzulassungen in Deutschland gewerblich waren (Quelle Statista)
Die restlichen privaten Autokäufer schauen verstärkt auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, sofern sie sich überhaupt nach einem Neuwagen umschauen. Die Preise kannten ja in den letzten Jahren nur eine Richtung. Ich schaue da ganz entspannt zu, werde den Havanna-Effekt mit meinem (noch) problemlos laufenden Prius 3 aber nicht unendlich in die Länge ziehen. Die Versuchung zum Wechsel ist (schon seit Jahren) groß!
Abgesehen davon: In Europa gibt es größtenteils nur einen Austauschmarkt bei den Fahrzeugen. Zu gesättigt ist der Markt mit seinen knapp 600 Kraftfahrzeugen pro 1.000 Einwohner. In China liegt die PKW-Dichte bei gerade mal 110 pro 1.000 Einwohner. Ohne China geht sozusagen garnix. Europa und gerade die deutschen OEM´s haben sich in der Vergangenheit nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert (Stichwort 2015 genügt). Die weiter bestehende Arroganz verdeutlicht schön dieses alte, aber noch immer sehenswerte Video vom damaligen VW-Chef Müller. Die Zuschauer wussten scheinbar damals schon, warum sie nur verhaltenen Applaus gaben.
China ist schon länger der größte Absatzmarkt für Neufahrzeuge. Nun endet(e) dort die Vormachtstellung der ausländischen Fahrzeughersteller. Anknüpfend daran geht es in diesem Artikel weiter zurück in die Vergangenheit... Zitat:[...]Damit setzt sich ein langanhaltender Trend fort: Seit den 1990er-Jahren erhöhten die chinesischen Hersteller langsam, aber konstant ihre Marktanteile. Einen ersten großen Schub gab es 2005, als viele neue Unternehmen die Produktion aufnahmen. Der aktuelle Boom erklärt sich vor allem durch den Siegeszug der E-Autos.[...]www.kfz-betrieb.vogel.de/dominanz-auslae...7946321d534ffa136a7/
Man darf gespannt sein, wie es hier mit der Automobilindustrie weitergeht. Mich ärgert immer wieder, dass dieses ganze Thema (Dekarbonisierung des Verkehrssektors) schon viel früher hätte angegangen werden müssen. Aktuell geltende Grenzwerte (an die sich sowieso kaum ein Hersteller gehalten hat) wurden im Jahr 2008 beschlossen und waren bekannt. 2010 wurden in Bayern Modellstädte für Elektromobilität ins Leben gerufen. Aber die Gewinne waren prächtig und der breiten Masse wurde ein nicht vorhandenes Interesse an E-Fahrzeugen eingeredet. Geschichte wiederholt sich...
Viele Grüße
Benny
PS: Zum Video von Herrn Müller (Toyota und Daimler investierten um das Jahr 2008 herum jeweils 50 Millionen Dollar in Tesla und verkauften die Anteile 2015 mit großem Gewinn). Daimler hatte Tesla damals mit seinen Millionen gerettet (O-Ton Elon Musk). Heute wären die Anteile ein vielfaches mehr wert. Aber Rückblickend ist man ja immer schlauer
Aw: Umbruch in der Autobranche 19.07.2023 14:29 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
Der Aktienmarkt, der ja einen Trend selbst im dichtesten Küstennebel 5 Meilen gegen den Wind wittert (so sagt man ja) ist aber ganz ruhig bei Daimler, VW und BMW ... (ich hab jeweils auf 6 Monate Zeitfenster geschaltet).
Aw: Umbruch in der Autobranche 19.07.2023 14:48 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
Ich vermute, dass sich auch viele Protagonisten am Aktienmarkt schlichtweg noch nicht vorstellen können, dass es den "German automobile manufacturers" einmal an den Kragen gehen kann.
Vielleicht spielt auch der Sachverhalt eine Rolle, dass der Staat bisher immer noch eingesprungen ist, wenn es den Autoherstellern "dreckig" ging. "Dreckig" darf man hier getrost in Anführungszeichen schreiben. Nur wenn einmal das von dir genannte Szenario "too big to save" eintritt, dann ist es vorbei.
Dieses noch nicht kann sich aber innerhalb kürzester Zeit ohne Vorwarnung ändern.
Aw: Umbruch in der Autobranche 19.07.2023 17:23 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
Die Reserven des Staates sprudeln auch nicht mehr so üppig...
Aber dann werden wohl Sondervermögen für die bedrohte Autoindustrie gebildet werden müssen?