Priusfreunde.de

Es ist an sich ja ein Geburtsfehler des Strafenkatalogs, dass man die Strafhöhen und Überschreitungsgeschwindigkeiten ab irgendeinem Punkt nicht erweitert. Gerade in dem gefährlichen Bereich ist es dann kein Unterschied mehr ob man noch mehr rast oder nicht. Wie als würde es einen Mengenrabatt für besonders gefährliche Straftäter geben. Für den normalen Bürger der wegen Kleinigkeiten belangt wird unverständlich. Nachdem die Polizei nicht die Kapazitäten hat sollte man sich vor allem auf die größeren Übeltäter konzentrieren.

Wenn müsste man grundsätzlich einen Passus einfügen, dass ab x km/h sich das Strafmaß mit jeden weiteren 10km/h Überschreitung automatisch verdoppelt. Dann ist es nicht egal ob einer 50km/h drüber ist oder 150km/h. Genauso wenn jemand mehrfach erwischt wird jedes Vergehen automatisch addiert wird.

Gerade die Rücksichtslosesten bekommen keine Sonderbehandlung, dabei sind genau diejenigen die Schlimmsten. Wiederholungstäter sollte man deutlich härter angehen als Ersttäter. Ich wäre immer dafür dass jeder einen "Straffaktor" im Straßenverkehr hat. Sobald man wiederholt auffällt gibt's halt mal pauschal den Faktor 2 für gefährliche Vergehen der erst dann runtergeht wenn derjenige längere Zeit keine Vergehen dieser Art gemacht hat oder psychologische Untersuchungen/Kurse usw. macht.
Fehler können passieren (z.B. irgendein Geschwindigkeitsschild übersehen) wodurch man mal ein gefährlicheres Vergehen begeht. Nur wenn jemand regelmäßig sowas macht dann ist er nicht aufmerksam genug und braucht eine Erinnerungshilfe die schmerzhafter wird je häufiger es passiert.

Und als ultima ratio sollte ab einem bestimmten Punkt Führerschein UND Fahrzeug einkassiert werden. Erstmal nur für bestimmte Zeit und wenn das nicht geholfen hat, dann für immer. Egal wem das Fahrzeug gehört. Wer solchen Leuten ein Fahrzeug gibt ist selber Schuld wenn es weg ist. Muss sich halt mit dem Übeltäter dann irgendwie einigen.

Hallo,
ich hatte heute auch mal wieder so einen intersanten Kanidaten.
Ein dicker tiefer blauer BMW. Ich fuhr von der Arbeit nach Hause.
Beim Abbiegen auf die L 717 von Somplar nach Hallenberg. Erst LKW dann ein Range Rover dann der BMW. Beim vorbeifahren und hinterherfahren vier Rohre von dem BMW vor mir. Da dachte ich mir schon der überholt sonst wie(man kennt so seine Papenheimer) Dann immer wieder Gegenverkehr. Dann kommt eine lange Gerade(am besten mal auf einer Karte anschauen) auch wieder Gegenverkehr. Und dann kurz vor der Kurve überholt der BMW den Range Rover und schwert vor dem LKW wieder ein, weil die Kurve da ist(siehe Fotos). Das hat dem so viel gebracht... Den LKW hatte der bis Hallenberg vor sich, und in Hallenberg ging es erstmal zur Bank. Wozu dan dieses doofe Überholen vor einer Kurve?? Letztes Jahr hat genau vor dieser Kurve mich auch einer sowas von bekloppt überholt.
Das zum Thema Raser.
Gruß Thomas

Bzgl. des "Witzes" der Strafe können wir evtl. festhalten, daß der Richter das Strafmaß, an das er gebunden ist, gut ausgeschöpft hat, eine Veränderung von Höchstgeschwindigkeiten und Strafen für die Übertretung hierzulande aber einem Kampf gegen Windmühlen gleicht.

Einziehung des Fahrzeugs als Tatwaffe - na ja! Klingt im ersten Moment interessant, scheint mir aber nicht bis zum Schluß durchdacht. Einem Mörder nimmt man den Hammer für 5,99 als Tatwerkzeug weg, jemandem, der eine Milliarde unterschlagen hat, nimmt man den Kugelschreiber, der ein Werbegeschenk war, weg, und jemandem, der zu schnell fuhr, ohne jemanden zu behindern und zu gefährden, nimmt man das Auto weg?

Paßt nicht so ganz in mein Weltbild.

Gerade in dem gefährlichen Bereich ist es dann kein Unterschied mehr ob man noch mehr rast oder nicht.
Ja, das sollte man in der Tat ändern.

Wie als würde es einen Mengenrabatt für besonders gefährliche Straftäter geben.
Genau den gibt es! Bei Straftaten gegen Leib und Leben sowie bei Wirtschaftsstraftaten.

Genauso wenn jemand mehrfach erwischt wird jedes Vergehen automatisch addiert wird.
Dem ist nicht so. Es gibt Tateinheit und Tatmehrheit. Den Unterschied kann ich leider nicht genau erklären, da hört mein Wissen auf, sorry.

Es gibt aber in Deutschland keine Mehrfachbestrafung wie in den USA und in Italien. Das sind andere Strafrechtssysteme. Du wirst in Deutschland keine Urteile wie dort sehen (z.B. 84 mal lebenslänglich plus 6734 Jahre hinter Gittern, in den USA können auch noch 3 Todesstrafen dazukommen). Hierzulande ist bei "lebenslänglich" Schluß.

Im reinen Ordnungswidrigkeitenrecht wird allerdings jede Ordnungswidrigkeit einzeln voll geahndet, bei bestimmten Wiederholungen gibt's auch Verschärfungen (z.B. ab dem 2. Rotlichtverstoß).

Wenn du auf der Urlaubsfahrt 5x geblitzt wirst und zwischen den 5 Blitzern jeweils eine andere Höchstgeschwindigkeit galt, dann hast du dich auch 5x NEU entschieden, zu schnell zu fahren. Dann zahlst du auch entsprechend 5x voll und bekommst ggf. 5x Punkte.

Hast du auf der Urlaubsfahrt 2 Rotlichtverstöße begangen, zahlst du 1x voll mit Punkt(en), das 2. mal verschärft sich die Ordnungsstrafe, auch bei unter 0,5 Sekunden, auf ein zwingend anzuordnendes Fahrverbot von einem Monat.

Mehrfach begangene Ordnungswidrigkeiten können durchaus härter bestraft werden als eine kleine Straftat.

Daß Geschwindigkeitsverstöße ab einer bestimmten Größenordnung irgendwann grundsätzlich als Straftaten gewertet werden und eine Gefährdung grundsätzlich auch ohne konkreten Nachweis angenommen wird, halte ich durchaus in der Zukunft für möglich. Beispiele sind z.B. die grundsätzliche Annahme der Fahruntüchtigkeit ab 1,1 0/00 seit einigen Jahren oder die grundsätzlich Annahme der Verkehrsgefährdung beim Parken auf Sperrflächen im Land Berlin.

Das sind Entwicklungen in der Gesellschaft, allerdings mahlen manche Mühlen langsam.

Wo heute nach dem Staatsanwalt gerufen wird hatte man das Ganze bis zur Mitte der 1990er Jahre noch als "Kavaliersdelikt" eingestuft. Ganz ehrlich: für meine Jugend und mein sehr frühes Erwachsenensein nehme ich mich davon nicht aus. Ich bin zwar nie vor der Polizei abgehauen, ich hatte auch nie einen Anlaß dazu. Was aber gefahrene Geschwindigkeiten angeht war ich bis 1994 kein Kind von Traurigkeit. Da bekam ich meine ersten 3 Punkte.

Der Verkehr ist seit dem nochmals wesentlich dichter geworden, die Anforderungen und die Erwartungen an die Sicherheit sind gestiegen.

Eine Erweiterung des Bußgeldkatalogs nach oben und eine Veränderung der Strafen, insbesondere bei Geschwindigkeitsverstößen, wäre zu befürworten.

Was wollen wir tun? Das Beispiel mit der A-Klasse aufgreifen und an den Dt. Verkehrsgerichtstag mit Bitte um Prüfung zu Vorschlägen zur Gesetzesänderung an die Politik schreiben?

Einmal Wasserschlag in den Motor bitte... - bitte schön!


"Corvette und Hochwasser"

www.bild.de/video/clip/video/irre-flut-f...ild.html?wtmc=ml.shr

Wasserschlag ist Totalschaden ! Ich habe schon aufgebrochene Motorblöcke gesehen . Im günstigsten Fall wird nur das Pleul kürzer.
Gruß Heinz!

Viel zu selten dass man solche Spezialisten aus dem Verkehr zieht.

Mit 210 km/h unterwegs bei erlaubtem Tempo 100

www.merkur.de/lokales/muenchen-lk/aying-...po-100-91605902.html

Erschreckend finde ich, dass man im Schnitt nicht nur alle Viertelstunde einen Raser erwischt hat, sondern auch noch einen weiteren Verkehrsverstoß. Wenn man sieht wie selten Kontrollen stattfinden ist die Dunkelziffer enorm.

Außer den 23 Geschwindigkeitsverstößen registrierte die Polizei bei ihren Verkehrskontrollen in Aying 21 weitere Verkehrsverstöße: unter anderem Kennzeichenmissbrauch, Verstöße beim Überholen und Verstöße aufgrund nicht vorschriftsmäßiger Fahrzeuge.

Erschreckend ja, überraschend nein. Verkehrsverstöße jeglicher Art werden in Deutschland viel zu oft als Kavaliersdelikt betrachtet und dementsprechend auch begangen. Das sehe ich jeden Tag alleine in den 30-40 Minuten, die ich in unserer Stadt auf der Straße unterwegs bin.

Und ich traue mich zu wetten, dass so gut wie keiner aus dem Forum hier (wenn man nicht gerade alleine komplett abgeschieden in der Pampa wohnt) auch nur 5 Minuten durch seinen Ort gehen kann, ohne dass ihm ein Verstoß gegen die StVO begegnet.

Ich war am Samstag auf eine Hochzeit eingeladen. Diese fand in einer Gaststätte in Olching statt, von Mittag bis Mitternacht, direkt neben der etwa 50m langen Bahnunterführung.

Man konnte es kaum glauben, wie viele Vollpfosten es gab, welche die Bahnunterführung ausnutzten, um durch volles "Aufdrehen" möglichst viel Lärm zu machen, sowohl mit aufgemotzten PKWs als auch mit Motorrädern. Mit den erlaubten 50kmh innerorts nahm man es dabei nicht so richtig ernst.

Eine Kombination aus Lärm- und Geschwindigkeitsblitzer hätte hier gut Umsatz machen können.

eppf

Zitat:
Schlangenlinien und Schritttempo
Paketdienstfahrer behindern Verkehr auf 40 Kilometern Autobahnstrecke

Sie bremsten immer wieder ab, drosselten ihr Tempo fast auf Schrittgeschwindigkeit – und das auf der Autobahn. Im Raum Kaiserslautern sollen zwei Lieferwagenfahrer massiv den Verkehr gestört haben.
- www.spiegel.de/panorama/bei-kaiserslaute...ed-88d9-f34ffbd01317

Grüße, Egon

Was ist denn das für ein seltsames Verhalten, ob da nicht Drogen eine Rolle gespielt haben?

Manche Leute sind einfach lernresistent.

Motorradfahrer mit mehr als 230 km/h geblitzt

(...)
Bei der Kontrolle musste der 24-jährige Niederösterreicher dann kleinlaut zugeben, dass ihm sein Probeführerschein bereits zweimal wegen Geschwindigkeitsübertretungen verlängert worden ist.


ooe.orf.at/stories/3161423/

Bei solchen Leuten muss man sich eindeutig fragen warum die überhaupt noch einen Führerschein bekommen dürfen wenn sie in der Probezeit mehrfach negativ auffallen.

Andi_mit_i schrieb:
Manche Leute sind einfach lernresistent.

Motorradfahrer mit mehr als 230 km/h geblitzt

(...)
Bei der Kontrolle musste der 24-jährige Niederösterreicher dann kleinlaut zugeben, dass ihm sein Probeführerschein bereits zweimal wegen Geschwindigkeitsübertretungen verlängert worden ist.


ooe.orf.at/stories/3161423/

Bei solchen Leuten ...


Gibt's das wirklich: "Probeführerschein" wird bei Verstößen sogar VERLÄNGERT statt eingezogen ??
Oder versteh' ich da was falsch ... ?
mfG schwarzvogel

Ich kenne jetzt die Regelung in Österreich nicht, aber bei uns in D ist nach gewissen Vergehen, dazu zählen Verkehrsverstöße mit mindestens 60 EUR Bußgeld, die gleichzeitig einen Punkt in Flensburg nach sich ziehen, eine Verlängerung der Probezeit von 2 auf 4 Jahre vorgesehen.

Dies bereits nach einem einzigen Verstoß, bei geringeren Verstößen greift es erst beim 2. Mal.

Zusätzlich muss man verpflichtend an einem Aufbauseminar teilnehmen.

siehe www.adac.de/verkehr/rund-um-den-fuehrerschein/erwerb/probezeit/

Ich finde die Regelung plausibel. Man kann ja wohl kaum einem Fahranfänger, der innerorts ein 30er Schild übersieht und dann mit 51kmh geblitzt wird, gleich beim allerersten Vergehen den Führerschein entziehen. Auf das liefe es hinaus, wenn man anstelle Probezeitverlängerung den Führerschein einzieht.

Eine Verlängerung der Probezeit um 2 Jahre in Verbindung mit dem Aufbauseminar ist schon ein kräftiger Warnschuss.

eppf

Naja, andererseits wird trotzdem mit zweierlei Maß gemessen, was die Erlangung und den Behalt der Fahrerlaubnis angeht.

Wenn ich meine Fahrprüfung beim TÜV mache und in einer 30er-Zone aus Versehen 51 km/h fahre oder noch viel banaler unerlaubt auf dem Gehweg parke, sagt der Prüfer: "Wer bei so etwas essentiellem nicht aufmerksam ist und sich nicht an die Regeln hält, ist nicht geeignet, eine Fahrerlaubnis zu besitzen. Bitte in 2 Wochen zur Nachprüfung wiederkommen".

Wenn ich dann den Lappen aber erst mal habe, ist das alles egal. Einmal für 45 Minuten diszipliniert zu sein und nachweisen zu können, dass ich die Regeln kenne und mich, wenn mich jemand dabei beobachtet, problemlos daran halten kann, ist scheinbar ausreichend, um bei vielen nachfolgenden Regelverstößen entweder komplett ungeschoren oder mit einem kleinen Bußgeld davonkommen zu können.

Warum nicht bei der Fahrprüfung auch nur ein Bußgeld zahlen müssen wenn man zu schnell fährt, anstatt dass man in der Prüfung durchfällt?

Nach welcher Logik ist der Fahrer während der Fahrprüfung bei 10 km/h zu schnell ungeeignet, um ein Fahrzeug zu führen und eine Stunde später, nach bestandener Fahrprüfung, bei 20 km/h zu schnell plötzlich nicht mehr?

Mein Fahrlehrer hat mich nach bestandener Fahrprüfung (mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit) nach Hause gefahren.