Priusfreunde.de

Eben! Der Grat zwischen beiden ist schmal.

Nicht zwingend rechtsstaatskonform ist allerdings, alle Verfahren bis zur Anklage in der Größenordnung der Verjährungszeit minus 1 Tag liegenzulassen. Das geht auch anders.

"MOTORRAD KURZ ZUVOR GEKAUFT
Biker (43) reißt sich bei Unfall den Arm ab

+++Fahrer ohne Führerschein und unter Drogen+++"

www.bild.de/regional/thueringen/thuering...b-80297266.bild.html

Mal wieder A95 und Regen. Diesmal hat es einen Ferrari erwischt. Zum Glück hat es keine Unbeteiligten getroffen.

Bei Regen auf A95: Mann (33) kracht mit Ferrari in Leitplanke - 33 Feuerwehrler im Einsatz

Auf regennasser Fahrbahn war ein 33-Jähriger zu schnell auf der A95 unterwegs - und krachte mit seinem Ferrari in die Leitplanke.

www.merkur.de/lokales/weilheim/sindelsdo...lsdorf-91596057.html

Die Strafe ist doch ein absoluter Witz.

Flucht mit 250 km/h: Bewährungsstrafe für 23-jährigen Raser

Mit Tempo 250 auf der Autobahn und 160 durch eine Ortschaft flüchtet ein junger Mann vor der Polizei. Die gibt sogar Schüsse ab, die nächtliche Raserei endet schließlich in einer Sackgasse. Das Gericht hat den Mann am Donnerstag verurteilt.

www.br.de/nachrichten/bayern/mit-250-auf...hrigen-raser,T8Gemey

Andi_mit_i schrieb:
Die Strafe ist doch ein absoluter Witz.
Wir hatten das schon in einem anderen Thread.

Was wäre hier dein Alternativvorschlag? Haft von mehr als 2 Jahren, damit beim Ersttäter die Bewährung wegfällt?

Mehr als 70 km/h zu viel brachten nach dem Bußgeldkatalog in der hier maßgeblichen Fassung bis zum 31.10.2021 680,- Euro, 2 Punkte und 3 Monate Fahrverbot. Keine Haft.

Eine konkrete Gefährdung bestimmter Menschen oder bestimmter, bedeutender Sachwerte nach § 315c StGB liegt nicht vor. Entfällt, noch immer keine Haft.

Bleibt Verbotene Kraftfahrzeugrennen nach § 315d Abs. 1 StGB.

Strafgesetzbuch (StGB)
§ 315d Verbotene Kraftfahrzeugrennen

(1) Wer im Straßenverkehr

1. ein nicht erlaubtes Kraftfahrzeugrennen ausrichtet oder durchführt,

2. als Kraftfahrzeugführer an einem nicht erlaubten Kraftfahrzeugrennen teilnimmt oder

3. sich als Kraftfahrzeugführer mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig und rücksichtslos fortbewegt, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen,

wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
www.gesetze-im-internet.de/stgb/__315d.html

Das Gericht hat diesen Ersttäter also bereits zu 50 % der Höchststrafe (!) verurteilt.

Wo ist jetzt aus deiner Sicht "der Witz"? Was wäre dein konkreter Alternativvorschlag?

autogasprius_berlin schrieb:
Wo ist jetzt aus deiner Sicht "der Witz"? Was wäre dein konkreter Alternativvorschlag?Ich kann dir sagen, was mein Alternativvorschlag wäre.

Nämlich endlich nach dem Vorbild der Schweiz einen "Rasertatbestand" einführen, der bei einer Überschreitung der erlaubten Geschwindigkeit spätestens bei einer Überschreitung um 80kmh (gestaffelt je nach erlaubter Speed) zu 1 bis 4 Jahren Freiheitsstrafe führt (kann im Erstfall zur Bewährung ausgesetzt werden) und auf alle Fälle 2 Jahre Führerscheinentzug mit sich bringt.

Der "Witz" ist also nicht die Höhe der hier ausgesprochenen Strafe, sondern das in unseren Gesetzen verankerte lächerlich geringe Strafmaß.

Muss wie bei uns durch Raserei zuerst jemand sterben, bis ein Richter zur Freiheitsstrafe und langem Führerscheinentzug greifen kann? Wer sich im Straßenverkehr nicht beherrschen kann, gehört aus dem Verkehr gezogen, bevor die Katastrophe passiert!

eppf

Wer mehrfach mit weit überhöhter Geschwindigkeit dahinfährt IST eine Gefahr für die Allgemeinheit. Zudem vor der Polizei abzuhauen geht gar nicht. Wer sich wie ein Verbrecher benimmt sollte auch so bestraft werden.

Und jetzt komm mir nicht wieder mit deinem Paragraphengeschisse und schalt mal deinen gesunden Menschenverstand ein.

Eine Strafe von 4 Jahren kann in Deutschland nicht zur Bewährung ausgesetzt werden. Die Grenzen sind 3 Jahre in Österreich und 2 Jahre in Deutschland. Schweizer Strafrecht kenne ich nicht.

Zu Gesetzesinitiativen habe ich mich schon mehrfach geäußert. Machen! Schreib' an den Petitionsausschuss des Bundestages, und die Fraktionsvorsitzenden sowie deinen Abgeordneten. Letzterer hat auch Sprechstunden.

autogasprius_berlin schrieb:
Eine Strafe von 4 Jahren kann in Deutschland nicht zur Bewährung ausgesetzt werden. Richtig, aber auch in der Schweiz erhält man naturgemäß beim 1. Vergehen mit 80+kmh über erlaubt nicht gleich die Maximalstrafe von 4 Jahren.

Beim Führerscheinentzug von 2 Jahren gibt es aber keinen "Rabatt".

Schreib' an den Petitionsausschuss des Bundestages, und die Fraktionsvorsitzenden sowie deinen Abgeordneten.Deutlich höhere Strafen im Straßenverkehr durchzusetzen, ist bei uns genauso erfolgversprechend, wie in den USA schärfere Waffengesetze. Gegen die jeweilige Lobby kommt man nicht an und das ist dann leider verschenkte Lebenszeit, die man einsetzt.

Man sieht doch sehr anschaulich die Ernüchterung, dass selbst mit den Grünen in der Regierung kein Beschluss in Richtung Tempolimit möglich war. Dass es nur an der FDP lag, kann man meiner verstorbenen Großmutter erzählen.

eppf

Die wissen schon, warum sie da kein Forum zuschalten...



"Achtjährige gestorben
Illegales Autorennen – Fahrer müssen ins Gefängnis

Sie fuhren um die Wette, ein 20-Jähriger knallte dabei frontal in ein anderes Auto, ein Mädchen erlag seinen Verletzungen. Nun sind gegen beide Raser Jugendstrafen verhängt worden."

www.spiegel.de/panorama/justiz/nordrhein...75-96c9-08480aa2a11c

Blackmen schrieb:
"... "

Andi_mit_i schrieb:
Wer mehrfach mit weit überhöhter Geschwindigkeit dahinfährt IST eine Gefahr für die Allgemeinheit. Zudem vor der Polizei abzuhauen geht gar nicht. Wer sich wie ein Verbrecher benimmt sollte auch so bestraft werden.

Und jetzt komm mir nicht wieder mit deinem Paragraphengeschisse und schalt mal deinen gesunden Menschenverstand ein.
Aber ICH bin der, der sich im Ton vergreift?

Welche KONKRETE Strafe wäre für dieses Verhalten aus deiner Sicht kein "Witz" bzw. angemessen? Positionier' dich doch mal klarer!

Ich sehe leider eine andere negative Auswirkung beim hiesigen Strafmaß.

Es führt zu Diskussionen, bei denen sich einzelne Leute gegenseitig angehen, obwohl ganz klar ein Versagen des Rechtsstaats zugrunde liegt.

Halten wir es ganz einfach nochmals fest:
Es ist der fehlende Wille der Politik, gesteuert durch die Autolobby, endlich für eine angemessene Bestrafung für lebensgefährliche Delikte im Straßenverkehr zu sorgen!

Mit dem "Erfolg", dass es zwischen den Bürgern zu vollkommen überflüssigen Streitgesprächen kommt. Aber bei uns in D lautet wohl das 1st Amendment unserer Verfassung: "Man darf so schnell fahren, wie man will und wenn man dabei doch einmal ein vorgegebenes Geschwindigkeitslimit grob unter Lebensgefahr anderer missachtet, gibt es ein sehr überschaubares Strafmaß".

Nein, ich diskutiere hier nicht über den normalen Bußgeldkatalog, ob man denn bei Überschreitungen um 10 oder 20kmh eine Strafe von 20, 50 oder 100 EUR ausspricht. Ich spreche über gemeingefährliche Raserei, die im Bußgeldkatalog überhaupt nicht abgebildet ist, die auch ohne Unfall bereits zum Straftatbestand heraufgestuft werden muss, OHNE notwendige Prüfung der zugrundeliegenden Beweggründe a la StGB 315d.

eppf

eppf schrieb:
Ich sehe leider eine andere negative Auswirkung beim hiesigen Strafmaß.

Es führt zu Diskussionen, bei denen sich einzelne Leute gegenseitig angehen, obwohl ganz klar ein Versagen des Rechtsstaats zugrunde liegt.
Zustimmung. Siehe beispielsweise auch Thread Lärmbelästigung. Absicht? divide et impera...

LG
Klaus

Auch ich sehe die Themen Höchstgeschwindigkeit und Sanktionen mittlerweile so wie die meisten Deutschen das Waffenrecht in den USA.

@eppf Im übrigen habe ich 3 Beiträge über diesem NICHT dich zitiert.

PF Andi_mit_i hat was kritisiert, ohne einen Gegenvorschlag zu machen. Gegen was oder gegen alles zu sein, ohne für etwas bestimmtes zu sein, ist nicht produktiv.