Priusfreunde.de

Egon schrieb:
Es wäre arg hilfreich, wenn man in den Massenmedien von Zeit zu Zeit kommunizieren würde, dass fahrende Radfahrer auf Zebrastreifen keinen Vorrang genießen.

...

autogasprius_berlin schrieb:
... auch nicht in Fußgängerfurten, auf Straßen quer oder diagonal zur Fahrtrichtung, nicht entgegen der Fahrtrichtung, nicht grundsätzlich in Einbahnstraßen ohne Zusatzzeichen, nicht ....


... und dass Fahrräder eine nennenswerte "Breite" besitzen/erfordern - weshalb man nicht einfach so auf die Straße ausscheren, sich an allen Autos vorbei schieben, ... kann.


Nach meinem Gefühl nehmen sich viele Radler nicht wirklich als Verkehrsteilnehmer (inkl. Verantwortung) wahr; kommt doch eher selten vor, dass bei Unfällen/brenzligen Situationen angehalten und geholfen wird, Abstands- & Vorrangregeln (z.B. bei Hindernissen auf der eigenen Fahrbahnseite, bei Zebrastreifen, ...) werden, ...
Da passiert viel, was dieselben Personen mit einem Auto niemals machen würden.

Insgesamt fände ich "öffentliche Verkehrserziehung" immens wichtig!!
Schadet niemandem und ist für alle Teilnehmer hilfreich.

Gruß

PMueller

Es scheint ja in manchen "Gegenden, einiges den @Priusfreunden zu mißfallen".
Ich mache es mir einfach:
Nach wie vor gehe ich von einer Minderheit an Radfahrern aus.
Wer macht also vermutlich statistisch betrachtet im Straßenverkehr mehr "Fehler"?
Autofahrer oder Radfahrer?

Gruß Hybridfan5

Habe jetzt nur das Zitat zur Aussage von @Egon gelesen - ich bin der Meinung, dass es im Interesse der Autofahrer sein sollte, wenn Fahrräder - wenn natürlich niemand zu Fuß dadurch behindert oder erschreckt wird und sie vorher dafür sorgen, dass man sie sieht - nicht langwierig über einen Zebrastreifen laufen. Das würde doch dann auch wieder als Affront gewertet.

Nein, ich erlebe mindestens genauso viele Autofahrer, die sich im Straßenverkehr gegenüber Radfahrern unmöglich benehmen bzw. diese teils in große Gefahr bringen. Auf dem Rad zieht man sowieso immer den Kürzeren. Und Autofahrer, die sich gegenüber anderen Autofahrern schlecht benehmen, erlebe ich sowieso am allermeisten

Es sollte sowieso eigentlich selbstverständlich sein, dass jeder gegenüber allen anderen Rücksicht nimmt! Aber das ist in unserer schnelllebigen und oft egoistischen Gesellschaft wohl eine Illusion.

Eine Grundsatzdiskussion halte ich für wenig hilfreich und wollte auch keine auslösen.

Ich stelle sachlich fest, dass auf meinen innerstädtischen Fahrten fast täglich Jugendliche auf Fahrrädern plötzlich und mit hohem Tempo an Zebrastreifen auf die Straße herausschießen. Ohne jede Vorsicht und unter völliger Missachtung des fließenden Verkehrs.

Das tun sie, weil sie davon überzeugt sind, sie seien dort bevorrechtigt. Das sind sie aus gutem Grund aber nicht. Mit diesem Verhalten bringen sie hauptsächlich sich selbst in große Gefahr. Es wäre sehr hilfreich, wenn sie wenigstens wüssten, dass ihnen der Zebrastreifen keinen Vorrang einräumt.

Grüße, Egon

Die Frage ist ja sowieso, warum Jugendliche mit dem Fahrrad über einen Zebrastreifen müssten. Ein Zebrastreifen verbindet normal ja zwei gegenüberliegende Gehwege, auf denen hat man mit dem Fahrrad aber ab einem Alter von 10 Jahren nichts mehr verloren.

Ergo müssten diese Jugendlichen prinzipiell auf der Straße Rad fahren, wenn an der Stelle kein Radweg oder für Fahrräder freigegebener Gehweg existiert.

Dass viele Menschen aber schlichtweg Angst haben, mit dem Fahrrad im Mischverkehr auf der Straße teilzunehmen und dann lieber (illegalerweise) auf dem Gehweg Rad fahren, ist ein grundsätzliches Problem unserer autofixierten Gesellschaft.

Egon schrieb:
Ohne jede Vorsicht und unter völliger Missachtung des fließenden Verkehrs.Wenn es keine andere (bessere) Lösung als einen Zebrastreifen für diesen scheinbaren (lokalen) Brennpunkt gibt, wären wohl gelegentliche Polizeikontrollen angebracht. Das spricht sich dann auch bei den Jugendlichen herum.

Gruß Hybridfan5

P.S.: oder Stichwort Umlaufsperre
Foto dazu an einem Zebrastreifen:
www.hallo-muenchen.de/muenchen/west/muen...eckbau-12812643.html

www.stvo2go.de/umlaufsperre-radweg/
------------
Was anderes:
Der Fahrradschutzstreifen: www.stvo2go.de/schutzstreifen-regeln/#ueberfahren

Aus aktuellem Anlass passend zum Thema:

www.wp.de/sport/lokalsport/siegen-wittge...rer-id233745261.html

Allerdings hinter einer Paywall.

Jedoch gibt es das Video von dem Vorfall, das einer der beiden Radfahrer aufgenommen hat, auch auf YouTube:



Bei sowas kann ich kann jeden ungeübten Radfahrer verstehen, wenn der sich nicht traut, auf der Straße zu fahren.

Hybridfan5 schrieb:
...
Nach wie vor gehe ich von einer Minderheit an Radfahrern aus. ....
Ex falso quodlibet

In unserem "Dörfchen" habe ich 0 Probleme mit Radfahrern. Die halten sich zwar auch nur wenig an Regeln, sind aber so wenige, dass Rücksichtnahme da sehr leicht fällt.
Im benachbarten "Oberzentrum" hingegen (es sind allein 60.000 Studenten vorwiegend auf Rädern unterwegs) sieht das anders aus.

Als Autofahrer wird man abseits der großen Zufahrtsstraßen von Radfahrern "umspült".
Da wird's teilweise ziemlich schwer, weil man seine Augen überall haben muss (und nicht nur dort, wo regulär Verkehr herkommen darf). Leider kann man auch nur begrenzt durch "noch langsamer fahren" entschärfen, weil man dann beidseitig von Radfahrern überholt wird.

Auch damit komme ich inzwischen relativ gut klar (man entwickelt einen "Blick") - aber die Radfahrer untereinander mangeln sich auch über den Haufen und als Fußgänger hat man komplett die A-Karte gezogen.

Ich meinte aber wirklich den Wunsch nach "Verkehrsbildung" übergreifend: In TV & Radio wieder viel darüber reden, regelmäßige Führerscheinauffrischungen für alle, Pflichtprogramme an Schulen, Universitäten, evtl. Arbeitsstätten, ...
Für Füßgänger, Radler, Autofahrer, ...
Es gibt keinen, der es nicht gebrauchen könnte.

Gruß

PMueller

marratj schrieb:
Aus aktuellem Anlass passend zum Thema:....


Glück, das da nicht mehr passiert ist.
Absoluter Chaot, der hoffentlich seeeeehr lange ÖPNV benutzen muss.
(oder selbst mal ein wenig "Zwangsradeln" auf der Straße ).

PMueller schrieb:
Insgesamt fände ich "öffentliche Verkehrserziehung" immens wichtig!!
Schadet niemandem und ist für alle Teilnehmer hilfreich.Nicht Alles in der DDR war schlecht. Ich will aber damit nicht das DDR-Regiem für gut geheißen haben.
Will damit sagen, dass es öffentlich Kraftfahrer Schulungen gab. In einer Teilnehmerkarte dokumentiert. Teilnahme berechtigt, waren alle Bürger, ob mit oder ohne Fahrerlaubnis, Jung oder Alt oder drittem Geschlechts. Bei einem Verkehrsverstoß, wurde danach gefragt und bei dessem regelmäßigen Besuchs, wurde die Teilnahme daran einem zu Gute gerechnet.

MfG Harzbube.

So eine regelmäßige allgemeine Auffrischung in der Verkehrserziehung für alle Gruppen ist sicher nicht verkehrt.

Seinen "Fahrradführerschein" macht man in der 4. Klasse (wenn das überhaupt stattfindet), danach werden die Kids, weil alt genug, mit dem Fahrrad auf die Straße gezwungen. Es überprüft hinterher nie mehr jemand, ob die ganzen Verkehrsregeln bei den Jungs und Mädels überhaupt in den Köpfen geblieben sind.

Das gleiche beim "richtigen" Führerschein, ob Auto oder noch größer. Nach der einmalig bestandenen Prüfung muss man sich schon echt üble Dinger leisten, bevor man mal zu einer MPU/Nachprüfung antreten muss. An welche der vielen Verkehrsregeln man sich ansonsten überhaupt noch erinnert - Nebensache.

Dazu die Mentalität, dass viele Ordnungswidrigkeiten im Straßen- sowie ruhenden Verkehr allerorten als Kavaliersdelikt gelten.

Generell 10 km/h laut Tacho drüber? Wurscht, macht doch jeder, Blitzer löst sowieso erst ab 58 km/h aus, höhö.

Das Auto grundsätzlich halb auf dem Gehweg parken, obwohl es in der gesamten Stadt explizit verboten ist und dann kaum noch jemand mit dem Kinderwagen oder Fahrrad (die Kids unter 8 Jahren müssen auf den Gehweg) dran vorbeikommt? Na wenn ich voll auf der Straße parke, dann ist die so eng, dass die anderen hier so langsam fahren müssen, da bremse ich ja alles aus, außerdem parkt die ganze Nachbarschaft doch so!

Genauso regen mich (der selbst mittlerweile täglich mit dem Rad unterwegs ist) die ganzen anderen Radfahrer auf, die auf dem Gehweg mit einem Affenzahn ohne zu klingeln an den Fußgängern vorbeirasen.

So ganz allgemein habe ich den Eindruck, dass die Menschen, die das mit der Rücksicht im Straßenverkehr tatsächlich praktizieren, eine kleine Minderheit sind.

Hier ein gestriger Beitrag der Volksstimme.
Beim Aktionstag unter dem Motto „Mensch-aufmRad-Sicher zur Schule“ haben Polizeibeamte am gestrigen Dienstag im gesamten Harzkreis 63 Verkehrsverstöße festgestellt und geahndet. Die Beamten kontrollierten nach Angaben eines Reviersprechers 190 Verkehrsteilnehmer, davon 82 Radfahrer. Beispielsweise seien 27 Radler verkehrswidrig auf dem Gehweg unterwegs gewesen. In drei Fällen hätten Radfahrer aufgrund defekter oder fehlender Beleuchtung verwarnt werden müssen. Ferner verteilten die Beamten Info zur vorschriftsmäßigen Ausstattung von Rädern.Das sollte sie öfter machen!

MfG Harzbube.

Jetzt wäre natürlich schön zu wissen, wie sich das Verhältnis der Kontrollen zwischen den einzelnen Verkehrsteilnehmern darstellt und auf welcher Basis diese kontrolliert wurden.

190 Verkehrsteilnehmer, davon 82 Radfahrer.


Waren tatsächlich im kontrollierten Zeitraum in etwa gleich viele Auto- wie Radfahrer unterwegs?

Auf welche Vergehen wurde überhaupt kontrolliert? Fahren auf dem Gehweg, Parken auf dem Gehweg, überhöhte Geschwindigkeit, Missachten von Vorfahrtsregelungen?

Ohne diesen zusätzlichen Kontext zu haben, liest sich dein zitierter Text wieder etwas in die Richtung "schau mal wie viele Radfahrer die schon wieder rausgezogen haben, von denen hält sich keiner an die Regeln!!!"

Nur Mal kurz ein Wort zum Fahrradführerschein. Den gibt es in diesem Sinne überhaupt nicht. Die Kinder nehmen an einer Verkehrsschulung Teil und haben dann am Ende eine kleine praktische Prüfung sowie einen schriftlichen Test, wo die Grundlagen der Verkehrssicherheit sowie Vorfahrts- und Verhaltensregeln abgefragt werden. Wenn es gut läuft und das Wetter mitspielt, haben die Kinder dazu maximal sechs Doppelstunden Zeit, wobei die ersten drei auf dem Verkehrsübungsplatz gehalten werden. Am Ende bekommen die Kinder eine Bestätigung, dass sie daran teilgenommen haben, mehr nicht. Die Eltern bekommen explizit gesagt, dass die Kinder hiernach eben keinen Führerschein haben und von nun an auch nicht alleine in den Verkehr dürfen, sondern weiter mit den Eltern zusammen üben müssen. Doch wer hat/nimmt sich dafür noch Zeit, wenn beide Eltern Vollzeit arbeiten und/oder die Playstation Zuhause lockt???

Korrekt, irgendeine Art von "offiziellem" Fahrradführerschein existiert nicht.

Die Regelung der StVO ist denkbar einfach: Kinder ab 8 Jahren dürfen, Kinder ab 10 Jahren müssen auf der Fahrbahn fahren, wenn kein Radweg vorhanden ist.

Wie die Kinder die Verkehrsregeln lernen sollen, interessiert da nicht.

Jetzt könnte man meinen, die Eltern sollen das besorgen. Zu einem Teil ja, andererseits haften die Eltern bei Unfällen ihrer Kinder im Straßenverkehr nur bei einer Verletzung der Aufsichtspflicht, was dann auch wieder die Kinder selber (und auch zu einem gewissen Teil die Gesamtgesellschaft) in die Pflicht nimmt.