Priusfreunde.de

Über den Ursprungsartikel brauchen wir wohl nicht diskutieren. Ein paar Halbsätze querlesen reichen um zu sehen, dass der unterste Schublade ist.

Die meisten Leute sind ja durchaus kooperativ, aber ein paar sorgen eben für Ärger.

Beschleunigungsstreifen nutzen: Ja, aber bitte auch bis zum Ende. Ich hatte schon Schlaumeier, die hinter mir auf dem Beschleunigungsstreifen früher reinfahren (auch durchgezogene Striche stören da nicht) und dann neben mir sind, wenn der Streifen zu Ende geht! Gerne auch kombiniert damit, dass zum Zeitpunkt als die reinfahren neben mir noch Lkws waren und ich somit gar nicht früher rein konnte. Das Fahrzeug hinter mir kann dann natürlich früher rein und hängt sich hinter den Lkw, so dass ich immer noch nicht reinkomme. WTF?

Ein Ausbremsen schnellerer Fahrzeuge ist nicht immer zu vermeiden. Beispiel Reisegeschwindigkeit echte 100 km/h, zum Überholen auf 120 beschleunigen. Sobald ein Lkw auftaucht fange ich an in den Rückspiegeln Lücken zu suchen und versuche passend vor dem Ausscheren mit den Beschleunigung zu beginnen. Da kaum jemand Lücken läßt ist das aber ein kniffliges Unterfangen das zeitlich passend abzuschätzen bis man im Überholabstand zum Lkw ist. Dann muss man entweder wirklich warten bis die ganze Welle an Autos vorbei ist (danach ist meist länger frei, meine bevorzugte Methode) oder man beschleunigt passend in eine kleinere Lücke (Hintermann muss immer noch leicht verzögern um Sicherheitsabstand wiederherzustellen) oder man nimmt eine sehr große Lücke vor einem schnellen Fahrzeug (Fahrzeug muss bremsen, hat aber auch genug Zeit dazu).

Typischerweise beschleunige ich während des gesamten Überholvorgangs, aber eben mit 2500-3000/min. Ich habe keine Lust jedesmal auf 4000/min hochzujubeln. Gleichmäßige, längere Beschleunigung bringt die gleiche Geschwindigkeit wie kurze, starke Beschleunigung. Man muss nur besser planen.

Zum Thema kooperatives Fahren hier ein Video. Der Autor stellt die These auf, dass wenn sich vor einer Ausfahrt ein Stau bildet, kann er als einzelnes Fahrzeug diesen Stau verhindern. Wie? Indem er vor sich eine große Lücke läßt und bereitwillig Fahrzeuge in die Lücke läßt. Das verhindert, dass die Fahrzeuge weiter vorne, wo sie auf eine Spur müssen, um die Plätze kämpfen und dabei komplett zum stehen kommen. Er hält den Verkehr also flüssig. Zum Schluss sagt er, dass ihn das kaum Zeit kostet und viel entspannender ist - passt für mich gut auch zum HSD.



Webseite: trafficwaves.org/

chaka schrieb:

Wenn Sie mit 20 km/h auf jemanden mit 10 km/h auffahren, sind Sie zwar doppelt so schnell, aber die Schäden halten sich in Grenzen. Wenn Sie mit 200 km/h auf jemanden mit 190 km/h auffahren, ist die absolute Differenz zwar ebenfalls nur 10 km/h und die relative Differenz bei nur 5%, aber Sie haben plötzlich 2 Totalschäden und eventuell noch 2 Tote

Sehr gutes Beispiel @chaka.

Im 2. Falle ist die potentielle Energie 13 mal so groß wie im 1. Fall.

Oder man könnte das Gefahrenpotential auch so ausdrücken.
Wendet man die 190/200km/h Gegebenheiten auf den 10/20km/h Fall an, kommen dort 13mal so große Massen (Fahrtzeuggewichte) zum Tragen.

Also nicht 2.000kg sondern 26.000 kg

Ich ahne jetzt schon womit diese Diskussion enden wird: Fängt mir T an und endet damit

Ich gebe offen zu, dass ich auch zu den "Langsamfahrern" gehöre, fühle mich aber trotzdem nicht angesprochen, da es Unterschiede gibt, wie man auf der AB "langsam" fährt.

Ich fahre auch schon mal 5 Min. hinter einem LKW her, wenn die linke Spur "zu voll" ist und ich beim Überholen jemanden "behindern" könnte.

Sollte es doch mal passieren, dass jemand mit 100km/h höherer Geschwindigkeit auf mich aufläuft, dann ist es halt so! "Ce la vie", wie der Engländer sagt

Wie Chaka schon schrieb, werden die schneller Autos immer sicherer und verleiten zu riskanterer Fahrweise (gilt naturlich nicht allgemein, sondern nur für einige Fahrer!). Die langsam Fahrenden sind eher Klein- und Kleinstwagen mit deutlich geringere Sicherheitsausstattung. Daher zieht bei einem Crash der Langsamere meistens den Kürzeren

Im Gegensatz zu den meisten hier finde ich den Artikel von WO insofern okay, da der Autor nur dass zu Papier gebracht hat, was die meisten Premium-Klasse-Fahrer denken und am Stammtisch so von sich geben.

Also eigentlich nichts, worüber man groß diskutieren müsste...

Grüße
Peter

Den Kommentar von "HamburgerBursche" habe ich nur kopiert.

Als Sachverständiger kennt er die Realität aus der Unfallanalyse.

3log1 schrieb:Und ein Auto zu übersehen, nur weil es zügig fährt, kann ich nicht glauben. So oft wie selbst ich Langsamfahrer vom Gas muss, kann ich nicht übersehen werden. Und das auch, wenn ich nur 130 km/h fahre.
Mit Licht.Autos werden nicht nur nur deshalb übersehen, weil sie zügig fahren, sondern auch deshalb, weil sie einfach übersehen werden! Wo kommen denn sonst die vielen Unfälle her? Doch nicht nur wegen des angesprochenen Egoismus!
Und wo es dann noch häufig ausreicht, bei 130kmh einen Unfall zu vermeiden, reicht es dann halt bei 180kmh nicht mehr.

Was allgemein viel weiter helfen würde, wäre eine bessere Blinkmoral. Hier könnte man bei der Verkehrssicherheit viel Boden gut machen. Aber da glänzen die Fahrer der Oberklassen-Autos auch nicht gerade als Vorbild.

eppf

chaka schrieb:
Eine tatsächlich gesteigerte Sicherheit ist ausschließlich über ein verringertes Tempo zu erreichen.
Das sagt aber "nur" ein Sachverständiger, warum sollte man gerade diesem glauben .

Viel aussagekräftiger sind doch selbst in Auftrag gegebene Statistiken, so wie es überall in der Politik läuft. Mit der richtigen Wortwahl bei der Umfrage "finden" infratest und Co. die gewünschte Mehrheit, auch wenn alle Experten anderer Meinung sind. Paradebeispiel ist die Maut.

eppf

eppf schrieb:
chaka schrieb:
Eine tatsächlich gesteigerte Sicherheit ist ausschließlich über ein verringertes Tempo zu erreichen.
Das sagt aber "nur" ein Sachverständiger, warum sollte man gerade diesem glauben .

Viel aussagekräftiger sind doch selbst in Auftrag gegebene Statistiken, so wie es überall in der Politik läuft. Mit der richtigen Wortwahl bei der Umfrage "finden" infratest und Co. die gewünschte Mehrheit, auch wenn alle Experten anderer Meinung sind. Paradebeispiel ist die Maut.

eppf
In den Unfallstatistiken der Polizei liest man immer wieder....

- nicht angepaßte Geschwindigkeit und

- zu geringer Sicherheitsabstand sowie das

- Übersehen werden

...führt gehäuft zu den schweren Unfällen!

Langsamfahrer oder auch Schleicher genannt.

Hab da einen "Kumpel", früher immer flott unterwegs gewesen.
Damals hätte er am liebsten die Schleicher aus dem Verkehr gezogen und abgewatscht, auch körperlich.

Heute im fortgeschrittenen Alter fährt er auf der Landstraße prinzipiell nicht über 80 Km/h.
Egal wie lang die Schlange hinter ihm ist. Die Anderen können doch überholen, seine Meinung.
Und wenn es nicht geht, dann haben die Anderen eben Pech gehabt.
Verstehe Einer wer es will. Ich nicht.

MfG Harzbube.

Wir alle werden älter.

Mir ist es lieber, ein Autofahrer schätzt seine Reaktionsfähigkeit und Fahrkönnen realistisch ein und fährt langsam.

die welt erklärt uns die welt. und axel springer steht drunter. eben die bildzeitung für vermieter...

Intelligenz, Rücksichtnahme und Gelassenheit sind große und wertvolle menschliche Tugenden.

Davon hat der Verfasser des Artikels wohl nichts abbekommen

chaka schrieb:
Wir alle werden älter. Das stimmt.Mir ist es lieber, ein Autofahrer schätzt seine Reaktionsfähigkeit und Fahrkönnen realistisch ein und fährt langsam.
@chaka,
ich hätte das alles nicht geschrieben, wenn ich nicht Kenntnisstand über seinen geistigen und körperlichen Zustand gehabt hätte. Zu dieser Zeit sind wir noch eine scharfe Klinge mit dem Motorrad durch den Harz gedüst. Da hat kaum Jemand an unserem Hinterrad geklebt und am Auspuff geschnüffelt.

Wenn es in diesem Fall so wäre wie Du schreibst, ist das schon richtig.
Nur wer nicht im Strom mitschwimmen, seine Reaktionsfähigkeit und Fahrkönnen dem nicht mehr Rechnung tragen kann, sollte seinen Führerschein abgeben.

Von dem ich hier spreche, ist so alt wie ich. So wie ich ihn beurteile und kenne, ist es bei ihm Alterstarrsinn und eine stark ausgeprägte Ich-Bezogenheit. Wohl eher das Zweite.
Und so ein Verhalten ist im Straßenverkehr schon strafbar.

MfG Harzbube.

kurzer schrieb:
die welt erklärt uns die welt. und axel springer steht drunter. eben die bildzeitung für vermieter...


Auch die Anstalt gesehen

haribo schrieb:

In den Unfallstatistiken der Polizei liest man immer wieder....
- nicht angepaßte Geschwindigkeit und
- zu geringer Sicherheitsabstand sowie das
- Übersehen werden
...führt gehäuft zu den schweren Unfällen!
Eben, aber welcher (Verkehrs)Politiker liest offizielle Statistiken, um auf die objektiv gegebenen Unfallursachen, Schadstoffausstöße etc. auch wirklich einzugehen? Doch nur solange die dazu notwendigen Maßnahmen weder den Interessen der Autolobby noch denen der eigenen Wählerklientel entgegen laufen!

Egal ob es um das fehlende allgemeine Tempolimit auf ABs geht, um eine Absenkung des Tempolimits auf Landstraßen, um fällige Fahrverbote bzw. Citymaut bei Überschreitung gesetzlich vorgegebener Schadstoffgrenzwerte in der Luft, um Sanktionen bei Nichteinhalten der Fahrzeugspezifikation (z.B. 7-facher NOx-Ausstoß bei EURO 6 Diesel), usw. usw.

Da geschieht immer gar nichts und jetzt erkennt irgendein Schmierfink im Gegenzug die ach so große Gefahr durch Langsamfahrer. Das ist doch nur noch zum Greifen.

eppf

Naja, irgendwie hat er aber auch Recht.
Was ich auf meinen spärlichen Dienstreisen auf der AB erlebe reicht schon, um ein Buch zu füllen (egal ob ich alles was geht oder gemütlich fahre).
...und wenn auf dem "Beschleunigungsstreifen" sogar der Prius mit 2 Personen und Gepäck "zu schnell" ist und weiter vorn noch der LKW mit Sattelauflieger davon fährt, dann kann ich auch nachvollziehen, was der Autor meint