Priusfreunde.de

Hallo!

Man hört ja immer wieder von der These, dass es wesentlich umweltfreundlicher wäre ein altes Auto weiterzufahren als ein neues Spritsparmodell zu kaufen.

Sprich, ich fahre meinen 90er corolla weiter statt CO2 etc. für die Produktion des Prius rauszuhauen, selbst wenn dieser 3 Liter weniger verbraucht.

Gibt es dazu eine realistische Studie die nicht auf Bildniveau ist?

Danke!

Buchtipp

Empfehle das oben genannte Buch. Habe es im Urlaub gelesen.
Regt zum Nachdenken an
Unsere Blick sind zu einseitig auf CO2-Reduzierung gerichtet. Damit schauen wir max. 10% der Umweltprobleme an.
Die Produktion eines Neuwagens (Komsumgesellschaft) kann man theoretisch nie mehr während der Nutzung rausfahren.
In dem Buch wird auch die Sinnhaftigkeit von Elektroautos und Hybriden in Frage gestellt. Es wird das Modell "Naturverbrauch" vorgestellt. Demnach verursacht jedes Produkt einen gewissen Materialverbrauch (Rohmaterialien, aber auch Wasser, Abgase, etc.).
Die Herstellung von Batterien, Kuperkabeln, etc. verbraucht sehr Material. Das vor allem in Asien und Afrika (also Ländern mit niedrigen ökologischen Regelungen) abgebaut werden. Gemäß der Rechnung des Autoren werden die Verbrauchsvorteile überkompenseniert durch den Naturverbrauch. Hat mich nachdenklich gestimmt Wie hier sicherlich im Forum einige Wissen suchen meine Frau und ich ein Familienfahrzeug für 2015. Da war bisher der Auris Hybrid Kombi sowie der Prius + ganz weit oben auf der Liste...

Übrigens wäre Florenz ein Eldorado für Euch. Dort sind gefühlt 90% aller Taxis Auris Hybrid Kombis bzw. Prius +.

Viele Grüße.
Ich hoffe auf einen angeregten Austausch!!

P.S. Während unserer Italienautorundreise hat unser Audi A2 1.4 Benziner (BJ 2005) übrigens nur 5,3l/100Km trotz sehr viel Gepäck, Licht und Klima im Dauerbetrieb bei Temperaturen über 30Grad verbraucht. Wo bleibt heute der Fortschritt!!

fireblade999 schrieb:
Wo bleibt heute der Fortschritt!!

Siehe hier. Fakt ist, die Verbäuche sinken, aber immer in kleineren Margen. Man darf auch nicht die Masse ignorieren, die bewegt werden soll.

MfG Harzbube.

harzbube schrieb:
fireblade999 schrieb:
Wo bleibt heute der Fortschritt!!


Siehe hier. Fakt ist, die Verbäuche sinken, aber immer in kleineren Margen. Man darf auch nicht die Masse ignorieren, die bewegt werden soll.

MfG Harzbube.

Prinzipiell richtig. Aber die Masse müsste nicht sein. Das führt ebenfalls zu einem erhöhten Ressourcenabbau!!

@feuerschwert

Das seh ich ähnlich. Als Umweltfreund ist es sehr einfach den co2 Ausstoß zu kompensieren. So kann ich z.B. mit Atmosfair meinen gesamten co2 Ausstoß des vergangenen Jahres (3660 kg) für 86 Euro kompensieren.
Problematisch sind die Umweltgifte die durch die Produktion freigesetzt werden, co2 gehört nicht dazu.

Und genau das ist der Knackpunkt, wenn man wirklich ein Umweltfreund ist, ist es da nicht besser einfach einen alten Spritschlucker der 90er (abgesehen vom Diesel) weiterzufahren und den co2 Ausstoß separat zu kompensieren?

Früher hat man beim Prius noch Werbung für die Verwendung umweltfreundlicher Materialen gemacht. Bei allen anderen Hybriden wurde das vollkommen vernachlässigt. Schade!

Mich würde mal eine Vollkostenumweltrechnung zum Prius interessieren. Ohne dass diese reißerisch geschrieben ist. Aber es sollten z.B. solche Dinge berücksichtigt werden wie, 15.000 km Intervalle für den Ölwechsel. etc.

Ich stehe vollkommen hinter der Hybridtechnik, hatte aber noch nie das Gefühl, dass ich ein besonders Umweltfreundliches Auto fahre.
Das grünere Gewissen habe ich in einem 90er Peugeot Kleinwagen.

frufus schrieb:
... Als Umweltfreund ist es sehr einfach den co2 Ausstoß zu kompensieren. So kann ich z.B. mit Atmosfair meinen gesamten co2 Ausstoß des vergangenen Jahres (3660 kg) für 86 Euro kompensieren.
Problematisch sind die Umweltgifte die durch die Produktion freigesetzt werden, co2 gehört nicht dazu.
Co₂-Ablaßhandel ist albern. Natürlich ist es nicht nur Co₂!

Und genau das ist der Knackpunkt, wenn man wirklich ein Umweltfreund ist, ist es da nicht besser einfach einen alten Spritschlucker der 90er (abgesehen vom Diesel) weiterzufahren und den co2 Ausstoß separat zu kompensieren?
Erfüllt der Youngtimer denn wenigstens mal Euro 2? Oder würde er sogar Euro 4 erfüllen, so wie der P2 auch Euro 5 oder 6 erfüllen würde?

Mich würde mal eine Vollkostenumweltrechnung zum Prius interessieren. Ohne dass diese reißerisch geschrieben ist. Aber es sollten z.B. solche Dinge berücksichtigt werden wie, 15.000 km Intervalle für den Ölwechsel. etc.
Die würde mich für jedes Auto interessieren! Wieviel HC, NO_x usw. von A bis Z. Beispielsweise über 8 Jahre und 150.000km.
Der P2 verlangt ja nur 3,5l Motoröl; ich lasse 3,4l einfüllen. Beim Vorwagen waren es glaube 4,5l. Intervall dafür 20 oder 25.000km...

Ich stehe vollkommen hinter der Hybridtechnik, hatte aber noch nie das Gefühl, dass ich ein besonders Umweltfreundliches Auto fahre.
Das grünere Gewissen habe ich in einem 90er Peugeot Kleinwagen.
Das habe ich seit 3,5 Jahren jeden Tag!
Abwrackprämie, das war in Deinem Sinn, wie ich ihn verstehe, total daneben! Aber wenn ein 15 Jahre altes Auto irgendwo auf der Welt eine totale Bruchbude ersetzt, hat man ganz sicher was gewonnen.

LG
Klaus

@Klaus

CO2 Kompensation bei Atmosfair ist kein Handel. Für das eingesetzte Geld werden Projekte geschaffen die eben tatsächlich dein co2 Verbrauch kompensieren. Und dabei geht es nicht nur ums Bäume pflanzen.

www.atmosfair.de/klimaschutzprojekte

Viele der Youngtimer erfüllen nur deshalb nichts besseres als Euro 2 weil es keine Abgasgutachten mehr für diese Fahrzeuge gibt. Das merkt man z.B. auch daran, dass die gleichen Motoren über mehrere Fahrzeuggenerationen über mehrere EURO Stufen laufen.

Und wenn man sich bei Spritmonitor mal die Verbrauchwerte anschaut, stehen viele der Youngtimer noch heute in den Top 10.

Wie gesagt. Ich bezweifle, dass ich jemals mit einem neuen Prius mehr die Umwelt schone als einen 15 Jahre alten Corolla weiter zu fahren.
Ich lasse mich aber sehr gern überzeugen!

Interessante Frage, wobei ich aus dem Bauch heraus sagen würde, dass das Behalten des alten Pkw (wenn es nicht die totale Dreckschleuder ist) aus Sicht des Umweltschutzes günstiger ist, als ein neues spritsparendes Auto zu kaufen.

Folgender Artikel hat mich in Bezug auf die Umweltverträglichkeit unserer heutigen Massenmobilität schon etwas nachdenklich gemacht:

klick

Vielleicht spielt es am Ende des Tages gar keine so große Rolle ob wir ein altes oder neues Auto fahren, sondern ob wir überhaupt ein Auto besitzen und/oder wie häufig wir es nutzen und wie häufig man alternative Transportmittel nutzt oder aus reiner Bequemlichkeit doch ins Auto steigt.

Wer z.B. sein altes Auto behält und anfängt alle Strecken bis ca. 5 km mit dem Rad zurückzulegen spart wahrscheinlich in Summe mehr Energie ein, als einen neuen Prius zu kaufen und das Rad im Keller zu lassen.

Passt natürlich nicht immer und für jeden, aber ich glaube man sollte sich beim Thema Mobilität & Umweltschutz nicht zu sehr auf's Auto fokussieren.

Die CO2 Kompensation gibt es auch in der Schweiz: http://www.myclimate.org

Für Sparfüchse: Eingezahlte Beträgen können von den Steuern abgezogen werden

frufus schrieb:
@Klaus

CO2 Kompensation bei Atmosfair ist kein Handel. Für das eingesetzte Geld werden Projekte geschaffen die eben tatsächlich dein co2 Verbrauch kompensieren. Und dabei geht es nicht nur ums Bäume pflanzen.

www.atmosfair.de/klimaschutzprojekte

Viele der Youngtimer erfüllen nur deshalb nichts besseres als Euro 2 weil es keine Abgasgutachten mehr für diese Fahrzeuge gibt. Das merkt man z.B. auch daran, dass die gleichen Motoren über mehrere Fahrzeuggenerationen über mehrere EURO Stufen laufen.

Und wenn man sich bei Spritmonitor mal die Verbrauchwerte anschaut, stehen viele der Youngtimer noch heute in den Top 10.

Wie gesagt. Ich bezweifle, dass ich jemals mit einem neuen Prius mehr die Umwelt schone als einen 15 Jahre alten Corolla weiter zu fahren.
Ich lasse mich aber sehr gern überzeugen!

fireblade999 schrieb:
In dem Buch wird auch die Sinnhaftigkeit von Elektroautos und Hybriden in Frage gestellt. Es wird das Modell "Naturverbrauch" vorgestellt. Demnach verursacht jedes Produkt einen gewissen Materialverbrauch (Rohmaterialien, aber auch Wasser, Abgase, etc.).

Naja, wenn ich da bloß an den Naturverbrauch bezüglich Erdöl denke. Da hat die Menschheit innerhalb von 100 Jahren wohl die Hälfte des gesamten Vorkommens einfach nur verbrannt. Und das noch zusammen mit einem extremen Schadstoffausstoß.

Ich unterschreibe gerne die Meinung, dass es gesamtökologisch nicht das Gelbe vom Ei ist, blindlings Altfahrzeuge auszurangieren, um sie gegen E-Autos oder Hybride zu ersetzen. Das Hauptproblem ist doch, dass immer noch weit über 90% der NEU gebauten Autos so einen stinkenden Motor an Bord haben, der einerseits die Luft verpestet und andererseits die wertvollen Erdölreserven vernichtet.

Das vor allem in Asien und Afrika (also Ländern mit niedrigen ökologischen Regelungen) abgebaut werden.Das ist zwar richtig, aber deshalb sollte man nicht die Elektrokomponenten kritisieren, sondern die "niedrigen ökologischen Regelungen". Dass die nur auf Profit ausgelegte Industrie das mit aller Macht verhinden will, das ist wohl das Hauptproblem. Bzw. das Hauptproblem ist, dass uns schon lange nicht mehr die Regierung, sondern die Industrielobby regiert!

Ich kann z.B. immer teurer werdenden Seltenen Erden durchaus etwas Gutes abgewinnen. Je mehr der Preis steigt, umso größer wird der Leidensdruck, nach Alternativen zu forschen.

Aber alles Gegenrechnen auf "Naturverbrauchbasis" ändert nichts daran, dass die wahnsinnige Erdölverbrennung eingedämmt werden muss!

eppf

frufus schrieb:
@Klaus

Und wenn man sich bei Spritmonitor mal die Verbrauchwerte anschaut, stehen viele der Youngtimer noch heute in den Top 10.

Ich kann in der Top 10 keinen Youngtimer sehen.

1 Toyota Yaris Hybrid (581) 4,8
2 Nissan Pixo (39) 5,1
3 Toyota Prius (2021) 5,2
4 Seat Mii (68) 5,2
5 Toyota Auris Hybrid (836) 5,2
6 Citroen C1 (593) 5,2
7 Skoda Citigo (140) 5,2
8 Daihatsu Cuore (422) 5,3
9 Honda Insight (197) 5,3
10 Honda Jazz Hybrid (62) 5,3

emuman schrieb:
frufus schrieb:
@Klaus

Und wenn man sich bei Spritmonitor mal die Verbrauchwerte anschaut, stehen viele der Youngtimer noch heute in den Top 10.

Ich kann in der Top 10 keinen Youngtimer sehen.

1 Toyota Yaris Hybrid (581) 4,8
2 Nissan Pixo (39) 5,1
3 Toyota Prius (2021) 5,2
4 Seat Mii (68) 5,2
5 Toyota Auris Hybrid (836) 5,2
6 Citroen C1 (593) 5,2
7 Skoda Citigo (140) 5,2
8 Daihatsu Cuore (422) 5,3
9 Honda Insight (197) 5,3
10 Honda Jazz Hybrid (62) 5,3

Ne, ich hab mich verschrieben, mein Fehler, das war bezogen auf die Top 10 bei Spritmonitor, die aber keine Top10 sondern eine Top50 ist:

21 Fiat 126 (27) 5,9
38 Renault 4 (19) 6,4
42 Fiat Cinquecento (107) 6,5
45 Citroen 2CV (65) 6,5
47 Citroen AX (119) 6,5
48 Citroen Saxo (209) 6,5

Rausgenommen die Fahrzeuge die es auch heute noch unter dem gleichen Modellnamen gibt, wie Twingo, Fiat 500 us.

Beim Diesel:

5 Citroen AX (43) 4,5
7 Citroen Saxo (54) 4,7
10 Peugeot 106 (62) 4,8
32 Peugeot 205 (55) 5,1

Ich werde alt. In zwei Jahren bekommen die ersten AX das H-Kennzeichen, wenn sie denn noch nicht in Eisenoxid und Kunstoffstaub zerfallen sind.

Aber zum Thema: Lange Nutzung von alten Autos ist ökologischer als frühzeitiges verschrotten. Wir reden ja nicht von Youngtimern mit H-Kennzeichen, sondern eher von typischen Entscheidungen wie z.B.
- 2004er Prius weiterfahren oder durch Outlander hybrid ersetzen
- statt des Volvo V70 einen neuen XC60 zu kaufen
- Golf IV 1.6 gegen einen Tiguan TDI austauschen
Okay, der ein oder andere kauft privat keinen SUV, dürfte mittelfristig aber die Ausnahme sein.

Die laufende Belastung durch Verbrauch und Schadstoffausstoss sind bei neuen Autos kaum geringer oder durch steigende Jahresfahrleistungen sogar höher. Die Verschrottung, Recycling und Produktion sind enorm energieintensiv. Dazu kommen noch Müllberge durch nicht wiederverwendbare Stoffe und die Umweltsauerei namens Bodenschatzabbau. Diese Probleme werden allerdings in die 2. und 3. Welt exportiert.
In allen Rechnungen die ich bislang gesehen habe, konnte ein moderneres Fahrzeug gerade einmal die Energie bei der Produktion ausgleichen.

@emuman

Ja, die ersten Peugeot 205er bekommen dieses Jahr ihr H Kennzeichen. Wirklich komisch. Aber was Rost angeht, die stehen sehr gut da. Gerade Peugeot/Citroen war ab Ende der 80er durch Teilverzinkung weit voraus gegenüber den Rostmühlen anderer Hersteller. Ich hatte bei keinem meiner ca. 15-20 PSA Fahrzeugen jemals Rostprobleme.

Du hast recht in der Regel geht es nur um den Ersatz von maximal 10 jahre alten Autos. Da fällt die Bilanz natürlich noch schlechter aus, wobei man da auch nicht vergessen darf, dass diese Fahrzeuge nicht verschrottet werden sondern dann auf dem Gebrauchtmarkt landen.

Deshalb habe ich bewusst den Vergleich zu einem 90er Jahre Wagen aufgestellt. Muss ja noch nichtmal ein Youngtimer sein, ein 99er Corolla z.B. wie der hier: suchen.mobile.de/auto-inserat/toyota-cor...s-mycas47-2_c01_4201

Ich kann mir kaum vorstellen dass ein Prius jemals irgendeinen Umweltvorteil rausfahren kann.
Klar, in der Regel kauf ich mir einen Prius statt eines anderen Neuwagens, gute Entscheidung aber mir kann keiner Erzählen, dass dann beim Kauf Umweltgründe an erster Stelle standen.
Denn wenn man so sehr Umweltfreund ist und ein Auto braucht, lohnt es sich dann eben nicht immer seine alte Möhre gegen eine neue Möhre einzutauschen statt was neues auf den Markt zu werfen?

Noch eine Artikel zum Thema, allerdings schon etwas älter:

www.auto-eminent.nl/scrappingoldcars.pdf