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Gift auf unserer Haut
(1 Leser) (1) Besucher
Umwelt-Themen, Vergleich von Antriebstechniken etc.
Zum Ende gehenSeite: 12
THEMA: Gift auf unserer Haut
#225864
Aw: Gift auf unserer Haut 13.10.2013 12:49 - vor 10 Jahren, 7 Monaten  
Doppelherz schrieb:
... bei denen an jedem 20. eines Monats die "Marmeladenbrotzeit" beginnt.
Das kann ich so nicht akzeptieren!
Entweder können diese Leute mit ihren Ausgaben nicht zurecht kommen,
oder kaufen sie jeden S... , dass am Ende kein Geld für's Essen da ist?
Woody
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#225867
Aw: Gift auf unserer Haut 13.10.2013 13:20 - vor 10 Jahren, 7 Monaten  
Doppelherz schrieb:
sven@prius schrieb:

Der Mensch ist dabei das einzige Wesen, welches artfremde Milch trinkt - und das auch noch Jahrzehnte nach der Geburt.


Nö. Stelle mal einer Katze -auch einer Erwachsenen- eine Schüssel Kuhmilch vor die Nase (egal ob es ihr gut tut oder nicht), die meisten trinken sie.

Übrigens werden auch Pflanzen in "Massenhaltung" auf Feldern gehalten, ob diese Monokulturen die für Pflanzen artgerechtere Haltung ist bezweifle ich. Ich denke oft das Pflanzen als Lebewesen irgendwie nicht so anerkannt sind wie Tiere. Pflanzen empfinden nichts? Warum können sie dann auf Schädlingsbefall, Jahreszeiten, Wetterschwankungen reagieren? Im Gegensatz zu Tieren werden Pflanzen "am lebendigen Leib" geschnitten, verarbeitet, gegessen. Tiere werden normalerweise vorher getötet.


Dann schau dir Mal den Film vom ZDF an. Da werden die Kühe bei lebendigem Leib hingerichtet.

Und nein, ich bin kein Vegetarier. Aber ich glaube, dass die westliche Wohlstandsgesellschaft vergessen hat, was es bedeutet Nahrung zu besitzen. Heute wird Apple und Co. gehuldigt. Ich zitiere Reagan:
"We have every right to dream heroic dreams. Those who say that we are in a time when there are no heroes just don't know where to look. You can see heroes every day going in and out of factory gates. Others, a handful in number, produce enough food to feed all of us and then the world beyond."

Landwirtschaft ist das Geschäft was den schnellsten Wandel aller Industrien durchlaufen hat. Die vielen kleinen Farmer die es z.B. in den frühen 80ern in den USA noch gab, wurden gezielt durch Spottpreise und überzogene Kredite kaputtgemacht. Sie mussten ihre Farmen aufgeben und das Land verkaufen. Die wenigen großen Farmen sind heute Knechte von Konzernen wie Monsanto und Co.

In Europa hat man die Landwirtschaft, dank des politischen Einflusses der Bauern, durchsubventioniert. In der Konsequenz fahren hier Bauern Monokulturen (auch bei den Tieren) und lassen Felder gar brachliegen, was sie billiger als konsequente Fruchtfolge kommt. Über Jahrhunderte haben Menschen auf den Böden außerhalb der Städte hart gearbeitet und der Natur mühsam (aber nachhaltig) ihre Nahrungsmittel abgerungen. Heute glauben wir, dass wir die Natur beherrschen und uns nehmen können was uns gerade schmeckt. Was uns nicht schmeckt, das werfen wir weg.

Nein, das ist kein Schwärmen in Nostalgie!

Aber wir leben in einer Zeit der billigen aber auch schlechten Lebensmittel. Da wir gelernt haben, dass alles einen (Geld-)Wert haben muss und Lebensmittel billig sind, verkennen wir ihre Bedeutung. Und wir erziehen so auch unsere Kinder, wie ich sowohl in Schulen, als auch an der Universität (Mensa) immer wieder sehen muss.


"Pflanzen essen = besser als Tiere essen": diese Formel passt bei mir nicht, eher das "von allen in Maßen".
Das diverse TV-Beiträge zum Nachdenken animieren ist richtig und soll ja auch auf Mißstände aufmerksam machen was aber nicht bedeutet dass es "auf der anderen Seite" keine Mißstände gibt und auch hierzulande immer mehr Menschen gibt die sich die "guten" teureren Lebensmittel einfach nicht leisten können sondern bei denen an jedem 20. eines Monats die "Marmeladenbrotzeit" beginnt.


Immer eine Frage des Anspruchs und des Aufwandes, den ich für meine Ernährung aufbringe. Niemand ist gezwungen, zum Frühstück z.B. Wurst auf sein Brot zu legen. Und nein, das ist auch kein Menschenrecht.

Diskussionen darüber bringen aber allgemein wenig. Man muss bei der Erziehung anfangen.
CWein
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#225872
Aw: Gift auf unserer Haut 13.10.2013 14:22 - vor 10 Jahren, 7 Monaten  
Woody schrieb:
Doppelherz schrieb:
... bei denen an jedem 20. eines Monats die "Marmeladenbrotzeit" beginnt.
Das kann ich so nicht akzeptieren!
Entweder können diese Leute mit ihren Ausgaben nicht zurecht kommen,
oder kaufen sie jeden S... , dass am Ende kein Geld für's Essen da ist?


Wenn Du wie unsere alte Nachbarin mit monatlich 200.-Euro auskommen musst schon eher, davon geht auch noch der Eigenanteil für Medikamente ihres Mannes drauf den sie pflegt und der unverständlicherweise in keine höhere Pflegestufe kommt. Das ganze als Dank für ein arbeitsreiches Leben.
Doppelherz
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Yaris HSD
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#225873
Aw: Gift auf unserer Haut 13.10.2013 14:30 - vor 10 Jahren, 7 Monaten  
CWein schrieb: Über Jahrhunderte haben Menschen auf den Böden außerhalb der Städte hart gearbeitet und der Natur mühsam (aber nachhaltig) ihre Nahrungsmittel abgerungen.
Inklusive aller Hungersnöte und der Ausbeutung durch Landesfürsten etc.

CWein schrieb:Aber wir leben in einer Zeit der billigen aber auch schlechten Lebensmittel.
Kommt drauf an was man unter "schlecht" definiert. Wir leben aber auch in einer Zeit der Auswahlmöglichkeiten d.h. wer will hat durchaus die Wahl in der Lebensmittelqualität, und das war früher nicht möglich. Da war man teilweise froh alle Mäuler stopfen zu können.
Doppelherz
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Yaris HSD
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#225876
Aw: Gift auf unserer Haut 13.10.2013 15:06 - vor 10 Jahren, 7 Monaten  
Moin

@Sven
Nö, ICH nehme es dir nicht übel, und wenn du Öko als als Kompliment nimmst, dann ist das voll in Ordnung, im großen und ganzen habe ich nichts gegen Ökos, bin selber hier und da einer.

Und nein, ich bin kein Vegetarier und werde wohl auch keiner mehr werden. Mich erschrecken aber Bilder von schlechter Tierhaltung mindestens ebenso wie vermutlich dich. Mich kotzt die Wahljagd vermutlich ebenso an wie dich.

Ich arbeite auf einer Biogasanlage, wir haben auf diesem Betrieb ungefähr 450 Kühe, mit Nachzucht um die 900 Tiere. Ob das Artgerecht ist? Ich denke nein, aber Artgerecht funktioniert in der "modernen" Landwirtschaft nur eins: Die Pleite. Leider.

Obwohl ich auf einer Biogasanlage arbeite finde ich die bisherige Vermaisung nicht gut, im Gegenteil. Das hat für mich aber rein gar nichts ethisches! Diese ständige Aussage der Ethik, Strom statt Brot und was nicht alles, ehrlich: Lächerlich.

Nein, nicht das Menschen hungern, das ist nicht lächerlich, das ist schlimm, sondern die Argumentation vieler Menschen die von Landwirtschaft leider überhaupt keine Ahnung haben, die ihr Wissen aus der Werbung und von ihrem Balkon haben.

Immer mal darüber nachdenken warum man z.B. in Biogas macht. Weil wir für den Weizen ausreichend und Planbar Geld bekamen? Oder für die Bullen?

Landwirtschaft (Vieh/Milch/Getreide) funktioniert leider so: Es bestimmt jemand was mein Saatgut und mein Dünger kostet, ein anderer was mein Sprit und mein Spritzmittel kostet, die Natur bestimmt wie viel ich ernte, und nach einem Jahr bestimmt die Sparkasse, oder eben der Abnehmer, was ich für mein Produkt bekomme.

Das ist so als würde ein Zimmermann eine Halle bauen, und ich sage ihm wenn er fertig ist, was er dafür bekommt. Das ganze dann mit dem Hinweis das seine Halle von heute an jeden Tag etwas weniger Wert wird, und nach einem Jahr abgerissen werden kann, natürlich auf seine Kosten...
So ist es mit Milch und Vieh. Wenn ich es nicht zu dem Preis abgeben möchte kann ich es auch gleich weg werfen weil es schlecht wird. (Tiere werden zu alt und damit zu zäh)



Als wir in Deutschland unserer großen Kornreserven abgebaut haben, die es wegen dem Kalten Krieg gab, da hungerten exakt so viele Menschen in der Welt wie davor, oder eben danach, im Gegenteil es wurde eher schlimmer. Die Überbestände aus Europa wurden zu Dumpingpreisen auf den Markt geschmissen, die Landwirtschaft in der 3. Welt damit unterboten und vernichtet.


Sorry, aber das es ist das gleiche mit "fair trade". Die Bauern bekommen einen garantierten, guten Preis für Kaffee. Aufwachen! Dort wo die Kaffee anbauen, da hungern Menschen! Die brauchen keinen Kaffe, die brauchen Lebensmittel! Aber dank "fair Trade" bauen da jetzt noch mehr Bauern Kaffee an. Super.




Der Mensch hatte einst die Wahl. Er hätte bei seinem Kaufmann um die Ecke bleiben können, dort die Milch aus der Molkerei aus dem Dorf kaufen können, welche die Milch von den Bauern im Ort bekommen haben. Er entschied sich aber zum Dicounter zu gehen. Die Kaufmänner machten dicht.
Die Discounter wurden Einflussreich, sie sagten den Molkereien das sie nicht von zehn Molkereien ihre Milch bakommen wollen sondern nur von einer. Zack waren die Molkereien zu. Und diese eine neue, die wurde abhängig vom Discounter, dieser bestimmte ab da den Preis, und so über die Molkerei auch für die Bauern.

So ist es mit allen Sachen die man an große Ketten abgibt, eben auch Leder. Ganz oben sitzt ein BWLer, von der Materie unten hat er keine Ahnung aber von Geld, und vor allem vom Geld verdienen. Normen sind was tolles glauben die Menschen, die Regeln schließlich ein Mindestmaß...

Nö, die Regeln auch ein Höchstmaß. Und so funktioniert heute die Produktion von Lebensmitteln oder eben Kleidung. Wir erfüllen das was gefordert wird, nicht mehr!


Moin
Björn
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#225919
Aw: Gift auf unserer Haut 13.10.2013 20:10 - vor 10 Jahren, 7 Monaten  
Hallo Sven,

sven@prius schrieb:
Versichern kann ich Dir, dass es problemlos komplett ohne Leder geht. Nicht nur das, es geht auch komplett ohne tierische Produkte, Tierversuche und ohne Tierleid.

Ja, ich weiss es im Prinzip, dass es ganz ohne Leder geht. Man muss halt die Augen offen halten.
Essensmäßig kann ich sagen, dass ich zu 99% vegan bin. Es gibt kleine Ausnahmen, aber diese sind sehr selten und sind dann z.B. ein Sahnehäupchen auf der Tomatensuppe im Restaurant oder ähnliches. Da bin ich dann nicht päpstlicher als der Papst und es ist für mich in Ordnung. Fleisch, Wurscht, Fisch und Eier sind jedoch seit fast 19 Jahren bei mir kein Thema mehr.

Wir Menschen ernähren uns seit vielen Genarationen schon nicht mehr natürlich. Die natürlichste Ernährung wäre eine reine Rohkosternährung (kein Wildtier kocht seine Nahrung), aber diese ist heutzutage schwierig zu machen. Das nur nebenbei, ist off-topic.

Zu der Sendung:
www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2...ift-auf-unserer-Haut

Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass diese Wahrheiten einen Menschen völlig kalt lässt (gibt es aber bestimmt ).
Durch Billigprodukte in den Läden bei uns wird dies ermöglicht. Es geht wie immer nur um Geld. Leiden müssen die Arbeiter in diesen Gerbfabriken, Kinder, die Natur und nicht zuletzt auch die Tiere, die eine unglaubliche Quälerei mitmachen müssen. Jeder kann sich bestimmt vorstellen, wie es ist, 2000km in einem engen LKW bei Hitze,ohne Wasser und Futter transportiert zu werden! Und wenn eine Kuh nicht mehr kann, stürzt, wird ihr Chillipulver in die Augen gerieben! Was sind denn das für Bestien, die diesen liebenswerten, friedlichen Tieren sowas antun? Und dann ihnen die Schwänze mehrfach brechen! Wie pervers ist denn das alles!
Da werden in China Marderhunde gezüchtet, in winzigen Käfigen, bei eisiger Kälte. Auf dem Markt dann angeboten und nach der Verhandlung mit der Eisenstange der Schädel eingeschlagen. Es interessiert niemanden dort, dass viele Tiere danach noch leben und leiden. Nein, bei lebendingen Leib wird das Fell abgezogen. Sorry, aber ich kann mich da nicht mehr beruhigen bei soviel grauenvollen Wahnsinn.
Aber wir, die hier in der westlichen reichen Welt leben, können dies durch unseren Konsum beeinflussen! Kein Mensch braucht einen Pelz. Ich akzeptiere zu 100%, wenn jemand Fleisch isst. Ich schreibe niemand bzgl. Essen was vor, aber es wäre einfach schön, wenn sich die Menschen mehr über die Herkunft von Fleisch, Leder usw. Gedanken machen würden. Bei den Preisen in den Discountern kann was nicht stimmen. Meine Meinung: Wenn Tiere schon für Menschen geschlachtet werden, dann sollen sie bitte bis zu diesem Tag ein schönes, argerechtet Leben führen können. Deshalb wäre der Griff zum Biofleisch schon ein wichtiger, großer Schritt. Es ist außerdem viel gesünder als das konventionelle Fleisch, bei dem das Tier mit Antibiotika, Kraftfutter und Hormone vollgepumpt wurde.

Es gibt noch viel zu tun, damit eine Besserung eintritt. Auf Politiker ist kein Verlass, deshalb müssen wir, die Konsumenten, die Initiative ergreifen, sonst bleibt alles beim Alten.

Viele Grüße
Gerald
Gerald
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