Priusfreunde.de

Ein Fahrzeug mit einer Vmax jenseits der 200kmh kann für den Alltagsbetrieb nicht verbrauchsoptimiert sein.

In der Fliegerei ist man da schon lange weiter. Da gibt es für jede Geschwindigkeits- und Flughöhen-/streckenlänge obtimierte Triebwerke!

Das liegt wohl daran, dass Flugzeuge keine Getriebe, sondern allenfalls Verstellpropeller haben.

Moin

Komisch, wie kommen hier nur plötzlich alle auf den Trichter, bei jeder unpassenden Gelegenheit das nicht vorhandene Tempolimit als Begründung hinzu zu ziehen. Nicht nur das das Langweilig wird, insbesondere bei der Motorenentwicklung, hier die Motorgröße, hat ein Limit genau keinen Einfluß auf die Entwicklung kleiner Motoren und Autos.

Oder ist mir entgangen das Italien kein Limit hat? Warum nur werden dann dennoch dort Ferrarie und Lamborghini gebaut? Amerika hat so lange man denken kann ein sehr strenges Tempolimit was sowohl die Höhe als auch die Überwachung anbelangt, dennoch bauen sie die meisten 5 Liter Motorn sowie fast immer mit 200-600 PS. Und bei denen sind die Fahrzeuge sogar auf Tempo 90 eingerichtet, viel schneller können die normalen Autos dort eh kaum gefahren werden.

Und selbst Toyota baut Supersportler für den Straßenbetrieb. Wo doch der größte Markt ein Tempolimit hat. Oder glaubt hier einer das sie den nur für Deutschland und Katar bauen?



Einige Begründungen sind doch immer wieder etwas, sehr eigenartig.

Moin
Björn

emuman: So war es nicht gemeint.

Es ging mir darum aufzuzeigen, dass es für den jeweiligen Einsatz optimierte Triebwerkstypen in der Fliegerei gibt.

Angefangen, vom reinen Propeller, über Turboprob, Turbofan, Turbojet, Afterburnig Turbojet bis hin zu den Raketen-/Ionentriebwerken ist eben alles vorhanden und für den jeweiligen Einsatzbereich optimiert.

Und soetwas ginge beim Automobilantrieb eben auch. Ist nicht NUR eine Getriebefrage!

Björn, du hast recht. So ist die Realität, wenn Wirtschaftlichkeit keine Rolle spielt.

Friesel schrieb:
Komisch, wie kommen hier nur plötzlich alle auf den Trichter, bei jeder unpassenden Gelegenheit das nicht vorhandene Tempolimit als Begründung hinzu zu ziehen.
..
Oder ist mir entgangen das Italien kein Limit hat? Warum nur werden dann dennoch dort Ferrarie und Lamborghini gebaut?
..
Und selbst Toyota baut Supersportler für den Straßenbetrieb.

Auf das Thema Tempolimit will ich hier gar nicht abfahren. Aber warum muss z.B. der Passat mit dem kleinsten Benzinmotor schon über 200kmh gehen? Warum läuft bei BMW selbst das allerkleinste Modell, der 114i bereits 195kmh?

Das ist die Übermotorisierung, die ich kritisiere, man wird fast immer gezwungen, einen starken Motor zu nehmen, obwohl man mit dem Schnellfahren nichts am Hut hat. Wenn es dann doch noch einen kleinen Benzinmotor mit weniger Leistung im Angebot hat, gibt es diesen oft nur in der Basisausstattung, nur mit 5-Gang-Getriebe, wo der Verbrauchsvorteil dann wieder gegen 0 geht, weil man im höchsten Gang viel zu hoch drehen muss.

Für die Leute, welche einen dicken Motor bis hin zum Sportwagen haben wollen, soll es diesen auch weiterhin geben, da habe ich kein Problem damit. Wenn aber selbst bei der biederen Familienkutsche bei der Grundmotorisierung im Pflichtenheft eine Vmax mit einer "2" vornedran steht, ist doch etwas gewaltig schief gelaufen.

Da sind aber die Autojournalisten maßgeblich mitschuldig, weil die bei einem Auto mit einer Vmax von nur 180kmh schon die Nase rümpfen und die Autotester dem Elastizitätstest im höchsten Gang eine viel zu hohe Bedeutung beimessen, als ob es verboten wäre, vor dem Beschleunigen zurückzuschalten.

eppf

haribo schrieb:
So ist die Realität, wenn Wirtschaftlichkeit keine Rolle spielt.
Wenn alle Leute, die als "Gehaltsaufbesserung" von der Firma einen Dienstwagen gestellt bekommen, den Sprit für die Privatfahrten selbst bezahlen müssten, sähe die Verteilung der dazu geleasten Fahrzeuge "etwas" anders aus.

Bei den Flugzeugen spielt der Verbrauch eine so dominante Rolle, dass man sich keine Fehlmotorisierung leisten kann. Beim Auto ist der Verbrauch für sehr viele Leute leider immer noch sch..egal.

Wenn man die Klimaziele erreichen will, muss der Verbrauch runter, das steht wohl außer Frage. Und wie kann man das erreichen?
1. Über den Spritpreis, das würde aber zu sozialen Schieflagen führen, weil viele "kleine" Leute auf das Auto angewiesen sind, aber auch nicht das Geld haben, sich z.B. einen HSD vor die Tür zu stellen.
2. Über politische Vorgaben zur Verbrauchssenkung bzw. deutlicher Höherbesteuerung von neu zugelassenen Spritschluckern, aber da spielt unsere Regierung seit längerer Zeit erfolgreich Geisterfahrer.

eppf

Friesel schrieb:
Komisch, wie kommen hier nur plötzlich alle auf den Trichter, bei jeder unpassenden Gelegenheit das nicht vorhandene Tempolimit als Begründung hinzu zu ziehen.
Es ist die deutsche Automobilindustrie, die dafür sorgt, dass die Grenzwerte EU-weit unglaublich lange Zeit lächerlich hoch bleiben und es kein Tempolimit auf deutschen Autobahnen gibt. Es geht dabei nicht unbedingt ums schnell fahren, noch nicht einmal ums schnell fahren können. Es geht um Marketingaspekte und Psychologie, um das Siegel "Tested on german Autobahn", um das Wissen, dass ein Auto aus einem Land stammt, auf dessen Autobahnen man legal schnell fahren darf.

Es ist umstritten, ob ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen die Hersteller von ihrer zurecht geschmähten Schwerer-Schneller-Stärker-Produktphilosophie abbringen würde, deren Folgen (Emissionen) wie hier beschrieben durch schöngerechnete Alibi-Fahrzeuge rechnerisch kompensiert werden sollen.

Meine Meinung ist, dass es auch mit einem flächendeckenden Tempolimit weiterhin eine Zielgruppe für schnelle schwere Autos geben wird, dass aber das notwendige Umdenken bei den Herstellern beschleunigt würde. Was man in den letzten Jahrzehnten treibt, ist Verhindern, Umgehen, Hinauszögern so lange nur irgend möglich. Ein Tempolimit könnte das Umschwenken beschleunigen, aber weder ist es ein Allheilmittel noch alleine verantwortlich für die hier kritisierte Produktpolitik.

Ich verlinke dazu noch etwas im Tempolimit-Thread, sonst driftet dieser hier ab.

Grüße, Egon

Um es kurz zu Umreissen, Hochmut kommt vor dem Fall.

Um es praktischer anzugehen, zwei technisch historische Beispiele welche mir auf anhieb einfallen, und die für deutsche Hersteller unisono gilt.

Nummer 1: Groß Britanien und die Dreadnoughts. Die Briten bauten im bestreben ihre Vorherrschaft auf den Weltmeeren zu erhalten immer größere Kriegsflotten und entwickelten Ende des 19 Jahrhunderts das erste Schlachtschiff der Welt, welches unserem modernen Verständnis entspricht. Anstelle aber die britische Herrschaft zu untermauern, hatte es nur zur Folge das alle europäischen Konkurrenten - allen voran Deutchland - nun in kürzester Zeit eben solche Schiffe bauten und die bisherige quantitativ überlegene britische Flotte von dem einen auf den anderen Tag als veraltet gelten liess.

Nummer 2: Frankreich und seine Flugzeugindustrie vor dem 2 Weltkrieg. In der Zeit zwischen 1920 und 1935 blühte vor allem in Frankreich die Flugzeugindustrie, auf Grund der Erfahrungen die man im ersten Weltkrieg gesammelt hatte. Dann kam allerdings ein gewisses Momentum, an dem man glaubte die modernsten Luftstreitkräfte der Welt zu besitzen und die weitere Entwicklung schlief ein. Als folge dessen, wurde der Großteil der französischen Flugzeuge von den modernen Messerschmitts der Luftwaffe aufgerieben und zerstört, zusammen übrigens mit dem Großteil französischer Tanks die sich noch an Strategieen des ersten Weltkriegs orientierten.

Wieder zurück in unsere heutige Zeit. Selbst der einzige chinesische Hersteller auf der IAA "Changan" stellt in Serie produzierte Hybridfahrzeuge vor. Das chinesische Firmen dank staatlicher Unterstützung auch westliche Konkurrenten aus dem Feld schlagen können ist bekannt.

Für die massenverbreitung in Deutschland, braucht man einen Volumenhersteller und nicht das Premiumsegment. In Deutschland wäre das VW oder Opel - VW betreibt allerdings lieber Marketing als Automobilentwicklung oder Qualitätssicherung und ist der innovationsloseste Hersteller den wir zu bieten haben. Opel fehlt im Vergleich zu VW das Ansehen im Markt, jedoch profitieren sie von der Konzernmutter GM, von der auch der Volt / hierzulande Ampera kommt. Die Amerikaner sind innovativ (Stichwort EV1) und haben jede Menge Potential.

Mir persönlich ist es egal, ob deutsche Hersteller Hybrid bauen oder nicht. Ich werde kein deutsches Fahrzeug kaufen, da ich von Toyota und Honda mehr fürs Geld und vor allem auch weit fortschrittlicheres bekomme.

Die hohe vmax ist nicht Entwicklungsziel, sondern Nebeneffekt von starken Motoren, die wegen des gewünschten Beschleunigungsvermögen gewünscht, guter Aerodynamik und langer Getriebeübersetzung.

emuman schrieb:
Die hohe vmax ist nicht Entwicklungsziel, ..
Naja, zumindest bei BMW möchte ich das anzweifeln. Die sind doch stolz auf ihr "voll durchgestuftes Getriebe", welches auch nicht nur 1kmh Vmax-Potenzial verschenkt. Mit dem Nebeneffekt, dass man es bei leichtem Rückenwind bereits fertig bringt, auf ebener Strecke im höchsten Gang in den Begrenzer zu kommen.

eppf

Auch im Ausland hinterfragt kaum jemand, wie die Realverbräuche aussehen. Den Sinn der Übung scheint man aber zu verstehen.

$845,000 Porsche hybrid gets better gas mileage than Prius

- [Englisch] seattletimes.com/html/businesstechnology...orschehybridxml.html

Grüße, Egon

Egon schrieb:

...
Zitat:
"Wir vermissen unter anderem bei Volkswagen, dass die Hybrid-Lösungen in Autos angeboten werden, die in großen Stückzahlen verkauft werden." Für Dudenhöffer ist die hybride Kraftmeierei vor allem Ausdruck einer ganz besonderen Hilfslosigkeit.
- www.mz-web.de/politik/iaa-2013-hybride-k...642162,24259286.html
Grüße, Egon

Vor ein paar Jahren hat dieser "Experte" noch ganz andere Töne von sich gegeben !
Man lernt eben nie aus ...
mfG schwarzvogel

LexusComingSoon schrieb:
m.theglobeandmail.com/globe-drive/drivin...1907/?service=mobile
Irgendwo in den Tiefen des Forum ist dieser Bericht schon einmal verlinkt. Das ist dasselbe leere Geblubber, das ich seit über zehn Jahren schon lese: Die anderen holen auf, Toyota muss unbedingt etwas tun. Ach ja? Ich wünschte, es wäre so...

Mit der Modell-, Produkt- und Ausstattungspolitik von Toyota Deutschland bin ich überwiegend nicht einverstanden und das Tragen einer rosaroten Markenbrille kann man mir schwerlich vorwerfen. Trotzdem halte ich diese Art von Blah-Blah für weitgehend substanzlos.

Bislang hat noch niemand mit einem vergleichbaren, käuflichen und erschwinglichen Fahrzeug die Verbrauchs- und Emissionswerte eines Prius II erreicht. Um diese Erkenntnis zu gewinnen, reicht ein Blick auf

- www.spritmonitor.de/de/die_sparsamsten_autos.html
- www.spritmonitor.de/de/leistung_kontra_verbrauch.html
- www.spritmonitor.de/de/co2_emission_modelle.html

Nun kam dieses Auto aber bereits Ende 2003 auf den deutschen Markt, das ist zehn Jahre her! Zehn Jahre! Ich sehe deshalb leider (LEIDER!) nicht, dass die Konkurrenz aufgeschlossen hat oder im Begriff dazu ist. Was man stattdessen macht, sieht man hier:

- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=12&id=221906
- www.manager-magazin.de/unternehmen/autoi...-haben-a-921702.html

Vermeiden, verhindern, hinauszögern. Toyota muss sich trotzdem bewegen, wie alle anderen auch, keine Frage. Aber nicht, weil der Rest Welt es fertig gebracht hätte, wenigstens zu den Eckdaten eines zehn Jahre alten Modells auszuschließen. Gut für Toyota, aber nüchtern betrachtet ein Armutszeugnis.

Grüße, Egon

Querverweis (aus dem Thread "Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber").
Lesenswert in fünf Kapiteln:

1. Teil: Warum Tesla in Deutschland keine Chance hätte
2. Teil: Deutsche Manager lachten Elon Musk aus
3. Teil: Marktführer erschüttern - ein kalifornisches Prinzip
4. Teil: Keine Kaufprämie für E-Autos ohne grünes Licht von Winterkorn
5. Teil: Deutsche Autoindustrie argumentiert in Brüssel mit der eigenen Inkompetenz

- www.manager-magazin.de/unternehmen/autoi...-haben-a-921702.html

Grüße, Egon