R.K schrieb:
Seis drum: Natürlich macht es Sinn, mit Rohstoffen sparsam umzugehen, das hat natürlich auch den Effekt, dass weniger CO2 ausgestoßen wird. Da dürften wir uns einig sein.
MfG R.K.
Schön wärs.
Je effizienter mit einem Rohstoff umgegangen werden kann, desto
mehr wird davon verbraucht.
Das ganze wird als „Rebound-Effekt“ bzw. „Backfire“ beschrieben, siehe auch
Wikipedia: Rebound
Kann man sich auch einfach überlegen: wenn Sprit plötzlich nur noch die Hälfte kostet weil wir bei gleichem Preis nur halb so viel verbrauchen, werden längere Fahrten, die sich vorher nicht gelohnt haben, plötzlich rentabel – einfach, weil die Kosten gegenüber dem (gleich bleibenden) Ertrag sinken.
Je effizienter das Öl verbrannt wird, desto länger lohnt es sich, bei immer schwieriger und damit teurer abzubauenden Lagerstätten, bei Öl als Brennstoff zu bleiben.
Kohle wurde erst im großen Stil verbraucht, nachdem Watt die Dampfmaschine effizient gemacht hat:
Irgendwo hab ich da mal n schönes Schaubild zu gesehen, wenn ichs finde, werde ich es verlinken. Jevon's Paradox
EDIT: Mein bescheidener Gedankengang: Wenn wegen Effizienzsteigerungen plötzlich alle nur noch die Hälfte verbrauchen, sinken die Preise für Energie&Rohstoffe (weniger Nachfrage bei gleichem Angebot => niedrigerer Preis), nehmen wir an, auf die Hälfte.
Wenn ich nun 10% mehr Strecke fahre und damit 10% mehr Benzin verbrenne, zahle ich –bezogen auf die ursprünglichen Kosten– nun nicht mehr 10% mehr, sondern nur 5% mehr.
Die Kosten steigen durch den niedrigeren Preis (der durch die Effizienzsteigerung kommt) also langsamer mit steigender Fahrleistung.
Im Umkehrschluss: Wenn ich will, dass weniger verbraucht wird, muss ich die *realen*, also die tatsächlich anfallenden Verbrauchskosten – beim Auto wäre das „Spritpreis * Durchschnittsverbrauch“ – erhöhen, um Vielfahren zu bestrafen.
Es wäre viel einfacher und mMn deutlich effektiver als die Effizienzförderung, eine jährlich um einige % steigende Energiesteuer auf Strom, Kraftstoff, Heizstoffe etc. einzuführen.