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Umweltfreundliches Wohnen
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Umwelt-Themen, Vergleich von Antriebstechniken etc.
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THEMA: Umweltfreundliches Wohnen
#19952
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 19:26 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
brummfondel schrieb:
Ok, das ist auch meine größte Sorge: kann man in einem Passiv-Haus ein schön warmes Bad haben? Läßt sich die Umluftanlage so einstellen bzw. bauen, daß einige Räume einen eigenen Kreislauf haben und dort andere Temperaturen oder zumindest einen teilweise gerennten, also eben das Bad wärmer als der Rest, aber natürlich die Abwärme von Dusche oder Bad dann doch ins restliche Haus kann? Entsprechendes für ein kühleres Schlafzimmer? Und wie gut ist Regelung der Luftfeuchte? Im Winter ist ja bei normler Heizung immer zu trocken. Im Sommer können dafür Kellerräume zu nass werden. Apropos Keller: ist der normalerweise nicht auch mit isoliert?

Eigentlich lässt sich fast Alles ohne größere Probleme machen.
Üblich ist ein (Handtuch-)Heizkörper im Bad; das haben wahrscheinlich die meisten Passivhäuser. Den nutzen wir zwar fast nie, aber vorhanden ist er.
Das Bad ist normalerweise ein Abluftraum, hier wird "verbrauchte" Luft abgesaugt. Dadurch ist der Raum automatisch leicht wärmer als Zulufträume, da die Zuluft meistens etwas kälter als die Innentemperatur ist. Die Abwärme vom Bad wird dann auch sozusagen über die Lüftung und den Wärmetauscher im ganzen Haus verteilt.

Die Lüftungsanlagen sind meistens keine Umluftanlagen, also alles was aus den Auslässen kommt ist Außenluft. Man kann, wenn man denn will auch andere Räume mit Einzelheizkörpern ausstatten.
Genauso kann man bei Heizung über die Lüftung die Heizelemente direkt in die Raumauslässe setzen.
Aber die tatsächlichen Temperaturunterschiede können natürlich nicht allzu groß werden durch die Luftumwälzung im ganzen Haus.
Üblicherweise gibt es einige Zulufträume, wie Schlaf- und Wohnzimmer und Ablufträume wie Bad und WC. Die Luft strömt dann immer in die bestimmte Richtung. Die genauen Luftmengen lassen sich für jeden Raum direkt am Auslass einstellen.

Die Lüftung sorgt eher für eine Lufttrockung im Winter. Die Außenluft hat ja dann eine geringe absolute (nicht relative, wie es von den Messgeräten angezeigt wird!) Luftfeuchte, die Innenluft eine hohe. Die Abluft transportiert viel Feuchtigkeit nach draußen. Die Zuluft mit wenig Wasserdampf wird erwärmt durch den Wärmetauscher und dadurch ist die relative Luftfeuchtigkeit, die man misst, recht niedrig.

Den Effekt hat man aber bei einem nicht luftdichten und fensterbelüfteten Haus genauso, da die kalte Luft von draußen geheizt und dadurch trocken wird.

Der Vorteil bei der Lüftung ist jetzt, dass ich den Luftmengenstrom einstellen kann wie ich es will. Wird es zu trocken, lüftet man einfach weniger.
Genau deswegen haben wir auch die Heizung von der Lüftung getrennt. Da ist man deutlich flexibler, weil man auch mal die Lüftunganlage abschalten kann, ohne dass dann auch gleichzeitig nicht mehr geheizt wird.
Wir haben recht viele Pflanzen und ein Aquarium, dadurch wird es eher zu feucht wenn wenig gelüftet wird.

Wir waren im Haus, das von unserem Bauunternehmer vor unserem gebaut wurde, dort war die Luft furchtbar trocken. Sicher ein Grund, warum wir Heizung und Lüftung getrennt haben.

Beim Keller kommt es darauf an, wie man den nutzen will. Unser erstes Angebot war mit warmen Keller, also komplett ins Haus mit Lüftung, Heizung und Dämmung usw. eingebunden. Preislich war uns das aber zu viel, außerdem wollten wir den Keller auch zum Lagern von Gemüse nutzen.
Der Keller ist jetzt komplett vom Haus getrennt und eigenständig sozusagen, die Dämmung ist auf der Kellerdecke angebracht. Wir haben sogar einen eigenen Eingang für den Keller. Die Temperatur ist immer etwa bei 8-10° über das ganze Jahr, der Keller ist fast komplett ungedämmt. Von der Ausführung her war das mit Abstand das Einfachste und Billigste, ein passivhaustauglicher Keller ist nicht so einfach.
Sehr viele Passivhäuser haben gar keinen Keller, weil auch ein richtiger Heizraum wegfallen kann.
tobistenzel
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#19960
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 21:10 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Komprex schrieb:
Gulliver schrieb:

Und da wird erst deutlich, welche Leistung Autos verpulvern. Der Prius hat 87 kW und das Haus braucht nur 1,5kW.


Denke das ich nur selten 87 kW in den Vortrieb investiere. Nun, recht hast natürlich trotzdem!
Gruss sepp¥


Da haben wir 87 kW und trotzdem ist der Kühlkreislauf innerhalb weniger Minuten so stark abgekühlt, das der Motor im Stand läuft und Energie verschwendet um den Innenraum und den Kat zu heizen!

Ein ganz normales Haus hingegen, hat so eine gute Wärmedämmung, das der Prius im Vergleich dazu mit 40 Watt auf behagliche Raumtemperatur beheizt werden kann.
(Eine ähnliche Leistung würde dann im Sommer auch zur Kühlung reichen.)

In der Praxis reichen dazu nicht mal 87 kW wie ich leider leidvoll erfahren mußte als ich 3 Stunden im Stau stand - traurig, traurig und dabei ist der Prius mit seiner guten Wärmedämmung noch ein ein Vorbild !
gcf
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#19992
Re: Umweltfreundliches Wohnen 24.03.2007 10:47 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Gulliver schrieb:
Und da wird erst deutlich, welche Leistung Autos verpulvern. Der Prius hat 87 kW und das Haus braucht nur 1,5kW.

Grüße
Thomas


Dann setz doch einmal ein Passivhaus auf einen Tieflader. Dann wird beim Vortrieb auch mehr Energie verbraucht:woohoo: .

Gruß

Zorgel
Zorgel
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#20021
Re: Umweltfreundliches Wohnen 24.03.2007 16:57 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Die Zuluft kommt immer von draußen und die Abluft geht immer dorthin. In der Wärmerückgewinnungsanlage gibt die Abluft die Wärme an die Zuluft ab (ca. 90%), ohne dass die Luftströme sich wieder vermischen.

Da bei uns die Zuluft beheizt wird, ist es in den "Frischlufträumen" (Wohn-, Arbeits-, Schlaf- und Kinderzimmer eher wärmer als im Rest. Die Unterschiede merkt man allerdings kaum. Im Bad hätten wir einen unverhältnismäßig teuren elektrischen Handtuchwärmer installieren können. Statt dessen haben wir dort einen einfachen elektr. Heizlüfter, den wir seltenst nutzen, da das Bad vom Duschen/Baden sehr schnell aufgeheizt wird. (Also bei 19°C Raumtemperatur unter die Dusche und bei 23°C wieder raus.) Ansonsten dauert es mit dem Heizlüfter auch nur 5 Minuten bis es warm ist.

Der einzige Nachteil bei uns ist wirklich die trockene Luft im Winter (30-40% rel. Luftfeuchte). Deshalb lüften wir auf niedrigster Stufe, was vollkommen ausreicht. Es gibt aber auch Vorteile: Es lohnt sich, die Wäsche auf dem Wäscheständer zu trocknen. Das verbessert das Raumklima und sie ist ratz-fatz trocken. Und Schimmel ist im Gegensatz zu unserer alten Mietwohnung kein Thema.

Der Keller ist bei uns auch von der Wohnung abgetrennt. Wir haben ihn selbst von innen gedämmt. Das Gästezimmer wird elektrisch beheizt und braucht dabei soviel Strom wie das ganze Haus. Da es aber nur selten benutzt wird, und dann auch meist nur zum Schlafen, bleibt es meistens unbeheizt.

Insgesamt gilt das Gleiche wie für den Prius: wir können uns nichts Anderes mehr vorstellen.

Grüße
Thomas
Gulliver
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Manche Leute haben so ein großes Ego, dass sie es nur mit einem SUV transportieren können.
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#20839
Re: Umweltfreundliches Wohnen 04.04.2007 16:06 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Hallo,

erstmal Danke an alle, die mir hier Perspektiven für mein zukünftiges (irgendwann mal) Heim aufzeigen.

Zur Zeit wohn ich aber bereits in einem Passivhaus. Den kompletten Winter über musste ich nicht ein einziges Mal die Heizung aufdrehen und hatte immer über 20 °C
Die aktiven waren nämlich meine lieben Nachbarn von oben unten links und rechts.
Das ist auch eine Art ökologisch sinnvoll zu wohnen.

Gruß Jan-Erik
janman666
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#20842
Re: Umweltfreundliches Wohnen 04.04.2007 16:36 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
janman666 schrieb:
Hallo,

erstmal Danke an alle, die mir hier Perspektiven für mein zukünftiges (irgendwann mal) Heim aufzeigen.

Zur Zeit wohn ich aber bereits in einem Passivhaus. Den kompletten Winter über musste ich nicht ein einziges Mal die Heizung aufdrehen und hatte immer über 20 °C
Die aktiven waren nämlich meine lieben Nachbarn von oben unten links und rechts.
Das ist auch eine Art ökologisch sinnvoll zu wohnen.

Gruß Jan-Erik


Sowas hatten wir in unserer Wohnung vorher auch. So gesehen haben wir mit dem Passivhaus unsere Heizkosten sogar noch erhöht.
Einfamilienhäuser haben energetisch immer einen Nachteil, aber größere Wohnhäuser in Passivausführung gibt es leider noch weniger, obwohl das sehr sinnvoll wäre.
tobistenzel
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#724809
Aw: Re: Umweltfreundliches Wohnen 06.06.2022 19:29 - vor 1 Jahr, 10 Monaten  
Nette Idee, aber nicht neu...

"Dieses Hochhaus soll funktionieren wie ein Regal"

1e9.community/t/dieses-hochhaus-soll-fun...-wie-ein-regal/17202


Das wird anderswo schon praktiziert aufgrund der vielfältigen Forschungsthemen:


"NEST ist das modulare Forschungs- und Innovationsgebäude der Empa und der Eawag. Im NEST werden neue Technologien, Materialien und Systeme unter realen Bedingungen getestet, erforscht, weiterentwickelt und validiert. Die enge Kooperation mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und öffentlicher Hand führt dazu, dass innovative Bau- und Energietechnologien schneller auf den Markt kommen. NEST trägt dazu bei, den Umgang mit Ressourcen und Energie nachhaltiger und kreislaufgerechter zu gestalten."

www.empa.ch/web/nest
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