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Umweltfreundliches Wohnen
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Umwelt-Themen, Vergleich von Antriebstechniken etc.
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THEMA: Umweltfreundliches Wohnen
#19889
Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 12:07 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Nachdem wir in einem anderen Thread schon auf das Thema Passivhaus gekommen sind, will ich hier auch etwas Genaueres zu unserem Haus schreiben.

Wir bewohnen seit fast 3 Jahren ein Passiv-Einfamilienhaus mit 140 m². In Öl-Einheiten ist unseres etwa ein 1,4 Liter-Haus, das sind also etwa 200 Liter Öl zur Beheizung des Hauses pro Jahr (ohne die Verluste bei der Verbrennung). Ein Haus nach aktuellem Niedrigenergiestandard entspricht etwa einem 7 Liter-Haus, Altbauten liegen noch wesentlich höher.

Wir heizen jedoch mit Stückholz, der Verbrauch ist schwer anzugeben, es läuft bei uns auf etwa 3.5 Ster, also etwa 900kg hinaus. Warmwassererzeugung ist hier mit eingeschlossen.
Unsere Solarthermieanlage wird leider erst ab diesem Sommer Energie für das Warmwasser liefern können, so dass unser Holzverbrauch noch zurückgehen wird, da das verlustreiche Erwärmen des warmen Wassers im Sommer dann wegfällt.
Im Winter brennt der Holzkessel etwa alle zwei Tage, etwa 4 Stunden und heizt 1000l Wasser im Pufferspeicher auf, in dem auch das Warmwasser erzeugt wird.
Verteilt wird die Wärme über ein Wandheizsystem. Üblich ist bei Passivhäusern eher eine Luftbeheizung, das kam allerdings aus mehreren Gründen für uns nicht in Frage.
Damit komme ich gleich auf eine der wichtigsten Maßnahmen fürs Passivhaus, nämlich die Lüftungsanlage. Diese befördert Innenluft nach draußen und saugt Außenluft an, die durch einen 45m langen Erdwärmetauscher geleitet wird. Dadurch erwärmt sich die Luft im Winter etwas und wird im Sommer gekühlt. Die Erde ist also ein langfristiger Energiespeicher, vor allem für das Sonnenlicht und wird so "passiv" genutzt.
Danach gelangt die Außenluft in einem Wärmetauscher im Lüftungsgerät und wird durch die Abluft sogar bei Minustemperaturen fast auf Raumtemperatur gebracht (Wärmerückgewinnung deutlich größer als 90%).
Fensterlüftung sparen wir uns dadurch komplett und haben ständig angenehme Luft und Temperaturen.
Die Lüftung zieht etwa 40W Strom im Betrieb und kostet uns momentan etwa 4€ im Monat.
Die Luft wird auch mehrstufig gefiltert(inkl. Pollenfilter), wir rechnen damit etwa noch mit 12€ Filterkosten pro Monat.
Die Luftfeuchtigkeit lässt sich mit der Anlage auch im gewünschten Bereich halten.

Ohne entsprechende Dämmung funktioniert das Passivhaus natürlich nicht. Die Außenwände bestehen aus 17,5cm Kalksandstein+30cm Styropor. Die Wärmeverluste sind nur noch minimal und es bleibt im Sommer angenehm. Dach und die Kellerdecke sind auch mit etwa 30cm Mineralwolle gedämmt. Die Materalien sind leider nicht optmal aus ökologischer Sicht, die Alternativen sind aber kaum bezahlbar. Bei der massiven Energieeinsparung fällt aber der Produktionsanteil wahrscheinlich eher gering aus.

Die Fenster sind der größte "Energieverschwender" und sind daher 3-fach verglast. Trotzdem geht durch die Fenster mehr Wärme als durch die komplette Wandfläche verloren.
Die Glasflächen sind dennoch für das Konzept entscheidend, denn sie lassen ja auch das Sonnenlicht ins Innere. Wir haben etwa 50 m² Glasfläche. Das Licht ist für uns die größte Wärmequelle. Im Moment scheint die Sonne, dadurch heizt sich das Haus viel stärker auf als es an Wärme verliert, trotz 3 Grad Außentemperatur.

Die massive Bauweise speichert sehr viel Wärme und gleicht Temperaturschwankungen über einige Tage leicht aus.

Extrem wichtig ist die Luftdichtigkeit, man kann sagen das unser Haus wirklich dicht ist, was nicht einfach zu erreichen war!

Ebenso entscheidend ist es, keine größeren "Wärmebrücken" zu bauen, die die Rundum-Dämmung unterbrechen und so fast überflüssig machen. Leider sieht man das an vielen Neubauten, als Passivhausbauer bekommt da wirklich ein Auge dafür!

Ein durchdachtes Konzept ist hier sehr wichtig und muss auch ausgeführt werden, Probleme mit den Handwerkern ergeben sich dabei andauernd.
Wie oft haben wir gehört: "Das haben wir immer so gemacht, bis jetzt hat sich noch keiner beschwert".
Die Ablehnung von neuen und konsequenten Ideen gibt es in allen Bereichen, nicht nur bei Autos...

Der Wohnkomfort ist auch kaum mit normalen Häusern zu vergleichen, die Wände haben annähernd Raumtemperatur, sogar die Fenster sind im tiefsten Winter noch nicht wirklich kalt an der Innenseite. Tauwasserprobleme gibt es auch keine an Wänden und Fenstern. Die Luft ist gefiltert und kommt mit angenehmen Temperaturen ins Haus, nie wieder Zugluft beim Fensterlüften...

Ich war selbst, als wir noch in einem Altbauwohnung gewohnt haben, ständig erkältet und fühlte mich nicht wirklich wohl. Das hat sich komplett umgedreht seit wir umgezogen sind.

Zu den Kosten: Natürlich hat das Alles seines Preis, mit Mehrkosten von 15% muss man schon rechnen. Durch geschickte Planung kann man das aber bestimmt unterbieten. Außerdem gibt es noch Einiges an staatlicher Förderung. Die Heizkosten sind verständlicherweise ein gutes Argument für ein solches Haus. Mit Kaminkehrer und Holz liegen wir dabei unter 20€ pro Monat.
Am Besten lässt sich noch mit Öl rechnen:
Bei Neubauten sind 10l Öl pro m² und Jahr in etwa die Obergrenze. Das würde für uns bei 140 m² eine Einsparung von etwa 8l bedeuten. Das ergibt schon den erstaunlichen Wert von 1120l eingesparten Heizöl, etwa 650€ bei derzeitigem Heizölpreis, der sicher deutlich steign wird. Zu Altbauten verdoppelt sich die Differenz leicht. Grob ist man dann bei 40000l Öl in 20 Jahren! Vor 4 Jahren, als wir unser Haus planten, konnte man Öl fast noch für die Hälfte bekommen, jetzt sieht die Einsparung noch dramatischer aus als damals.

Dagegen sind die Verbrauchsreduzierungen bei Autos fast schon lächerlich...

In Deutschland ist es sicher eine der größten CO2-Sünden, dass nicht früher von Seiten der Regierung auf sparsame Häuser gedrängt wurde. Von den USA will ich gar nicht reden . Schweden z.B. war da schon immer viel weiter. Bei Mehrfamilienhäusern lassen sich deutliche Reduktionen noch leichter und mit weniger Kosten erreichen.
tobistenzel
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#19899
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 13:39 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Hallo tobistenzel,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht. Weil Du das so schön erklärt hast, kann ich mich bei der Beschreibung unseres Passivhauses nun etwas kürzer fassen.

Wir haben ein Fertighaus in Holzrahmenbauweise. Die Außenwände sind 46 cm dick und bestehen bis auf die tragenden Holzbalken und die Beplankung fast nur aus Dämmung (Mineralwolle). Zum Keller hin gibt es 30cm Dämmung. Das Dach ist 56cm dick.

Die Fenster sind vierfach verglast. D.h. jeweils 2 normale doppelt verglaste Fenster sind hintereinander angeordnet. Dadurch ist es im Haus auch sehr leise - wie im Prius - wenn da nicht die Kinder wären . Und die Dieselstinker - die hört man manchmal auch nageln, aber eher die LKW. Die Südseite hat eine große Fensterfront. Im Winter bei tiefstehender Sonne können wir die Sonneneinstrahlung erhöhen, indem wir die inneren Fensterflügel öffnen - das ist wie Rollenlassen beim Prius (wenn der Energiemonitor keine Pfeile zeigt).

Die kontrollierte Lüftung ist gleichzeitig Heizung. Ein Erdwärmetauscher ca. 50m wärmt/kühlt auch bei uns die Außenluft vor. In der Wärmerückgewinnungsanlage heizt eine Wärmepumpe von November bis März die Luft auf. Sie verbraucht 400 elektrische Watt und erzeugt dabei 1600 Watt an Heizleistung. Für sehr kalte Tage, oder wenn die Sonne mal eine Woche nicht scheint, gibt es an den Luftauslässen in der Wohnung noch eine Art Föhn (genauer PTC-Element), der noch mal ordentlich nachheizen kann. Das brauchen wir aber nur sehr selten (ca. 10 Tage im Jahr).

Wenn es in der Wohnung warm genug ist, kann die Wärmepumpe auch unser Brauchwasser erwärmen. Von März bis Oktober liefert die solarthermische Anlage genug Energie für die 400l Brauchwasser. Der Gesamtstromverbrauch dieser Heizanlage beträgt bei uns ca. 1600kWh im Jahr für 155m² Wohnfläche. Das entspricht 160l Öl und kostet weniger als 200€.

Unsere Fotovoltaikanlage (polykristallin) hat eine Fläche von 41m² und eine Spitzenleistung von 5,12kWp. Damit können wir normalerweise den gesamten Strombedarf im Jahr abdecken - und verdienen noch Geld dabei.

Diese beiden Beispiele (tobistenzel's und meins) zeigen, dass man komplett regenerativ wohnen kann.

Grüße
Thomas
Gulliver
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#19900
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 13:55 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Ich danke auch für die Beschreibung deines Hauses, Gulliver!
Man sieht schön, dass es völlig unterschiedliche Wege gibt:

Holzrahmenbauweise -- Massivbauweise
Wärmepumpe + Luftheizung -- Holzkessel + Wandheizung

Daneben gibt es noch viele andere Möglichkeiten.
Genau genommen ist bei uns der oberste Teil unseres Hauses auch in Holzbauweise. Wir haben vorne (Südseite) ein Flachdach, auf der Rückseite (N) ein Ziegel-Schrägdach; beide Dachflächen etwa gleich groß. Der "Versatz" ist eine Holzkonstruktion, innen mit OSB-Platten + Gipskarton, außen Spanplatte + Blech.

Ich denke, ich werde noch ein paar Bilder nachliefern, das ist immer besser!

Dass das Haus fast schalldicht ist, habe ich noch ganz vergessen; spricht wirklich auch für das Konzept. Wir wohnen hier 100m von einer Bahnlinie entfernt, die regelmäßig befahren wird. Ein Sägewerk ist auf der anderen Straßenseite. Man hört nicht allzuviel davon. Ein &quot;normales&quot; Haus würde ich hier nicht bewohnen wollen. Die drei Diesel von den Nachbarn muss ich hier in so einem Forum auch erwähnen, die hört man aber trotzdem noch leicht . Umgekehrt natürlich genauso, man kann drinnen ordentlich laut Musik hören, draußen kommt nicht viel an, obwohl die Boxen sogar auf ein Fenster gerichtet sind. <br><br>Posting ge&auml;ndert von: tobistenzel, am: 23/03/2007 14:01
tobistenzel
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#19905
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 14:25 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Das klingt alles so, wie mein Haus mal werden soll. Was ich nicht verstehe: warum müßt ihr zuheizen? Das Konzept sieht ja vor, daß die Wärme als Abfall entsteht, z.B. durch Elektrogeräte, Warmwasser (Dusche), Bewegung der Bewohner.
kennung geloescht
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#19906
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 14:57 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Hallo brummfondel,

da hast Du natürlich Recht. Das haben wir als Energiequelle schon ganz vergessen - und das macht sehr viel aus. Man merkt schon einen deutlichen Temperaturunterschied, wenn man mal einen Tag nicht im Haus war. Aber

  • im Passivhaus verbrät man auch nicht unnütz Energie, damit es warm wird. Energiesparlampen und energieeffiziente Geräte sollten es schon sein.

  • wenn es sehr kalt ist, oder die Sonne lange nicht scheint, verliert das Haus doch mehr Wärme als an Abwärme entsteht - also nachheizen.


Aber in den Übergangszeiten von Herbst und Frühling, wenn die anderen schon oder noch heizen, reicht die Abwärme locker aus. Bei uns läuft die Wärmepumpe normalerweise von Ende November bis Anfang März. Wenn die Sonne scheint, ist sie auch in dieser Zeit aus.

Grüße
Thomas
Gulliver
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#19907
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 14:58 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
brummfondel schrieb:
Das klingt alles so, wie mein Haus mal werden soll. Was ich nicht verstehe: warum müßt ihr zuheizen? Das Konzept sieht ja vor, daß die Wärme als Abfall entsteht, z.B. durch Elektrogeräte, Warmwasser (Dusche), Bewegung der Bewohner.

Leider reichen die &quot;internen Wärmequellen&quot; nicht ganz aus. In der Übergangszeit Ende August-Ende Oktober und Ende Februar - Ende Mai (so ungefähr) reichen diese Quellen meistens aus, im Winter fehlt doch noch Einiges. Mehr Dämmung ist mit vertretbarem Aufwand nicht mehr zu machen, durch die Fenster haben wir die Hauptwärmeverluste. Gut dämmende Fensterläden wären da auch ganz nett. Durch die Haustüre verschwindet beim Öffnen immer wieder etwas Wärme, da kann man auch nicht viel machen.

Der Mensch erzeugt so etwa 60-100W je nach Beschäftigung, also auch nicht wirklich dramatisch viel. Sparsame Haushaltsgeräte geben auch nicht viel her.
Die maximale Heizlast setzt man beim Passivhaus bei etwa 10W/m² an, bei uns also etwa 1,4kW. Plus Warmwasser kommt man dann in Bereiche 2-3kW. Das ist gar nicht so einfach eine passende Heizung für solche Leistungen zu finden! Unser Holzkessel hat 15kW, kleiner geht's fast nicht. Wärmepumpen sind da recht ideal für solche Größen. Gas oder Öl ist einfach ziemlich übertrieben für solche Häuser, außer bei größeren Wohnflächen.

Was dabei noch interessant ist, dass wir bei extrem niedrigen Temperaturen oft gar nicht viel mehr heizen müssen als bei z.B. knapp unter Null. Im Winter entscheidet weniger die Temperatur, sondern eher, wie stark die Sonne scheint. Wenn es richtig kalt wird, ist es in unseren Gegenden meistens recht klar und die Sonne gleicht den Wärmeverlust locker aus. Die Solaranlage freut sich natürlich auch!

Durchschnittlich kann man sagen, dass ein Sonnentag die Innentemperatur um ungefähr 1°C erhöht. Ungeheizt fällt die Temp. etwa ein halbes Grad, bei ungefähr -5° Grad draußen und keinem Sonnenschein. Das ist natürlich extrem grob dargestellt.

Das Einzige, was man noch verbessern kann, ist die Energiespeicherung, wie so oft das Hauptproblem. Unsere 1000l Wasser reichen zwei Tage. Im &quot;Nullenergiehaus&quot; kann man noch größere Saisonalspeicher einsetzen, die im Sommer die Solarwärme aufnehmen und im Winter abgeben. Sowas gibt es auch schon, aber die Größen kann man sich dann vorstellen...
Da wäre es ganz wichtig, das mehr zusammengearbeitet wird. Dass jedes Einfamilienhaus seine eigene Heizung hat ist ziemlich verschwenderisch. Da müsste unbedingt mehr getan werden, nämlich Richtung Gemeindeheizanlagen und Fernwärme.
Es gibt schon ein paar Passivhaussiedlungen die gemeinschaftlich Wärmequellen nutzen, das ist wohl die Zukunft.
Gerade so teuere Sachen wie Erdwärmebohrungen könnte man sich wunderbar teilen. Für ein Passivhaus ist das mehrfach überdimensioniert, das haben wir uns vorher auch überlegt.
tobistenzel
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#19909
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 15:29 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Habe die obigen Beiträge interessiert durchgelesen.
Nun hab ich nicht gesehen, welche Temperaturen in den verschiedenen Wohnbereichen für euch so die Norm sind?
Gruss sepp¥

Ein kleiner Scherz
Komprex
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#19911
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 15:40 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Im Winter ohne Sonne im ganzen Haus: ca. 20°C
Winter mit Sonne:
im Wohnzimmer (Südseite mit Fenstern): bis zu 25°C (=&gt; verteilt sich dann Nachts aber im Haus)
Sommer: normalerweise ca. 24-25°C, kann aber auch mal 30°C werden
Gulliver
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#19914
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 15:51 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Komprex schrieb:
Habe die obigen Beiträge interessiert durchgelesen.
Nun hab ich nicht gesehen, welche Temperaturen in den verschiedenen Wohnbereichen für euch so die Norm sind?


Das ist meist das Erste was gefragt wird, das kenne ich schon .
An der kältesten Stelle im Haus hat es im Moment 21,7°C, oben bestimmt wieder um die 25°C. Die Temperatur schwankt so zwischen 19°C und 21°C im Winter, je nach Tageszeit und Sonne. Das hängt auch sehr vom Heizsystem ab, das ist bei uns sehr träge. Auch sollte man nicht vergessen, Feuer zu machen...

Interessant ist dabei auch, das gar nicht mal die Lufttemperatur entscheidend ist, sondern eher die Oberflächentemperaturen, wenn man sich wohlfühlen soll. Das ist im Passivhaus optimal. Fenster kaum unter 15°C, Wände nahezu Raumtemperatur, Boden und Decke ebenfalls. Damit kann man auch niedrigere Lufttemperaturen gut ertragen und sich wohlfühlen. Zugluft gibt's durch die hohe Dichtigkeit überhaupt nicht, ein sehr wichtiger Punkt.

Die raumabhängige Temperaturregelung ist etwas problematisch, gerade bei Luftbeheizung. Schlafzimmer sind etwas schwierig, am Besten sind die auf der Nordseite aufgehoben. Im Sommer kann man ja auch noch die Fenster aufmachen, wenn es abends kühler wird. Bei uns ist viel festverglast, aber ein Fenster pro Raum ist natürlich schon vorhanden.

Ziemlich viel Sonne heute, die Jalousien lasse ich oben, um möglichst viel Wärme zu speichern. Ein größeres Problem ist die Temperatur im Sommer, das ist halt wie im Gewächshaus mit dem vielen Glas. Ohne Verschatten wird's ganz schön heiß, durch die Dämmung kommt aber wenigstens durch die Wand nicht viel Wärme rein. Der Erdwärmetauscher kühlt ja auch die Zuluft etwas, mini-Klimanlage sozusagen.
Wir haben es aber zwei Sommer ohne Verschattung aushalten müssen, ging gerade noch so...
tobistenzel
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#19915
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 16:11 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Hallo,

die Frage klingt etwas lächerlich, ich weiß! Meine es aber trotzdem wirklich ernst. Wieviel beträgt eigendlich meine Heizleistung wenn ich auf einem Trimmrad fahre? Kann ich nicht damit schon in einem Passivhaus heizen ?

Zorgel
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#19918
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 16:32 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Hallo Zorgel,
na klar kannst Du damit ein Passivhaus heizen. Es kommt nur darauf an, wie kalt es draußen ist und wie warm es drinnen werden soll.

Ich meine mal gehört zu haben, dass man auf dem Fahrrad bis zu 400 Watt erzeugen kann. Aber nicht so lange.

Ich glaube die passihaustypischen 10W/m² gelten bei -5°C Außentemperatur und 20°C innen. Das ergibt bei uns ca. 1,5kW zum Halten der Temperatur. Ein Föhn reicht also.

Und da wird erst deutlich, welche Leistung Autos verpulvern. Der Prius hat 87 kW und das Haus braucht nur 1,5kW.

Grüße
Thomas
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#19920
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 16:35 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Zorgel schrieb:
Hallo,

die Frage klingt etwas lächerlich, ich weiß! Meine es aber trotzdem wirklich ernst. Wieviel beträgt eigendlich meine Heizleistung wenn ich auf einem Trimmrad fahre? Kann ich nicht damit schon in einem Passivhaus heizen ?

Zorgel


Ich bin neben dem Prius auch begeisterter Trimmradfahrer, daher habe ich das auch schon mal ausgerechnet. So etwa 300-500W kann man schon schaffen, aber da muss man schon ein bisschen trainieren, vor allem um das länger auszuhalten. Ich fahre lieber im Keller, der nicht in der Dämmschicht liegt, bei etwa 10°C, da schwitzt man nicht so extrem.

Um unseren kompletten Wärmebedarf von etwa 2000 kWh abzudecken, müsste man also 6700-4000 Stunden treten. Heizzeit ist offiziell 225 Tage lang. Das ergibt dann 29-24 Stunden pro Tag. Viel Spaß!
Problem ist aber, dass die Heizleistung sehr konzentriert anfällt, da in etwa 80% der Zeit die restliche Wärme ausreicht. Das geht dann eher über 100 Stunden pro Tag...

Aber nach soviel Blödsinn muss man auch mal sagen, dass sich sowas absolut bemerkbar macht!
Der Heizbedarf ist so klein, dass man mit also mit 1 Stunde fahren am Tag immerhin 1% abdecken könnte. Beim Altbau sind's vielleicht 0,05%, das kann man dann wirklich vergessen

Schade, dass mein Trimmrad gestern den Geist aufgegeben hat
tobistenzel
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#19922
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 16:47 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Hallo,

also Antworten, sogar mit Zahlen untermauert bekommt man hier echt schnell:kiss: .

Danke

Zorgel
Zorgel
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#19923
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 16:53 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Gulliver schrieb:

Und da wird erst deutlich, welche Leistung Autos verpulvern. Der Prius hat 87 kW und das Haus braucht nur 1,5kW.


Denke das ich nur selten 87 kW in den Vortrieb investiere. Nun, recht hast natürlich trotzdem!
Gruss sepp¥
Komprex
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#19946
Re: Umweltfreundliches Wohnen 23.03.2007 18:36 - vor 17 Jahren, 1 Monat  
Ok, das ist auch meine größte Sorge: kann man in einem Passiv-Haus ein schön warmes Bad haben? Läßt sich die Umluftanlage so einstellen bzw. bauen, daß einige Räume einen eigenen Kreislauf haben und dort andere Temperaturen oder zumindest einen teilweise gerennten, also eben das Bad wärmer als der Rest, aber natürlich die Abwärme von Dusche oder Bad dann doch ins restliche Haus kann? Entsprechendes für ein kühleres Schlafzimmer? Und wie gut ist Regelung der Luftfeuchte? Im Winter ist ja bei normler Heizung immer zu trocken. Im Sommer können dafür Kellerräume zu nass werden. Apropos Keller: ist der normalerweise nicht auch mit isoliert?
kennung geloescht
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