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Ich sach nur: Koalitionsvertrag.

Gruß
Helmut

ellert_de schrieb:
Ich sach nur: Koalitionsvertrag.Meinst du etwa den Koalitionsvertrag, der von der FDP für SPD und Grüne als bindend angesehen wird, dagegen aber die wenigen Zugeständnisse, welche sich die FDP abringen ließ, noch nachverhandelt werden können?

eppf

Während man bei uns gar nicht erst eine Diskussion über ein Tempolimit zulässt ist man in Österreich mehrere Schritte weiter. Dort gibt es Überlegungen auf den Landstraßen von 100 auf 80 zu senken.

kaernten.orf.at/stories/3164660/

Zusatzeffekt: Weniger Verkehrstote

Die Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeiten bedeute gleichzeitig auch weniger schwere Unfälle, weniger Lärm, längere Lebensdauer der Autos und weniger Stau: Von 344 Verkehrstoten in Österreich im Jahr 2020 seien 100 auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Eine Reduktion der Geschwindigkeit auf 100/80 habe das Potential, die Verkehrstoten und Schwerverletzten um die Hälfte zu senken, wie das Beispiel Schweden zeige. In der Schweiz sei die engmaschige Kontrolle bereits Standard mit dem Resultat, dass bei annähernd gleich vielen Einwohnern die Anzahl der Verkehrstoten nur halb so groß sei, wie in Österreich.

Ui, wenn Österreich das durchzieht, dann sind wir auch bei der erlaubten Landstraßengeschwindigkeit der einzige EU-Geisterfahrer, der noch 100kmh erlaubt.

eppf

Laut einer aktuellen ZEIT Umfrage sind 69% der Deutschen für ein Tempolimit.

www.zeit.de/2022/29/tempolimit-geschwind...egrenzung-autobahnen
Sollte es ein generelles Tempolimit geben? Eine Umfrage der ZEIT zeigt, wie die Bevölkerung dazu steht – unterteilt nach Geschlecht und Einkommen.

1001 Befragte: Wen interessiert das?*


* wenn nicht ein mal millionenfache Wahlergebnisse in diesem Punkt zählen - ja nicht mal ein handfester Krieg in Europa was bewirken kann.

cirr_s schrieb:
1001 Befragte: Wen interessiert das?Der ADAC hat seine 21 Mio. Mitglieder befragt und auch da kam eine Mehrheit pro Tempolimit heraus.

Man kann zwar nirgends lesen, wie hoch die Beteiligungsquote war, aber mindestens eine Null, eher zwei Nullen dürfte man an die nun genannten 1001 Befragten wohl dranhängen können.

Damit ist die Statistik sicher aussagekräftig und kein Zufallsprodukt mehr. Was man wohl auch noch als ziemlich sicher annehmen kann, so wie sich der ADAC früher immer positionierte. Die Anzahl der Tempolimitgegner wird unter den ADAC-Mitgliedern prozentual höher sein, als innerhalb der Gesamtbevölkerung.

Man kann also getrost davon ausgehen, dass man unter den Befürwortern die 2/3-Mehrheit zwischenzeitlich geknackt hat.

Aber selbst bei einer Quote von >90% wird die Politik im Auftrag der Autolobby noch am imaginären 1. Zusatzartikel unseres Grundgesetzes festhalten.

Genau dieser letzte Satz ist das Problem und nicht irgendwelche Diskussionen über Beteiligungsquoten.

eppf

eppf schrieb:
Aber selbst bei einer Quote von >90% wird die Politik im Auftrag der Autolobby noch am imaginären 1. Zusatzartikel unseres Grundgesetzes festhalten.


Das wollte ich ironisch sagen . Ist mir anscheinend mal wieder nicht gut gelungen.

Ich hab' schon mitbekommen, auf was du hinauswolltest. Ich wollte nur nochmal untermauern, dass es tatsächlich eine statistisch aussagekräftige Mehrheit gibt, wo man nicht eine auf den ersten Blick geringe Teilnehmerzahl als nicht ausreichend kritisieren kann.

In der Quintessenz, dass die Politik erst bei nicht erreichbaren 100,00% freiwillig tätig sein wird, sind wir uns einig.

eppf

Eine Frage an die Deutschen hier, von einem Österreicher.
Weshalb lässt sich so ein Tempolimit gerade in Deutschland so schwer durchsetzen und weshalb vor allem.
Unbeschränkte Autobahnen hat es in allen Ländern gegeben, in der Schweiz, in Österreich und eben auch Deutschland. Alle haben das abgeschafft, bei D ist irgend etwas anders gelaufen. Nur weshalb?
Wenn man von Lobby schreibt, wer ist diese Lobby und was hat die von !keinem! Tempolimit den einen besonderen Nutzen?
In Deutschland werden doch Autos benötigt, egal, ob man 100 oder 400 fährt. Es fährt sowieso der Großteil nicht mal Richtgeschwindigkeit, zumal meistens eh alles wie Honig fließt in D, in A haben wir viel öfters freie Bahn, halt mit Limit.

Autolobby Deutschland ist die Waffenlobby der USA.

Wobei man durchaus noch anführen sollte, dass NRA und VDA nicht nur ähnlich stark sind, bezüglich ihres Einflusses auf die Politik. Es gibt auch jede Menge Bürger, die mit absolut fadenscheinigen Gründen das Recht auf Selbstverteidigung mit der eigenen Waffe bzw. auf Freie Fahrt unbedingt erhalten wollen.

D.h. die Lobby hat nicht nur bei der Politik, sondern auch beim Volk recht erfolgreich gearbeitet. Was sogar darin gipfelt, dass DUH-Chef Resch wegen seines Einsatzes für ein Tempolimit bereits Morddrohungen erhielt.

Der Boden der Rationalität wurde schon längst verlassen.

eppf

Andere Länder bauen auch Autos, haben aber trotzdem ein Limit. In Italien werden die schnellsten Autos gebaut, Tempolimit gibts aber. In Frankreich gibt es drei Marken, trotzdem Limit, in den Usa sowieso etc.
Was ist an der Lobby in D so anders, wovor haben sie Angst? Die Amis, die Italiener, die Franzosen, alle verkaufen sie ihre Autos trotzdem. Ich fahre ja auch ein Auto trotz Limit. Ich will ja fahren, kein Rennen gewinnen.

In Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Tschechien, Österreich und Italien werden auch Schußwaffen hergestellt (Faustfeuerwaffen, Langwaffen und automatische Waffen). Trotzdem ist das Waffenrecht in diesen Ländern ein anderes als in den USA.

Der Vergleich VDA - NRA ist insofern nicht ganz abwegig.

Haben die deutschen Autofirmen Angst, dass sie weniger Autos verkaufen?